Jahresbericht 2006 Jahresbericht 2006 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel 4 2. Aktivitäten des ZLB 9 2.1 Jahrestagung 9 2.2 Referat Schulpraktische Studien 11 2.3 Referat Kernstudium 14 2.4 Studienberatung Lehramt 15 2.5 Kooperationsrat 16 2.6 Kooperation mit dem PLAZ 22 2.7 Neue Satzung für das ZLB 23 3. Arbeitsgruppen des ZLB 25 3.1 AG Eignung für den Lehrerberuf 25 3.2 AG Risikogruppen 26 3.3 AG Reform der Prüfungsverordnung 28 3.4 AG Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung 29 3.5 AG Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik 31 3.6 AG Lesekompetenz 33 3.7 AG Interkulturelle Kompetenzen 35 3.8 AG Studienwerkstätten und NWWL 36 3.9 AG Modularisierung für Lehramtsstudiengänge 38 3.10 AG Online-Fallarchiv 40 3.11 AG Uni für Kinder 42 3.12 AG Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen 43 3.13 AG Bilingualer Sachfachunterricht 46 3.14 AG Kooperation der drei Phasen: Englisch alle Schularten 48 Anhang 53 Vorwort Vorwort Erstmals legt das Zentrum für Lehrerbildung für 2006 einen schriftlichen Jahresbe- richt vor. Bislang berichtete der Zentrumsvorstand regelmäßig in den Sitzungen des Zentrumsrats sowie in etwa zweijährigem Rhythmus im Senat der Universität Kassel. Wir versprechen uns von dieser neuen Form nicht nur ein Instrument zur Qualitätssi- cherung, sondern auch einen größeren Informationsgrad über die Aktivitäten des ZLB innerhalb der Universität wie auch bei unseren externen Kooperationspartnern und verbinden damit die Erwartung, dass sich die breite Beteiligung an der Arbeit des Zentrums vielleicht noch erweitern lässt. Die Lektüre dieses Berichts lässt nicht nur das differenzierte Aktivitätsspektrum des Kasseler ZLB erkennen, sondern auch das zumeist hohe Ansehen, das die Lehrer- bildung an unserer Universität genießt, sowie das intensive Engagement aller Betei- ligten. Die von Reformwillen, Pragmatik und kritischer Analyse begleitete Implemen- tation der kompetenzorientierten Modularisierung für die Lehramtsstudiengänge im Jahr 2006, die für viele im Vordergrund stand, ist ein treffliches Beispiel dafür. Eben- so macht der Bericht deutlich, dass daneben auch ganz andere Themen vorange- bracht werden konnten. Dafür stehen nicht nur viele der Arbeitsgruppen des ZLB, sondern auch etwa die Jahrestagung zu Migration und Interkulturalität in Unterricht und Lehrerbildung. Die neue Form dieses Berichts gilt als Versuch, der offen ist für Anregungen und Weiterentwicklung. Dabei sollte auch die Arbeit des Zentrums selbst im Hinblick auf ihre Inhalte und Strukturen sowie auf die Möglichkeit, neue Entwicklungen zu erzeu- gen, immer wieder neu kritisch befragt werden. Kassel, im Januar 2007 Prof. Dr. Frauke Stübig 3 Jahresbericht 2006 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel Das Profil der Lehrerbildung an der Universität Kassel ist gekennzeichnet durch eine spezifische Integration von wissenschaftlichem Studium und Praxisbezug mit dem Ziel der Professionalisierung für eine breit angelegte Erziehungs- und Bildungsauf- gabe, die einen Kernbereich in der Kompetenz für fachliche Wissensvermittlung hat. Vier Elemente prägen dieses Modell des Lehramtsstudiums: – die Fachwissenschaften, die nahezu alle üblichen Schulfächer abdecken, – die Fachdidaktiken, die in enger Abstimmung mit den Fachwissenschaften gelehrt werden, – das erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium, das die Bil- dungswissenschaften (Erziehungswissenschaft sowie Anteile von Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte) integriert, – die Schulpraktischen Studien, die mit mehreren Praxisphasen einen iterativen Er- fahrungs- und Reflexionsprozess zwischen wissenschaftlichem Wissen und schul- praktischem Können anbahnen. Dieses Konzept gilt gleichermaßen für die an der Universität Kassel angebotenen Lehramtsstudiengänge für – Grundschulen – Hauptschulen und Realschulen – Gymnasien sowie – Beruflichen Schulen. Es realisiert sich in einem an professioneller Selbstständigkeit orientierten Lehrbe- trieb, der mit Elementen von forschendem Lernen der Offenheit wissenschaftlicher Entwicklung Rechnung trägt und gleichzeitig der Befähigung zum aktiven lebenslan- gen Lernen im Beruf dient. Innovation basiert wesentlich auf der Forschung, die nach Möglichkeit in den Lehrbetrieb integriert wird. Dies gilt gleichermaßen für Fachwis- senschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften. Als ein breit angelegter Schwerpunkt hat sich an der Universität Kassel die empirische Bildungsforschung entwickelt, wobei besonders der Projektverbund "Lehren Lernen Literacy" zu Fragen des selbstständigen Lernens im Fachunterricht eine differenzierte Ausstrahlung in die Lehre entfaltet, da hier Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Pädagogische Psychologie mit gemeinsam entwickelten Modellen und Konzepten kooperieren. Es gehört zu den gewachsenen Erfahrungen der Lehrerbildung, dass die Integration verschiedener Wissenschaften sowie der verschiedenen Institutionen mit dem Ziel der Professionalisierung geeignete Strukturen für die Kooperation der Beteiligten er- forderlich macht. Eine wichtige Voraussetzung bildet hier die Entwicklung von Netz- 4 Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel werken zwischen Personen und organisatorischen Einheiten: an der Universität mit Fachbereichen, Instituten sowie einzelnen zentralen Einrichtungen, gleichzeitig aber auch mit Schulen und Studienseminaren, AfL, Schulaufsicht, IQ und Ministerien so- wie mit anderen Universitäten. Hier sieht das im Jahr 2000 gegründete Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) eine entscheidende Aufgabe. Dabei hat sich eine Konzeption herausgebildet, die neben stabilen Kommunikationsstrukturen in Gremien auf pro- jektförmigen Formaten für innovative institutionsübergreifende Aktivitäten basiert. Erste Erfahrungen mit der Modularisierung Der Einstieg in das nach Modulen gegliederte Lehramtsstudium hatte sich bereits mit dem Hessischen Lehrerbildungsgesetz angekündigt, das Ende 2004 erlassen wurde. Weitere Einzelvorgaben für die Universitäten enthielt die Umsetzungsverordnung (UVO) zu diesem Gesetz, die im März 2005 erlassen wurde. Erst auf dieser Grundla- ge konnten die konkreten Vorbereitungen im ZLB sowie in den einzelnen Fachberei- chen für das modularisierte Studium beginnen: Viele Sitzungen in Arbeitskreisen, Fachbereichsräten und weiteren Gremien führten zu Rahmendaten, Rahmenrege- lungen und schließlich zu den Modulprüfungsordnungen mit den Modul-Handbüchern für die einzelnen Studiengängen, in denen die neue Konzeption für die Strukturierung von Lehrangebot und Studium ihren Niederschlag fand. Zum Wintersemester 2005/06 starteten alle Lehramtsstudiengänge der Universität Kassel in modularisier- ter Form – ein Neuanfang für die Lehrenden wie für die Studierenden. Es war zu erwarten, dass die durch den Gesetzgeber vorgegebene Eile dieser Um- stellung in der Praxis zu Problemen führen würde. Die höhere Verbindlichkeit des modularisierten Studiums mit einer Vielzahl von nur noch eng begrenzt wiederholba- ren studienbegleitenden Prüfungen führte zu einem veränderten Studierverhalten. Zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen, überfüllte Räume, Informati- onsdefizite traten auf, konnten aber zumeist mit einigem guten Willen der Beteiligten in befriedigender Weise überwunden werden. Gleichwohl wird es eine Aufgabe des kommenden Jahres sein, das modularisierte Lehrangebot im Hinblick auf die Grund- konzeption der Professionalisierung zu überprüfen. Erste Eindrücke und Rückmel- dungen geben Anlass insbesondere zu Fragen, die sich auf die Abstimmung ver- schiedener Studienelemente sowie auf Förderung professioneller Selbstständigkeit im Studium richten. Im Jahr 2006 standen im Rahmen der Modularisierung neben der Verbesserung des Raum-Managements vor allem der Aufbau einer Prüfungsadministration für die Mo- dulprüfungen sowie einer Struktur der zeitlichen Koordination des Lehrangebots im Vordergrund. Bereits die Probleme des Wintersemesters 2005/06 bei der zeitlichen Überschnei- dung von Lehrveranstaltungen einzelner Lehramts-Teilstudiengänge hatten erkennen 5 Jahresbericht 2006 lassen, dass die bisherige Praxis einer unkoordinierten Wahlfreiheit der Studierenden bezüglich der Fächerwahl sowie einer weitgehenden Wahlfreiheit der Lehrenden hin- sichtlich der zeitlichen Lage der Lehrveranstaltungen zu unerträglichen Überschnei- dungen von Pflicht-Lehrangeboten für viele Studierende führen würde. Die entspre- chenden Probleme konnten für den ersten Jahrgang in den meisten Fällen durch Im- provisation gelöst werden, für mehrere Jahrgänge war eine transparente Zeitstruktur unumgänglich. Auch die Erfahrungen aus anderen Universitäten, die bereits mit mo- dularisierten Studiengängen arbeiteten, verwiesen darauf, dass eine verbindliche zeitliche Koordination erforderlich war, um Überschneidungen für die Studierenden zu vermeiden, die letztlich studienzeitverlängernd hätte wirken müssen. In intensiven Beratungen und einem stetigen Optimierungsprozess konnte seitens der Abteilung Lehre und Studium sowie des ZLB ein "Leistenmodell" entwickelt wer- den, bei dem – verschiedene Fächergruppen zu sogenannten Leisten zusammengefasst wurden, – die ihrerseits bestimmte "geschützte" Lehrveranstaltungszeiten in Anspruch neh- men können. Diese Lösung bietet die Gewähr eines zeitlich überschneidungsfreien Studiums, so- fern nicht Fächer gewählt werden, die auf derselben "Leiste" liegen. Die Studienan- fänger des Wintersemesters 2006/07 wurden eingehend über diese Regelung infor- miert und haben sich mit ihrer Fächerwahl zumeist an den gegebenen Möglichkeiten orientiert. Das Präsidium und die Fachbereiche haben diese Entwicklung unterstützt, indem in der Abteilung Lehre und Studium Personalkapazität zur zeitlichen Koordination der Lehrveranstaltungen sowie zur Vorbereitung einer Prüfungsadministration für die modularisierten Lehramtsstudiengänge bereitgestellt und auch auf Fachbereichs- ebene eine Prüfungsadministration für die modularisierten Studiengänge aufgebaut wurde. Eine zentrale Frage zur Einführung der Modularisierung wird für die nächste Zeit die Überprüfung der vergebenen Credit-Punkte für die einzelnen Module sein. Diesbe- züglich konnten die meisten der beteiligten Fachbereiche auf keine gesicherten Er- fahrungen zurückgreifen. Deshalb wird hier bei den künftigen Fachbereichsevaluati- onen ein wichtiger Akzent zu liegen haben. Das ZLB hat bereits beschlossen, sich an diesem Prozess zu beteiligen, um bei der Überarbeitung der Modulprüfungsordnun- gen über bessere Kalkulationsgrundlagen zu verfügen. 6 Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel Neue Zulassungsbeschränkungen Aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen musste die Universität Kassel im Jahr 2006 weitere Zulassungsbeschränkungen einführen, darunter auch für Lehr- amtsstudiengänge. Neben den bereits bestehenden Zulassungsbeschränkungen für das Lehramt an Grundschulen sowie für die Fächer Biologie und Deutsch wurden für Geschichte sowie für Politik und Wirtschaft neue Zulassungsbeschränkungen einge- führt. Für Englisch und Sport wurden die bisherigen an der Abiturnote orientierten Zulassungsbeschränkungen ersetzt durch den Nachweis einer Eingangsqualifikation. Rückläufige Studienanfängerzahlen, breite Jahrgänge in höheren Semestern Die nunmehr auf breiter Ebene bestehenden Zulassungsbeschränkungen für Lehr- amtsstudiengänge führten dazu, dass die Studienanfängerzahlen in diesem Bereich an der Universität Kassel im Jahr 2006 deutlich zurückgegangen sind. Lagen sie in den Jahren 2004 und 2005 noch knapp unter 1.000, so waren in diesem Jahr nur noch 784 Studienanfänger zu verzeichnen. Überraschenderweise ging gleichzeitig die Zahl der Lehramtsstudierenden insgesamt nicht zurück, sondern lag mit 4.103 noch knapp über der Zahl des Vorjahres und deutlich über der des Jahres 2004. Dies dürfte dadurch zu erklären sein, dass mittlerweile auch viele Studierende aus ande- ren Studiengängen oder aus anderen Hochschulen in höhere Semester der Lehr- amtsstudiengänge gewechselt sind. Die Studienfächer mit der derzeit höchsten Nachfrage decken sich mit denen der vergangenen Jahre, nämlich Deutsch, Mathe- matik, Sport, Wirtschaftspädagogik und Englisch. Nähere Angaben finden sich im Anhang (Statistische Daten). Für den Studienbetrieb war es von besonderer Bedeutung, dass sich der ungewöhn- lich breite Studienanfänger-Jahrgang 2003 (seinerzeit 1.348 Studienanfängerinnen und -anfänger) mittlerweile in den höheren Semestern befindet und sukzessive die verschiedenen Abschnitte der Schulpraktischen Studien absolviert. Das ZLB hatte zwar rechtzeitig auf absehbare Betreuungsengpässe aufmerksam gemacht, jedoch konnte eine adäquate Aufstockung der Stellen für Pädagogische Mitarbeiter und Mit- arbeiterinnen nicht erreicht werden. Lediglich für die Zukunft zeichnet sich ab, dass im Rahmen einer vertraglich vereinbarten Kooperation mit dem Amt für Lehrerbildung (AfL) die Lehrkapazität zur Betreuung von SPS erweitert werden kann. Stattdessen konnte aber unter Inanspruchnahme von Fördermitteln aus dem Hochschul- und Wissenschaftsprogramm ein breit angelegtes Schulungsprogramm für an den Schul- praktischen Studien beteiligte Lehrbeauftragte fortgeführt und ausgeweitet werden. Diese Situation erforderte wie bereits im Jahr 2005 seitens des Referats Schulprakti- sche Studien für das Blockpraktikum, aber auch in vielen Fächern, ein hohes Maß an Koordination – sowohl im Hinblick auf die erforderlichen Lehrveranstaltungen ein- schließlich der Betreuungskapazitäten als auch bei der Akquise der Praktikumsplät- 7 Jahresbericht 2006 ze. Hier bewährte sich die gute Kooperation der Universität mit den Schulen der Re- gion sowie dem AfL. Dennoch waren in Einzelfällen Verzögerungen und insbesonde- re weite Entfernungen zu den Praktikumsschulen nicht zu vermeiden. Das ZLB wird darauf achten, dass auch im kommenden Jahr durch die Bereitstellung ausreichen- der Lehrauftragsmittel sowie durch eine Intensivierung der Kooperation mit dem AfL Engpässe bei den Schulpraktischen Studien nach Möglichkeit vermieden werden. Besonders wünschenswert ist die zumindest temporäre Bereitstellung zusätzlicher Stellen für Pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, um eine Kontinuität bei der Betreuung der Praktikanten und Praktikantinnen zu sichern. 8 Aktivitäten des ZLB 2. Aktivitäten des ZLB Obwohl an der Universität Kassel die Einführung der Modularisierung für die Stu- dienanfänger 2005 und 2006 besonders im Vordergrund stand und für die höheren Semester häufig schwierige Studienbedingungen infolge zahlenmäßig breiter Jahr- gänge zu bewältigen waren, hatte das ZLB auch eine Reihe von anderen Themen, die seine Arbeit prägten. 2.1 Jahrestagung "Schule und Migration" lautete das Thema der ZLB-Jahrestagung 2006, das unter Aspekten von Schulentwicklung und Lehrerbildung sowie anhand von exemplari- schen Projekten diskutiert wurde. Frau Dr. Mechtild Gomolla berichtete über eine Studie zur Schulentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft, die sich besonders mit Fragen institutioneller Diskrimi- nierung von MigrantInnen in der Grundschule und Strategien zur Überwindung dieser Diskriminierung befasst. Im Vordergrund müsse die Frage stehen, wie die Pluralisie- rung der Gesellschaft in der Schulentwicklung systematisch berücksichtigt werden könne. Dazu seien Gesamtkonzepte erforderlich und nicht einzelne kompensatori- sche Maßnahmen, sonst sei eine Produktion von "neuen Verlierern" unvermeidbar, wie bereits heute internationale Studien belegten. Zu einer Gesamtkonzeption gehö- re insbesondere eine Sensibilisierung der Lehrerinnen und Lehrer für Migrationsphä- nomene, dies fasse im Rahmen von Schulentwicklungskonzepten z.B. Aufnahmever- fahren, Kooperation mit Eltern, Einbeziehung von außerschulischen Lerngelegenhei- ten zusammen. Konkret berichtete Frau Dr. Gomolla über englische Konzepte zur Qualitätssicherung mit Elementen von ethnischem Monitoring, Auditierung und spezieller Finanzierung sowie außerdem über ein Fallbeispiel in der Schweiz (QIMS-Projekt, Zürich), wo Qualität in multi-ethnischen Schulen von Anfang an in Konzepte zur Schulentwick- lung eingebaut sei und nicht erst nachträglich über kompensatorische Maßnahmen berücksichtigt würde. Erforderlich sei eine Wirkungsforschung, die von einer Anerkennung der Explosions- fakten und der Notwendigkeit gezielter Interventionen im Rahmen integrierter Strate- gien ausgehe. Obwohl unter diesem Gesichtspunkt das Züricher Projekt deutlich bessere Ergebnisse bietet, als die in England untersuchten Maßnahmen, böten beide Fälle Beispiele dafür, dass das Thema auf der Agenda stehen müsse und Qualitäts- kriterien biete. Dass hier in Deutschland Nachholbedarf bestehe, wurde in der Dis- kussion ebenso betont, wie die hohe Bedeutung von Fortbildung, der Sichtbarma- chung von eigenen Fähigkeiten bei allen Schülerinnen und Schülern sowie eine Ver- 9 Jahresbericht 2006 ankerung von Themen der Heterogenität und Multikulturalität in den Curricula der Lehrerbildung. Wie Frau Dr. Gomolla betonte auch Frau Prof. Gogolin von der Universität Hamburg die hohe Bedeutung des Themas in ihrem Referat über das Hamburger Modell inter- kultureller Lehrerbildung. Im Kontext des Umgangs mit Heterogenität müsse interkul- turelle Pädagogik eine zentrale Rolle in der Lehrerbildung einnehmen. Die Universität Hamburg biete hierfür bereits heute positive Ansätze. So sei der Zusammenhang von Interkulturalität und sozialer Heterogenität sowohl als Dimension in dem auf der Ba- sis der DGfE entwickelten Kerncurriculum Erziehungswissenschaft berücksichtigt wie auch als Thema von Lehrveranstaltungen, die sich auf einen vertiefenden Schwer- punkt beziehen. Außerdem könnten alle Studierende eine Zusatz-Fakultas in Deutsch als Zweitsprache erwerben. Wichtig für die Zukunft sei, die Durchsetzung dieses Curriculums in der Breite zu gewährleisten. Auch die Diskussion hierzu legte im Vergleich zu den Erfahrungen in Kassel einen Schwerpunkt auf die praktische Umsetzung konzeptioneller Elemente in der Lehrerbildung zu interkultureller Bildung. Der Weg von der Erkenntnis einer politischen Makrolage zum professionellen Han- deln im Mikrosystem sei oft weit. Ein Ansatzpunkt könne u.a. die Berücksichtigung von Heterogenität in den Studierendengruppen selbst sein. Aus laufenden Projekten der Universität Kassel berichteten: – Dr. Margit Pätzold und Prof. Norbert Kruse über Lernkontexte im sprachlichen Un- terricht unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit, – Doris Ayaita über die Rolle der Sprache beim Lösen einer anspruchsvollen Ma- thematikaufgabe durch Neuntklässler, – Dr. Melanie Fabel-Lamla und Tim Reitzke über Kooperation von LehrerInnen und SozialpädagogInnen in der Schule am Beispiel von Fallstudien zur Sozialarbeit im Landkreis Kassel. Sowohl diese Berichte als auch die Diskussion dazu machte deutlich, dass Interkultu- ralität auch an der Universität Kassel bereits differenziert in der Lehrerbildung ange- gangen wird, dass bislang aber eine komplexe, fachübergreifende Koordination zu dieser Thematik noch nicht hinreichend gelingt. Hier sollte künftig ein Schwerpunkt des ZLB liegen. Beeindruckend waren medienpädagogische Beispiele zur interkulturellen Begegnung und Selbstreflexion in prozessorientierten Spielfilmprojekten aus Schulen des Schwalm-Eder-Kreises, die Dr. Reinhard Nolle im Abendprogramm der Jahrestagung vorstellte. 10 Aktivitäten des ZLB 2.2 Referat Schulpraktische Studien Prof. Dr. Rudolf Messner / Axel Knüppel Personalentwicklung Die wichtigste personelle Aufgabe des Referats im Berichtsjahr 2006 bestand in der Neubesetzung der Stelle einer Geschäftsführerin/eines Geschäftsführers des Refe- rats, die seit 1. Oktober 2005 mit dem Weggang von Frau Dr. Bosse unbesetzt war. Frau Bosse ist als Professorin für Gymnasialpädagogik an die Universität Würzburg berufen worden. Auch an dieser Stelle sei ihr für die langjährige, außerordentlich kompetent und produktiv ausgeübte Tätigkeit als Geschäftsführerin im Referat Schulpraktische Studien herzlich gedankt. Sie hat durch ihre Arbeit die schulprakti- sche Ausbildung an unserer Universität zukunftsweisend geprägt. Nach zwei Ausschreibungen und erheblichen, sich langwierig hinziehenden Beset- zungsproblemen, die zum Teil mit der Ausstattung der Stelle und zum Teil mit der beruflichen Situation und Karriere der Bewerber/innen zu tun hatten, hat die Aus- wahlkommission schließlich Ende des Sommersemesters 2006 Herrn Axel Knüppel zur Besetzung vorgeschlagen. Herr Knüppel war schon die Monate vorher mit der Vertretung der Geschäftsführung beauftragt und war 2006 noch zusätzlich mit dem Abschluss seiner Forschungsarbeiten zum Thema Kooperation 1./2. Phase beschäf- tigt. Er wird die Stelle eines Geschäftsführers bis zum Ende des Ausschreibungszeit- raumes (2010) wahrnehmen. Aufgrund der Elternzeit einer der halbtägig beschäftigten Mitarbeiterinnen bzw. der Erkrankung der anderen Halbtags-Mitarbeiterin musste für den größten Zeitraum des abgelaufenen Jahres Ersatz gefunden werden. Frau Anke Zeiler und Frau Birgit Vesterling haben die zeitweise unbesetzten Stellen beispielhaft vertreten. Auch ihnen sei an dieser Stelle für ihre Mitarbeit herzlich gedankt. Nicht zum Erfolg geführt hat zum großen Bedauern aller Betroffenen der gemeinsam vom Zentrum für Lehrerbildung und vom Referat für Schulpraktische Studien an das Hessische Kultusministerium gestellte Antrag, in unvertretbar überbelasteten Fach- gebieten der Universität weitere Pädagogische Mitarbeiter/innen einzustellen (siehe Beschluss des Zentrumsrates im Jahr 2005). Damit wird ein dringend zu lösendes Personalproblem in das nächste Jahr verschoben. Weiterentwicklung der Studienkonzepte 2006 ist mit der Modularisierung der Schulpraktischen Studien der Universität Kassel begonnen worden. Da der Modularisierungsprozess mit dem WS 2006/07 die Studie- renden des dritten Semesters einbezieht, wurde zunächst der Erste Praktikums- 11 Jahresbericht 2006 abschnitt (Praktikumsvorbereitung, Blockpraktikum, Praktikumsauswertung) neu ge- staltet. Das dafür formulierte "Praxismodul 10: Schulpraktische Studien" ist in die Modulprüfungsordnung für das Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kern- studium integriert. Es beschreibt – erstmals für Kassel in dieser Form – die Ziele, Themen und Inhalte des Ersten Praktikumsabschnittes in Form von ausdifferenzier- ten Kompetenzen. Dabei sind auch "psychosoziale Basiskompetenzen für den Leh- rerberuf" einbezogen. Die für das Praxismodul 10 formulierten Kompetenzen stützen sich auf eine modellartige Beschreibung der in der Ersten und Zweiten Phase der schulpraktischen Ausbildung anzustrebenden unterrichtlich-erzieherischen Hand- lungskompetenzen. Dieses Modell ist gemeinsam von Vertretern der Studiensemina- re, des Referats Schulpraktische Studien und des Staatlichen Schulamtes ausgear- beitet und im Kooperationsrat diskutiert worden. Im Zusammenhang mit der Individualisierung der Fortbildungsverpflichtungen für Lehrkräfte durch das Land Hessen wurden vom Referat in Abstimmung mit dem Zentrumsrat Regelungen für die Anrechnung schulpraktischer Tätigkeiten durch Punktvergabe, insbesondere bei Praktikumsbeauftragten und Mentoren, im Rahmen der staatlichen Akkreditierung entwickelt. Kooperationsrat Der Kooperationsrat beschäftigte sich in insgesamt drei Sitzungen mit Fragen der Kompetenzentwicklung (Psychosoziale Basiskompetenzen) sowie mit der Entwick- lung der Kooperation der Ersten und Zweiten Phase der Lehrerausbildung. Daraus entstand der Plan eines Studientages "Neue Wege der schulpraktischen Ausbildung. Kooperation 1. und 2. Phase" (dazu siehe eigener Bericht weiter unten). Organisation und Durchführung der Schulpraktischen Studien Das Jahr 2006 war weiterhin durch die hohe Anzahl von Praktikantinnen und Prakti- kanten in beiden Abschnitten der Ausbildung geprägt. Den Ersten Abschnitt der Schulpraktischen Studien haben über 650 Studierende absolviert, davon 80 in dem mit dem Sommersemester 2006 beginnenden Turnus. Insgesamt wurden 64 Grup- pen mit Praktikant/inn/en gebildet. Von diesen wurden etwa die Hälfte von hoch- schulinternen Praktikumsbetreuern geleitet (27 von Pädagogischen Mitarbei- ter/innen). Die weiterhin rückläufige Anzahl beteiligter Professor/innen wird mit Be- dauern zur Kenntnis genommen. Innerhalb der Schulstufen ist es zu erheblichen Verschiebungen gekommen. Im Ers- ten Praktikumsabschnitt hat sich die Anzahl der Absolventen im Grundschulbereich um ca. 100 verringert, während sie sich im Sekundarbereich um mehr als 100 erhöht hat. Die Folge davon war, dass mehr als ein Drittel der Lehrbeauftragten, die von der 12 Aktivitäten des ZLB Universität zur Ergänzung des Eigenpersonals eingestellt werden mussten, neu zu finden waren. Diese 10 Lehrbeauftragten sind in der bewährten Qualifizierungsmaß- nahme unter Leitung von Prof. Dr. Witlof Vollstädt auf ihre Aufgaben vorbereitet wor- den. Gemeinsam mit den anderen Lehrbeauftragten sind sie über die Neukonzeptua- lisierung der Schulpraktischen Studien im Zusammenhang mit der Modularisierung informiert worden. Mit der Verlagerung des Einsatzes der Praktikant/inn/en auf die Sekundarstufe ha- ben sich Schwierigkeiten bei der Unterbringung der Praktikant/inn/en in den Schulen in beiden Abschnitten der Schulpraktischen Studien verstärkt. Zwei Maßnahmen des Kultusministeriums haben das Problem verschärft. Die Schulen sind durch zukünftige Lehramtsstudierende, die ein unbetreutes Orientierungspraktikum machen wollen, zusätzlich belastet. Dazu findet im Rahmen des Modells "Unterrichtsgarantie plus" an den meisten Schulen eine Vielzahl von Vertretungen statt. Auf diese Weise wird ebenfalls die Anzahl schulfremden Personals an den einzelnen Schulen erhöht. All dies hat dazu geführt, dass die Schulleitungen der Gymnasien in Kassel Stadt dazu drängen, Praktikant/inn/en stärker in der Region einzusetzen. Das Referat hat durch persönliche Besuche an Schulen und durch eine Reihe orga- nisatorischer Maßnahmen zur Begrenzung der Praktikantenzahlen versucht, diese Probleme zu lösen. Dies ist jedoch nur zum Teil gelungen. Besonders belastet sind die Gymnasialen Oberstufen, da jeder Student mit dem Lehramt an Gymnasien in der Regel eines der fachdidaktischen Praktika in der Sekundarstufe II absolviert. Sonderformen: Ein Fünftel der Studierenden wünschen, die schulpraktischen Studien in einer Sonderform zu absolvieren. Für den Bereich Grundschule wird weiterhin das Arbeiten in Lernwerkstätten und das Lerntraining angeboten. Phasenübergreifend gibt es, wie schon früher, das Intensivpraktikum (Erster Prakti- kumsabschnitt und Fachdidaktische Schulpraktische Studien in einem Turnus integ- riert) (dazu siehe eigener Bericht). Eine wichtige Innovation im abgelaufenen Jahr war die Einführung von Kooperati- onspraktika (gemeinsame Ausbildung von Praktikanten und Referandaren in inte- grierten Veranstaltungen). Sie sind nicht nur zum hessenweit ersten Modell für die Zusammenarbeit der Ersten und Zweiten Phase der Lehrerausbildung geworden, sondern haben auch neue Praktikumspotentiale in institutioneller und regionaler Hin- sicht erschlossen. Die Erprobung erfolgte an insgesamt 22 Schulen. 13 Jahresbericht 2006 2.3 Referat Kernstudium Prof. Dr. Friederike Heinzel / Simone Nickel Das Referat Erziehungs- und Gesellschaftliches Kernstudium des Zentrums für Leh- rerbildung sorgt im Rahmen der Studienordnung sowie der Modulprüfungsordnung für Planung, Sicherstellung und Evaluation des Lehrangebotes im Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudium, insbesondere für die Festlegung des Umfangs des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehrangebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehrangebots bleibt unbe- rührt. Das Referat setzt sich zur Zeit (Stand: Dezember 2006) aus der Referentin und den gewählten Mitgliedern zusammen: Professorinnen und Professoren, Wissenschaftli- che Mitarbeiterinnen und Wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Studierenden aus den Fachbereichen 01, 05 und 07. Beratendes Mitglied ist der Geschäftsführer des Refe- rats Schulpraktische Studien. Zentrales Aufgabenfeld war 2006 die Koordination und Evaluation des Lehrangebots für das Erziehungs- und gesellschaftliche Kernstudium. Grundlegend wurde das mo- dularisierte Kernstudium (für Studierende mit Studienbeginn ab dem Wintersemester 2005/06) konzipiert und installiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Modulprü- fungsausschuss Kernstudium wurde die Geschäftsstelle für den Modulprüfungsaus- schuss Kernstudium aufgebaut. Hohe organisatorische Kunst war und ist gefordert, um neben den modularisiert Studierenden auch denen nach alter Studienordnung im Kernstudium gerecht zu werden. Hierzu war und ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich mit den beteilig- ten Fachbereichen 01, 05 und 07 sowie dem Referat Schulpraktische Studien und der AG Modularisierung für Lehramtsstudiengänge. Diese Kooperation ist erforderlich, um z. B. die Studierbarkeit des gesamten Lehr- amtsstudiums für alle Schulstufen und Schulfächer zu optimieren. In Zusammenar- beit mit dem Amt für Lehrerbildung werden Fragen der Prüfungsorganisation und PrüferInnenverteilung im Kernstudium geklärt. Aufgabenschwerpunkt für die nächste Zeit wird die konzeptionelle Erarbeitung und Installation der Schwerpunktmodule im Kernstudium sein. Erfreulicherweise sind im aktuellen Studienjahr auf Antrag von besonders erfolgreich Studierenden, obwohl es die Modulprüfungsordnung Kernstudium noch nicht zwingend vorsieht, bereits zwei solcher Schwerpunktmodule installiert. Außerdem wird es darum gehen, die Angebote in den Basismodulen weiter auszu- bauen und inhaltlich noch besser abzustimmen. 14 Aktivitäten des ZLB 2.4 Studienberatung Lehramt Simona Göbel, Cathrin Reuß, Tim Sauerwein Das Team der Studienberatung Lehramt besteht derzeit aus drei Personen, die den Lehramtsstudierenden per Telefon, E-Mail und während der Öffnungszeiten mit per- sönlichen Gesprächen Rat erteilen. Die Beratung können Studierende des Lehramts an Grundschulen, Hauptschulen und Realschulen sowie Gymnasien in Anspruch nehmen, während für die Studiengänge Berufs- und Wirtschaftspädagogik eine eige- ne Studienfachberatung besteht. Die Aufgabe der Studienberatung Lehramt besteht im Wesentlichen darin, bei fach- übergreifenden Lehramtsfragen und Fragen zum erziehungs- und gesellschafswis- senschaftlichen Kernstudium zu beraten, die Studierenden über die für sie gültigen Studien- und Prüfungsordnungen zu informieren, ihnen berufliche Perspektiven nä- her zu bringen sowie ihnen bei der Gestaltung des Stundenplanes und bei einem Fach- und/oder Universitätswechsel zu helfen. Den Studierenden sollen die Struktur und die Inhalte der Lehramtsausbildung verdeutlicht und eine Orientierung bei ihrer Studiengestaltung gegeben werden. Derzeit lassen sich vier Gruppen von Beratungs-Interessenten unterscheiden: – Es sind zunächst SchülerInnen und Studieninteressierte, die insbesondere eine allgemeine Beratung zu dem Lehramtsstudium an der Universität Kassel in An- spruch nehmen möchten. Mit dieser Gruppe werden, unterstützt durch Informati- onsmaterial, Gespräche über sinnvolle Fächerkombinationen, die Bewerbungs- modalitäten, den Ablauf des Studiums und die späteren Aussichten und Bedin- gungen im Lehrerberuf geführt. Im Rahmen dessen bietet die Studienberatung Lehramt in Zusammenarbeit mit den hiesigen Schulen und deren Berufsorientie- rungstagen, Informationsveranstaltungen an, um den SchülerInnen einen Einblick in die Lehramtsausbildung der Universität Kassel zu geben. – Die zweite, und derzeit größte Gruppe, stellen die Studierenden dar, die nach der alten Prüfungsverordnung sowie den entsprechenden Studienordnungen studie- ren. Sie treten mit Fragen und Problemen hinsichtlich ihres Lehramtsstudiums und ihrer Studienordnung (für die Fächer und das Kernstudium) an die Studienbera- tung heran, möchten darüber beraten werden, welche Leistungen sie während des Studiums erbringen müssen, wie ihre Praktika und die Zwischenprüfung ablaufen und wo sie sich für diese melden können. Der Beratungsschwerpunkt liegt hier bei der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung von Prüfungen, deren Ablauf und der Auswahl der Prüfer. Die StaatsexamenskandidatInnen können ferner die Prüfungsverordnungen, die Prüfungstermine und die Listen der Prüfungsberech- tigten des erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudiums sowie der Fachbereiche in der Lehramtsstudienberatung erhalten. 15 Jahresbericht 2006 – Als weitere Gruppe sind die Studiumswechsler zu nennen, die entweder innerhalb der Universität Kassel ein Fach wechseln oder, von anderen Hochschulen kom- mend, hier ein Lehramtsstudium aufnehmen. Sie benötigen Unterstützung bei der Stundenplangestaltung und der weiteren Organisation ihres Studiums. Vor allem Studierende aus dem Ausland müssen zunächst mit dem deutschen Universitäts- system vertraut gemacht werden. – Die letzte und immer größer werdende Anzahl an zu beratenden Studenten sind die, die ab dem Wintersemester 2005/06 ihr Studium an der Universität Kassel aufgenommen haben. Sie studieren nach den modularisierten Prüfungsordnungen und müssen über diese aufgeklärt werden. Da nun nicht mehr alle Fächer pro- blemlos miteinander kombinierbar sind, muss in diesem Bereich gezielt beraten und bei der Erstellung des Stundenplanes unterstützt werden. Da diese Studie- renden neben dem Blockpraktikum und den Schulpraktischen Studien in den Fä- chern zusätzlich ein Orientierungs- und ein Betriebspraktikum absolvieren müs- sen, gilt es sie auch hierüber zu informieren. Während zu Beginn jedes Semesters vor allem organisatorische Fragen geklärt werden, müssen gegen Ende des Se- mesters die Studierenden bei Problemen mit den Modulprüfungen unterstützt wer- den. Die Beratungstätigkeit unterstützend wird regelmäßig zusammen mit dem Amt für Lehrerbildung eine Veranstaltung zur Organisation der Ersten Staatsprüfung für die Lehrämter angeboten. Sie musste wegen der wechselnden Prüfungsordnung für das Wintersemester 2006/07 zunächst ausgesetzt werden. In jedem Semester findet fer- ner eine Veranstaltung "Referendariat – die 2. Phase der Lehrerausbildung" in Ko- operation mit dem Studienseminar Kassel statt. 2.5 Kooperationsrat Der Kooperationsrat ist ein Beratungsgremium, das sich aus Mitgliedern aller drei Phasen der Lehrerbildung sowie aus Vertretern und Vertreterinnen einzelner Schulen zusammensetzt. Er tagt regelmäßig, um aktuelle Fragen zu diskutieren. Darüber hin- aus setzt er seine Beratungsschwerpunkte mit wechselnden Akzenten in den einzel- nen Phasen. Sein zentrales Anliegen besteht darin, über die gegenseitige Informati- on hinaus die unterschiedlichen Perspektiven der drei Phasen auf den jeweiligen Be- ratungsgegenstand sowie die unterschiedliche Wahrnehmung einzelner Problemla- gen und Bedürfnisse gründlich zu diskutieren, um dadurch eine tragfähige Grundlage für gemeinsame Vorgehensweisen entwickeln zu können. Im Kooperationsrat ent- stand im Sommersemester 2006 die Idee, die in Kassel entwickelten Initiativen zur Zusammenarbeit der 1. und 2. Phase der Lehrerbildung im schulpraktischen Bereich auf einer Tagung vorzustellen und den gesamten Fragenkomplex in größerem Rah- men zu diskutieren. 16 Aktivitäten des ZLB Studientag: Neue Wege zur Schulpraktischen Ausbildung – Kooperation 1. und 2. Phase am 17. November 2006 an der Universität Kassel Der Studientag wurde vom Zentrum für Lehrerbildung und dem Referat Schulprakti- sche Studien gemeinsam mit den Studienseminaren geplant und durchgeführt. Er war gut besucht; neben Personengruppen aus allen Phasen der Lehrerbildung konn- ten auch Gäste des Amtes für Lehrerbildung (Frankfurt) und führende Vertreter des Staatlichen Schulamtes Kassel begrüßt werden. Prof. Erich Ettlin, Prorektor der Pädagogischen Hochschule Zug (PHZ, Schweiz), re- ferierte als der für Ausbildungsfragen zuständige Experte des innerschweizer Hoch- schulbundes über "Professionalitätsstandards für die schulpraktische Ausbil- dung von Lehrerinnen und Lehrern – Erfahrungen mit einem neuen Konzept". In seinem Vortrag wurde deutlich, dass in der Schweizer Lehrerbildung frühzeitig und in wesentlich differenzierterer Weise als in Deutschland Professionsstandards für die – dort einphasige – Lehrerbildung eingeführt worden sind. Die PHZ ging von folgen- den 10 Kompetenzbeschreibungen aus: Die Lehrperson 1. versteht und strukturiert die Fachinhalte 2. versteht und unterstützt Entwicklungsprozesse 3. versteht und berücksichtigt Unterschiede 4. versteht und verwendet Unterrichtsstrategien 5. moderiert und leitet Lernprozesse an 6. kommuniziert und präsentiert 7. plant und evaluiert 8. beobachtet, beurteilt und fördert 9. reflektiert ihre eigene Berufserfahrung 10. nimmt Einfluss auf das Umfeld Eine besondere, unter Federführung von Prof. Ettlin zustande gekommene Leistung der Schweizer Kollegen besteht darin, dass zu jedem Professionsstandard Indikato- ren auf 4 Leistungsniveaus entwickelt worden sind (0 = nicht erreicht; 1 – 3 Grade der Realisierung eines Standards im Verhalten von Lehrer-Student/inn/en). Damit ist eine eingängige und urteilsgenaue Reflexion der bei einzelnen Personen im Studien- prozess erreichten Ausbildungsqualität möglich. Prof. Ettlin führte in seinem Vortrag auch die Konsequenzen aus, welche die kompe- tenzorientierte Standardisierung für die Entwicklung der Lehrerstudiengänge i.S. des Bologna-Prozesses besitzt sowie für die Praxis und Weiterbildung des Personals der Hochschule (Stichworte: Lernbegleitung, Praktikumsformen, Beurteilungsdossiers, Kompetenzportfolios, Vernetzung der Professionsstandards mit Fachstandards). 17 Jahresbericht 2006 Universität – Kooperationsrat – Studienseminar Studientag am 17. November 2006 Neue Wege der Schulpraktischen Ausbildung Kooperation 1. und 2. Phase 13 c.t. – 14.00 Vortrag: Prof. Erich Ettlin, Prorektor der PHZ Zug (CH) Professionalitätsstandards für die schulpraktische Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern – Erfahrungen mit einem neuen Konzept 14.00 – 14.15 Rückfragen 14.15 – 16.00 Workshops: Prof. Dr. Heinrich Dauber, Universität Kassel Psycho-soziale Basiskompetenzen in der Lehrerbildung Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier, Horst Kaufmann, Werner Kühnel, Universität und Studienseminar Kooperationsmodell in der Berufsschullehrerausbildung – Zielsetzungen, Inhalte und Erfahrungen Jürgen Goworr, Goethegymnasium und Studienseminar Mentorenqualifizierung im Kontext eines englischdidaktischen Kooperationspraktikums Marianne Huttel, Amt für Lehrerbildung Konzepte der Berufseingangsphase – zur hessischen Situation Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Kooperationspraktikum – Lernteams der 1. und 2. Phase Prof. Dr. Klaus Moegling, Jacob Grimm Schule, Studienseminar und Universität Marburg Phasenübergreifende Kontinuität fachdidaktischer Standards 16.00 – 16.30 Pause 16.30 – 17.15 Fishbowl: Startteam: Veranstalter und StD Karl Garff, Stellv. Sem.leiter i.R. Wie kann die Zusammenarbeit phasenübergreifend weiter- entwickelt werden? Ort: Universität Kassel, Raum 0401, Arnold-Bode-Str. 2, Holländischer Platz Rudolf Messner Frauke Stübig Annette Heckmann Leiter Referat SPS Vorsitzende ZLB Leiterin Studienseminar für Gymnasien in Kassel 18 Aktivitäten des ZLB An der Schluss-Aussage des Vortrags "Wer unterrichtet, gibt nicht nur Wissen weiter, sondern ist gleichzeitig ein Beispiel da- für, wie man Wissen weitergibt" entzündete sich in der Diskussion die Frage, inwieweit neben den eindrucksvoll re- präsentierten Tätigkeitsaspekten die Person- und Beziehungsdimensionen der Leh- rertätigkeit im Zuger Modell hinreichend vertreten seien. Erich Ettlin räumte ein, dass die Professionsstandards erst durch den personalen Faktor zur Wirkung kommen können und insofern die implizite, in der Ausbildung praktisch miteinbezogene Grundlage des Modells bilden. Im Übrigen erwies sich die berichtete Praxis als Fundgrube zur Anregung und Diskussion der in Universität und Studienseminar in Kassel gegenwärtig im Rahmen der Modularisierung laufenden Arbeiten. In den sechs angebotenen Workshops hat sich die in Kassel praktizierte Zusammen- arbeit der Phasen der Lehrerbildung in dreifacher Hinsicht konkretisiert. Die Grundla- gen phasenübergreifender Kooperation wurden in zwei Workshops behandelt. In drei Workshops standen Erfahrungen mit der konkreten Zusammenarbeit im Rahmen der Schulpraktischen Studien im Mittelpunkt. In einem Workshop erfolgte ein Ausblick auf die Berufseinstiegsphase als kontinuierliche Fortsetzung des schon in Phase 1 und 2 angebahnten lebenslangen Lernens künftiger Lehrpersonen. Die "Psychosozialen Basiskompetenzen der Lehrerbildung" greifen eine lange Zeit vernachlässigte Frage der Berufseignung auf. Im Zentrum des Interesses steht dabei aber nicht ein Ausleseverfahren; vielmehr sollen die Studierenden beraten werden, wie sie ihre psychosozialen Basiskompetenzen im Rahmen der Schulprakti- schen Studien entwickeln und stärken können. Dieser Prozess sollte sich in der 2. Phase fortsetzen. Für beide sind verbindliche Formen zu suchen. Grundlage dafür ist der Umgang mit Belastungssituationen im Lehreralltag. Leitung: Prof. Dr. Heinrich Dauber, Universität Kassel. In dem Workshop "Phasenübergreifende Kontinuität fachdidaktischer Stan- dards" wurde geprüft, ob und inwieweit in beiden Phasen Kompetenzorientierung konsequent angelegt ist und damit für die Lehrerbildung bedeutsam werden kann. Im Sinne der Anschlussfähigkeit wäre vor allem die inhaltliche Vernetzung beider Pha- sen zu sichern. Wichtig ist auch, dass die phasenübergreifenden Themen praxisrele- vant sind, so dass gemeinsame fachwissenschaftliche und fachdidaktische Grundla- gen erarbeitet und auf didaktisch-methodische Konsequenzen hin durchdacht und kritisch reflektiert werden können. Leitung: Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar für Gymnasium Kassel; Universität Marburg. Der Workshop "Kooperationsmodell in der Berufsausbildung – Zielsetzung, In- halte und Erfahrungen" stellte das berufsbezogene Selbstkonzept der Lernenden in den Mittelpunkt. Bei dessen Förderung unterstützen sich im praktizierten Modell 19 Jahresbericht 2006 zeitweise LiV und Praktikant/inn/en der Berufspädagogik. Dabei wird die gemeinsa- me fünfwöchige Unterrichtszeit intensiv betreut; erste Planungen und Erprobungen von Unterricht werden kriteriengeleitet beobachtet und reflektiert. Diskutiert wurde die Frage, wie die langjährigen positiven Erfahrungen in die modularisierte Ausbildung hineingetragen werden können. Leitung: Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier, Horst Kauf- mann, Werner Kühnel; Universität Kassel und Studienseminar für Berufliche Schulen Kassel. Der Workshop "Kooperationspraktikum – Lernteams der 1. und 2. Phase" bot den Teilnehmern Erfahrungen aus der Zusammenarbeit zwischen Universität und drei Studienseminaren an. Dabei kooperierten LiV und Studierende mit ihrem ge- meinsamen Mentor. Die Evaluation umfasst die Sichtweise der beteiligten drei Grup- pen und die Schlussfolgerungen der Betreuenden. Diskutiert wurden Fragen der zu- sätzlichen Belastung, des Nutzens und unterstützende institutionelle Maßnahmen. Leitung: Axel Knüppel; Referat für Schulpraktische Studien an der Universität Kassel. Der Workshop über den fachdidaktischen Kooperationsansatz "Mentorenqualifizie- rung im Kontext eines englischdidaktischen Kooperationspraktikums" nimmt die Mentoren als Ausgangsgruppe für die Bildung von Lernteams. Inhaltlich wurden vor allem Fragen der Qualifizierung der Mentoren und neu entwickelte fachdidakti- sche Schwerpunkte behandelt. Die organisatorischen und inhaltlichen Arbeits- schwerpunkte in der Pilotphase im Sommersemester 2006 wurden von Beteiligten aus allen drei Phasen dargestellt. Leitung: Jürgen Goworr; Studienseminar für Gym- nasium Kassel, Universität Kassel und Amt für Lehrerbildung. Die Einbindung der 3. Phase thematisierte der Workshop "Berufseingangsphase – Konzepte einiger Bundesländer, Ansätze in Hessen, mögliche Perspektiven". Eine bewusste Gestaltung des Berufsbeginns und Unterstützung bei der berufsbio- grafisch nachhaltigen Verbesserung des Berufseinstiegs wirkt schon von Anbeginn als Burnout-Prophylaxe. Durch gezielte Integration der Berufsanfänger wird es mög- lich, deren innovatives Potenzial für die Schulentwicklung zu nutzen. Ihre gezielte Zusammenarbeit in Kleingruppen sowie die Beratung und der kollegiale Austausch erleichtern das Weiterentwickeln des lebenslangen Lernens, das in den ersten bei- den Phasen angebahnt wird, aber erst in der 3. Phase den Erwerb der Berufsfertig- keit ermöglicht. Leitung: Marianne Huttel; Amt für Lehrerbildung. Unter der Fragestellung, wie die Zusammenarbeit der einzelnen Phasen der Lehrer- bildung verbreitert und weiter entwickelt werden kann, wurden abschließend mögli- che Perspektiven hervorgehoben, aber auch strukturelle Brüche beleuchtet. In Form eines Fishbowl verdichteten sich die Erträge des Vortrags und der Workshops für die gemeinsame Weiterarbeit zu der ungenannten Überschrift "Kontinuitäten stärken". 20 Aktivitäten des ZLB Als hinderlich für diesen Weg erweisen sich die derzeitigen Rahmenbedingungen beider Phasen insofern, als der aktuelle Umsetzungsstand der Modularisierung in der 1. Phase die Gefahr eines prüfungsorientierten Studierens nahe legt, während die Bedingungen der modularisierten Ausbildung in der 2. Phase für die LiV den notwen- digen Freiraum des Erprobens und Ausprobierens unterschiedlicher Lehr-Lern- Haltungen stark einschränken. In drei Facetten bieten sich demgegenüber Entwick- lungsmöglichkeiten an: Zum einen richtet sich der Focus der Diskussion auf die Aus- bildungsschulen und die Mentoren als "Brückenköpfe" zwischen beiden Phasen der Lehrerbildung, die als Personen mit ihren Kompetenzen und in ihrer Haltung vom Beginn des Blockpraktikums an bis zum Ende der 2. Phase prägende Wirkung auf Studierende und LiV haben. Zum anderen geht es in beiden Phasen der Lehrerbil- dung um eine notwendige Verlagerung von inhalts- zu kompetenzorientiertem Den- ken und Handeln der Dozent/inn/en und Ausbilder/innen. Dieses sollte insbesondere in der 2. Phase um die umfassende Ermittlung von Überschneidungsbereichen der Kompetenzen in den einzelnen Fächern bzw. Fächergruppen ergänzt werden, so dass insgesamt eine gezielte Ausrichtung auf die Stärkung von Kompetenzen erfol- gen kann. Und schließlich bildet sich in der Arbeit am Selbst eine zentrale und zu stärkende Kontinuitätslinie ab, mit der identische Themen von Studierenden, LiV und Berufseinsteigern für die Betroffenen zugänglich und bearbeitbar gemacht werden können. Mit dem erklärten Willen, von den vorhandenen Kooperationsstrukturen auszugehen, die in den Workshops besonders deutlich geworden waren, diese zu festigen, in die Schulen der Region zu tragen und möglichst um ein Coaching für Berufseinsteiger zu erweitern, schloss sich der Kreis. Eine großartige Überraschung bot abschließend Karl Garff den Teilnehmer/innen des Studientages mit einem Ausschnitt aus seinem kabarettistischen Können. Er ließ sie an den elterlichen Reflexionen über die schulischen Leistungen von "unserem Jens Thorsten" teilhaben. "Der König in Thule" von J. W. Goethe als Betrachtungsgegens- tand des jugendlichen Interpreten wies – in der Kommentierung des Vaters – eine erstaunliche Vielzahl gekonnter Verknüpfungen mit gegenwärtigen lebensweltlichen Kompetenzen auf, die bedauerlicherweise jedoch mit den hermeneutischen Stan- dards der Lehrkraft nicht übereinstimmen wollten. 21 Jahresbericht 2006 2.6 Kooperation mit dem PLAZ Schon vor Gründung des ZLB bestanden Kontakte der Initiatoren zum Paderborner Lehrerausbildungszentrum (PLAZ), aus denen sich wertvolle Ratschläge für die Kon- zeption des Kasseler Zentrums ergaben. Insbesondere der bewährte Organisations- ansatz, für übergreifende Fragen der Lehrerbildung auf Initiative und Kooperation zu setzen statt auf Hierarchie und dirigistische Maßnahmen, hat sich sowohl weiterhin an der Universität Paderborn wie auch in Kassel bewährt. Hinzu kommen tragende Gemeinsamkeiten in der universitären Strategie, die Lehrerbildung als Schwerpunkt- bereich zu führen, sowie in curricularen Grundüberzeugungen zur Verbindung von wissenschaftlichem Studium mit Praxisorientierung für ein Lehramtsstudium "von Anfang an". Vor diesem Hintergrund zielt die Kooperation zwischen beiden Zentren darauf ab, – den Schwerpunktcharakter von Lehrerbildung an beiden Universität auszubauen und zu vertiefen sowie – gemeinsame Projekte und die Entwicklung kooperativer Strukturen zur Stärkung vorhandener Zielelemente zu nutzen. Die Zusammenarbeit erstreckt sich sowohl auf die Forschung als auch auf verschie- dene Phasen der Lehrerbildung. Neben einem kontinuierlichen Erfahrungs- und Mei- nungsaustausch liegt ein aktueller Kooperationsschwerpunkt in einem Forschungs- verbund zu fachlichem Lehren und Lernen in multimedialen Lehr- und Lernumge- bungen. Koordinatoren der Initiative sind Prof. Biehler (Kassel) und Prof. Reinhold (Paderborn). In regelmäßigen Workshops der Gruppe stellen beteiligte Wissenschaft- ler und Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Fachdidaktiken sowie einzelnen Fachwissenschaften, Psychologie und Erziehungswissenschaft Forschungsvorhaben vor: zur konzeptionellen Abstimmung im Hinblick auf Fragestellungen, Forschungs- ansätze und -methoden sowie zur gegenseitigen Unterstützung bei der Vorbereitung von Förderanträgen. Es ist geplant, dieses Kooperationsformat in einem universitäts- übergreifenden kollegförmigen Verbund auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auszuweiten. Vertreter beider Zentren sind gegenwärtig auch in der weiter unten beschriebenen Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines gestuften Modells für die Lehrerbildung betei- ligt, wobei nicht nur die gegenseitige Information über Erfahrungen in Hessen und Nordrhein-Westfalen hilfreich ist, sondern auch die gemeinsame Überprüfung der konzeptionellen Grundüberzeugungen anhand vieler einzelner Fragen bei der Trans- formation in ein gestuftes System. Die Zusammenarbeit beider Zentren ist eingebettet und zugleich wichtiger Bestand- teil der im Jahr 2006 offiziell zwischen den Universitäten Kassel und Paderborn ver- einbarten vertraglichen Kooperationsbezüge. 22 Aktivitäten des ZLB 2.7 Neue Satzung für das ZLB Seit November 2006 verfügt das Zentrum für Lehrerbildung über eine neue Satzung, die auf der Grundlage der seit August 2005 gültigen Vorgaben des Hessischen Hochschulgesetzes beruht (Text siehe im Anhang). Diese gesetzliche Regelung (§ 55 HHG), die für die hessischen Zentren für Lehrer- bildung einen Schwerpunkt in Ressourcenverwaltung und der finanziellen Steuerung vorsieht, war nicht im Konsens mit den Universitäten zustande gekommen. Die Uni- versität Kassel hatte zunächst versucht, im Rahmen der sogenannten Experimentier- klausel des Hessischen Hochschulgesetzes eine Fortführung der bisherigen Organi- sationsstruktur zu erreichen, und im Sommer 2005 dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst eine entsprechende Neufassung der Satzung zur Genehmi- gung vorgelegt. Nachdem diese Initiative abgelehnt wurde, konnte Anfang 2006 in politischen Gesprächen ein Kompromiss erreicht werden, der neben der Fortführung des bisherigen Aufgabenspektrums auch eine Übernahme der gesetzlich vorge- schriebenen Aufgaben vorsieht. Entsprechend dieser Konzeption wurde die neue Satzung zur Fortführung des Zent- rums für Lehrerbildung auf der Grundlage einer Empfehlung des ZLB am 7. Juli 2006 vom Präsidium erlassen und im Oktober 2006 vom Hessischen Ministerium für Wis- senschaft und Kunst genehmigt. Die nach der neuen Satzung vorgesehene Organisationsstruktur für das ZLB sieht zunächst eine breite Mitgliederversammlung vor, der über 70 Beteiligte aus allen Fachbereichen der Lehrerbildung einschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Studierenden sowie der wissenschaftlichen Mitglieder angehören. Die Mitgliederver- sammlung dient der integrativen Erörterung allgemeiner Probleme der Lehrerbildung an der Universität, sie benennt die Mitglieder des Zentrumsrats und des Zentrums- vorstands und stellt die Mitglieder des Zentrums bei der Besetzung von Berufungs- kommissionen. Der Zentrumsrat erörtert mehrfach im Semester aktuelle Probleme der Lehrerbildung und koordiniert die Aktivitäten der Arbeitsgruppen. An den Sitzun- gen des Zentrumsrats nehmen stets auch Vertreterinnen und Vertreter des AfL ein- schließlich der Studienseminare sowie der Schulämter teil. Der Zentrumsvorstand sowie der bzw. die Vorsitzende führt die laufenden Geschäfte des Zentrums, schließt Zielvereinbarungen mit dem Präsidium, kümmert sich um Ressourcenfragen und ver- tritt das Zentrum nach außen. Insgesamt wird die Arbeit des ZLB durch die Ge- schäftsstelle unterstützt. 23 Jahresbericht 2006 Zu den zuständigen Einrichtungen des Zentrums zählen: – das Referat Schulpraktische Studien – das Referat Kernstudium – die Studienberatung Lehramt. Insbesondere der Zusammenarbeit zwischen den drei Phasen der Lehrerbildung dient der Kooperationsrat, der sich aus Vertretern und Vertreterinnen der Universität, der Studienseminare, der Lehrerbildung sowie einzelner Schulen zusammensetzt. Der Kooperationsrat trifft sich regelmäßig zu aktuellen Themen und hat im Jahr 2006 erstmals einen Studientag über den Zusammenhang von Standards, Kompetenzen und Modulen durchgeführt. Einen wesentlichen Aktivitätsschwerpunkt der Arbeit des ZLB bilden seine Arbeits- gruppen. Sie greifen unter dem Gesichtspunkt der Qualitätssicherung und der Quali- tätsverbesserung aktuell identifizierte Probleme auf, wobei grundsätzlich darauf Wert gelegt wird, dass die Arbeitsgruppen institutionsübergreifend zusammengesetzt sind, also Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Fachbereiche sowie auch außeruniversi- täre Einrichtungen der Lehrerbildung umfassen. Der hohe Konsens, in dem die bewährte Organisation des ZLB von allen Beteiligten getragen wird, lässt erwarten, dass die bisher erfolgreiche Arbeit des Zentrums im Rahmen der neuen Satzung gestärkt fortgeführt werden kann. 24 Arbeitsgruppen des ZLB 3. Arbeitsgruppen des ZLB 3.1 AG Eignung für den Lehrerberuf Koordination: Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Die AG "Eignung zum Lehrerberuf" ist hervorgegangen aus einer Vorgänger-AG "Psycho-soziale Belastungen im Lehramt". Bis zu ihrer formellen Beendigung (No- vember 2006) gehörten dieser interdisziplinären und interinstitutionellen Arbeitsgrup- pe folgende Mitglieder an: – Prof. Dr. Dorit Bosse, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Würzburg – Helmut Beutler, Oberstudienrat an einem Berufsschulzentrum, Fachbereich Sozi- alpädagogik, und Supervisor – Dr. Elke Döring-Seipel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Universität Kassel – Marianne Huttel, Psychologin, im Amt für Lehrerausbildung, Außenstelle Fuldatal, für die Konzeption von Fortbildung für die 2. Phase der Lehrerausbildung zustän- dig – Werner Kühnel, Oberstudienrat an einer Berufsschule, Pädagogischer Mitarbeiter am Fachbereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Kassel sowie Fachleiter am Studienseminar für Berufliche Schulen Kassel – Dr. Hanns-Georg Poppe, als Mediziner und Psychoanalytiker am Gesundheitsamt Kassel für die Begutachtung bei Frühpensionierungen von Lehrerinnen und Leh- rern zuständig – Lona Rothe-Jokisch, Schulpsychologin und Psychotherapeutin – Claudia Seiler, Oberstudienrätin an einer kooperativen Gesamtschule mit Oberstu- fe und Sportinternat und Supervisorin – Dr. Frank Starke, Mediziner, Fachleiter am Studienseminar für Berufliche Schulen Kassel Das im Mittelpunkt der Arbeit stehende Seminarmodell "Psycho-soziale Basiskompe- tenzen für den Lehrerberuf" wurde zweimal mit Studierenden und einmal mit Päda- gogischen MitarbeiterInnen und Wissenschaftlichen Bediensteten durchgeführt und ausgewertet. Dieses Seminarmodell liegt inzwischen als schriftliches Manual in der Reihe "Ar- beitspapiere" vor (http://www.uni-kassel.de/zlb/Publika.html). 25 Jahresbericht 2006 3.2 AG Risikogruppen Koordination: Dr. Melanie Fabel-Lamla, FB 01 Weitere Beteiligte: Doris Ayaita, CVJM Gesamtverband Deutschland und Studentin an der UniK Norbert Borowski-Becker, Jugendamt Landkreis Kassel Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Anke Kordelle, Landkreis Kassel, Koordination Schulsozialarbeit Tim Rietzke, FB 04 Peter Soltau, Kreisjugendförderung, Landkreis Kassel Gudrun Teuber, Schulverwaltungsamt Kassel Die Arbeitsgruppe "Risikogruppen", die sich im Juni 2004 gründete, setzt thematisch an den Ergebnissen der PISA-Studien sowie der 2003 vom ZLB durchgeführten Be- fragung zu psychosozialen Belastungen im Lehramt und zu Krankheitsgründen früh- pensionierter LehrerInnen an. Im Mittelpunkt steht die Diskussion, Entwicklung und Erprobung von Unterrichts-, Schul- und (sozial-)pädagogischen Konzepten, die auf eine Verbesserung der Lern- und Entwicklungsbedingungen insbesondere jener Kin- der und Jugendlicher zielen, deren Bildungshintergrund und Lebensbedingungen als problematisch gelten können. Im Zentrum des bisherigen Diskussion- und Arbeitsprozesses stand die Moderation und Begleitung des Implementierungsprozesses des Rahmenkonzepts für Schulso- zialarbeit und Kooperation von Jugendhilfe und Schule im Landkreis Kassel. Auf die- ser Grundlage sind zum Schuljahr 2005/06 an inzwischen 18 Schulen im Landkreis Kassel Stellen für SozialarbeiterInnen/SozialpädagogInnen neu eingerichtet bzw. weiter geführt worden, die anteilig vom Landkreis Kassel und von Städten bzw. Ge- meinden im Einzugsbereich der Schulen bzw. auch von Dritten (z.B. Kirchen) finan- ziert werden. Die AG hat erstens in der Phase des Planungsprozesses des Rahmen- konzeptes für Schulsozialarbeit den beteiligten Akteuren des Landkreises, des Ju- gendamtes, der beteiligten freien Träger sowie der späteren Koordinatorin für Schul- sozialarbeit ein wichtiges Diskussionsforum geboten. Zweitens hat die AG im Früh- jahr 2005 ein eintägiges Beratungsforum "Schulsozialarbeit" für interessierte Schulen an der Universität Kassel veranstaltet, an welchem insgesamt 37 Personen teilnah- men, darunter erfahrene (Schul-)SozialpädagogInnen und VertreterInnen von 13 Schulen aus dem Landkreis, die damals die Einführung von Schulsozialarbeit an ih- ren Schulen planten und sich informieren wollten. Drittens – und dies bildete den Kern der Arbeit im letzten Jahr – haben zwei Mitglieder der AG (Tim Rietzke vom FB 04 Sozialwesen und Melanie Fabel-Lamla vom FB 01) im Wintersemester 2005/06 und im Sommersemester 2006 gemeinsam ein studentisches Lehrforschungsprojekt durchgeführt, um diesen Anfangs- und Implementierungsprozess von Schulsozialar- 26 Arbeitsgruppen des ZLB beit an Schulen im Landkreis Kassel noch enger wissenschaftlich begleiten zu kön- nen. Das Lehrforschungsprojekt Kooperation von LehrerInnen und SozialpädagogInnen – Fallstudien zur Schulsozialarbeit im Landkreis Kassel, an welchem elf Lehramtsstu- dierende, eine Studentin mit dem Fach Erziehungswissenschaft (Magister), eine Promotionsstudentin und 20 Sozialwesen-Studierende teilnahmen, wurde bewusst für Studierende beider späteren Berufsgruppen – LehrerInnen und SozialpädagogIn- nen – angeboten, damit sich diese bereits im Studium mit ihren verschiedenen Per- spektiven auf die gemeinsame Adressatengruppe vertraut machen können. In einem ersten Schritt haben sich die Studierenden mit Analysen zum Wandel des Aufwach- sens von Kindern und Jugendlichen und daraus resultierenden (neuen) Herausforde- rungen an Schule und Jugendhilfe sowie mit Aufgaben und Kooperationsformen von Schule und Jugendhilfe vertraut gemacht – gerade auch um Informationsdefizite auf beiden Seiten zu beheben. Zweitens haben die Studierenden eine Einführung in ver- schiedene quantitative und qualitative Forschungsmethoden (z.B. Fragebogen, Inter- view, Gruppendiskussion, Ethnographie) erhalten und dann in einem dritten Schritt im Frühjahr/Sommer 2006 eigene kleinere Forschungsprojekte an insgesamt zehn am Rahmenkonzept beteiligten Schulen durchgeführt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die Einführung bzw. Praxis von Schulsozialarbeit an den zehn beteiligten Schulen gestaltet wird und welche unterschiedlichen Erfahrungen die Schulen sam- meln. Die folgenden Forschungsfelder haben sich in diesem Prozess herauskristallisiert: a) die Wahrnehmung und Nachfrage sozialpädagogischer Angebote in der Schule aus Sicht der Adressaten (Eltern und Schüler) und der Beteiligten, b) die Evaluation einzelner Projekte und c) die Erfahrungen der beiden Berufsgruppen mit der schulinternen Kooperation. Diese Aspekte wurden über Interviews, teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskus- sionen oder Fragebögen mit Lehrkräften, SchülerInnen, Eltern bzw. Schulsozialarbei- terInnen erhoben. Ziel war es, dass die zehn ForscherInnenteams auf der Grundlage ihrer Beobachtungen und Ergebnisse jeweils eine Fallstudie über Schulsozialarbeit an ihrer Schule erstellen. Die ersten Fallstudien liegen bereits vor, die übrigen wer- den bis zum Jahresende 2006 fertig gestellt werden. Die Ergebnisse aus dem ein- zelnen Studierendenprojekten werden zum einen der jeweiligen Schule übergeben und vorgestellt. Zum anderen ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse und Fall- studien zu einer gemeinsamen Dokumentation geplant. Im Anschluss darin ist die Auswertung, Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der einzelnen Fallstudien aus dem Lehrforschungsprojekt in der AG Risikogruppen 27 Jahresbericht 2006 und anderen Kontexten (z.B. Dienstversammlung der SchulsozialarbeiterInnen, im Kreistag, ...) geplant. Außerdem steht die Planung für eine weitere Begleitung der Implementierung von Schulsozialarbeit an Schulen im Landkreis Kassel durch einen Workshop für Schul- sozialarbeiterInnen und ein weiteres Forum zum Austausch über die gemachten Er- fahrungen an den beteiligten Schulen an. 3.3 AG Reform der Prüfungsverordnung Koordination: Prof. Dr. Kay Spreckelsen, FB 18 Weitere Beteiligte: Ministerialrat Michael Krüger, Hessisches Kultusministerium Wiesbaden Prof. Dr. Gerhard Henke-Bockschatz, Uni Kassel, FB 05 Prof. Dr. Rudolf Messner, Uni Kassel, FB 01 Prof. Dr. Manfred Raupach, Uni Kassel, FB 08 Leitender Direktor Frank Sauerland, Wiss. Prüfungsamt Frankfurt/Main Frau Susanne Stuhldreier, AfL, Prüfungsstelle Kassel Frau Ursula Uzerli, AfL, Prüfungsstelle Kassel Prof. Dr. Helmut Vogt, Uni Kassel, FB 18 Prof. Dr. Bernd Wollring, Uni Kassel, FB 17 Die Arbeitsgruppe hat sich mit folgenden Themen befasst: – Fragen der Prüfungsordnung für die Lehrämter, – aktuelle Probleme (Anrechnungs-, Gewichtungs- und Verrechnungsfragen) in Prü- fungsverfahren, – Fragen der sog. noch verbleibenden Restprüfungen im Rahmen der ersten Staats- prüfungen, – konkrete Einzelfragen der Lehrerausbildung in Hessen, insbesondere: Umset- zungsverordnung zum Lehrerbildungsgesetz und Modularisierung von Studien- gängen. Hauptdiskussionspunkte waren konkrete Umsetzungsfragen zu Problemen bei der Modularisierung von Studiengängen und die damit auf die Organisation unserer Kas- seler Lehramtsstudiengänge zukommenden Konsequenzen. Dabei ging es insbe- sondere auch um auftretende Terminprobleme bei Modulprüfungen im letzten Stu- diensemester in Relation zur Meldung zur ersten Staatsprüfung, um Anerkennungs- verfahren für Modulstudenten, die von anderen Universitäten nach Kassel kommen, sowie um Benotungsfragen. 28 Arbeitsgruppen des ZLB Die Ergebnisse betrafen insbesondere auch Einzelfragen und individuelle Fälle. Die Diskussionen über allfällige konkrete Fragen im Rahmen der genannten Aufgaben- bereiche der Kommission sollen fortgeführt werden. 3.4 AG Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung Koordination: Prof. Dr. Frauke Stübig, ZLB Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Ute Clement, FB 07 Dr. Wolfgang Fehr, Studienseminar Gymnasien Wolfgang Gabler, ZLB Konrad Hädicke, Student FB 05 Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Prof. Dr. Gerhard Henke-Bockschatz, FB 05 Dr. Annegret Hilligus, PLAZ Paderborn Klaus Höhmann, AfL Axel Knüppel, FB 01 MinR Michael Krüger, HKM Anemone Lassak, AfL Mathias Lomb, Student FB 02/05 Manfred Lück, AfL Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar Gymnasium Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Universität Paderborn Prof. em. Dr. Kay Spreckelsen, FB 18 Susanne Stuhldreier, AfL Ursula Uzerli, AfL Dr. Monika Völker, HMWK Matthias Wessel, FB 02 Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Die Arbeitsgruppe entwickelt einen Modellvorschlag zur praktikablen Transformation der bisher ungestuft gegliederten Lehramtsstudiengänge in ein qualitativ hochwerti- ges gestuftes Modell mit den Abschlüssen Bachelor und Master. Intendiert ist dabei, einerseits bewährte Strukturmerkmale der Lehrerbildung auch in der neuen Struktur fortzuführen, andererseits den curricularen Transformationsprozess für Innovationen zu nutzen, die über eine reine Neugliederung der bisherigen Studienelemente hinaus gehen. 29 Jahresbericht 2006 Angestrebt wird ein Vorschlag auf mittlerem Abstraktionsniveau, der sich in erster Linie mit hochschulübergreifend festzulegenden curricularen Elementen befasst und nicht den Anspruch verfolgt, bereits Details zu fixieren, die seitens einzelner Hoch- schulen nach eigenen konkreten Konzepten entschieden und gestaltet werden soll- ten. Dementsprechend ist vereinbart, die Beratung zunächst auf folgende Themen zu konzentrieren: Abschlussgrade; Praxisanteile; Anteile von Fachwissenschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften; Qualifikationsprofil des Bachelor- Abschlusses; Bezüge zwischen 1., 2. und 3. Phase. Den Beratungen wurde zugrunde gelegt: – der Europäische Qualitikationsrahmen (EQR), – die Eckpunkte für die gegenseitige Anerkennung von Bachelor- und Masterab- schlüssen in Studiengängen, mit denen die Bildungsvoraussetzungen für ein Lehr- amt ermittelt werden (KMK vom 02.06.2005), – die Ländergemeinsamen Strukturvorgaben gemäß § 9 Abs. 2 HRG für die Akkre- ditierung von Bachelor- und Masterstudiengänge (KMK vom 10.10.2003 i.d.F. vom 22.09.2005), – die Empfehlungen zur Zukunft der Lehrerbildung in den Hochschulen (HRK vom 21.02.2006), – Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften (Entwurf KMK 2006), – Strukturmodell für die Lehrerbildung im Bachelor/Bakkalaurius- und Master/ Magister-System (DGfE vom 11.12.2004 i.d.F. vom 10.12.2005). Als allgemeine Beschreibung der Dimensionen, auf die sich die Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern zu erstrecken haben, dient das von der KMK formulierte Leitbild vom Oktober 2000: Lehrerinnen und Lehrer – sind Fachleute für das Lehren und Lernen; – sind sich bewusst, dass die Erziehungsaufgabe in der Schule eng mit dem Unter- richt und dem Schulleben verknüpft ist; – üben ihre Beurteilungs- und Beratungsaufgabe im Unterricht und bei der Vergabe von Beurteilungen für Ausbildungs- und Berufswege kompetent, gerecht und ver- antwortungsbewusst aus; – entwickeln ihre Kompetenzen ständig weiter und nutzen wie in anderen Berufen auch Fort- und Weiterbildungsangebote, um die neuen Entwicklungen und wis- senschaftlichen Erkenntnisse in ihrer beruflichen Tätigkeit zu berücksichtigen; – beteiligen sich an der Schulentwicklung, an der Gestaltung einer lernförderlichen Schulkultur und eines motivierenden Schulklimas. 30 Arbeitsgruppen des ZLB Als Zwischenergebnisse der bisherigen Beratungen können folgende Modellelemen- te festgehalten werden: – Das Modell soll ein wissenschaftliches und zugleich praxisorientiertes Lehramts- studium von Anfang an ermöglichen. Während der BA-Phase soll die Möglichkeit alternativer Berufsperspektiven einschließlich entsprechend geeigneter Praxisan- teile im Sinne von Polyvalenz des BA-Abschlusses vorgesehen werden. – Für alle Lehrämter soll einheitlich der Master-Abschluss eingeführt werden, sofern sich dafür – insbesondere im Hinblick auf die Integration der Praxisanteile – eine handhabbare Lösung findet und die KMK-Rahmenbedingungen dies weiterhin zu- lassen. – Die Neugliederung des Studiums soll im Hinblick auf die Praxisanteile genutzt werden, um den Rollenwechsel im Sinne einer reflexiven Bearbeitung der im eige- nen Schulunterricht erlebten Verhaltensmuster anzubahnen und damit Offenheit für neue Lernprozesse zu erreichen. Die Arbeitsgruppe trifft sich während der Semesterzeit in etwa monatlichem Rhyth- mus. Papiere zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzung werden von jeweiligen Ad-hoc- Arbeitsgruppen vorbereitet. Wichtige Materialien sind im Internet eingestellt. Es ist beabsichtigt, bis etwa Ende des Sommersemesters 2007 zu einem konsisten- ten Modell zu kommen, das dann in breiterem Rahmen, z.B. im Zentrumsrat, disku- tiert werden kann. 3.5 AG Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik Koordination: Dr. Monika Zolg, FB 18 Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 Katrin Kaiser, Studienseminar Eschwege In 2005 wurde die Arbeit – Entwicklung von geeigneten Unterrichtsmaterialien zum entdeckenden Lernen im naturwissenschaftlichen (v.a. physikalischen) und techni- schen Bereich des Sachunterrichts und die Kooperation mit der 2. und 3. Phase – fortgesetzt. Bedingt durch starke universitäre Belastungen mussten wir allerdings unsere Angebote etwas reduzieren. 31 Jahresbericht 2006 1. und 2. Phase – Vom 13. bis 15.07.2005 führten wir in Kooperation mit dem AfL und dem Studien- seminar Eschwege eine 3tägige Fortbildung für die hessischen Sachunter- richtsausbilder/innen in der Reinhardswaldschule zum Thema "Schwimmen und Sinken im Kontext konstruktivistischer Lehr-/Lernsituationen" durch. Anhand der Möllerschen Kisten wurden fachliche, didaktische und diagnostischen Aspekte er- arbeitet. – Am 23.11.2006 fand ein Werkstattnachmittag in den Räumen des FG Technische Elementarbildung zum Thema "Fahrradtechnik" für Referendar/innen der Fächer Sachunterricht und Arbeitslehre des Studienseminars Eschwege statt. – Am 29.11.2006 nahmen wir mit einem Angebot an der Winterwerkstatt des Stu- dienseminars Eschwege in Grebendorf teil. – Die Kooperation mit dem Studienseminar Eschwege in Form gemeinsamer Ar- beitsteams von Referendar/innen und Praktikanten/innen der fachdidaktischen schulpraktischen Studien pausiert im Moment, wird aber im Sommersemester 2007 fortgesetzt. – Als Folge der Fortbildung vom Oktober 2004 haben die teilnehmenden Referenda- re des Studienseminars Eschwege ein Projekt "Die Hampelmann Machtage" zur Einführung in den Werkzeuggebrauch mit einer dritten Klasse durchgeführt und ausführlich dokumentiert. 1. und 3. Phase Im Rahmen des Tages der Studienwerkstätten wurde eine Fortbildung zum Thema "Das Geheimnis der Pyramiden – problemlösendes Lernen im technischen Sachun- terricht unter diagnostischem Blick" durchgeführt. Der erste Band der Materialien zum naturwissenschaftlichen und technischen Sach- unterricht zu einem technischen Thema (statisch-konstruktives Bauen in der Grund- schule) ist in Druck. Für 2007 sind bis jetzt zwei Veranstaltungen mit dem Studienseminar Eschwege ge- plant – eine zur Diagnostik im Sachunterricht und – eine mehrtägige zum statisch-konstruktiven Bauen. 32 Arbeitsgruppen des ZLB 3.6 AG Lesekompetenz Koordination: Elisabeth Gessner, FB 01 Weitere Beteiligte: Rita Feick, Studienseminar berufliche Schulen Sigrid Fey, Staatliches Schulamt Wolfgang Gabler, ZLB Heidi Hagelüken, Studienseminar berufliche Schulen Annette Heckmann, Studienseminar Gymnasien Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung Horst Kuhley, FB 01 Prof. Dr. Frauke Stübig, ZLB Das von Elisabeth Gessner und Horst Kuhley initiierte und in der Diskussion um die Neuordnung der hessischen Lehrerbildung kontinuierlich weiterentwickelte "Projekt Lesekompetenz" wird seit dem Wintersemester 2005/2006 von einer Arbeitsgruppe des Zentrums für Lehrerbildung begleitet. Vertreterinnen und Vertreter aus der Hoch- schule, dem Amt für Lehrerbildung, den Studienseminaren und verschiedenen Schu- len haben in mehreren Arbeitstreffen die Konzeption des Seminars praxistauglich gemacht; es entwickelte sich nun zu einem Modellprojekt phasenübergreifender Leh- rerbildung. Die Veranstaltung begann als reguläres Universitätsseminar im Wintersemester 2005/2006. Studierende gewannen hier einen Zugang zu den Grundlagen des Le- sens und der Lesekompetenz. Das Besondere dabei war einerseits die große Betei- ligung von männlichen Studierenden bei einem traditionell "weiblichen" Thema, ande- rerseits und damit verbunden die hohe Zahl von Studierenden mit nicht-sprachlichen Fächern. Im Sommersemester wurde dann mit einem Teil dieser Studierenden die Seminarrei- he in Form von Blockveranstaltungen fortgeführt. Dadurch konnten fast 20 Lehrerin- nen und Lehrer mit Studierenden der Universität Kassel in einer gemeinsamen Lehr- veranstaltung zusammengebracht werden, die gleichzeitig als Ausbildungsveranstal- tung für die 1. Phase und als Fortbildungsveranstaltung für die 3. Phase der Lehrer- bildung anerkannt wurde. Im Seminar "Lesen in der Sekundarstufe" des Instituts für Erziehungswissenschaften im Fachbereich 01 (Erziehungswissenschaft/ Humanwis- senschaften) arbeiteten also im Sommersemester beide Gruppen an Studieninhalten zur "Lesekompetenz, Diagnostik und Förderung" in der Schule. Während es für die Lehrerinnen und Lehrer darum ging, ihre zum Teil schon länger zurückliegende Ausbildung mit neueren Erkenntnissen zur Leseförderung auf einen aktuellen Stand zu bringen, wählten Studierende dieses Seminar, weil es einen ho- 33 Jahresbericht 2006 hen Anteil an praktischen Erfahrungen mit einem fächerübergreifenden Konzept zur Leseförderung verbindet. In dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit von Schulprak- tikern mit Studierenden sehen nicht nur die beiden Dozenten Elisabeth Gessner und Horst Paul Kuhley einen ganz entscheidenden Schritt für die wachsende Funktion der Universitäten beim oft geforderten "lebenslangen Lernen" für Lehrkräfte. Neben der Vermittlung von theoretischen Ergebnissen aus der Leseforschung kamen nach und nach in dem Seminar auch auswärtige Theoretiker und Praktiker mit erfolg- reichen Konzepten zur Entwicklung von Lesekompetenz zu Wort. Ziel war es, am Ende des Sommersemesters mit theoretisch fundierten Projektideen in die Schulen der beteiligten Lehrkräfte zu gehen und die Projekte dort gemeinsam mit Studieren- den umzusetzen. Auf diese Weise wurde es zum Beispiel möglich, dass Schulen für die Entwicklung einer Schulbibliothek oder eines Förderkonzepts auf die Mithilfe von Studierenden bauen können. Die Studierenden wiederum erhalten im Rahmen eines Projektsemi- nars, das im Wintersemester 2006/2007 angeboten wird, Anleitung zur Entwicklung von Trainingsmaterialien und Un- terrichtseinheiten, die sie in den sechs beteiligten Projek- ten an Schulen unterschiedli- cher Schulformen in der Regi- on erproben können. Gleich- zeitig wurde so für die Studie- renden ein Praxisfeld eröffnet, das zum Beispiel für Exa- mensarbeiten empirische Feld- forschung ermöglicht. Jürgen Feist, Beckum, berichtet über die Entwicklung eines Lese- und Schreibzentrums Vom Wintersemester an 2006/2007 wird das Seminar als dreisemestriger Weiterbil- dungsstudiengang angeboten, das aus dem Theorieseminar im Wintersemester, dem Projektentwicklungsseminar im darauf folgenden Sommersemester und dem Projektbegleitungsseminar im nächsten Wintersemester besteht. Kolleginnen und Kollegen aus den projektbeteiligten Schulen nehmen nun auch, so stundenplantech- nisch möglich, an dem Theorieseminar teil. 34 Arbeitsgruppen des ZLB 3.7 AG Interkulturelle Kompetenzen Koordination: M.A. Anja Eckard, Prof. Dr. Heinrich Dauber, Uni Kassel, FB 01 Weitere Beteiligte: Monika Asche, Uni Kassel, FB 02 (DaF) Dorothea Brode, Kulturzentrum Schlachthof Susanne Ehlers, Paderborner Lehrerausbildungszentrum PLAZ Prof. Dr. Klaus F. Geiger, ehem. Uni Kassel, FB 05 Marianne Huttel, Amt für Lehrerbildung Siegfried Kersten, Psychosoz. Beratungsstelle für Spätaussiedler, Hofgeismar Andrea Löher, KITA "Arche GFK e.V. Gudrun Teuber, Schulverwaltungsamt Kassel Birgit Thon, Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Regionalstelle Kassel Dr. Marlis Wilde-Stockmeyer, ehem. Uni Kassel, FB 02 (DaF) Nach anfänglicher Neuformierung und Begrüßung weiterer Mitglieder im vergange- nen Jahr kam es mangels studentischer Anmeldungen zum Ausfall des geplanten interdisziplinären Lehrforschungsprojekts: "Soziale Netzwerke in interkulturellen Kon- texten", in dem die Kontakte zu den AG-Mitglieder genutzt werden sollten, um Stu- dierenden einen Einblick in die interkulturelle Praxisarbeit zu geben. Verschiedene Ideen wurden im Hinblick auf den weiteren Fortgang der AG Interkultu- relle Kompetenzen in der Folge angedacht, mündeten jedoch in kein gemeinsames Projekt. Die vereinbarten Treffen fielen aufgrund kurzfristiger Absagen und knapper zeitlicher Ressourcen mehrfach aus. Beim letzten Treffen wurde die Situation der AG diskutiert und gemeinschaftlich ent- schieden, dass die AG Interkulturelle Kompetenzen als Austauschforum weiterhin bestehen bleibt. 35 Jahresbericht 2006 3.8 AG Studienwerkstätten und NWWL Die Arbeitsgruppe besteht seit 1999 und fasst die im Bereich der Lehrerbildung be- stehenden Studienwerkstätten zusammen. Mitglieder der Projektgruppe sind gegen- wärtig: – ARGOS und Sekundarschulwerkstatt Prof. Dr. Frauke Stübig und Sabine Klomfaß, FB 01 – Berufsschulwerkstatt Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier, FB 01 – Deutsch als Fremdsprache Michael Koenig, FB 02 – Deutsch/Primarstufe Prof. Dr. Norbert Kruse und Heike Damm-Pestel, FB 02 – Anglistik/Amerikanistik Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Markus Knierim, FB 02 – Romanistik Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen und Dr. Alain Kerdelhué, FB 02 – Grundschulwerkstatt Dr. Herbert Hagstedt und Martina Nieswandt, FB 01 – Mathematikdidaktisches Labor Prof. Dr. Bernd Wollring, Kerstin Bräuning, Tobias Hofmann und Brigitte Spindeler, FB 17 – Studienwerkstatt Mathematik Prof. Dr. Rolf Biehler, FB 17 – Lernwerkstatt Physik Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 – Lernwerkstatt Technik Dr. Monika Zolg, FB 18 Die Arbeit wird getragen von einem gemeinsamen Diskussionsstand, dass Werk- stattpädagogik in Schule und Hochschule die Selbständigkeitserziehung und in die- sem Kontext Lernen als aktiven, zum Teil auch forschenden Prozess fördern sollte, und dass Eigenproduktion sowie projekthaftes Operieren dabei von hoher Wichtigkeit sind. Im Wintersemester 2005/06 wurde wie bereits in den Jahren zuvor ein gemeinsamer Fortbildungsworkshop für Lehrerinnen und Lehrer angeboten, diesmal zum Thema "Diagnose und Förderung von Lernprozessen durch Lernumgebungen". Erneut war 36 Arbeitsgruppen des ZLB die Resonanz erfreulich: ca. 90 Lehrerinnen und Lehrer der Region nahmen teil, ob- wohl diesmal eine Gebühr erhoben werden musste. Zwei Themen standen bei dem Workshop für alle Werkstätten im Vordergrund: – Zum einen befinden wir uns mitten in der Nach-Pisa-Diskussion, in der Diagnose und Förderung von Lernprozessen einen wichtigen Schwerpunkt bilden, – zum anderen befinden wir uns mit dem Stichwort Lernumgebungen im Terrain konstruktivistisch geprägter Ansätze der Lerntheorie, die davon ausgehen, dass Lernen ein aktiver und individueller Prozess ist, in dem der je einzelne Lerner in Auseinandersetzung mit der ihn umgebenden Welt seine eigene Sichtweise, sein Wissen und Können erweitert, differenziert, korrigiert, neuerlich erweitert. Dies be- deutet für die Lehrenden, angenehme Umgebungen zu gestalten, die die Lernen- den herausfordern und ihnen die Möglichkeit bieten, an der Stelle Lernerfahrung zu machen und sich neue Einsichten und Erkenntnisse zu erarbeiten, Kompeten- zen zu erwerben und zu festigen. Die Veranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Ein einleitender Vortrag von Frau Dr. Bräu von der Universität Marburg befasste sich differenziert und praxisnah mit Stra- tegien zur Förderung individueller Lernprozesse unter besonderer Berücksichtigung von Diagnose bei Lernanforderungen und Lernumgebungen. Den zweiten Teil der Veranstaltung bildeten fünf Workshops in verschiedenen Studienwerkstätten, in de- nen unterschiedliche Themen einzelner Schulfächer und Schulstufen im Vordergrund standen. Zu dem Workshoptag ist wie in den Jahren zuvor ein Tagungsbericht in der Reihe Studium und Forschung erschienen, der über kassel university press bezogen wer- den kann. Weitere Themen der Arbeitsgruppe waren der Austausch über aktuelle Projekte so- wie über Formate zur strukturierten Beteiligung an der Lehrerfortbildung im neuen hessischen Fortbildungssystem. Einige der Studienwerkstätten (Technik-Werkstatt, Physik, Mathematikdidaktisches Labor, Lernwerkstatt Mathematik) sind beteiligt am Hessischen Netzwerk wissen- schaftlicher Weiterbildung für Lehramtsberufe (NWWL), ein von der BLK mit insge- samt knapp 300.000 Euro gefördertes Modellprojekt. Ziel des Projektverbundes ist die Entwicklung von Modulen für eine wissenschaftliche Lehrerfort- und Weiterbil- dung mit einem Schwerpunkt im Bereich des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts. Unter den Bedingungen des neuen Systems der hessischen Lehrerfortbildung entwi- ckelte das Projekt in Kooperation mit dem AfL sowie dem HKM eine dreigliedrige 37 Jahresbericht 2006 Struktur für universitäre Lehrerfort- und -weiterbildung, die folgende Angebote bereit- hält: – einerseits angebotsorientierte und multiplikatorenbezogene Weiterbildung in Ab- stimmung insbesondere mit dem AfL sowie – andererseits aber auch eine breite nachfrageorientierte Angebotspalette der Uni- versitäten für einzelne Lehrerinnen und Lehrer Die vorgeschlagene Struktur differenziert folgende Formate für universitäre Lehrer- fort- und -weiterbildung: – vertragliche Vereinbarungen mit AfL und Schuladministration, insbesondere für Multiplikatoren-Gruppen, – Beteiligung von Lehrern und Lehrerinnen an wissenschaftlichen Entwicklungspro- jekten, – offene Angebote der Universitäten (Gasthörerstatus oder entgeltliche Angebote einzelner Fachgebiete). Der Abschlussbericht des Projekts NWWL wird im Frühjahr 2007 vorliegen. Nach Auslaufen des Projekts soll das NWWL als Informations- und Kooperationsstruktur zwischen den Zentren für Lehrerbildung der Universitäten Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt und Kaiserslautern weiterhin fortgeführt werden. 3.9 AG Modularisierung für Lehramtsstudiengänge Koordination: Wolfgang Gabler, ZLB Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Prof. Dr. Armin Kibele, FB 05 Gunar Sonntag, Abt. Lehre und Studium Ursula Uzerli, AfL Prof. Dr. Helmut Vogt, FB 18 Prof. Dr. Kurt Weising, FB 18 Die Einführung von Modularisierung und Credits für die Lehramtsstudiengänge dien- te zum einen einer Überprüfung und Neustrukturierung fachlicher Inhalte sowie dabei der besonderen Berücksichtigung des tatsächlichen Studienaufwands der Studieren- den (Stichwort: student workload). Zum anderen sollte mit den neuen Instrumenten eine Erhöhung der Mobilität von Studierenden im Sinne eines leichteren Wechsels zwischen Hochschulen einschließlich der Anrechnung von im Ausland absolvierten 38 Arbeitsgruppen des ZLB Studienzeiten ermöglicht werden. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, für die Lehramtsstudiengänge der Universität Kassel aufgrund der überregionalen Rahmen- bedingungen einheitliche Vorgaben und Empfehlungen zu entwickeln, um insbeson- dere die Lehramtsspezifik der verschiedenen Teilstudiengänge im Blick zu behalten. Außerdem verfolgt sie das Ziel, fachübergreifend Erfahrungen mit der Modularisie- rung auszuwerten und Evaluationsergebnisse in Vorschläge zur Revision des Mo- dells umzusetzen. Die Arbeitsgruppe hat im Jahr 2003 ihre Beratungen aufgenommen und zunächst allgemeine Empfehlungen und Rahmenvorgaben zur Einführung von Modularisie- rung und Credits für die Lehramtsstudiengänge noch auf der Basis der alten Staats- prüfungsordnung erarbeitet. Nachdem Ende 2004 das Lehramtsgesetz vorlag und im Frühjahr 2005 die Umsetzungsverordnung hierzu in Kraft trat, bereitete die AG im Sommersemester 2005 die Rahmendaten für die Modul-Prüfungsordnungen der Uni- versität Kassel vor: – zum einen Eckdaten für die Verteilung von Credits, Prüfungsmodule etc. auf die einzelnen Lehramtsteilstudiengänge sowie – zum anderen Muster-Prüfungsordnungen für die Fächer der Lehramtsstudiengän- ge L1, L2 und L3. Aufgrund dieser Vorarbeiten konnten für die meisten Fächer bis Anfang des Winter- semesters 2005/06 Modul-Prüfungsordnungen oder zumindest Studienpläne für ein modularisiertes Studium erarbeitet werden, so dass trotz des außerordentlich engen Zeitrahmens, den das Lehramtsgesetz vorgegeben hatte, das modularisierte Studi- um überall beginnen konnte. Aufgrund erster Erfahrungen mit den neuen Modul- Prüfungsordnungen sowie unter Beachtung der Monita des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst wurden die Modul-Prüfungsordnungen mittlerweile in einer ersten Runde überarbeitet. In der Folge befasste sich die AG mit der zeitlichen Koordination des Lehrangebots angesichts der aus der Modularisierung resultierenden höheren Verbindlichkeit für die Studierenden. Die ersten Erfahrungen des Wintersemesters 2005/06 zeigten be- reits, dass eine punktuelle Koordination von Lehrveranstaltungen nicht ausreichen würde, um für die Studierenden ein zeitlich überschneidungsfreies Studium zu er- möglichen. Die Koordination von Lehrveranstaltungen innerhalb der einzelnen Fä- cher, die Vergabe von angemessen großen Räumen sowie nicht zuletzt die Berück- sichtigung der Fahrzeiten zwischen den verschiedenen Standorten machten eine Gesamt-Absprache erforderlich. Hierzu wurde in eingehender Diskussion insbeson- dere mit den verschiedenen Fächern und Fachbereichen ein "Leistenmodell" entwi- ckelt, bei dem 39 Jahresbericht 2006 – einerseits für das Kernstudium und bestimmte Fächergruppen (Leisten) bestimmte Veranstaltungszeiten während der Woche vorgesehen sind und damit zwischen den Leisten ein überschneidungsfreies Studium gewährleistet wird, – andererseits aber für die ein und derselben Leiste zugeordneten Fächer kein zeit- lich überschneidungsfreies Studium möglich ist, wodurch letztlich die Kombinier- barkeit der Fächer faktisch eingeschränkt wird. Die bisherigen Erfahrungen mit diesem Modell im Wintersemester 2006/07 stimmen positiv, da sich die meisten Studierenden an die empfohlenen Kombinationsmöglich- keiten gehalten haben und damit die mit der Modularisierung verbundenen Probleme der zeitlichen Koordination weitgehend ausgeräumt sein dürften. Gleichzeitig deutet eine Reihe von Rückmeldungen darauf hin, dass es andere Problemfelder in den modularisierten Lehramtsstudiengängen geben dürfte, denen nachzugehen ist, z.B. die Gefahr einer Überfrachtung der Studienpläne, zu geringen Wahlmöglichkeiten für die Studierenden oder die Differenzierung von Leistungsanforderungen zwischen verschiedenen Studiengängen, für die dieselben Module angeboten werden. Vor diesem Hintergrund wird für die nächste Zeit ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe im Bereich von fachübergreifender Evaluation einschließlich der Erarbeitung von Veränderungsvorschlägen liegen. 3.10 AG Online-Fallarchiv Koordination: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Weitere Beteiligte: Uta Marini, Sabine Klomfaß, FB 01 Gefördert durch: ZLB (10/2004 bis 09/2006) IAG Grundschulpädagogik (10/2003 bis 09/2004) Themenstellung: Aufbau eines Online-Archivs für pädagogische Fallstudien und Entwicklung dieses Archivs zu einem hochschulübergreifenden Instrument der Lehre in der Lehreraus- und -weiterbildung. Seit Beginn des Jahres 2005 besteht auf den Websites der Universität Kassel ein Online-Archiv für pädagogische Fallstudien bzw. Fallanalysen. Unter der Adresse www.uni-kassel.de/schulpaedagogik/fallarchiv werden Fallanalysen aus dem Bereich der Schulpädagogik in einer Datenbank gesammelt. Sie sind nach AutorInnen, Aus- wertungsmethoden und Schlagworten recherchierbar. 40 Arbeitsgruppen des ZLB Entstanden ist es als Reaktion und in Auseinandersetzung mit der in den letzten Jah- ren und Jahrzehnten stark gestiegenen Bedeutung von Fallarbeit und Fallanalysen in der Erziehungswissenschaft und Lehrerbildung. Durch Fallarbeit in der Lehrerbildung sollen Wege in dem charakteristischen Span- nungsverhältnis von Theorie und Praxis aufgezeigt werden. Das Ziel von Fallarbeit in der Lehrerbildung besteht in einer theorie- und praxisorientierten sowie professionel- len Berufsvorbereitung. In den Standards für die Lehrerbildung der Ständigen Konfe- renz der Kultusminister (Beschluss der KMK vom 16.12.2004) wird "Fallorientierung" als wesentlicher Ansatz für die Vermittlung bildungswissenschaftlicher Inhalte her- vorgehoben. Und auch das Strukturmodell für die Lehrerbildung der Deutschen Ge- sellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) nennt "pädagogisches Fallverstehen" als besonders relevanten methodischen Ansatz bei der Vermittlung der Grundlagen von Erziehung und Bildung. Die dem Online-Fallarchiv Schulpädagogik zugrunde liegende Idee besteht darin, für alle Interessengruppen (Lehramtsstudierende, LehramtsanwärterInnen, LehrerInnen, Schul- und UnterrichtsforscherInnen) einen gemeinsamen und leicht verfügbaren Zugang zu einem breiten Spektrum an Fallanalysen zu schaffen und damit auch die verschiedenen Tätigkeitsbereiche wie universitäre Lehre, Forschung, Schulpraxis und Lehrerbildung zu vernetzen. Diese Ressource an Fallarbeiten kann unter ver- schiedenen Gesichtspunkten von Nutzen sein: die Suche nach passenden Falldar- stellungen für Seminare kann erleichtert, Verstehensprozesse von Schulalltag und Unterrichtsszenen können unterstützt und Handlungsalternativen erörtert werden. Darüber hinaus eröffnet die Sammlung noch weitere Möglichkeiten, Fallarbeit in For- schung und Lehre produktiv zu machen. Sie kann für Lehrforschungsprojekte ver- wendet werden und Lehrerbildung damit zu mehr Anschaulichkeit und reflektierter Praxis verhelfen. Es gibt erste Ansätze, auf der Basis des Online-Fallarchivs fallbasiertes Lernen zum Bestandteil der Lehrerausbildung an der Uni Kassel zu machen. Im WS 2006/07 fin- det zum zweiten Mal eine Lehrveranstaltung statt, in der Studierende mittels Fällen aus dem Online-Fallarchiv an fallbasiertes Lernen und wissenschaftliches Verstehen von Schul- und Unterrichtssituationen herangeführt werden. Da die Betreiberinnen des Online-Fallarchivs auch dem forschungsmethodischen Aspekt der interpretierten Fallbeschreibungen große Bedeutung zumessen, gibt es zudem Überlegungen, Lernangebote zur Schulung der forschungsmethodischen Kompetenz im Bereich in- terpretativer Auswertungsverfahren direkt mit dem Archiv zu verknüpfen. Hierbei bie- tet es sich aufgrund des Mediums an, e-Learning-Elemente zu entwickeln und einzu- beziehen. Ein solches Vorhaben wurde bereits konzipiert und befindet sich in der Umsetzungsphase. 41 Jahresbericht 2006 Die Verwirklichung dieser an das Online-Fallarchiv Schulpädagogik geknüpften Ideen setzt natürlich einen möglichst breiten Materialfundus voraus, weshalb auch an die- ser Stelle herzlich eingeladen wird, interpretierte Fallmaterialien, die sich – vielleicht unveröffentlicht – im Schreibtisch sammeln, in das Archiv aufnehmen zu lassen. 3.11 AG Uni für Kinder Koordination: Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Im Wintersemester 2006/2007 wurde im Mathematikdidaktischen Labor für die Grundschule an der Universität Kassel zum wiederholten Mal die "Uni für Kinder" durchgeführt. Das Grundkonzept hat sich gegenüber den früheren Durchführungen nicht geändert und ist lediglich in Details optimiert worden: In einer Lehrveranstaltung, die sowohl die fachdidaktischen schulpraktischen Studien im Fach Mathematik für das Lehramt an Grundschulen als auch ein fachdidaktisches Seminar für dieses Lehramt abdeckt, bietet das Labor ein außerschulisches Zusatzangebot für mathematisch leistungs- starke und mathematisch begabte Kinder aus dem Kindergarten und den Jahrgangs- stufen 0 und 1 an. Die Kooperation mit der Kinder- und Jugendakademie der Stadt Kassel ist mittlerwei- le eingespielt: Das Anmelden der Kinder und die terminlichen Vereinbarungen erfol- gen in Zusammenarbeit mit dieser Einrichtung. Ebenso ist die Unterstützung des Kultusministeriums erneut zugesagt für den Durch- lauf im folgenden Wintersemester. Von dieser Unterstützung werden zwei studenti- sche Hilfskräfte bezahlt, die die Veranstaltung technisch und logistisch koordinieren. Nach wie vor besteht der zentrale Nutzen nicht nur in dem außerschulischen Ange- bot für die Kinder, sondern auch in dem spezifischen Lehrangebot für die Studieren- den, die jeweils in Tandems zu zweit mit je zwei Kindern während der gesamten Veranstaltungsdauer zusammenarbeiten. Mit den Kindern gemeinsam gibt es sieben Termine in 14tägigem Abstand. Die Termine dazwischen dienen der Vor- und Nach- bereitung. Ihr besonderes Gewicht erhält die Veranstaltung durch zwei Schwerpunktsetzungen: – Zum einen setzt die Veranstaltung einen besonderen Akzent in der fachdidakti- schen diagnostischen Ausbildung der Studierenden, die in dem modularisierten neuen Studiengang für das Lehramt an Grundschulen gegenüber früher eine stär- 42 Arbeitsgruppen des ZLB kere Betonung erhält. Die Beobachtungsaufgaben sind durchgehend und werden in gemeinsamen Sitzungen zusammengefasst. – Des Weiteren dient die Veranstaltung der Entwicklung und der fortschreitenden rekursiven Optimierung von Lernumgebungen, die für das Arbeiten mit diesen Kindern gezielt angepasst sind und zu denen inzwischen in reichem Umfang Ma- terialien und Eigenproduktionen vorliegen. Sowohl die koordinierende Arbeit der jeweils beiden leitenden Studierenden als auch die Entwicklungsarbeit ist in jedem Durchgang mit vier bis sechs wissenschaftlichen Hausarbeiten begleitet, sodass inzwischen ein beachtlicher Fundus entstanden ist. Er ist gezielt so ausgerichtet, dass er Studierenden, die in diesen Veranstaltungen mitgearbeitet haben auch nach Abschluss der 1. Phase der Lehrerbildung in ihrer späteren Tätigkeit an der Schule als Ganzes zur Verfügung steht. Es ist vorgesehen, die Veranstaltung im folgenden Wintersemester erneut durchzu- führen, wenn die Bedingungen der zeitlichen Organisation, die inzwischen das Hauptproblem beim Konzipieren zusätzlicher Lehrveranstaltungen sind, sich erfüllen lassen. 3.12 AG Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen Koordination: Axel Knüppel, FB 01 Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01; Leiter der Gruppe "Resonanz" Playbacktheater Kassel Volker Hänel, Studententheater der UniK (STUK); Lehrbeauftragter FB 01 Ede Müller, Vorstand des Landesverbands Darstellendes Spiel Uwe Reiners, Studienseminar GHRF Kassel; Fachleiter für Musik mit Wahlpflichtmo- dul DS Brigitte Sturm-Schott, Landesverband Schultheater in Hessen: frühere Vorsitzende und jetzige Vertreterin von thearte Joao Ventura, Kunsthochschule; Pädagogische Mitarbeiterin Kunst und DS Die Arbeitsgemeinschaft "Darstellendes Spiel", die seit Februar 2005 besteht, hat sich zum Ziel gesetzt, eine Kooperation zwischen allen drei Phasen der Lehrerbil- dung durch inhaltliche und personelle Verzahnung zu verwirklichen. Zudem soll eine systematische Ausbildungsgrundlage für "Darstellendes Spiel" geschaffen werden, die nicht erst als Zusatzqualifikation in der 3. Phase erworben werden kann, sondern phasenübergreifend schon im Studium startet. 43 Jahresbericht 2006 Zur Zeit der Gründungsssitzung der Arbeitsgemeinschaft im Februar 2005 ist "Dar- stellendes Spiel / Szenisches Verstehen" schon mehrere Jahre als Fach in der Ober- stufe der Gymnasien eingeführt, in der Sekundarstufe I in den Lehrplänen verankert und in der Grundschule Bestandteil des fächerübergreifenden Schwerpunktes "Äs- thetische Erziehung". Trotzdem gibt es hessenweit keine systematische Grundlegung in der 1. und 2. Phase der Lehrerausbildung. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft gehen übereinstimmend davon aus, dass die breite Förderung darstellender und szenischer Praxis im Unterricht und im Schulle- ben einen unverzichtbaren Beitrag zur Qualitätsentwicklung an den hessischen Schulen darstellt. Dem entsprechen zwei Zielrichtungen der Lehrerbildung im Be- reich "Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen": – die Ausbildung zum Fachlehrer "Darstellendes Spiel", um die in den Lehrplänen insbesondere der gymnasialen Oberstufe genannten Unterrichtsziele erreichen zu können, – die Förderung von Elementen von "Darstellendem Spiel / Szenischem Verstehen" als durchgängiges Unterrichtsprinzip und als soziale Basiskompetenz für Lehre- rinnen und Lehrer. Die bisherigen Aktivitäten und Ausbildungsgänge bieten zwar Ansätze, sind aber vereinzelt nicht als Teil einer umfassenden Ausbildung zu erkennen. Sie sollen auf- einander abgestimmt und vernetzt, gegebenenfalls auch ergänzt werden. Chancen und Grenzen bestehender phasenspezifischer Angebote Bisher wird die Ausbildung für das Fach "Darstellendes Spiel" vor allem von dem Landesverband Darstellendes Spiel geleistet: Der Kurs "Grundlagen" umfasst 100 Stunden einer Qualifizierungsmaßnahme (QM), in der Lehrerinnen und Lehrer aus- gebildet und zertifiziert werden (Brigitte Sturm-Schott und Ede Müller leiten die QM). Eine alleinige Bedarfsdeckung für Lehrer der 3. Phase, Studierende und Referendare durch das Ausbildungsprogramm des Landesverbandes ist aber nicht mehr leistbar. Die in der QM gewonnenen Erfahrungen und auch die vorhandene Ausbildungska- pazität können in eine neu zu konzipierende phasenübergreifende Ausbildung einge- bracht werden. Die Universität kann auf vereinzelte Angebote aus dem allgemeinen Bereich der Selbsterfahrung und DS-spezifische aufbauen, wie beispielsweise dem Playback- theater (Heinrich Dauber) oder dem Studententheater (Volker Hänel), eventuell auch Performances (Joao Ventura). Sie sind aber weder quantitativ ausreichend, noch ist deren Fortbestehen dauerhaft gesichert. Beides wird universitätsintern auch nicht zu erreichen sein. 44 Arbeitsgruppen des ZLB Seitens der 2. Phase, im Studienseminar GHRF Kassel, werden die Module "Szeni- sches Lernen" und "Darstellendes Spiel" angeboten (Leiter: Uwe Reiners). Damit sie nicht isoliert bleiben, bedarf es einer Vorbereitung in der 1. Phase und einer gezielten Einbindung in die 3. Phase. Es sind in allen drei Phasen der Lehrerbildung Angebote zu Darstellendem Spiel entwickelt und teilweise langjährig erprobt worden. Es fehlt aber teilweise noch, sie in ein Ausbildungscurriculum zu implementieren. In allen drei Phasen besteht großes Interesse, einen beiden Ausbildungsziele gerecht werdende Ausbildung zu ermögli- chen. Dies anzustreben ist nur in einer Kooperation sinnvoll. Phasenübergreifende Aktivitäten und Angebote In den bisherigen acht Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft ist eine Konzeption erar- beitet worden, um bestehende Angebote besser aufeinander abstimmen und vernet- zen zu können und um einen phasenübergreifenden Ausbildungsgang zu konzipie- ren. Auf dieser Grundlage konnten die folgenden Schritte geplant und durchgeführt werden, um eine Kooperation zu erproben: – Forderung an das Amt für Lehrerbildung nach der Finanzierung einer Koordinie- rungsstelle, z.B. als halbe abgeordnete Lehrerstelle (September 2005); der Antrag wurde nach mehrfachen Nachfragen ablehnend beantwortet; – 1. Kooperationsangebot für alle drei Phasen als Impulsveranstaltung "Szenisches Lernen – Darstellendes Spiel und Formen kultureller Praxis im Unterricht" im Win- tersemester 2005/06, Veranstaltungsleiter: Uwe Reiners; es nehmen an der Ver- anstaltung 70 Studierende und 11 Lehrer teil; – Information der Öffentlichkeit mit Presseartikel in der HNA und der Publik (2/ 2006); – 2. Kooperationsangebot als zweisemestriger Intensivkurs ab Sommersemester 2006 "Qualifizierungsmaßnahme: Darstellendes Spiel – Gruppe, Körper, Raum und Improvisation"; Organisation und Gesamtleitung: Ede Müller mit verschiede- nen Teamern, u.a. Brigitte Sturm-Schott, Volker Hänel, Joao Ventura, Uwe Rei- ners; der Kurs wird parallel zur Qualifizierungsmaßnahme für Lehrer nur für Stu- dierende und LiV angeboten und von 14 Teilnehmern besucht. Die personellen Ressourcen konnten über die Qualifizierungsmaßnahme "Darstellendes Spiel" des Kultusministeriums gestellt werden. Die erarbeitete Konzeption für eine phasenübergreifende Ausbildung wird als Grund- lage genommen, um ab Wintersemester 2007/08 ein Schwerpunktmodul 6 (Lehren, Lernen, Unterrichten): "Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen" innerhalb des Fachbereichs Erziehungswissenschaft anzubieten. Dort kann schon ab der 1. Phase 45 Jahresbericht 2006 ein Viertel der gesamten Qualifizierungsmaßnahme (150 von 600 Stunden) absol- viert werden. Genau abzuklären bleibt noch, wie jede Phase sicher stellen kann, einen Teilbereich der phasenübergreifenden Ausbildung zu gewährleisten. Diese institutionelle Verankerung eines weiterentwickelten Teilbereichs der QM wird als wichtiger Schritt gesehen hin zu einem kohärenten, phasenübergreifenden Aus- bildungsmodell, das den schulischen Erfordernissen im Bereich Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen gerecht wird. Die zugrunde liegende Entwicklungsperspektive zielt auf eine Grundqualifikation in Szenischem Verstehen und Darstellendem Spiel in der 1. Ausbildungsphase, einer weiteren fachlichen Qualifizierung DS in der 2. Phase und einer berufsbegleitenden Fortbildung in der 3. Phase der Lehrerbildung. Die dafür notwendigen Ressourcen reichen für ein solches Ausbildungsmodell aus, wenn es gelingt, die verschiedenen Angebote in den drei Phasen organisatorisch und inhaltlich besser aufeinander abzustimmen. Die damit verbundenen Koordinie- rungsaufgaben können aber nicht nebenher übernommen werden. Dafür fehlt wei- terhin eine in diesem Bereich qualifizierte Fachkraft, die den Aufbauprozess unter- stützt. 3.13 AG Bilingualer Sachfachunterricht Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Markus Knierim, FB 02 Wolrad König, FB 02 Manfred Lück, AfL Ursula Uzerli, AfL Eva Wilden, FB 02 Seit der Gründung der Arbeitsgruppe Bilingualer Sachfachunterricht im Juni 2001 gab es zahlreiche Aktivitäten im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens: Diese umfassen das Spezialisierungsmodul "Bilingualer Unterricht", Publikationen, Lehrer- fortbildungen, Tagungen und Expertengespräche sowie das Comenius-2-Projekt MOBIDIC (Module einer bilingualen Didaktik und Methodik des Sachfachunterrichts für die Lehrerbildung), das von Januar 2002 bis Dezember 2004 unter wissenschaft- licher Leitung von Prof. Dr. Finkbeiner an der Universität Kassel lief. 46 Arbeitsgruppen des ZLB MOBIDIC – Module einer bilingualen Didaktik und Methodik des Sachfachunterrichts für die Lehrerbildung Bei MOBIDIC handelt es sich um ein Comenius-2-Projekt, das von Januar 2002 bis Dezember 2004 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und unter Mitarbeit von Dr. Sylvia Fehling an der Universität Kassel lief. An dem Projekt nahmen die folgenden Institutionen teil: – Universität Kassel: Anglistik/Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung – Amt für Lehrerausbildung (Kassel und Frankfurt am Main) – Studienseminar für Gymnasien (Frankfurt am Main) – Institut für die Didaktik der Geographie (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) – Teacher Training’s College: St Martin's College (Carlisle/Lancaster, England) – Institution der Lehrerausbildung: IUFM Créteil (Frankreich) – Institution der Lehrerausbildung: IUFM Franche Comté (Frankreich) – Institution der Lehrerausbildung: Centralny Osrodek Doskonalenia Nauczycieli (CODN) (Warschau, Polen) Ziel von MOBIDIC war die Entwicklung fachdidaktischer Module zur Förderung bilin- gualen Unterrichts und der damit verbundene Erwerb von Partnersprachen, die Übernahme von mehrperspektivischen Haltungen sowie die Vertiefung europäischen Bürgersinns zur verbesserten Aus- und Fortbildung von Studierenden und Lehrkräf- ten im Bereich des bilingualen Unterrichts. Spezialisierungsmodul "Bilingualer Unterricht" an der Universität Kassel Seit dem Sommersemester 2004 wird ein studienbegleitendes Spezialisierungsmo- dul "Bilingualer Unterricht" am FB 02 Anglistik/Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung angeboten. Am studienbegleitenden Spezialisierungsmodul "Bi- lingualer Unterricht" kann teilnehmen, wer 1. an der Universität Kassel als Studentin oder Student im Fach Englisch und einem nichtsprachlichen Fach für ein Lehramt eingeschrieben ist und über einen Teil- nahmeschein aus dem Orientierungskurs (OK) "Introduction to English Teaching Methodology" und einen Leistungsnachweis aus einem Proseminar im Bereich der Anglistik/Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung verfügt; 47 Jahresbericht 2006 2. an der Universität Kassel als Studentin oder Student in einem nichtsprachlichen Fach für ein Lehramt eingeschrieben ist und über hervorragende Englischkennt- nisse verfügt, die durch einen standardisierten Test (z.B. TOEFL-Test; Cambridge Certificate in Advanced English etc.) nachgewiesen werden müssen. Darüber hin- aus sind ein Teilnahmeschein aus dem Orientierungskurs (OK) "Introduction to English Teaching Methodology" und ein Leistungsnachweis aus einem Proseminar im Bereich der Anglistik/Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung Voraussetzung für die Teilnahme; 3. an der Universität Kassel für den Diplomstudiengang Anglistik mit Nebenfach oder zweitem Hauptfach Wirtschaftswissenschaften oder für den Magister-Hauptstu- diengang Englische Philologie und mindestens einem nicht-philologischen Haupt- oder Nebenfach eingeschrieben ist und über einen Teilnahmeschein aus dem Ori- entierungskurs (OK) "Introduction to English Teaching Methodology" und einen Leistungsnachweis aus einem Proseminar (PS) im Bereich der Anglistik/Amerika- nistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschung verfügt. Zum Arbeitsbereich der AG liegen eine Reihe von Publikationen aus dem Kreis der Beteiligten vor. 3.14 AG Kooperation der drei Phasen: Englisch alle Schularten Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Jürgen Goworr, Goethegymnasium Kathleen Jüngst, FB 02 Sebastian Klaffer, FB 02 Markus Knierim, FB 02 Wolrad König, FB 02 Stephen Mason, FB 02 Eva Wilden, FB 02 Das übergreifende Ziel dieser Arbeitsgruppe besteht in der Schaffung von Studien-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten für Studierende, Referendarinnen und Re- ferendare sowie Lehrerinnen und Lehrer in den Bereichen – Handlungsorientierter Englischunterricht – Bilingualer Sachfachunterricht (siehe auch den Bericht dieser Arbeitsgruppe) – Computer Assisted Language Learning (CALL) 48 Arbeitsgruppen des ZLB – Grundschulenglisch – Interkulturelles Lernen Entsprechend der o.g. Arbeitsschwerpunkte finden mehrmals pro Semester sowie während der vorlesungsfreien Zeit projektbezogene Arbeitssitzungen mit den jeweili- gen Beteiligten aus Universität und Schule statt. Ziel ist es hierbei, möglichst ein Gleichgewicht herzustellen zwischen (a) Impulsen, die von der Universität in die Zweite und Dritte Phase der Lehrerbildung gehen, und (b) Impulsen, die ihren Ur- sprung außerhalb der Universität haben. Erreicht wird dies mit der Durchführung von Tagungen und Workshops durch Mitglieder der Arbeitsgruppe bzw. extern gewonne- ne Expertinnen und Experten sowie durch die Kooperation mit Lehrerinnen und Leh- rern in verschiedenen Forschungsstudien. Die Koordination der Einzelprojekte und Veranstaltungen liegt bei Prof. Dr. Claudia Finkbeiner in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. Sylvia Fehling und Eva Wilden und dem wis- senschaftlichen Mitarbeiter Markus Knierim. Ergebnisse 2005/2006 – Teilprojekte Handlungsorientierung und Grundschulenglisch Im Sommersemester 2006 führte die Haupt- und Realschullehrerin Pat Juengst, die gleichzeitig als pädagogische Mitarbeiterin tätig ist, ein Proseminar zum The- ma "Early Language Teaching (Seminar zur Primardidaktik)" durch. Zudem führte Prof. Dr. Claudia Finkbeiner im Sommersemester 2006 ein Seminar zum Thema "Action-orientated and holistic EFL Teaching" durch. Im Zentrum dieser Seminare stehen holistische und handlungsorientierte Methoden für den Englischunterricht in allen Schulformen (Primar- und Sekundarbereich). Die Implementierung der Seminarinhalte wird in enger Verbindung mit den Schulpraktischen Studien über mehrere Mentoren aktiv realisiert. – Teilprojekt Bilingualer Sachfachunterricht Seit der Gründung der Arbeitsgruppe Bilingualer Sachfachunterricht im Juni 2001 gab es zahlreiche Aktivitäten im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens: Diese umfassen das Spezialisierungsmodul "Bilingualer Unterricht", Publikationen, Lehrerfortbildungen, Tagungen und Expertengespräche sowie das Comenius-2- Projekt MOBIDIC (Module einer bilingualen Didaktik und Methodik des Sachfach- unterrichts für die Lehrerbildung), das von Januar 2002 bis Dezember 2004 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Finkbeiner unter Mitarbeit von Dr. Sylvia Fehling an der Universität Kassel lief (vgl. Bericht der Arbeitsgruppe Bilingualer Sachfachunterricht). Zudem wurde im Rahmen des 12. Kasseler Englisch Collo- quiums zum Thema "Language, Culture and Media" ein Workshop von Dr. Sylvia 49 Jahresbericht 2006 Fehling und Wolrad König zum Thema "Content and Language Integrated Lear- ning (Bilingualer Unterricht)" durchgeführt. – Teilprojekt Computer Assisted Language Learning (CALL) (1) In Zusammenarbeit mit Herrn Georg Lerner (Fachleiter Englisch am Studien- seminar) führt Herr Markus Knierim seit Anfang 2003 in regelmäßigen Abständen Einführungsveranstaltungen zu CALL für Studienreferendarinnen und -referendare durch; bisherige Schwerpunkte waren der Einsatz von WebQuests und Chatrooms im Englischunterricht der Sekundarstufe I. (2) Bei der Jahrestagung des Fachverbands Moderne Fremdsprachen Hessen führte Eva Wilden am 12. November 2005 einen Workshop zum Thema "Hot Pota- toes für Einsteiger. Einführung in die eigene Erstellung von computer-gestützten Lernmaterialien" durch. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag darin, Grundla- genkompetenzen für die Arbeit mit Autorensoftwares im Schulbereich zu vermit- teln. (3) Im Rahmen des 12. Kasseler Englisch Colloquiums zum Thema "Language, Culture and Media" führten Prof. Dr. Leo van Lier (DAAD-Gastprofessor vom Mon- terey Institute for International Studies, Monterey/Kalifornien) am 16. Januar 2006 zwei Workshops zum Einsatz Neuer Medien im Fremdsprachenunterricht durch. Prof. van Lier leitete einen Workshop zum Thema "Language Awareness and Computer-Assisted Language Learning". Markus Knierim leitete einen Workshop zum Thema "WebQuests in the Foreign Language Classroom". – Teilprojekt Interkulturelles Lernen Hier lag der Schwerpunkt der Aktivitäten während des Berichtszeitraums auf meh- reren Projekten und einer ganztägigen Fortbildungsveranstaltung, die sich mit dem interkulturellen Lehren und Lernen in Online-Austauschprojekten befassten. (1) Im Anschluss an die seit mehreren Semestern erfolgreich verlaufenden inter- kulturellen Online-Projekte in Kooperation mit Studierenden an der University of California, Santa Barbara, wurde im Wintersemester 2004/2005 eine neue Koope- ration mit Prof. Dr. Leo van Lier vom Monterey Intstitute of International Studies ins Leben gerufen. Seitdem wurden im Rahmen verschiedener von Prof. Dr. Clau- dia Finkbeiner durchgeführten Seminare interkulturelle Online-Austauschprojekte zwischen Studierenden aus Kassel und Monterey initiiert. Die erfolgreiche Koope- ration mit den Studierenden aus Monterey wird zur Zeit im Wintersemester 2006/2007 im Rahmen eines weiteren Online-Projekts im Seminar "Intercultural Communication: The ABC’s Online" fortgesetzt. (2) Zum interkulturellen Forschungsthema des "ABCs of Inercultural Understan- ding and Communication" kooperiert Prof. Dr. Claudia Finkbeiner sowie die ge- samte Arbeitsgruppe intensiv mit Prof. Dr. Patricia Ruggiano Schmidt, Le Moyne College Syracuse New York, USA. Im Berichtsjahr 2006 ist eine Publikation zu 50 Arbeitsgruppen des ZLB diesem transatlantischen Projekt herausgekommen, die nachhaltig in die Lehre und Forschung der Universität Kassel hineinwirkt. An Schmidt & Finkbeiner (2006) sind fast alle Nachwuchswissenschaftler- und Nachwuchswissenschaftlerinnen der eigenen Forschungsgruppe der Universität Kassel mit Beiträgen beteiligt. Darüber hinaus gelang die Implementation des über Prof. Schmidt und Prof. Finkbeiner ini- tiierten Studierenden- und Dozentenaustauschprogramms zwischen der Universi- tät Kassel und Le Moyne, Syracuse, New York. Im Rahmen einer online-basierten Fremdsprachenlehrerinnenausbildung entsteht im Rahmen des ABCs Projekts auch eine Doktorarbeit von Eva Wilden. Diese ba- siert auf Daten eines Austausches zwischen England und Deutschland. Eine weitere Doktorarbeit entsteht im Rahmen des ABCs in Galway, Irland, von Mary Masterson. (3) Über Mary Masterson und Ede Borschel konnten aus eigenen Reihen Schul- praktikaplätze in Irland und in Kanada rekrutiert werden. Für eine erstklassige Betreuung vor Ort ist gesorgt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Studierende fürs Auslandsstudium und -praktikum beraten, Plätze wurden vermittelt. (4) Sowohl von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner als auch von Wolrad König werden regelmäßig Seminare mit interkultureller Themenstellung angeboten. Dazu gehö- ren z.B. die von Prof. Finkbeiner geleiteten Seminare "Intercultural Communicati- on: The ABC’s Online", "Reading Ethnic Texts in the EFL Classroom" (beide Win- tersemester 2006/2007), "Intercultural Learning, learner biographies, and culture" (Sommersemester 2006) oder das von Wolrad König geleitete Seminar "The Role of Culture and Language in Literature" (Sommersemester 2006). Des Weiteren wird im Sommersemester 2007 von Eva Wilden ein Seminar zum Thema "Intercul- tural Learning in the EFL classroom" angeboten werden. (5) Im Rahmen des 12. Kasseler Englisch Colloquiums zum Thema "Language, Culture and Media" führten Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, Eva Wilden und Verena Lawrenz am 16. Januar 2006 einen Workshop für Lehrerinnen und Lehrer zum Thema "Intercultural Learning in the EFL Classroom" durch. Dabei wurden in ei- nem praxisorientierten Workshop verschiedene Methoden zum interkulturellen Lernen im Englischunterricht erprobt. (6) Wolrad König führt regelmäßig für die Studierenden der Anglistik/Amerikanistik wissenschaftliche Exkursionen nach England durch. Dabei zeigt er sich hauptver- antwortlich für die gesamte Planung, Organisation, Durchführung und Evaluation. Diese Exkursionen sind ungeheuer wichtig als erste Starthilfe insbesondere für die Studierenden, die den ersten Schritt ins Ausland noch nicht gewagt haben. Dar- über hinaus sind sie aber auch für Auslandsexperten interessant, da Besuche im Unterhaus, Interview mit den Schauspielerinnen und Schauspielern in Verbindung mit einer Shakespearevorführung und vieles mehr auf dem Programm stehen. 51 Jahresbericht 2006 – Projektübergreifende Kooperation der Arbeitsgruppe (1) Die Pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität Kassel stellen eine wichtige Schnittstelle für die Kooperation zwischen den verschiedenen Phasen der Lehreraus- und -fortbildung, vor allem zwischen 1. und 2. Phase, dar. Insofern wurden im Berichtszeitraum besondere Bemühungen unternommen, be- sonders qualifizierte Pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (auch für Lehraufträge) zu gewinnen, um diese Kooperation zu stärken. Leider ist jedoch festzustellen, dass die Zahl der Pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und somit die Anzahl der angebotenen Plätze in den Schulpraktischen Studien (SPS) für die Studierenden des Faches Englisch an der Universität Kassel nach wie vor viel zu gering ist. Somit kann der Bedarf an SPS-Plätzen, der aus der ho- hen Anzahl an Studierenden in den Lehramtsstudiengängen für das Fach Englisch resultiert, nicht gedeckt werden. Im Sinne einer Verkürzung der Studiendauer ist die Bereitstellung von Mitteln für weitere Pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeite- rinnen für das Fach Englisch nicht nur wünschenswert sondern unabdingbar. (2) Im Berichtszeitraum gab es verschiedene Treffen mit Angehörigen der Studien- seminare sowie mit den Pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zum Austausch über die und zur Kooperation hinsichtlich der Modularisierung der Leh- reraus-, -fort- und -weiterbildung in Hessen. (3) Am 17. Januar 2007 wurde das 13. Kasseler Englisch Colloquium (KEC) in Kooperation mit dem Lehrerbildungs- forum Neue Fremdsprachen zum Thema "Text- und Kul- turkompetenz diagnostizieren" durchgeführt. Die Veran- staltung wurde geleitet von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner sowie Jürgen Goworr und Alexander Kraus (Amt für Lehrerbildung Hessen). Es fanden verschiedene Vorträge und Workshops unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, Eva Wilden, Wolrad König und Enisa Kafadar statt. Als Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Monate sind geplant: – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im Hinblick auf die Bewertung von Schülerleistungen im Rahmen des Forschungsprojekts ADEQUA – Weiterbildungsmaßnahmen Diagnostik von Text- und Kulturkompetenzen – Weitere Implementierung des Zertifikats "Bilingualer Sachfachunterricht" (seit dem Sommersemester 2004) – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im Hinblick auf die Modularisie- rung der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung. Zum Arbeitsbereich der AG liegen eine Reihe von Publikationen aus dem Kreis der Beteiligten vor. 52 Anhang Anhang 1. Satzung 2. Organisation 3. Statistiken 4. Veranstaltungen 5. Veröffentlichungen 53 Jahresbericht 2006 Satzung zur Fortführung des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Kassel vom 17. Juli 2006 In Ausführung von § 55 Abs. 6 HHG i.d.F. von Art. 3 des Dritten Gesetzes zur Quali- tätssicherung in hessischen Schulen vom 29. November 2004 (GVBl. I S. 330) er- lässt das Präsidium der Universität Kassel folgende Satzung: 1. Zentrum für Lehrerbildung Das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel (ZLB) wird nach Maßga- be dieser Satzung fortgeführt. 2. Aufgaben Das ZLB hat die Aufgaben gemäß § 55 HHG. Insbesondere unterstützt und för- dert es die Kooperation zwischen Einrichtungen der Universität und dem regio- nalen Schulwesen: 2.1 Es sorgt in Kooperation mit den Fachbereichen und den übrigen an der Lehr- amtsausbildung der Universität beteiligten Einrichtungen für klare Strukturen der Lehre und des Studiums im Bereich der Lehramtsstudiengänge. Es fördert ein ausgewogenes Verhältnis sowie eine inhaltliche Abstimmung der fachwis- senschaftlichen, fachdidaktischen sowie erziehungs- und gesellschaftswissen- schaftlichen Anteile der einzelnen Studiengänge und unterstützt die Belange von forschendem Lernen, Praxisbezug und Polyvalenz. 2.2 Es unterstützt die Lehramtsstudiengänge sowie die Bildungsforschung als Ent- wicklungsschwerpunkte innerhalb der Universität insbesondere durch Initiierung und Unterstützung von fachbereichsübergreifender Kooperation. 2.3 Es fördert die Studienberatung im Bereich der Lehramtstudiengänge vor allem im Hinblick auf fachbereichübergreifende Themen. 2.4 Es wirkt mit bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, soweit sich dieser mit Fragen von Schule, Unterricht, Schulentwicklung oder Lehrerbil- dung befasst. 2.5 Es unterstützt den Wissenstransfer sowie projektbezogene Kooperationen zwi- schen Universität und Bildungswesen in Lehre, Forschung, Entwicklung und Weiterbildung. Insbesondere sorgt das ZLB für Information und Kooperation zwischen der Universität, dem Amt für Lehrerbildung, den regionalen Studien- seminaren, staatlichen Schulämtern, der Lehrerfortbildung und des beruflichen Bildungswesens sowie den Schulen. 54 Anhang 3. Mitgliederversammlung 3.1 Die Mitgliederversammlung des ZLB wählt den Zentrumsrat gemäß Nr. 4. und berät über den jährlichen Rechenschaftsbericht des Zentrumsvorstands. 3.2 Der Mitgliederversammlung gehören an a) als Mitglieder: 20 Vertreter und Vertreterinnen der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachdidaktiken, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht: 6 Studierende 6 Wissenschaftliche Bedienstete. Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden aus dem Kreis der vom Amt für Lehrerbildung bestellten Prüferinnen und Prüfer für die Erste Staatsprüfung von den an den Lehramtstudiengängen beteiligten Fachbereichen gemäß Anlage 1 für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Die Mitglieder gemäß Buchstabe b) werden vom Senat für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. 4. Zentrumsrat 4.1 Der Zentrumsrat berät über die Angelegenheiten des Zentrums und bereitet die Entscheidungen des Zentrumsvorstands vor. Er unterbreitet dem Präsidium die Nominierungsvorschläge für den Zentrumsvorstand gem. Nr. 5.2 Satz 2. 4.2 Dem Zentrumsrat gehören an a) als Mitglieder – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungs- und Gesellschafts- wissenschaften, von denen vier aus der Erziehungswissenschaft (ein- schließlich Institut für Berufsbildung – IBB) und je einer bzw. eine aus der Psychologie sowie aus der Politikwissenschaft oder der Soziologie stammen sollten, – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachdidaktiken und – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht – die Mitglieder der Mitgliederversammlung gemäß Nr. 3.2 b). Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden von den jeweiligen Gruppen der Mitgliederversammlung gewählt. 55 Jahresbericht 2006 5. Zentrumsvorstand 5.1 Das Direktorium gemäß § 55 Abs. 4 HHG trägt die Bezeichnung Zentrumsvor- stand. Er nimmt die gesetzlichen Aufgaben des Direktoriums gem. § 55 HHG wahr und legt der Mitgliederversammlung jährlich einen Rechenschaftsbericht vor. 5.2 Der Zentrumsvorstand besteht aus Mitgliedern des Zentrumsrats gem. Nr. 4.2a) und zwar – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften (incl. IBB), – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachdidaktiken sowie – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachwissenschaften. Das Präsidium bestellt die Mitglieder des Zentrumsvorstands aufgrund der Vor- schläge der Mitglieder des ZLB gemäß Nr. 3.2.a); der Zentrumsrat kann zu die- sen Vorschlägen Stellung nehmen. Die Bestellung bedarf des Einvernehmens mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessi- schen Kultusministerium. Die Referenten bzw. Referentinnen für Schulprakti- sche Studien sowie für das Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium gehören dem Zentrumsvorstand mit beratender Stimme an, sofern sie nicht bereits Mitglieder sind. Der Zentrumsvorstand kann auf Vorschlag des Zentrumsrats bis zu drei weitere Mitglieder, darunter mindestens ein Student oder eine Studentin, mit beratendem Stimmrecht kooptieren. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die erstmalige Einsetzung des Zentrumsvorstands nach dieser Satzung so rechtzeitig erfolgt, dass es unmittelbar nach Ende der Amtszeit des bisherigen Zentrumsrats sowie des Zentrumsvorstands des Zentrums die Auf- gaben nach dieser Satzung wahrnehmen kann. 6. Vorsitz Ein stimmberechtigtes Mitglied des Zentrumsvorstands wird von diesem auf Vorschlag des Zentrumsrats zu dem oder der Vorsitzenden des ZLB gewählt. Er bzw. sie führt die laufenden Geschäfte nach den Beschlüssen des Zent- rumsvorstands. Der Zentrumsvorstand kann eine Stellvertretung sowie weitere Aufgaben der Vorstandsmitglieder regeln. 7. Referate 7.1 Referat Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium Das Referat erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium sorgt im Rahmen der einschlägigen Ordnungen für die Planung, Sicherstellung und Evaluation des Lehrangebots in diesem Teilstudiengang, insbesondere für die Koordination des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehr- 56 Anhang angebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehr- angebots einschließlich der studienbegleitenden Prüfungen bleibt unberührt. 7.2 Referat Schulpraktische Studien Das Referat Schulpraktische Studien ist im Rahmen der einschlägigen Ordnun- gen insbesondere zuständig für die Organisation, Begleitung, Evaluation und konzeptionelle Weiterentwicklung der Schulpraktischen Studien sowie der Or- ganisation von Fortbildungsveranstaltungen. 7.3 Mit Zustimmung des Zentrumsrats kann der Zentrumsvorstand im Rahmen der Zuständigkeit des ZLB weitere Referate einrichten. 8. Projekt- und Arbeitsgruppen Für einzelne Aufgaben kann der Zentrumsvorstand Projekt- und Arbeitsgruppen einrichten. Diese sollen insbesondere der Kooperation zwischen den Fächern sowie zwischen der Universität und dem Schulwesen dienen. 9. Externe Beteiligung, Kooperationsrat Zu den Sitzungen des Zentrumsrats sowie der Mitgliederversammlung werden das Amt für Lehrerbildung sowie Vertretungen der nordhessischen Studiense- minare, Schulämter und der Lehrerfortbildung eingeladen. Die Vertreter und Vertreterinnen dieser Einrichtungen haben Rede- und Antragsrecht. Der Koope- rationsrat, in dem Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Lehrerbildung, der Studienseminare, der Schulämter, der Lehrerfortbildung sowie einzelner Schu- len regelmäßig zusammentreffen, wird als ständige Arbeitsgruppe des ZLB fort- geführt. 10. Inkrafttreten Diese Satzung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Univer- sität Kassel in Kraft. Erlassen vom Präsidium. Die Genehmigung des Hessischen Ministeriums für Wis- senschaft und Kunst wurde erteilt. Kassel, den 1. November 2006 Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep 57 Jahresbericht 2006 Anlage 1 Mitgliederversammlung des Zentrums für Lehrerbildung Für die Mitgliederversammlung des ZLB können gemäß Nr. 3.2 a) Vertreter und Vertreterinnen aus folgenden Bereichen gewählt werden: a) Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften – 10 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01: 9 (Erziehungswissenschaft einschließlich Berufliche Bildung), 1 (Philosophie); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05: 3 (Soziologie), 2 (Politikwis- senschaft); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07: 3 (Psychologie), 2 (Berufsbil- dung); b) Fachdidaktiken – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20; c) Fachwissenschaften – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 2 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20. 58 Anhang Organisation des ZLB Mitglieder, stellv. Mitglieder und Gäste des Zentrumsrats (gemäß alter Satzung) Professorinnen und Professoren Prof. Dr. Achim Barsch Prof. Dr. Ute Clement Prof. Dr. Heinrich Dauber Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier Prof. Dr. Friederike Heinzel Prof. Dr. Dietmar Hüser Prof. Dr. Norbert Kruse Prof. Dr. Rudolf Messner Prof. Dr. Hans-Georg Rück Prof. Dr. Gerd Steffens Prof. Dr. Frauke Stübig Prof. Dr. Helmut Vogt Prof. Dr. Jutta Wiesemann Prof. Dr. Rita Wodzinski Prof. Dr. Bernd Wollring Prof. Dr. Herbert Zwergel Wissenschaftliche Mitglieder Beate Arend Dr. Bernhard Balkenhol Susanne Pietsch Dr. Monika Zolg Studierende Matthias Bätzing Nadine Bernecker Mareike Frevert Antje Gaede Olexiy Gogulinski Daniel Goßmann Konrad Hädicke Jan Kunkel Mathias Lomb Fabian Lunkeit Pierre Pytlik Tim Sauerwein Manuel Vogel Marcel Warmt Matthias Weßel 59 Jahresbericht 2006 Administrativ-technische Mitarbeiterin Lucia Stabik, ZLB Gäste Wolfgang Aust, Studienseminar Eschwege Helga Boemans, Abteilung Studium und Lehre Simona Göbel, Studienberatung Lehramt Heidi Hagelüken, Studienseminar Kassel für berufliche Schulen Annette Heckmann, Studienseminar Kassel für Gymnasien Birgit Heuser-Kempf, Amt für Lehrerbildung, Dez. Weiterbildung Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Marianne Huttel, Amt für Lehrerbildung, Dez. Fortbildung Axel Knüppel, FB 01, Referat Schulpraktische Studien Manfred Lück, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar Kassel für Gymnasien Uli Neustock, FB 07 Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Susanne Rosenkranz, Studienseminar Kassel für Gymnasien Gunar Sonntag, Abteilung Studium und Lehre Dr. Werner Stehr, Studienseminar Kassel für Gymnasien Susanne Stuhldreier, Amt für Lehrerbildung an der UNIK Ursula Uzerli, Amt für Lehrerbildung an der UNIK Heinrich Vaupel, Staatliches Schulamt Rolf Wachs, FB 01 Mitglieder des Zentrumsvorstands (gemäß alter Satzung) Prof. Dr. Frauke Stübig (Vorsitzende) Prof. Dr. Friederike Heinzel Prof. Dr. Norbert Kruse Mathias Lomb Prof. Dr. Rudolf Messner Susanne Pietsch Prof. Dr. Bernd Wollring Geschäftsstelle Wolfgang Gabler Lucia Stabik 60 Anhang Studierendenzahlen in den Lehramtsstudiengängen im WS 2006/07 61 Le hr am ts st ud ie re nd e U ni K as se l 20 02 b is 2 00 6 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1) fü r 0 2 un d 03 : n ur W irt sc ha fts pä da go gi k 2) in cl . Z us at z- u nd E rw ei te ru ng sp rü fu ng 3) 1 . u nd 2 . F ac hs em es te r d es W S 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) L1 11 65 33 4 14 24 43 8 12 05 22 5 11 22 14 5 10 06 13 4 L2 50 1 18 8 67 0 24 9 78 1 30 2 93 3 25 6 97 4 19 4 L3 10 76 31 0 12 70 40 5 11 35 30 1 13 37 37 9 14 18 27 3 L4 1) 66 0 24 0 78 3 25 6 63 5 14 6 70 1 18 1 72 1 17 7 6 34 02 10 72 41 47 13 48 37 56 97 4 40 93 96 1 41 19 77 8 St ud ie re nd e un d St ud ie na nf än ge r1 ) i n Le hr am ts st ud ie ng än ge n 20 05 L1 L2 L3 S um m e S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA A rb ei ts le hr e 15 8 42 2 0 16 0 42 B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k 35 1 B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k 32 0 B io lo gi e 12 5 27 19 2 35 31 7 62 C he m ie 32 16 88 32 12 0 48 D eu ts ch 66 7 15 4 39 5 10 2 42 4 86 14 86 34 2 E ng lis ch 30 8 26 17 0 31 30 9 62 78 7 11 9 E rd ku nd e 12 4 59 17 2 60 29 6 11 9 E v. R el ig io n 36 4 59 12 6 40 10 1 33 65 0 13 2 Fr an zö si sc h 24 1 25 11 86 28 13 5 40 G es ch ic ht e 17 3 46 32 1 12 4 49 4 17 0 Ita lie ni sc h 24 4 24 4 K at h. R el ig io n 13 3 19 46 12 40 10 21 9 41 K un st 24 2 17 4 10 4 23 14 5 29 M at he m at ik 79 4 14 1 22 6 71 18 8 66 12 08 27 8 M us ik 36 4 19 4 73 16 12 8 24 P hi lo so ph ie 62 29 62 29 P hy si k 39 11 61 20 10 0 31 P ol iti k un d W irt sc ha ft2 ) 17 9 55 25 1 86 43 0 14 1 S ac hu nt er ric ht 61 6 82 61 6 82 S pa ni sc h 10 5 32 10 5 32 S po rt 27 4 33 23 1 62 33 8 10 0 84 3 19 5 W irt sc ha fts pä da go gi k 72 6 20 1 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1) Z ah le n de s W S 0 5/ 06 , 1 . u nd 2 . F ac hs em es te r ( in cl . 3 .+ 4. F ac h so w ie Z us at z un d E rw ei te ru ng sp rü fu ng ) 2) in cl . a us la uf en de r S tu di en ga ng S oz ia lk un de St ud ie re nd e un d St ud ie na nf än ge r1 ) i n Le hr am ts st ud ie ng än ge n 20 06 L1 L2 L3 S um m e S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA A rb ei ts le hr e 22 0 89 1 0 22 1 89 B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k 26 0 B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k 23 1 B io lo gi e 11 7 28 18 7 35 30 4 63 C he m ie 35 13 10 7 35 14 2 48 D eu ts ch 64 4 13 4 41 1 79 44 6 82 15 01 29 5 E ng lis ch 23 1 13 15 4 16 31 0 56 69 5 85 E rd ku nd e 10 7 7 13 5 2 24 2 9 E v. R el ig io n 32 5 42 14 0 45 12 3 42 58 8 12 9 Fr an zö si sc h 26 4 26 8 10 6 28 15 8 40 G es ch ic ht e 16 7 10 28 0 22 22 7 32 Ita lie ni sc h 22 0 22 0 K at h. R el ig io n 10 8 9 67 23 50 18 22 5 50 K un st 18 4 17 3 10 3 16 13 8 23 M at he m at ik 76 5 13 0 25 8 77 21 5 68 12 38 27 5 M us ik 35 3 22 5 82 19 13 9 27 P hi lo so ph ie 10 5 59 10 5 59 P hy si k 52 15 68 20 12 0 35 P ol iti k un d W irt sc ha ft2 ) 16 8 18 24 8 32 41 6 50 S ac hu nt er ric ht 55 6 82 55 6 82 S pa ni sc h 15 3 60 15 3 60 S po rt 22 2 10 18 9 14 33 4 35 74 5 59 W irt sc ha fts pä da go gi k 73 7 19 1 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1) Z ah le n de s W S 0 6/ 07 , 1 . u nd 2 . F ac hs em es te r ( in cl . 3 .+ 4. F ac h so w ie Z us at z- u nd E rw ei te ru ng sp rü fu ng ) 2) in cl . a us la uf en de r S tu di en ga ng S oz ia lk un de Le hr am ts st ud ie re nd e in d en F äc he rn 2 00 5 0 20 0 40 0 60 0 80 0 10 00 12 00 14 00 16 00 Ita lie ni sc h B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k P hi lo so ph ie P hy si k S pa ni sc h C he m ie M us ik Fr an zö si sc h K un st A rb ei ts le hr e K at h. R el ig io n E rd ku nd e B io lo gi e P ol iti k un d W irt sc ha ft2 ) G es ch ic ht e S ac hu nt er ric ht E v. R el ig io n W irt sc ha fts pä da go gi k E ng lis ch S po rt M at he m at ik D eu ts ch Le hr am ts st ud ie re nd e in d en F äc he rn 2 00 6 0 20 0 40 0 60 0 80 0 10 00 12 00 14 00 16 00 Ita lie ni sc h B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k P hi lo so ph ie P hy si k K un st M us ik C he m ie S pa ni sc h Fr an zö si sc h A rb ei ts le hr e K at h. R el ig io n G es ch ic ht e E rd ku nd e B io lo gi e P ol iti k un d W irt sc ha ft2 ) S ac hu nt er ric ht E v. R el ig io n E ng lis ch W irt sc ha fts pä da go gi k S po rt M at he m at ik D eu ts ch Anhang Veranstaltungen des ZLB 22.02.2006: Forum für Studierende: Fragen und Anregungen zum modularisierten Lehramtsstudium 22.02.2006: Informationsbesuch von Vertretung des HKM und des HMWK zur Situa- tion der Lehrerbildung an der Universität Kassel 27.04.2006: Forum zum Thema Gestuftes Modell für die Lehrerbildung mit Vortrag von: Prof. Dr. Hermann Saterdag: Bachelor, Master und die Reform der Lehrerbil- dung in Rheinland-Pfalz 28.04. bis 24.06.2006: Fortbildungsveranstaltung: Lesekompetenz in den Sekundar- stufen mit Vorträgen von: Jan Peper: Förderplanorientiertes Arbeiten (Diagnose und Förderkonzepte) Günther Brée: Lernort Schulbibliothek Jürgen Feist: Das Konzept des Lese- und Schreibzentrums 11.05.2006: 5. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 10.06.2006: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2006 06.07.2006: 6. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 13.07.2006: Vortrag bei AfL und IQ: "Auf dem Weg zur Eigenverantwortung der Schule" in Frankfurt 14./15.07.2006: ZLB-Jahrestagung 2006: Schule und Migration, mit Vorträgen von: Dr. Mechtild Gomolla: Schulerfolg in der Einwanderungsgesellschaft Prof. Dr. Ingrid Gogolin: Das Hamburger Modell interkultureller Lehrerbildung 21.09.2006: Neugestaltung der Lehrerbildung in Hessen mit Vortrag von: Prof. Jürg Sonderegger, Päd. Hochschule Rorschach, Schweiz: Das Kerncurriculum – Eine Notwendigkeit in der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung? 16.11.2006: 7. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 17.11.2006: Studientag: Neue Wege zur Schulpraktischen Ausbildung – Kooperation 1. und 2. Phase mit Vortrag von Prof. Erich Ettlin, PHZ Zug (CH): Professionalitätsstandards für die schulpraktische Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern – Erfahrungen mit einem neuen Konzept 09.12.2006: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2006/2007 67 Jahresbericht 2006 Veröffentlichungen des ZLB Reihe Studium und Forschung (zu beziehen über kassel university press GmbH: http://www.upress.uni-kassel.de) Die Reihe Studium und Forschung wird vom ZLB herausgegeben. Veröffentlicht wer- den zum einen hervorragende Untersuchungen von Examenskandidatinnen und - kandidaten, die schul- und unterrichtsrelevante Themen behandeln. Zum anderen werden Tagungsberichte publiziert, die sich auf aktuelle Forschungs- und Entwick- lungsergebnisse zu Fragen von Schule, Unterricht und Lehrerbildung beziehen. Bis- her erschienene Bände: Katajun Sarlak-Kuhlmann: Michel Foucaults historische Diskursanalyse. Bausteine zu ihrer Form, Funktion und lektürepraktischen Vermittlung, 2002 Susanne Witrzens: Die Schuleingangsstufe Lohfelden-Vollmarshausen im Prozess der Veränderung, 2001 Claudia Ries: Die gymnasiale Oberstufe aus der Sicht von SchülerInnen und AbsolventInnen. Eine an der Modellschule Obersberg Bad Hersfeld durchgeführte empirische Untersu- chung, 2002 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Selbständiges Lernen mit Neuen Medien. Workshop der Studienwerkstätten für Leh- rerausbildung an der Universität Kassel am 21.02.2002 Dominik Leiß: Arbeitstechniken im Mathematikunterricht. Begriffsklärung, Beispiele und empirische Erhebungen, 2003 Sabrina Deisler: Der Strom macht's. Vorstellungen 9-11jähriger Kinder zum Thema Strom, 2003 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Gestalten – Entdecken. Lernumgebungen für selbstständiges und kooperatives Ler- nen. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kas- sel am 03. Juli 2003 Margita Pätzold, Kathrin Rost: Fremdes Land und fremde Schule. Anmerkungen zu einem Studienaufenthalt in Finnland, 2004 68 Anhang Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Heterogenität und die Gestaltung von Lernumwelten. Workshop der Studienwerkstät- ten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 07.10.2004 Klaus-Dieter Lenzen, Susanne Pietsch (Hrsg.): Von H wie Hausarbeit bis P wie Portfolio. Von klassischen zu neuen Formen des Leistungsnachweises im Lehrerstudium – eine Handreichung, 2005 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Diagnose und Förderung von Lernprozessen durch Lernumgebungen. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 13.10.2005 Reihe Arbeitspapiere (zu finden unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/Publika.html) Als Arbeitspapiere werden Ergebnisse und Zwischenergebnisse von Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB in einfacher Form (z.B. Kopien oder Netzeinstellung) publi- ziert. Sie dienen in erster Linie der gegenseitigen Information der im Rahmen des ZLB-Netzwerks kooperierenden Institutionen. Psychosoziale Belastungen im Lehramt Ergebnisse der empirischen Untersuchung und Bericht der Arbeitsgruppe, 2003 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2003 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 13./14.06.2003 Evaluation des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel Qualifizierungskurs für Lehrbeauftragte im Wintersemester 2003/04 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2004 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 18./19.06.2004 Zweite Evaluation des Qualifizierungskurses für Lehrbeauftragte Fortführung des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel im WS 2004/05 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2005 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 17./18.06.2005 Manual zur Durchführung eines zweitägigen Seminars: Psychosoziale Grundkompe- tenzen im Lehrerberuf Bearbeitet im Auftrag der AG "Eignung für den Lehrerberuf", 2006 69 Universität Kassel Geschäftsstelle 34109 Kassel Fon: 0561/804-2324 Fax: 0561/804-3169 Mail: zlb@uni-kassel.de http://www.uni-kassel.de/zlb/