Jahresbericht 2007 Jahresbericht 2007 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel 4 2. Aktivitäten des ZLB 8 2.1 Jahrestagung 2007 9 2.2 Referat Schulpraktische Studien 13 2.3 Referat Kernstudium 16 2.4 Studienberatung Lehramt 18 2.5 Ringvorlesung 20 2.6 Gremien des ZLB neu besetzt 22 3. Arbeitsgruppen des ZLB 23 3.1 Eignung für den Lehrerberuf 23 3.2 Risikogruppen / Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen 25 3.3 Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung 26 3.4 Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik 29 3.5 Kooperation der drei Phasen: Englisch in allen Schularten 30 3.6 ADEQUA – Selbstständiges kooperatives Lernen im Englischunterricht 35 3.7 Lesekompetenz 37 3.8 Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen 43 3.9 Studienwerkstätten und NWWL 45 3.10 Intensivpraktikum 48 3.11 Modularisierung für Lehramtsstudiengänge 51 3.12 Online-Fallarchiv Schulpädagogik 52 3.13 Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen 54 3.14 Uni für Kinder 56 3.15 Kunst im Kinderbuch – eine Augenreise 59 3.16 SPS-Sonderpraktikum in ausgewählten Berliner bilingualen Schulen 62 Anhang 65 2 Vorwort Vorwort Auch dieser zweite schriftliche Jahresbericht dokumentiert eindrücklich die themati- sche Breite der Aktivitäten des ZLB sowie die erneut erfreulich hohe Beteiligung vie- ler Fachleute aus den verschiedenen Institutionen der Lehrerbildung. Die Kommuni- kationsstrukturen des Zentrums sorgen dabei immer wieder für Austausch und Fo- kussierung. So hat sich gezeigt, dass auch im Jahr 2007 die konstruktiv-kritische Auseinandersetzung mit der in den letzten Jahren etablierten Modularisierung der ersten und zweiten Phase ein zentrales Thema ist, das zum Weiterdenken und Wei- terentwickeln Veranlassung bietet. Die neu zusammengesetzten Gremien des ZLB erlauben dabei mit ihrer stärkeren Beteiligung der Fachwissenschaften einen höhe- ren Grad an Integration und Verantwortlichkeit, als dies in der Vergangenheit der Fall sein konnte. Die im Jahr 2007 wieder gestiegenen Studienanfängerzahlen für die Lehramtsstu- diengänge belegen die hohe Attraktivität dieses Studienangebots der Universität. In Lehre und Organisation bedeutet dies zugleich gestiegene Verantwortung für alle Beteiligten. Das ZLB wird hier weiterhin mit seiner vornehmlich koordinierenden und unterstützenden Aufgabenstruktur seinen Beitrag leisten. Auch dieser Bericht soll dazu dienen, allen Interessierten einen Überblick über die Aktivitäten des ZLB zu bieten, und gleichzeitig die Möglichkeit zur Beteiligung wie auch zur Diskussion eröffnen. Kritik und Anregung – auch zur Weiterentwicklung die- ser Berichtsform – sind also erwünscht. Mein Dank gilt allen, die durch ihre Beiträge an der Vorbereitung dieses Berichts mit- gewirkt haben. Besonders danken möchte ich Frau Stabik für die umsichtige Textbe- arbeitung. Kassel, im Januar 2008 Prof. Dr. Bernd Wollring 3 Jahresbericht 2007 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel Das Profil der Lehrerbildung an der Universität Kassel ist gekennzeichnet durch eine spezifische Integration von wissenschaftlichem Studium und Praxisbezug mit dem Ziel der Professionalisierung für eine breit angelegte Erziehungs- und Bildungsauf- gabe, die einen Kernbereich in der Kompetenz für fachliche Wissensvermittlung hat. Vier Elemente prägen dieses Modell des Lehramtsstudiums: – die Fachwissenschaften, die nahezu alle üblichen Schulfächer abdecken, – die Fachdidaktiken, die in enger Abstimmung mit den Fachwissenschaften gelehrt werden, – das erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium, das die Bil- dungswissenschaften (Erziehungswissenschaft sowie Anteile von Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte) integriert, – die Schulpraktischen Studien, die mit mehreren Praxisphasen einen iterativen Er- fahrungs- und Reflexionsprozess zwischen wissenschaftlichem Wissen und schul- praktischem Können anbahnen. Dieses Konzept gilt gleichermaßen für die an der Universität Kassel angebotenen Lehramtsstudiengänge für – Grundschulen – Hauptschulen und Realschulen – Gymnasien sowie – Beruflichen Schulen. Es realisiert sich in einem an professioneller Selbstständigkeit orientierten Lehrbe- trieb, der mit Elementen von forschendem Lernen der Offenheit wissenschaftlicher Entwicklung Rechnung trägt und gleichzeitig der Befähigung zum aktiven lebenslan- gen Lernen im Beruf dient. Innovation basiert wesentlich auf der Forschung, die nach Möglichkeit in den Lehrbetrieb integriert wird. Dies gilt gleichermaßen für Fachwis- senschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften. Als ein breit angelegter Schwerpunkt hat sich an der Universität Kassel die empirische Bildungsforschung entwickelt, wobei besonders der Projektverbund "Lehren Lernen Literacy" zu Fragen des selbstständigen Lernens im Fachunterricht eine differenzierte Ausstrahlung in die Lehre entfaltet, da hier Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Pädagogische Psychologie mit gemeinsam entwickelten Modellen und Konzepten kooperieren. Es gehört zu den gewachsenen Erfahrungen der Lehrerbildung, dass die Integration verschiedener Wissenschaften sowie der verschiedenen Institutionen mit dem Ziel der Professionalisierung geeignete Strukturen für die Kooperation der Beteiligten er- 4 Aktivitäten des ZLB forderlich macht. Eine wichtige Voraussetzung bildet hier die Entwicklung von Netz- werken zwischen Personen und organisatorischen Einheiten: – an der Universität mit Fachbereichen, Instituten sowie einzelnen zentralen Einrich- tungen, – gleichzeitig aber auch mit Schulen und Studienseminaren, AfL, Schulaufsicht, IQ und Ministerien sowie mit anderen Universitäten. Hier sieht das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) eine entscheidende Aufgabe. Dabei hat sich eine Konzeption herausgebildet, die neben stabilen Kommunikationsstruktu- ren in Gremien auf projektförmigen Formaten für innovative institutionsübergreifende Aktivitäten basiert. Modularisierung konstruktiv weiter entwickeln Nachdem im Jahr 2007 der dritte Jahrgang von Studierenden mit dem modularisier- ten Lehramtsstudium begonnen hat, ist diese Form vorherrschend. Bereits jetzt be- reiten sich die ersten "modularisierten" Studierenden auf ihr Staatsexamen im Jahr 2008 vor, und der alte Modus mit der Orientierung an den Studienordnungen läuft aus. Da auch die zweite Phase der Lehrerbildung seit 2006 modularisiert ist – eben- falls in einem außergewöhnlich raschen Prozess – gibt es Gemeinsamkeiten und neue Anknüpfungspunkte für die Abstimmung zwischen den beiden Phasen. Eine intensive Diskussion im Rahmen des Zentrumsrats sowie des Kooperationsrats des ZLB brachte hierzu mindestens vier Ergebnisse, die verdienen, festgehalten zu wer- den: – Eine durchgängige Zufriedenheit mit dem bislang erreichten Stand des Reformpro- jekts Modularisierung ist nicht festzustellen. – Es besteht ein differenzierter Bedarf, Stärken und Schwachstellen der Modularisie- rung sorgfältig zu untersuchen. – Empfehlenswert erscheint ein Prozess von der fachbezogenen gegenseitigen In- formation bis zur Entwicklung abgestimmter Kompetenzen für einzelne Fächer. – Eine kurzfristige Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen ist nicht zu erwar- ten. Trotzdem dürfte es sich lohnen, Veränderungsvorschläge zu erarbeiten, die der Vorbereitung einer zweiten Generation von Rahmenvorgaben für die erste und zweite Phase dienen sollen. So sehr gegenwärtig ein intensives Bedürfnis besteht, die neue Form des modulari- sierten Studiums erst einmal zu konsolidieren und auf der praktischen Ebene des Lehr- und Studienalltags zu optimieren, werden dennoch immer wieder grundsätzli- 5 Jahresbericht 2007 che Fragen gestellt, die weitreichende Analysen erforderlich machen. So zum Bei- spiel: – Inwieweit wirken die häufig eng gefassten Modulprüfungen einem an selbstständi- gem Lernen und Arbeiten orientierten Studium – einschließlich Prozessen von Er- probung und Umwegen – entgegen? – Könnten größere Module mit komplexer angelegten Prüfungen der Kompetenzori- entierung des Studiums eher entsprechen? – Welche Strukturen könnten es ermöglichen, die bei der Einführung der Modulari- sierung für die einzelnen Fächer erforderliche und erfolgte breite Diskussion über Fachinhalte eines Studiengangs im Hinblick auf Lehre und Prüfungen zu versteti- gen? Nicht zu übersehen ist schließlich, dass der Bologna-Prozess auch für die Lehrerbil- dung ansteht. Mit der Einführung von Kompetenzorientierung und Modularisierung sind hierfür bereits wichtige Innovationen eingeleitet worden, auch wenn die ersten Erfahrungen hiermit noch nicht durchgängig zufriedenstellend sind. Die Etablierung eines gestuften Studiengangsmodells mit den Abschlüssen Bachelor und Master steht indes bevor, was einerseits dem aktuellen Stand eine Vorläufigkeit verleiht, an- dererseits aber auch die Perspektive einer schrittweisen Optimierung eröffnet: So können wir bei der Einführung eines gestuften Modells mit einem an Kompetenzen und Modulen orientierten Studienangebot auf den bisherigen Erfahrungen aufbauen und dazu beitragen, positive Entwicklungen zu stärken und identifizierte Schwächen zu vermeiden. Studienbeiträge zur Verbesserung von Lehre und Studium nutzen Ein zentrales Thema des Jahres 2007 auch für die Lehrerbildung bildete die Einfüh- rung von allgemeinen Studienbeiträgen ab dem Wintersemester 2007/2008. Die Uni- versität Kassel hatte sich im Vorfeld der entsprechenden Gesetzgebung gegen diese neue Form der privaten Teilfinanzierung des Studiums an staatlichen Hochschulen ausgesprochen und statt dessen eine bedarfsgerechte Erhöhung der staatlichen Fi- nanzierung gefordert, sich aber sodann auf der Grundlage des 2006 verabschiedeten Gesetzes für eine differenzierte Konzeption zur Förderung von Lehre und Studium mit den eingenommenen Beiträgen entschieden. Auch für die Lehrerbildung konnten auf diese Weise insbesondere seitens der Fachbereiche, z.B. durch die Einrichtung zusätzlicher Tutorien Verbesserungen erreicht werden. Im Rahmen des Zentrums für Lehrerbildung werden ab dem Wintersemester 2007/08 folgende Maßnahmen durch den Einsatz von Studienbeiträgen gefördert: – Implementation eines Modells zur frühzeitigen Ermittlung der psychosozialen Kompetenzen von Studierenden für den Lehrerberuf, 6 Aktivitäten des ZLB – fachübergreifend koordinierte Weiterentwicklung der Studienwerkstätten, – Verbreiterung der Nutzbarkeit des Online-Fallarchivs für Lehramtsstudierende, – Verkleinerung der Betreuungsgruppen für Schulpraktische Studien u.a. Schu- lungsprogramm von Lehrbeauftragten, – Fortsetzung des Projekts K (Individualbetreuung von Schülern durch Studierende), – Verbesserung der fachbereichsübergreifenden Studienberatung für Lehramtsstu- dierende. Gestiegene Studienanfängerzahlen, außerordentlich viele Staatsexamina Nachdem in einigen Fächern die Zulassungszahlen infolge des Hochschulpakts 2020 und der sich daraus ergebenden Kapazitätserweiterungen erhöht werden konnten, sind im Jahr 2007 auch wieder deutlich mehr Studienanfänger und Studienanfänge- rinnen in den Lehramtsstudiengängen zu verzeichnen. Mit 859 lag die entsprechende Zahl um 10 % über dem Wert des Vorjahres. Hauptsächlich geht diese Steigerung auf die Anfängerzahl im L3-Studiengang zurück: Hier nahmen 2007 360 Anfängerin- nen und Anfänger das Studium auf, 32 % mehr als im Vorjahr. Für die übrigen Lehr- ämter blieben die Anfängerwerte in etwa konstant. Differenziert gestaltet sich das Bild der Studierendenzahlen für die einzelnen Lehr- amtsfächer. Deutlich gestiegen etwa sind die Zahlen für Geschichte infolge des auf- gehobenen Numerus Clausus: Hier sind nunmehr 530 Studierende (gegenüber 447 im Vorjahr) bei 179 Studienanfängern (gegenüber 32 im Vorjahr) zu verzeichnen. Gestiegene Anfängerzahlen haben auch z.B. Englisch (114 gegenüber 85), Sport (97 gegenüber 59), Politik und Wirtschaft (151 gegenüber 50), Musik (41 gegenüber 27). Gleichzeitig gibt es auch Fächer mit rückläufigen Anfängerzahlen, so z.B. Arbeitsleh- re – infolge der Einführung des NC – (53 gegenüber 89), Wirtschaftspädagogik (170 gegenüber 191), Ev. Religion (104 gegenüber 129). Trotz der gestiegenen Anfängerzahlen hat die Gesamtzahl der Lehramtsstudieren- den mit 3.738 im Wintersemester 2007/2008 gegenüber dem Vorjahr um 9 % abge- nommen. Ein Hauptgrund für diese Abnahme dürfte darin liegen, dass mit über 600 Absolventinnen und Absolventen des Staatsexamens in diesem Jahr eine außeror- dentlich große Kohorte den Studienabschluss erreicht hat. Dabei ist zum einen zu bedenken, dass der ungewöhnlich breite Anfängerjahrgang von 2003 (1.348 Stu- dienanfänger und -anfängerinnen) nunmehr zum Studienabschluss anstand, und die Einführung von allgemeinen Studienbeiträgen sicherlich viele zu einem raschen Stu- dienabschluss motiviert hat. Die außerordentliche Breite dieses Examensjahrgangs hat allen Beteiligten sowohl den Prüfenden und dem AfL wie auch den Kandidatinnen und Kandidaten neben dem beträchtlichen Arbeitsaufwand auch ein hohes Maß an 7 Jahresbericht 2007 Organisationsdisziplin abverlangt. Das ZLB wird dazu beitragen, die dabei gewonne- nen Erfahrungen auszuwerten und für künftige Prüfungsverfahren zu nutzen. Gestufte Studiengänge für das Lehramt an beruflichen Schulen Zum Wintersemester 2007/2008 wurden erstmals an der Universität Kassel gestufte Studiengänge für ein Lehramt eingeführt: Die Studiengänge – Berufspädagogik mit den Fachrichtungen Metalltechnik und Elektrotechnik sowie – Wirtschaftspädagogik bieten nach sechs Semestern den Abschluss Bachelor Of Education sowie nach wei- teren vier Semestern den Abschluss Master Of Education an. Sie kombinieren – wie die bisherigen Diplom-Studiengänge – das Studium in einer beruflichen Fachrichtung mit einem Zweitfach und dem erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudium und sind von Anfang an als Lehramts-Studiengänge konzipiert. Die Ein- führung der Studiengänge erfolgte in Abstimmung mit dem Hessischen Kultusminis- terium sowie dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ist ge- währleistet, dass der Master-Abschluss für die Übernahme in den Vorbereitungs- dienst dem bisherigen Staatsexamen als gleichwertig anerkannt wird. Unter Einbeziehung der Erfahrung bei der Vorbereitung dieses gestuften Modells hat eine Arbeitsgruppe des ZLB weitergehende Empfehlungen für die Einführung gestuf- ter Studiengänge L1 bis L4 erarbeitet, die jetzt zur Diskussion vorliegen (vgl. unten, S. 26 ff.). 2. Aktivitäten des ZLB Entsprechend seinem Auftrag, fachbereichs- und universitätsübergreifend zu wirken, hat das ZLB auch im Jahr 2007 kontinuierlich an seiner Konzeption zur Vernetzung der an der Lehrerbildung beteiligten Einrichtungen durch stabile Kommunikations- strukturen und die Kooperation im Projekt- und Arbeitsgruppen gewirkt. Als sehr er- freulich ist dabei zu konstatieren, dass trotz des erheblichen Arbeitsdrucks in allen Bereichen offensichtlich das hohe Interesse an der Realisierung gemeinsamer Ziele maßgeblich zu beigetragen hat, die Kooperation im Rahmen des ZLB erfolgreich und zufriedenstellend zu gestalten. 8 Aktivitäten des ZLB 2.1 Jahrestagung 2007 Ein breites Spektrum von theoretischer Reflexion sowie von Berichten aus Unter- richtspraxis und wissenschaftlicher Forschung bot die Jahrestagung zum Thema "Be- ratung in der Schule". Einleitend umriss Frau Prof. Frauke Stübig (ZLB) das breite Spektrum des Themas, das nicht nur in der Schule als Lernberatung (z.B. fachlich, strategisch) und als persönliche Beratung virulent ist, sondern auch zu allen drei Phasen der Lehrerbildung gehört – hinsichtlich der Lehrertätigkeit wie auch hinsicht- lich des eigenen Qualifikationsprozesses und institutioneller Aspekte. Übergreifend stellen sich Fragen der Güte (Komplexität, Setting und Passung der Instrumente, Partnerschaftlichkeit) sowie der wissenschaftlichen Ansätze und Konzepte. Gemein- sam – so die abschließende These – dürfte für die Schule wie für alle drei Phasen der Lehrerbildung das Interesse sein, die Zentrierung des Beratungsprozesses auf das Individuum zu ergänzen durch systemische Aspekte (z.B. Klasse, Schule) und dabei auf Ressourcenorientierung anstelle der bislang dominanten Defizitorientierung zu setzen. Das ZLB sei ein besonders geeigneter Rahmen, das Thema in der Diffe- renziertheit für die drei Phasen zu entfalten und gleichzeitig phasenübergreifende Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Herr Andreas Lenz (Hessisches Kultusministerium) referierte über "Selbst- und Fachkompetenz in der hessischen Lehrerbildung". Eine konstruktivistisch orientierte Lehre in der Schule müsse vor allem auch die Selbststeuerung des Lernprozesses in den Blick nehmen. Neben dem Erwerb von Fachwissen einschließlich seiner Einsatz- fähigkeit müssten daher gleichermaßen Lerntechniken in den Vordergrund gestellt werden. Wichtig sei hierbei kontextorientiertes Lernen, wobei für die Lehrerin und den Lehrer fachliche Kompetenz einschließlich diagnostischer Kompetenz eine un- abdingbare Voraussetzung für anspruchsvolles didaktisches Handeln sei. Die Ent- wicklung der Persönlichkeit müsse gleichermaßen die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen mit einbeziehen und dabei insbesondere auch das Interesse an politischen und sozialen Zusammenhängen akzentuieren. Die eigene Wahrnehmung von Un- wissenheit könne motivierend wirken und daher Offenheit für flexibles Weiterlernen erzeugen. Auf Lehrerseite setze ein solches Konzept ein hohes Maß von Selbstver- antwortung verbunden mit Steuerungskompetenz für Lernprozesse voraus. Zur Ent- wicklung derartiger Kompetenzen scheine sich die Portfolioarbeit in Verbindung mit Beratungsprozessen als wirksam zu erweisen. Besonders relevant hierfür dürfte in nächster Zeit die Mentoren-Ausbildung für die zweite Phase sein. Insofern könnten jüngere Ergebnisse von Studien des DIPF sowie des Portfolioprojekts der PH Karls- ruhe hilfreich sein. Frau PD Dr. Telse Iwers-Stelljes (Universität Hamburg) berichtete ausführlich über Projekterfahrungen zur "Förderung reflexiv-regulativer Selbstkompetenz durch Intro- vision". Dabei stellte sie ein differenziertes Konzept zur Steigerung der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit durch die Entwicklung "reflexiv-regulativer Selbstkompe- 9 Jahresbericht 2007 tenz" vor. Entscheidend hierbei sei, zunächst die Entstehung innerer Konflikte infolge von Energiebelastung (Introferenz) anhand differenzierter Wahrnehmungsformen (z.B. Konfliktformen, Umgehungsstrategien, sprachliche Indikatoren) zu verstehen. Auf dieser Grundlage könne dann eine Regulation – unterstützt durch Beratung – erfolgen. Hilfreich zur Unterstützung der individuellen Beratung und Rückmeldung seien Portfolios sowie Zielvereinbarungsgespräche. Eindrucksvolle Beispiele videogestützter Fallarbeit zur Entwicklung von Unterrichts- kompetenz stellten Frau Prof. Frauke Heß und Herr Olaf Pyras (Universität Kassel) aus dem Instrumentalunterricht vor. Überzeugend konnte hier gezeigt werden, wie gezielte Interventionen der Lehrenden kompetenzfördernd oder auch kompetenzstö- rend wirken können. Zwei Parallelworkshops – geleitet von Frau Margit Meissner (AfL Frankfurt) sowie von Herrn Detlef E. Peukert (Studienseminar Frankfurt) – befassten sich mit der Ent- wicklung von Selbstbewusstsein und Portfolioarbeit sowie mit video-feedback- gestützter Unterrichtsanalyse zur Bewältigung pädagogischer Standardsituationen. Frau Meissner berichtete über die Erfolge eines Modellprojekts zur Portfolioarbeit, das am Leitbild des reflektierenden Praktikers ausgerichtet ist und auf einen beson- deren Aspektreichtum der Reflexionsdimensionen setzt. Die daraus entwickelten Ar- beitshilfen zum Portfolio für Lehrerinnen und Lehrer im Vorbereitungsdienst umfas- sen etwa die Stichpunkte Selbstporträt, Ausbildungsschule, Unterrichtsbeobachtung, Alltagsbegleitung, Schülerbeobachtung, Lerngruppenanalyse, Unterrichtsgespräche, Reflexion zu Modulen, Reflexion zum Unterrichtsbesuch, Standarderreichung. Er- gänzt werden soll die Arbeit mit dem Portfolio durch Zielvereinbarungen und Portfo- liogespräche. Herr Detlef E. Peukert stellte ein Wahlpflichtmodul des Studienseminars Frankfurt vor, das es den LiVs erlaubt, eigene Ausbildungsschwerpunkte zu setzen, die an pä- dagogische Standardsituationen im Unterricht gekoppelt sind: Auf der Basis von kol- legialer Planung zu einem selbstgewählten Unterrichtsgegenstand wird in einer hal- ben Lerngruppe ein fünfzehnminütiger Unterricht durchgeführt. Ihm folgt ein kollegia- les Feedback, das die Grundlage für einen zweiten Unterrichtsdurchgang mit der zweiten Klassenhälfte darstellt. Die Unterrichtsdurchgänge werden videografiert. Nach einer kollegialen Beratung entscheidet die Lehrperson, an welchen Schwer- punkten sie weiterarbeiten möchte. Dabei ist die Arbeit mit den videografierten Sze- nen insofern eine wichtige Unterstützung, als sich über das eigene Schneiden und Bearbeiten des Materials ein konkretes Untersuchungsinteresse herauskristallisiert, das mit geeigneter Literatur und entsprechender Beratung zielgerichtet weiter entwi- ckelt werden kann. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Auszubil- denden aus dem breiten Spektrum der Standardsituationen die eigene professionelle Arbeit am Selbst auch selbstbestimmt vornehmen können. Ein solches Verfahren 10 Aktivitäten des ZLB legt die Anbindung an den Portfoliogedanken nahe. Es schließt ein, dass Fehler ge- macht werden dürfen; der Widerspruch zur Bewertung ist damit offenkundig. Wie bereits in den vergangenen Jahren gaben auch diesmal mehrere Arbeitsgruppen des Zentrums Einblick in ihre Aktivitäten. Prof. Norbert Kruse berichtete über ein Projekt zum Rechtschreiblernen unter dem Aspekt des Beobachtens als didaktische Aufgabe. Verfolgt wurde ein Ansatz, Diag- nose nicht nur als defizitorientiertes Verfahren sondern breiter als umfassende Lern- beobachtung zu verstehen und einzusetzen. Dabei sollen Beobachtungsprotokolle Kontextbezüge, z.B. den sozialen Raum der Klasse und den sozialen Raum des Schülers außerhalb der Schule, mit einbeziehen. Ein eindrucksvolles Beispiel beleg- te, dass ein vor diesem Hintergrund erkanntes Inhaltsinteresse von Schülern die Mo- tivation für Schreibaufgaben erheblich steigern konnte und sich dadurch sowohl Ver- ständlichkeit als auch Rechtschreibung der Texte verbesserten. Mit diesem Verfah- ren, so wurde deutlich, kann ein Text als Kommunikationsgegenstand in den Mittel- punkt des Interesses gestellt werden – und damit die Funktion rein schulischer Übungsaufgabe überwinden. Über das Konzept der AG "Darstellendes Spiel" zur Integration von Qualifizierungs- möglichkeiten in allen drei Phasen der Lehrerbildung informierten Herr Axel Knüppel und Herr Ede Müller. Leider fehle bisher in der ersten Phase ein Studiengang für Darstellendes Spiel und szenisches Verstehen. Die bislang etablierten regionalen Weiterbildungsmaßnahmen seien zwar erfolgreich aber nicht hinreichend institutio- nell abgesichert. Deshalb werde ein kontinuierlich aufbauendes Programm ange- strebt, das von der ersten Phase (im Rahmen insbesondere des erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudiums) über die zweite Phase bis hin zu auch künftig anzubietenden Weiterbildungsmaßnahmen reicht. Gegenwärtig ermögli- che der enge Kontakt verschiedener Verantwortlicher in Nordhessen eine inhaltliche Abstimmung der drei Phasen, wobei gemeinsame Überzeugungen wie etwa die Ge- währleistung der Unmittelbarkeit von Theaterproduktionen und die Vermeidung von Bewertungsdruck zur Förderung von selbstständigem experimentellem Arbeiten von hoher Relevanz seien. Gerade zur Förderung dieser Kooperation sei auch weiterhin die Unterstützung des ZLB wichtig. Die Präsentation einzelner Szenen aus einer Produktion der Jacob-Grimm-Schule unterstrichen eindrücklich die künstlerische Qualität, die hierzu mit Schülerinnen und Schülern erreicht werden kann. 11 Jahresbericht 2007 Frau Franziska Beier stellte ein im Rahmen ihres Praktikums an der Gesamtschule Niederaula erprobtes Leseförderkonzept vor, das zuvor zusammen mit Lehrkräften der Schule in der AG Lesekompetenz entwickelt worden war. Jenseits der im Einzel- nen dargelegten Test- und Förderstrategien beeindruckten insbesondere die Erfolge aus der Arbeit mit der leseschwächsten Gruppe. Die wichtigsten Auswirkungen der verbesserten Lesekompetenz, die in alle Unterrichtsfächer hineinreicht, dürfte jedoch darin liegen, dass die Schülerinnen und Schüler Vertrauen in die eigene Leistungsfä- higkeit gewonnen haben. Auch in diesem Jahr war wieder eine zahlreiche und rege Teilnahme an der Tagung festzustellen. Das weist darauf hin, dass sich die Veranstaltung mittlerweile institutio- nalisiert hat und mit ihrem Konzept einer Verbindung – einerseits von Wissenschaft und Praxis, andererseits von allen drei Phasen der Lehrerbildung – fortgesetzt wer- den sollte. 12 Aktivitäten des ZLB Folien zu den Referaten und Projektberichten der Jahrestagung sind über die Home- page des ZLB unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/aktuelles/veranstaltungen/ zu errei- chen. 2.2 Referat Schulpraktische Studien Prof. Dr. Heinrich Dauber / Axel Knüppel Personalentwicklung Im Frühjahr 2007 endete die Amtszeit von Prof. Rudolf Messner als Referent für Schulpraktische Studien, der das Referat maßgeblich geprägt hat. Er hat es mit auf- gebaut, wiederholt dessen Leitung übernommen, so von 1976 bis in die frühen acht- ziger Jahre und von 2001 bis März 2007 und hat sich bis zum Schluss seiner Arbeit unermüdlich für das Referat eingesetzt. So hat sich etwa dank seines Engagements die infolge der hohen Anzahl der Praktikanten prekäre finanzielle Situation des Refe- rats wieder normalisiert. Drei während der letzten Phase der Amtszeit von Prof. Messner entstandene Berich- te beleuchten aktuelle Themen der Arbeit des Referats: Das Konzept des Intensivpraktikums und seine Weiterentwicklung stellte Prof. Mess- ner selbst zusammen mit Frau Prof. Dorit Bosse vor (siehe Bericht "Intensivprakti- kum"). Zwei weitere Berichte dokumentieren die Ergebnisse des Projekts "Phasen- übergreifende Professionalisierung": Eine Befragung von Experten belegt, wie die Beteiligten die Kooperation zwischen der ersten und zweiten Phase der Lehrerbil- dung innerhalb der Region Kassel sehen. Der andere Beitrag verdeutlicht am Bei- spiel des "Kooperationspraktikums", wie beide Phasen zusammenarbeiten können. Alle drei Berichte wurden dem AfL zur Verfügung gestellt, das sich im Interesse einer 13 Jahresbericht 2007 besseren Abstimmung zwischen erster und zweiter Phase dankenswerterweise an der Finanzierung der entsprechenden Arbeiten maßgeblich beteiligt hatte. Nach sorgfältiger Erörterung mit den Beteiligten legte das Referat Modell-Arbeits- platzbeschreibungen für die Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Dort wird verbindlich die Zusammenarbeit von Erziehungswissenschaft und Fachdi- daktik im Rahmen der Schulpraktischen Studien geregelt. Die Arbeitsplatzbeschrei- bungen ermöglichen auch die Vereinbarung einer stärker forschungs- oder lehrorien- tierten Arbeit. Ab April 2007 hat Prof. Heinrich Dauber die Funktion des Referenten für Schulprakti- sche Studien ein zweites Mal übernommen. Im Frühjahr kehrten mit Frau Monika Rabeneck und Frau Gabi Hermenau, die lang- jährig bewährten Mitarbeiterinnen, nach Überwindung einer Krankheit bzw. der Be- endigung der Elternteilzeit in das Büro des Referats zurück. Neben dem gewohnten Service für Studierende und Praktikumsbetreuerinnen und -betreuer bereiten sie auch eine stärkere Nutzung der digitalen Technik vor, mit der die Abläufe erleichtert werden sollen. Mit der Umstellung auf eine Praktikums-Anmeldung per online ist im Laufe von 2008 zu rechnen. Weiterentwicklung der Studienkonzepte An der Umsetzung des 2006 begonnenen Prozesses der Modularisierung mit Kom- petenzorientierung der Schulpraktischen Studien ist im Jahr 2007 intensiv weiterge- arbeitet worden. Dabei ging es weiterhin um zwei Schwerpunkte: – Zum einen um die schwierige neue Verknüpfung von Beratung und Beurteilung. Dies wird auch zum zentralen Thema des Mentoren- und Studientages werden, der unter dem Titel "Professionelle Beratung (Mentoring) in Schule und Lehreraus- bildung" im Februar 2008 stattfinden soll. – Zum anderen arbeiten die Praktikumsbetreuerinnen und -betreuer an einer Ver- ständigung über die Grundlagen der Schulpraktischen Studien I. Dieser Verständigungsprozess über ein gemeinsames Konzept für die SPS soll mög- lichst im Dezember 2007 abgeschlossen und in einem Reader zusammengefasst werden. Die psychosozialen Basiskompetenzen werden bislang soweit wie möglich in den Vorbereitungsseminaren weiterentwickelt. Es wird aber als große Entlastung der Schulpraktischen Studien I empfunden, dass schon jetzt eine größere Gruppe von Erstsemestern an einem speziellen Seminar hierzu teilnehmen können und die- ses Thema zukünftig für alle Erstsemester verpflichtend werden soll (vgl. hierzu das entsprechende Projekt S. 23 ff.). 14 Aktivitäten des ZLB Organisation und Durchführung der Schulpraktischen Studien Es ist vorerst damit zu rechnen, dass sich die Anzahl der Praktikantinnen und Prakti- kanten der SPS I bei über 600 einpendeln wird. Das bedeutet für die Universität und für die Praktikumsschulen, dass zusammen mit den beiden fachdidaktischen Schul- praktische Studien jährlich insgesamt ca. 1800 Praktikanten untergebracht und be- treut werden müssen. Der Anteil der von hochschulinternen Dozentinnen und Dozenten und Professorinnen und Professoren betreuten Praktikantinnen und Praktikanten konnte bislang von et- wa einem Drittel auf über die Hälfte erhöht werden. Für diese Trendwende sorgte u.a. auch ein Beschluss des ZLB-Vorstands, in dem eine gemeinsame Gruppengrö- ße für alle Praktikumsgruppen der SPS I festgelegt worden ist. Sonderpraktika: Erstmalig kann im Wintersemester 2007/08 das "Lerntraining" in der Reformschule auch für die Sekundarstufe angeboten werden. Trotzdem muss wei- terhin beobachtet werden, ob diese aufwendige Form des Sonderpraktikums bei den gegebenen Modulstrukturen auf Dauer aufrecht erhalten werden kann. Das Intensiv- praktikum wird von mehr Praktikumsbetreuerinnen und -betreuern angeboten, so dass ca. 50 Praktikantinnen und Praktikanten (Vorjahr 30) daran teilnehmen können. Im "Kooperationspraktikum" wird weiterhin mit zwei Studienseminaren Kassel (Gym- nasien und GHR) und einem in Eschwege zusammengearbeitet. Auch hier kann der studentische Bedarf mit ca. 30 Plätzen nicht ganz gedeckt werden. Insgesamt konn- ten damit aktuell ca. 20 % der Studierenden im Wintersemester an Sonderpraktika teilnehmen. Die Schulen in und um Kassel stellen dankenswerterweise weiterhin die erforderliche Anzahl an Praktikumsplätzen zur Verfügung. Sie haben teilweise selbst für Entlas- tung gesorgt, indem die unbetreuten Orientierungspraktikanten nicht mehr aufge- nommen werden. Über 30 der Praktikumsschulen der Sekundarstufe haben ferner Kontaktpersonen benannt, die zusätzlich zur Schulleiterin bzw. zum Schulleiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, womit die universitätsseitige Betreuung er- leichtert wurde. Erfreulicherweise haben auch die Praktikumsbetreuerinnen und -betreuer durch ihre Bereitschaft, verstärkt Praktikumsschulen in der Region zu suchen, einer weiteren Verschärfung der Situation an den Schulen in Stadt und Altkreis Kassel entgegen gewirkt und zu einer gewissen Entlastung beigetragen. Kooperationsrat Der Kooperationsrat hat sich in diesem Jahr ausführlich mit den Auswirkungen der Modularisierung sowie den Beschlüssen zum Bolognaprozess befasst. 15 Jahresbericht 2007 Zum Thema "Modularisierung – Erfahrungen, Chancen und Gefahren" referierten in der Sitzung vom 26.06.2008 seitens der Universität Prof. Bernd Wollring und Prof. Martin Hänze sowie aus Sicht der Studienseminare Frau Heidi Hagelüken und Herr Jürgen Pohl. Sie wurden ergänzt durch einen Beitrag zur Kompetenzorientierung (Herr Jürgen Goworr, Studienseminar). Die Statements sind auf der Homepage des ZLB abrufbar unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/aktuelles/veranstaltungen. Stellungnahmen von Studierenden und Referendarinnen und Referendaren zur mo- dularisierten Ausbildung wurden für die Sitzung zusammengestellt und auszugsweise dort vorgetragen. Sie weisen auf zahlreiche Probleme hin, die nach Möglichkeit in Kooperation zwischen Universität und AfL angegangen werden sollen. Ein Reader zu ausgewählten fachübergreifenden Modulen aus der ersten und der zweiten Phase stellt den Hintergrund für eine Diskussion, wie und in welchen Bereichen die beiden Phasen fachlich zusammenarbeiten bzw. sich ergänzen können. Für diesen konkreten Austausch sollte der Rahmen verdeutlicht werden, in dem die beiden Phasen der Lehrerausbildung künftig kooperieren werden. Diesen zeigte der Vortrag von Frau Ursula Uzerli "Veränderungen und Perspektiven der Lehrerbildung auf europäischer Ebene" in der Sitzung vom 13.11.2007. Sie forderte dazu auf, sich über die bewahrenswerten Inhalte zu verständigen und diese als Modelle von 'best practice' auch auf europäischer Ebene darzustellen. Auch der Text des Vortrags von Frau Uzerli ist unter der oben genannten Adresse abrufbar. 2.3 Referat Kernstudium Prof. Dr. Friederike Heinzel, Simone Nickel, Uta Marini (i.V. Nickel) Das Referat Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium sorgt im Rahmen der Studienordnung sowie der Modulprüfungsordnung für Planung, Sicher- stellung und Evaluation des Lehrangebotes im erziehungs- und gesellschaftswissen- schaftlichen Kernstudium, insbesondere für die Festlegung des Umfangs des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehrangebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehrangebots bleibt unberührt. Das Referat setzt sich zur Zeit (Stand: Dezember 2007) aus der Referentin und den gewählten Mitgliedern zusammen: Professorinnen und Professoren, Wissenschaftli- che Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende aus den Fachbereichen 01, 05 und 07. Beratendes Mitglied ist der Geschäftsführer des Referats für Schulprakti- sche Studien. Zentrale Aufgabenfelder waren 2007 die Abstimmung und Koordination des Lehran- gebots für das erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium sowie 16 Aktivitäten des ZLB die Online-Erfassung der Noten und Verwaltung der Prüfungsarbeiten aus den Mo- dulprüfungen. Die Modulprüfungsordnung wurde in Zusammenarbeit mit der AG Modularisierung verbessert und trat in einer Neufassung in Kraft. Für das seit dem Wintersemester 2005/06 modularisierte Kernstudium wurde im Jahr 2007 das Konzept für die Basismodule weiterentwickelt. Zudem wurden alle Schwer- punktmodule realisiert. Für diese zweisemestrigen Module wurden zwei Strukturie- rungen ermöglicht: Es können zum Einen zusammengehörige, inhaltlich aufeinander bezogene Lehrveranstaltungen stattfinden (= Verbundform). Zum Anderen können auch inhaltlich abgeschlossene Veranstaltungen zur Absolvierung eines Schwer- punktmoduls kombiniert werden (= Baukastenform). Das Projekt ESE (Erstsemester-Einführung), das seit vielen Jahren Bestandteil des Kernstudiums ist, wurde neu konzipiert. Die Projektbeteiligten haben in Zusammen- arbeit mit dem Referat Kernstudium ein Schwerpunktmodul entwickelt, womit die Erstsemester-Einführung in die modularisierte Studienstruktur des Kernstudiums in- tegriert werden konnte. Ziel war es, die Kontinuität dieses bewährten Projektes an- gesichts veränderter Rahmenbedingungen zu sichern, d.h. die Arbeit des Projekts ESE musste auf den nur noch jährlichen Neuzugang von Studienanfängerinnen und Studienanfänger abgestimmt werden. Durch die Geschäftsstelle des Modulprüfungsausschusses Kernstudium werden ab 2007 alle Modulprüfungsnoten im Kernstudium erfasst und im Online-Portal HIS-POS eingetragen. Außerdem wurden alle dazugehörigen Prüfungsarbeiten und -doku- mente archiviert. Ein umfangreiches Arbeitsfeld der Geschäftsstelle war die Bearbei- tung von Anträgen Studierender, die für ihre Vorleistungen aus anderen Studiengän- gen oder von anderen Studienorten für das modularisierte Kernstudium eine Anrech- nung wünschen. Hohe organisatorische Kunst war und ist gefordert, um neben den modularisiert Stu- dierenden auch denen nach alter Studienordnung im Kernstudium gerecht zu wer- den. Dafür wurde mit den beteiligten Fachbereichen 01, 05 und 07 sowie dem Refe- rat Schulpraktische Studien und der AG Modularisierung für Lehramtsstudiengänge eng zusammengearbeitet. Diese Kooperation ist wichtig, um z.B. die Studierbarkeit des gesamten Lehramtsstudiums für alle Schulstufen und Schulfächer innerhalb der vorgesehenen Regelstudienzeit zu gewährleisten und zu optimieren. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Lehrerbildung wurden Fragen der Prüfungsor- ganisation und Prüferinnen- und Prüferverteilung im Kernstudium geklärt sowie die Liste der berufenen Prüferinnen und Prüfer für das Kernstudium verwaltet. 17 Jahresbericht 2007 2.4 Studienberatung Lehramt Simona Göbel, Cathrin Reuß, Tim Sauerwein Das Team der Studienberatung Lehramt besteht aus drei Personen, die Lehramts- studierenden per Telefon, E-Mail und während der Öffnungszeiten mit persönlichen Gesprächen Rat erteilen. Die Beratung können Studierende des Lehramts an Grund- schulen, an Hauptschulen und Realschulen sowie an Gymnasien in Anspruch neh- men, während für die Studiengänge Berufs- und Wirtschaftspädagogik eine selbst- ständige Studienfachberatung besteht. Die Aufgabe der Studienberatung Lehramt liegt im Wesentlichen darin, bei fachüber- greifenden Lehramtsfragen sowie bei Fragen zum erziehungs- und gesellschafswis- senschaftlichen Kernstudium zu beraten, die Studierenden über die für sie gültigen Studien- und Modulprüfungsordnungen zu informieren, ihnen berufliche Perspektiven näher zu bringen sowie ihnen bei der Gestaltung des Stundenplanes und bei einem Fach- oder Universitätswechsel zu helfen. Den Studierenden sollen die Struktur und die Inhalte der Lehramtsausbildung verdeutlicht und eine Orientierung für ihre Stu- diengestaltung gegeben werden. Derzeit lassen sich vier Gruppen von Beratungs-Interessenten unterscheiden: – Es sind zunächst Schülerinnen und Schüler und Studieninteressierte, die insbe- sondere eine allgemeine Beratung zu dem Lehramtsstudium in Anspruch nehmen möchten. Mit dieser Gruppe werden, unterstützt durch Informationsmaterial, Ge- spräche über sinnvolle Fächerkombinationen, die Bewerbungsmodalitäten, den Ablauf des Studiums und die späteren Aussichten und Bedingungen im Lehrerbe- ruf geführt. Im Rahmen dessen bietet die Studienberatung Lehramt in Zusammen- arbeit mit den hiesigen Schulen und deren Berufsorientierungstagen, Informations- veranstaltungen an, um den Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lehr- amtsausbildung der Universität Kassel zu geben. Vor allem während des Sommer- semesters benötigen Interessenten Hilfe bei der Bewerbung für einen Studienplatz und bei der Einschreibung. – Die zweite, immer größer werdende Gruppe stellen die modularisiert Studierenden dar. Nach anfänglichen Problemen mit den Prüfungsordnungen und erhöhtem Auf- klärungsbedarf hierzu können die meisten Studierenden mittlerweile selbstständig ihren Stundenplan zusammenstellen und ihren Studiumsverlauf organisieren. Stu- dienanfänger im modularisierten Lehramtsstudium müssen dennoch zu Beginn des Studiums im Wintersemester häufig unterstützt werden, da aus Gründen der Ver- anstaltungsterminierung nicht alle Fächer problemlos miteinander kombinierbar sind. Da diese Studierenden neben dem Blockpraktikum und den Schulpraktischen Studien in den Fächern zusätzlich ein Orientierungs- und ein Betriebspraktikum absolvieren müssen, gilt es sie hierzu ebenfalls zu informieren. Während zu Be- 18 Aktivitäten des ZLB ginn eines jeden Semesters vor allem organisatorische Fragen geklärt werden, müssen gegen Ende des Semesters Probleme mit den Modulprüfungen behoben werden. Seit Beginn des Wintersemesters 2006/07 können diese Studierenden auf das HISQIS-Portal zurückgreifen, das eine Übersicht ihrer Prüfungsleistungen bzw. Prüfungsanmeldungen sowie die Möglichkeit gibt, sich zu Prüfungen anzumelden. Um den aktuellen Bedürfnissen dieser Studierenden gerecht zu werden, finden zu- dem regelmäßige Treffen zwischen dem Modulprüfungsbeauftragten, Herrn Gunar Sonntag, und der Studienberatung Lehramt statt. – Als weitere Gruppe sind die Studierenden nach den alten Studienordnungen zu nennen. Sie treten mittlerweile mit Fragen und Problemen hinsichtlich ihrer Exa- mensprüfungen an die Studienberatung heran. Der Beratungsschwerpunkt liegt daher bei der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung von Prüfungen, de- ren Ablauf und der Auswahl der Prüferinnen und Prüfer. Die Prüfungsordnungen, die Prüfungstermine und die Listen der Prüfungsberechtigten des erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudiums sowie der übrigen Fachbereiche können die Absolventen in der Lehramtsstudienberatung erhalten. Innerhalb dieser Gruppe gibt es kaum noch Studierende, die in einem Fach neu beginnen oder an die Universität Kassel wechseln. – Als letzte Gruppe sind die Studierenden zu nennen, die entweder innerhalb der Universität Kassel ein Fach wechseln oder, von anderen Hochschulen kommend, hier ein Lehramtsstudium aufnehmen. In Zukunft werden die meisten der Studien- wechsler in das modularisierte Lehramt eingestuft werden. Sie benötigen die Un- terstützungen bei der Stundenplangestaltung und der weiteren Organisation ihres Studiums. Vor allem Studierende aus dem Ausland müssen hier mit dem deut- schen Universitätssystem vertraut gemacht werden. Die Beratungstätigkeit unterstützend wurde auch 2007 mit dem Amt für Lehrerbil- dung eine Veranstaltung zur Organisation der Ersten Staatsprüfung für die Lehrämter angeboten. Fragen über die Vorbereitung auf das Examen wurden in unserer Bera- tungszeit beantwortet. Wie in jedem Semester fand und findet weiterhin die Veran- staltung "Referendariat – die zweite Phase der Lehrerausbildung" in Kooperation mit dem Studienseminar Kassel statt. 19 Jahresbericht 2007 2.5 Ringvorlesung Im Wintersemester 2007/2008 veranstaltete das Zentrum für Lehrerbildung eine Ringvorlesung "Vorrang des Verstehens – Die Aktualität Martin Wagenscheins als Lehrer und Pädagoge". Entsprechend der institutionsübergreifenden Konzeption des ZLB wendet sich die Vorlesung nicht nur an Studierende und Lehrende der Universi- tät, sondern auch an Lehrerinnen und Lehrer der Region sowie an die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung. Prof. Dr. Norbert Kruse und Prof. Dr. Rudolf Messner, die dankenswerterweise die Vorbereitung und Organisation der Ringvorlesung übernommen hatten, begründeten Ihr Engagement für dieses Konzept mit folgendem Text: "Martin Wagenschein (1896 – 1988) hat eine Pädagogik entwickelt, die zukunftswei- send wissenschaftliche Interpretation und sinnliche Erfahrung der Phänomene ver- bindet. Er hat die naturwissenschaftlichen Fächer, für den Mathematik- und den Sachunterricht die praktischen und theoretischen Grundlagen des genetisch-exem- plarisch-sokratischen Lehrens und Lernens geschaffen. Der Hauptgedanke seines Konzepts besteht darin, den historischen Entwicklungszusammenhang von Lernge- genständen mit dem entdeckenden Lernen der Schülerinnen und Schüler zu ver- knüpfen. Wagenscheins Idee der verstehenden Aneignung von Wissen besitzt des- halb auch für geisteswissenschaftliche Fächer große Anziehungskraft. Konstruktion und Kontemplation sind für Wagenscheins Bildungskonzept gleichermaßen leitend. Seine Pädagogik ist daher zum Bezugspunkt der Didaktik fachlichen Lernens gewor- den. Eine solche Perspektive ist in einer Zeit besonders notwendig, in der im schulischen Lernen ein eindimensionaler Wissenschaftsbegriff gegenüber praktischen, ästheti- schen und diskursiven Zugängen zur Welt oft einseitig dominiert und in der Standar- disierung und Kontrolle des Lehrens und Lernens zum wesentlichen Gestaltungs- prinzip von Unterricht zu werden droht. Die erneute Auseinandersetzung mit der Pädagogik Martin Wagenscheins soll zum Überdenken dieser aktuellen Entwicklung anregen. Die Vorträge sollen zeigen, dass Effektivität des Lehrens und Lernens nicht im Gegensatz zu einem zeitintensiven und vertiefenden Sich-Einlassen auf die Besonderheit und Befremdlichkeit von Unter- richtsinhalten steht." 20 Aktivitäten des ZLB Dienstag, 23.10.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Horst Rumpf (Frankfurt/Darmst Gegenwarten gewinnen – Fremdheiten au ten. Über Unterricht nach Wagenschein Dienstag, 06.11.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Peter Buck (Heidelberg) Verstehen kann jeder nur für sich selbst (Wagenschein) – wie wird aus einem Phä men vor mir ein wissenschaftlicher Grund begriff in mir? Dienstag, 13.11.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Bernd Wollring (Kassel) "Rettet die Phänomene!" – Martin Wagen schein in der Lehrerbildung zur Mathema Dienstag, 20.11.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Wilhelm Köller (Kassel) Die Anregungskraft des "genetischen Prin für Sprachdidaktik und Sprachwissenscha Dienstag, 04.12.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Markus Rehm (Luzern) Kompetenzmodell zum Verstehen Die Wagenschein-Ringvorlesung Vorrang des Verstehens Aktualität Martin Wagenscheins als Lehrer und Pädagoge Dienstag, 18.12.2007, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Georg Michael Schulz/ Prof. Dr. Rudolf Messner (Kassel) Wagenschein-Texte original: Georg Michael Schulz liest, Rudolf Messner kommentiert Dienstag, 08.01.2008, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Norbert Kruse (Kassel) Phänomene der Schrift und Schriftsprach- erwerb – Lesen- und Schreibenlernen im Sinne Martin Wagenscheins Dienstag, 15.01.2008, 20.00 Uhr c.t. PD Dr. Jochen Kuhnen (Kassel) Staunend zu den Phänomenen Raum 0422, Diagonale 9 (nur für diese Veranstaltung) Dienstag, 22.01.2008, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Rita Wodzinski (Kassel) Verstehen lehren – Wagenscheins Ideen im Spiegel moderner Sachunterrichtsdidaktik Dienstag, 05.02.2008, 20.00 Uhr c.t. Prof. Dr. Hans-Christoph Berg (Marburg) Physik und Mathematik von innen – Wagen- scheins Lebenswerk. Wie sich Exempel, Methodik und Bildungsziele zum Kanon fügen adt) shal- no- - - tik zips" ft Veranstaltungsort: Universität Kassel, Standort Holländischer Platz, Diagonale 5, Hörsaal III Alle Veranstaltungen enden gegen 21.45 Uhr. 21 Jahresbericht 2007 2.6 Gremien des ZLB neu besetzt Aufgrund der im November 2006 in Kraft getretenen neuen Satzung verfügt das ZLB nunmehr über folgende Organisationsstruktur: – Die Mitgliederversammlung dient der integrativen Erörterung allgemeiner Probleme der Lehrerbildung an der Universität, sie benennt die Mitglieder des Zentrumsrats und des Zentrumsvorstands und stellt die Mitglieder des Zentrums bei der Beset- zung von Berufungskommissionen. Ihr gehören über 70 Beteiligte aus den Fachbe- reichen der Lehrerbildung einschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Studie- renden sowie der wissenschaftlichen Mitglieder an. – Der Zentrumsrat erörtert in mehreren Sitzungen pro Semester die aktuellen Pro- bleme der Lehrerbildung und koordiniert die Aktivitäten der Arbeitsgruppen des Zentrums. An seinen Sitzungen nehmen stets auch Vertreterinnen und Vertreter des AfL einschließlich der Studienseminare sowie der Schulämter teil. Er besteht aus 18 stimmberechtigten Mitgliedern, die das erziehungs- und gesellschaftswis- senschaftliche Kernstudium, die Fachdidaktiken sowie die Fachwissenschaften repräsentieren. Mit beratendem Stimmrecht gehören ihm ferner Vertreterinnen und Vertreter der Studierenden sowie der wissenschaftlichen Bediensteten an. – Der Zentrumsvorstand nimmt die gesetzlichen Aufgaben des Zentrums wahr. Er besteht aus sechs stimmberechtigten Mitgliedern, welche wie im Zentrumsrat das Kernstudium, die Fachdidaktiken sowie die Fachwissenschaften repräsentieren. Nach wie vor werden die Organisation wie auch die Praxis des ZLB wesentlich ge- prägt durch die Referate, die Projekt- und Arbeitsgruppen sowie den Kooperations- rat. Die Mitglieder der Gremien sind im Anhang benannt. Im Herbst 2007 legte die mehr- jährige Vorsitzende des Zentrums, Frau Prof. Dr. Frauke Stübig, wegen des anste- henden Eintritts in den Ruhestand dieses Amt nieder. Zu ihrem Nachfolger wurden Prof. Dr. Bernd Wollring sowie zum stellvertretenden Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Hänze gewählt. 22 Arbeitsgruppen des ZLB 3. Arbeitsgruppen des ZLB 3.1 Eignung für den Lehrerberuf Koordination: Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Dr. Elke Döring-Seipel, FB 07 Timo Nolle M.A. Weitere Beteiligte: Carolin Henn Hendrik Licht Carina Schmidt Mirjam Schmidt Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Umsetzung des im den Jahren 2005 und 2006 entwickelten Seminarmodells "Psychosoziale Basiskompetenzen im Lehrerbe- ruf". Ziel ist es, mit diesem Seminar ab dem WS 2008/2009 alle Studienanfängerin- nen und -anfänger für ein Lehramt hinsichtlich ihrer psychosozialen Basiskompeten- zen diagnostisch zu überprüfen. Das Seminar soll als verpflichtender Bestandteil in das erste Jahr des Lehramtsstudiums integriert werden. Damit kann den Studieren- den möglichst frühzeitig eine differenzierte Rückmeldung zu ihren lehramtsrelevanten psychosozialen Kompetenzen gegeben werden. Diese Diagnose soll mit einer Bera- tung über Wege zur Überwindung etwaiger Defizite verbunden werden. Sie dient ei- ner frühzeitigen Orientierungshilfe im Studienverlauf – rechtzeitig vor dem ersten Ab- schnitt der Schulpraktischen Studien. Für die Leitung der geplanten Diagnoseseminare werden intensiv und individuell ge- schulte Teamer benötigt. Ihre Schulung bezieht sich neben einer theoretischen und praktischen Einarbeitung in das Seminarmodell mit seinen verschiedenen Stationen auch auf das Erlernen von Beratungstechniken und das Erfahren der Teilnehmerper- spektive. Unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Dauber und Dr. Elke Döring-Seipel wurden bislang fünf Teamer geschult. Außerdem wurde das Seminarmodell weiter erprobt; so konnten im Wintersemester 2007/2008 60 Studierende an den entspre- chenden Veranstaltungen teilnehmen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse dienen der Weiterentwicklung, Organisation und weiteren Implementierung des Seminarmodells im Sommersemes- ter 2008. Im Kontext der Arbeitsgruppe "Eignung für den Lehrerberuf" befindet sich eine empi- rische Untersuchung in Vorbereitung, bei der im Frühjahr 2008 über 3200 Lehrerin- nen und Lehrer in drei Gruppen vergleichend befragt werden sollen: Lehrerinnen und Lehrer mit über- bzw. unterdurchschnittlich hohen Krankheitskosten im Alter von 50- 23 Jahresbericht 2007 60 Jahren sowie gestaltpädagogisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Sie dient u.a. der weiteren Fundierung des Seminarmodells zur Diagnose von psychosozialen Basiskompetenzen für den Lehramtsberuf. Die meisten vorliegenden Untersuchungen zur beruflichen Belastung von Lehrerin- nen und Lehrern konzentrieren sich entweder eher auf "äußere" Faktoren im Arbeits- feld (Ausstattung der Schulen, Klassenstärke, Fächer etc.) oder eher auf "innere" Faktoren (Persönlichkeitsvariablen, Arbeitsstile, Coping-Strategien etc.) und erfassen damit jeweils nur Teilbereiche eines äußerst komplexen Zusammenhangs, in dem sich die verschiedenen Bereiche und Faktoren gegenseitig verstärken oder teilweise aufheben. Neben der Konzentration auf ein eingeschränktes Spektrum von Verursachungsfak- toren orientieren sich die meisten Untersuchungen zur Stressbelastung und daraus resultierendem Burn-out bei Lehrerinnen und Lehrern an pathogenen Konzepten, die primär auf die Aufklärung von Verursachungsfaktoren für Krankheit fokussiert sind. Im Hinblick auf die Entwicklung von effektiven zielgruppenspezifischen Präventions- und Interventionskonzepten müsste diese Sichtweise ergänzt werden um Analysen, die aus salutogener Perspektive Informationen zu gesunderhaltenden Protektivfakto- ren bereit stellen, die Lehrerinnen und Lehrer für die Auseinandersetzung mit belas- tenden Situationen stärken und vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen schüt- zen. Das von Prof. Dr. Heinrich Dauber und Dr. Elke Döring-Seipel geleitete Forschungs- vorhaben verknüpft diese Aspekte und untersucht auf dem Hintergrund eines trans- aktionalen Anforderungs-Ressourcen-Modells, das situative und personale Einfluss- faktoren berücksichtigt, sowohl krankheitsrelevante Bedingungen, als auch Ressour- cenfaktoren, die eine konstruktive Bewältigung von Belastungen ermöglichen und gesundheitsstabilisierende Wirkung entfalten. Mit dem geplanten Forschungsvorhaben ist ein mehrfacher Paradigmenwechsel ver- bunden: – Einseitig an psycho-somatischen Störungen orientierte, pathogene Untersuchungs- und Therapiekonzepte sollen durch systemisch orientierte, salutogene Präven- tionskonzepte ersetzt werden, die die wechselseitige Verflochtenheit von individu- ellen, sozialen und organisatorischen Faktoren genauer bestimmen. – Vereinzelte Angebote zum Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung sowie sporadische Fortbildungen in der dritten Phase sollen mittelfristig durch empirisch begründete Aus- und Weiter- bildungselemente ersetzt werden; dabei kommen geeigneten Assessmentverfah- ren schon zu Beginn des Studiums besondere Bedeutung zu. 24 Arbeitsgruppen des ZLB – Die Fokussierung auf Probleme einzelner Lehrerinnen und Lehrer soll durch For- men berufsfeld- und arbeitsplatzorientierter systemischer Prävention ergänzt wer- den, um durch ganzheitliche Gesundheitsförderung von Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern einen wesentlichen Beitrag zu einer gesundheits- orientierten Schulentwicklung zu leisten. 3.2 Risikogruppen / Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen Koordination: Dr. Melanie Fabel-Lamla, FB 01 Weitere Beteiligte: Doris Ayaita, Referendarin an der Carl-Schomburg-Schule Norbert Borowski-Becker, Jugendamt, Landkreis Kassel Bernd Heger, Schulverwaltungsamt Anke Kordelle, Abteilungsleitung Schulsozialarbeit, Landkreis Kassel Tim Rietzke, FB 04 Die ehemalige Arbeitsgruppe "Risikogruppen", die sich 2004 gründete und die Im- plementierung von Schulsozialarbeit an verschiedenen Schulen im Landkreis Kassel begleitet sowie ein Lehrforschungsprojekt zur Kooperation von Lehrerinnen und Leh- rern und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen an diesen Schulen mit initiiert hat, hat entschieden, künftig die mit diesen Aktivitäten eingeschlagene Fokussierung auf Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule weiter zu verfolgen, allerdings unter dem neuen Titel "Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern und Sozialpä- dagoginnen und Sozialpädagogen", der diese thematische Ausrichtung klarer mar- kiert. Den Ausgangspunkt für diese Entwicklung bildet die Überlegung, dass sich in den letzten Jahren eine Reihe von bildungspolitischen Maßnahmen beobachten lassen, die auf einen Ausbau sozialpädagogischer Unterstützung an Schulen setzen, z.B. – im Rahmen von Schulsozialarbeit, – in der Kooperation von Schule und Jugendarbeit, – in SchuB-Klassen (Schule und Betrieb), – im Programm EIBE (Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt) oder – im Kontext von Ganztagsangeboten und Ganztagsschulentwicklung. Lehrerinnen und Lehrer und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sehen sich damit verstärkt vor die Herausforderung gestellt, zusammenzuarbeiten und sich im 25 Jahresbericht 2007 Hinblick auf ihre jeweiligen pädagogischen Aufgabenbereiche und Kompetenzen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu verständigen. Wir wollen in der Arbeits- gruppe diesen Herausforderungen nachgehen und Konzepte für die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen den Professionen sowie für die Ausbildung und Wei- terbildung von Lehrerinnen und Lehrern und Sozialpädagoginnen und Sozialpädago- gen (weiter)entwickeln. Derzeit befindet sich die neue Arbeitsgruppe noch in der Findungs- und Sondie- rungsphase. Inzwischen konnte bereits eine Reihe von Interessierten aus der Ju- gendhilfe bzw. Schulsozialarbeit gewonnen werden. Zusätzlich sollen noch gezielt Lehrerinnen und Lehrer angesprochen werden. 3.3 Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung Koordination: Prof. Dr. Frauke Stübig, ZLB Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Ute Clement, FB 07 MinR Michael Elfner, HKM Dr. Wolfgang Fehr, Studienseminar Gymnasien Wolfgang Gabler, ZLB Antje Gaede, Studentin Konrad Hädicke, Student Andrea Heck-Ermer, AfL Frankfurt Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Dr. Annegret Hilligus, PLAZ Paderborn Prof. Dr. Reinhard Hochmuth, FB 17 Klaus Höhmann, AfL Wolfgang Kirchhoff, FB 07 Axel Knüppel, SPS Anemone Lassak, AfL Manfred Lück, AfL Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar Gymnasium Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Universität Paderborn Gunar Sonntag, Abt. Studium und Lehre Prof. em. Dr. Kay Spreckelsen, FB 18 Susanne Stuhldreier, AfL Ursula Uzerli, AfL Dr. Monika Völker, HMWK Matthias Weßel, FB 02 Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 26 Arbeitsgruppen des ZLB Die im Jahr 2006 eingerichtete Arbeitsgruppe verfolgte das Ziel, eine praktikable Transformation der bisherigen ungestuft gegliederten Lehramtsstudiengänge in ein gestuftes Modell mit den Abschlüssen Bachelor und Master vorzubereiten. Intendiert war dabei, diesen Transformationsprozess einerseits für Innovationen zu nutzen, die über eine reine Neugliederung der bisherigen Studienelemente hinausgehen, ande- rerseits aber auch bewährte Strukturmerkmale der Lehrerbildung fortzuführen. Angestrebt wurde ein Vorschlag auf mittlerem Abstraktionsniveau, der sich in erster Linie mit hochschulübergreifend festzulegenden curricularen Elementen befasst und nicht den Anspruch verfolgt, bereits Details zu fixieren, die seitens einzelner Hoch- schulen nach eigenen konkreten Konzepten entschieden und gestaltet werden soll- ten. Dementsprechend konzentrierte sich die Beratung auf folgende Themen: Ab- schlussgrade; Praxisanteile; Anteile von Fachwissenschaften, Fachdidaktik und Bil- dungswissenschaften; Qualifikationsprofil des Bachelor-Abschlusses; Bezüge zwi- schen erster, zweiter und dritter Phase. Den Beratungen wurden folgende Rahmenvorgaben zugrunde gelegt: – der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR), – die Eckpunkte für die gegenseitige Anerkennung von Bachelor- und Masterab- schlüssen in Studiengängen, mit denen die Bildungsvoraussetzungen für ein Lehr- amt ermittelt werden (KMK vom 02.06.2005), – die Ländergemeinsamen Strukturvorgaben gemäß § 9 Abs. 2 HRG für die Akkredi- tierung von Bachelor- und Masterstudiengänge (KMK vom 10.10.2003 i.d.F. vom 22.09.2005), – die Empfehlungen zur Zukunft der Lehrerbildung in den Hochschulen (HRK vom 21.02.2006), – Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften (Entwurf KMK 2006), – Strukturmodell für die Lehrerbildung im Bachelor/Bakkalaurius- und Master/ Magister-System (DGfE vom 11.12.2004 i.d.F. vom 10.12.2005), – Gegenseitige Anerkennung von konsekutiven Lehramtsstudiengängen (KMK vom 28.02.2007). Als allgemeine Beschreibung der Dimensionen, auf die sich die Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern zu erstrecken haben, diente das von der KMK formulierte Leitbild vom Oktober 2000: Lehrerinnen und Lehrer – sind Fachleute für das Lehren und Lernen; – sind sich bewusst, dass die Erziehungsaufgabe in der Schule eng mit dem Unter- richt und dem Schulleben verknüpft ist; 27 Jahresbericht 2007 – üben ihre Beurteilungs- und Beratungsaufgabe im Unterricht und bei der Vergabe von Beurteilungen für Ausbildungs- und Berufswege kompetent, gerecht und ver- antwortungsbewusst aus; – entwickeln ihre Kompetenzen ständig weiter und nutzen wie in anderen Berufen auch Fort- und Weiterbildungsangebote, um die neuen Entwicklungen und wissen- schaftlichen Erkenntnisse in ihrer beruflichen Tätigkeit zu berücksichtigen; – beteiligen sich an der Schulentwicklung, an der Gestaltung einer lernförderlichen Schulkultur und eines motivierenden Schulklimas. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe liegen mittlerweile vor und sind einsehbar un- ter: http://www.uni-kassel.de/zlb/aktuelles/neues/GStEmpfehlungen.pdf. Eine zentrale Überzeugung der Arbeitsgruppe bestand darin, dass auch der gestufte Studiengang von Anfang an erkennbar als Lehramtsstudium konzipiert sein soll. Das nunmehr vorgeschlagene Modell unterscheidet sich damit von Konzepten, die bis zum Bachelor-Abschluss offen lassen wollen, ob ein Lehramtsabschluss angestrebt wird, und die das Schwergewicht der Lehramtsspezifik in der Master-Phase verorten. Dabei vertritt die Arbeitsgruppe die Auffassung, dass mit der Einführung von gestuf- ten Studiengängen für Lehramtsberufe und der damit verbundenen Etablierung von akademischen Abschlüssen in diesem Bereich die Profilunterschiede verschiedener Universitäten im Interesse eines gesunden Wettbewerbs deutlicher werden sollten. Des weiteren empfiehlt die Arbeitsgruppe für die Lehramtsstudiengänge L1, L2, L3 und L4 einheitlich den Master-Abschluss vorzusehen, wobei durch Einbeziehung von breiteren Praxisanteilen (Schulpraktischen Studien) als bisher die Möglichkeit einer Verkürzung der zweiten Ausbildungsphase intendiert ist. Die Arbeitsgruppe folgt da- mit in wichtigen Punkten einem im Herbst 2007 in Nordrhein-Westfalen entwickelten Modell, das ebenfalls für alle Lehrämter den Master-Abschluss vorsieht. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe werden als Diskussionsanregung verstanden, die dazu beitragen soll, die sowohl in Hessen als auch in der Universität Kassel an- stehende Beratung zur Etablierung eines gestuften Modells für die erste Phase der Lehrerausbildung zu unterstützen. Aufgrund der erwarteten Rückmeldungen zu den im November 2007 verabschiedeten Empfehlungen sollen die Beratungen der Ar- beitsgruppe im Jahr 2008 fortgesetzt werden. 28 Arbeitsgruppen des ZLB 3.4 Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik Koordination: Dr. Monika Zolg, FB 18 Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 Katrin Kaiser, Studienseminar Eschwege Im Jahr 2007 wurde die Arbeit zur Entwicklung von geeigneten Unterrichtsmaterialien für den naturwissenschaftlichen (v.a. physikalischen und chemischen) und techni- schen Bereich des Sachunterrichts sowie die Kooperation mit der zweiten und dritten Phase fortgesetzt. Bedingt durch die nach wie vor starke zeitliche Belastung als Fol- ge der Modularisierung konnten einige der geplanten Projekte nicht realisiert werden. Erste und zweite Phase – Die Kooperation mit dem Studienseminar Eschwege in Form gemeinsamer Arbeits- teams von Referendarinnen und Referendare und Praktikantinnen und Praktikan- ten der fachdidaktischen schulpraktischen Studien wurde im Wintersemester 2007/ 2008 fortgesetzt. – Die geplante Fortbildung zur Diagnostik im Sachunterricht in Kooperation mit Frau Kaiser vom Studienseminar Eschwege und dem Schulamt Bebra musste wegen Zeitmangels abgesagt werden. – Im Juni fand ein gemeinsames Treffen von erster und zweiter Phase in der RWS zu den Bildungsstandards Sachunterricht statt. Dabei wurde – wieder – deutlich, dass die Module von erster und zweiter Phase nicht genügend abgestimmt sind. Eine kleine Arbeitsgruppe aus Frau Kaiser, Frau Sobecki und Frau Zolg hat die Aufgabe übernommen, eine Bestandsaufnahme zu erstellen. Im Moment erarbeitet Frau Sobecki anhand der Studienordnungen der ausbildenden hessischen Univer- sitäten und der Modulinhalte der Ausbildungsseminare eine Übersicht. Liegt diese vor, sollen Verbesserungen vorbereitet werden. Erste und dritte Phase – Auf der SINUS-Landestagung am 25./26.10.2007 wurden ein Vortrag zum Sach- zeichnen als Medium des technischen Denkens und der Diagnostik im Sachunter- richt sowie zwei Workshops zur Fahrradtechnik angeboten. – Bei der Veranstaltung "Arena frei für kluge Köpfe" in der Commerzbankarena Frankfurt war die AG mit dem Vortrag "Die heiße Wurst-Maschine – gezeichnete Kindervorstellungen zur Technik" vertreten. Diese Veranstaltung wurde initiiert durch zahlreiche Industrieunternehmen, Verbände (VDI, VCI, VDE ...) und dem 29 Jahresbericht 2007 Hessischen Rundfunk und stand unter der Schirmherrschaft der hessischen Kul- tusministerin. Sie wurde von ca. 1200 Personen besucht. Der erste Band der Reihe "Materialien zum naturwissenschaftlichen und technischen Sachunterricht" ist im März 2007 bei Kassel University Press erschienen. Für Mitglie- der der Universität (mit einer Mailadresse der Universität) ist er kostenlos aus dem Netz zu beziehen. Die nächsten Ausgaben zu den Themen "Licht und Schatten", "Zucker" sowie "Technisch-praktisches Lernen" (Arbeitstitel) sind in Vorbereitung. In Kürze soll ein Kooperationsvertrag zwischen der Prowood-Stiftung des Fachver- bandes Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA und der Universität Kassel, Fachge- biet Technische Elementarbildung geschlossen werden. Prowood wird jeweils vier zweitägige Fortbildungskurse für je 16 Grundschullehrerinnen und -lehrer aus Hes- sen finanzieren. Des weiteren wird die Entwicklung und der Druck des Materialban- des zum technisch-praktischen Lernen mit Holz finanziell unterstützt. 3.5 Kooperation der drei Phasen: Englisch in allen Schularten Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Edmund Borschel, FB 02 Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Jürgen Goworr, Goethegymnasium Kathleen Jüngst, FB 02 Sebastian Klaffer, FB 02 Markus Knierim, FB 02 Wolrad König, FB 02 Stephen Mason, FB 02 Marc Smasal, FB 02 Eva Wilden, FB 02 Das übergreifende Ziel dieser Arbeitsgruppe besteht in der Schaffung von Studien-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten für Studierende, Referendarinnen und Re- ferendare sowie Lehrerinnen und Lehrer in den Bereichen – Handlungsorientierter Englischunterricht – Bilingualer Sachfachunterricht – Computer Assisted Language Learning (CALL) 30 Arbeitsgruppen des ZLB – Grundschulenglisch – Interkulturelles Lernen Entsprechend der Arbeitsschwerpunkte finden mehrmals pro Semester sowie wäh- rend der vorlesungsfreien Zeit projektbezogene Arbeitssitzungen mit den jeweiligen Beteiligten aus Universität und Schule statt. Ziel ist es hierbei, möglichst ein Gleich- gewicht herzustellen zwischen (a) Impulsen, die von der Universität in die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung gehen, und (b) Impulsen, die ihren Ursprung außerhalb der Universität haben. Erreicht wird dies mit der Durchführung von Tagungen und Workshops durch Mitglie- der der Arbeitsgruppe bzw. extern gewonnene Expertinnen und Experten sowie durch die Kooperation mit Lehrerinnen und Lehrern in verschiedenen Forschungs- studien. Die Koordination der Einzelprojekte und Veranstaltungen liegt bei Prof. Dr. Claudia Finkbeiner in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. Sylvia Fehling und Eva Wilden und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Knierim. Teilprojekte Handlungsorientierung und Grundschulenglisch Im Sommersemester 2007 führte die Haupt- und Realschullehrerin Pat Juengst, die gleichzeitig als Pädagogische Mitarbeiterin tätig ist, ein Proseminar zum Thema "Ear- ly English Learning" durch. Von Dr. Sylvia Fehling wurden im Wintersemester 2006/ 2007 Lehrveranstaltungen mit den Schwerpunkten "Teaching English in Primary School" sowie "Cooperative Learning in the EFL Classroom" angeboten. Im Zentrum dieser Seminare stehen holistische und handlungsorientierte Methoden für den Eng- lischunterricht in allen Schulformen (Primar- und Sekundarbereich). Die Implementie- rung der Seminarinhalte wird in enger Verbindung mit den Schulpraktischen Studien über mehrere Mentoren aktiv realisiert. Teilprojekt Bilingualer Sachfachunterricht Seit der Gründung der Arbeitsgruppe Bilingualer Sachfachunterricht im Juni 2001 gab es zahlreiche Aktivitäten im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens: Diese umfassen das Spezialisierungsmodul "Bilingualer Unterricht", Publikationen, Lehrer- fortbildungen, Tagungen und Expertengespräche sowie das Comenius-2-Projekt MOBIDIC (Module einer bilingualen Didaktik und Methodik des Sachfachunterrichts für die Lehrerbildung), das von Januar 2002 bis Dezember 2004 unter wissenschaft- licher Leitung von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Mitarbeit von Dr. Sylvia Fehling lief. Das Spezialisierungsmodul wird für Anglistik-Studierende sowie für Lehramtsstu- 31 Jahresbericht 2007 dierende anderer Fächer mit hervorragenden Englischkenntnissen angeboten. Im Sommersemester 2007 hat mit Nina Stüß (Studierende des Lehramts für Gymnasien, Englisch/Sport) die erste Studentin die umfassenden Anforderungen des Spezialisie- rungsmoduls "Bilingualer Unterricht" vollständig erfüllt. Die Verleihung des Zertifikats fand am 15.11.2007 statt: Im Kontext des Spezialisierungsmoduls "Bilingu zeitraum mehrere Pro- und Hauptseminare (u.a Learning: Classroom Observation, Analysis an Content and Language Integrated Learning) dur Wolrad König in Verbindung mit schulpraktischen gualen Unterrichts angeboten. Teilprojekte Interkulturelles Lernen und Compute (CALL) Hier lag der Schwerpunkt der Aktivitäten währen ren Projekten und einer ganztägigen Fortbildung terkulturellen Lehren und Lernen in Online-Austa (1) Im Anschluss an die seit mehreren Semester rellen Online-Projekte in Kooperation mit Studie nia, Santa Barbara, wurde im Wintersemester 20 Prof. Dr. Leo van Lier vom Monterey Intstitute o rufen. Seitdem wurden im Rahmen verschieden durchgeführten Seminare interkulturelle Online- renden aus Kassel und Monterey initiiert. Die er dierenden aus Monterey wurde im Wintersemest teren Online-Projekts im Seminar 'Intercultural fortgesetzt. 32Verleihung des Zertifikats an Nina Stüß (Bildmitte) am 15.11.2007 durch (von links): OStR Wolrad König, Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, Markus Knierim (M.A.) und Dr. Sylvia Fehling aler Unterricht" wurden im Berichts- . Content and Language Integrated d Evaluation; Advanced Studies in ch Dr. Sylvia Fehling und OStR i.H. Anteilen zur Implementierung bilin- r Assisted Language Learning d des Berichtszeitraums auf mehre- sveranstaltung, die sich mit dem in- uschprojekten befassten. n erfolgreich verlaufenden interkultu- renden an der University of Califor- 04/2005 eine neue Kooperation mit f International Studies ins Leben ge- er von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner Austauschprojekte zwischen Studie- folgreiche Kooperation mit den Stu- er 2006/2007 im Rahmen eines wei- Communication: The ABC’s Online' Arbeitsgruppen des ZLB (2) Zum interkulturellen Forschungsthema des "ABCs of Inercultural Understanding and Communication" kooperiert Prof. Dr. Claudia Finkbeiner sowie die gesamte Ar- beitsgruppe intensiv mit Prof. Dr. Patricia Ruggiano Schmidt, Le Moyne College Sy- racuse New York, USA. Im Berichtsjahr 2006 ist eine Publikation zu diesem transat- lantischen Projekt erschienen, die nachhaltig in die Lehre und Forschung der Univer- sität Kassel hineinwirkt. An Schmidt & Finkbeiner (2006) sind fast alle Nachwuchs- wissenschaftler und -wissenschaftlerinnen der eigenen Forschungsgruppe der Uni- versität Kassel mit Beiträgen beteiligt. Darüber hinaus gelang die Implementation des über Prof. Schmidt und Prof. Finkbeiner initiierten Studierenden- und Dozentenaus- tauschprogramms zwischen der Universität Kassel und Le Moyne, Syracuse, New York. Im Rahmen einer online-basierten Fremdsprachenlehrerinnenausbildung hat Eva Wilden im Rahmen des ABCs Projekts im Sommersemester 2007 ihre Disserta- tion fertiggestellt. Diese basiert auf Daten eines Austausches zwischen Lehrkräften in England und Deutschland. Eine weitere Doktorarbeit entsteht im Rahmen des ABCs in Galway, Irland von Mary Masterson. (3) Über Frau Masterson und Edmund Borschel konnten aus eigenen Reihen Schulpraktikaplätze in Irland und in Kanada rekrutiert werden. Für eine erstklassige Betreuung vor Ort ist gesorgt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Studierende fürs Auslandsstudium und -praktikum beraten, Plätze wurden vermittelt. (4) Sowohl von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner als auch von Wolrad König werden re- gelmäßig Seminare mit interkultureller Themenstellung angeboten. Dazu gehören z.B. die von Prof. Finkbeiner geleiteten Seminare "Intercultural Communication: The ABC’s Online", "Reading Ethnic Texts in the EFL Classroom", das von Wolrad König geleitete Seminar "Literature: Language and cultural awareness" und Eva Wildens Proseminar "Intercultural Learning in the Foreign Language Classroom". (5) Wolrad König führt regelmäßig für die Studierenden der Anglistik/Amerikanistik wissenschaftliche Exkursionen nach England durch. Dabei zeigt er sich hauptver- antwortlich für die gesamte Planung, Organisation, Durchführung und Evaluation. Diese Exkursionen sind ungeheuer wichtig als erste Starthilfe insbesondere für die Studierenden, die den ersten Schritt ins Ausland noch nicht gewagt haben. Darüber hinaus sind sie aber auch für Auslandsexperten interessant, da Besuche im Unter- haus, Interviews mit den Schauspielerinnen und Schauspielern in Verbindung mit einer Shakespearevorführung und vieles mehr auf dem Programm stehen. Im Som- mersemester 2007 stand die Exkursion unter dem Schwerpunktthema "Socio-cultural aspects of London: Planning, Implementation and Evaluation". Projektübergreifende Kooperation der Arbeitsgruppe (1) Die Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen eine wichtige Schnitt- stelle für die Kooperation zwischen den verschiedenen Phasen der Lehreraus- und 33 Jahresbericht 2007 -fortbildung, insbesondere zwischen erster und zweiter Phase, dar. Insofern wurden im Berichtszeitraum besondere Bemühungen unternommen, qualifizierte Pädagogi- sche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auch für Lehraufträge) zu gewinnen, um diese Kooperation zu stärken. Leider ist jedoch festzustellen, dass die Zahl der Pädagogi- schen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und somit die Anzahl der angebotenen Plätze in den Schulpraktischen Studien (SPS) für die Studierenden des Faches Englisch nach wie vor zu gering ist. Somit kann der Bedarf an SPS-Plätzen, der aus der ho- hen Anzahl an Studierenden in den Lehramtsstudiengängen für das Fach Englisch resultiert, nicht immer gedeckt werden. Im Sinne einer Verkürzung der Studiendauer ist die Bereitstellung von Mitteln für weitere Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter für das Fach Englisch nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar. (2) Im Berichtszeitraum gab es verschiedene Treffen mit Angehörigen der Studien- seminare sowie mit den Pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zum Aus- tausch über die und zur Kooperation hinsichtlich der Modularisierung der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung in Hessen. (3) Am 17. Januar 2007 wurde das 13. Kasseler Englisch Colloquium (KEC) in Kooperation mit dem Lehrerbildungsfo- rum Neue Fremdsprachen zum Thema "Diagnosing text competence and cultural competence" durchgeführt. Die Veranstaltung wurde geleitet von Prof. Dr. Claudia Finkbei- ner sowie Jürgen Goworr und Alexander Kraus (Amt für Lehrerbildung Hessen). Es fanden verschiedene Vorträge und Workshops unter der Leitung von Prof. Dr. Clau- dia Finkbeiner, Wolrad König, Enisa Kafadar und Christine Kolb statt. Als Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Monate sind geplant: – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im Hinblick auf die Bewertung von Schülerleistungen im Rahmen des Forschungsprojekts ADEQUA, – Weiterbildungsmaßnahmen Diagnostik von Text- und Kulturkompetenzen, – Weitere Implementierung des Zertifikats "Bilingualer Sachfachunterricht" (seit dem Sommersemester 2004; siehe auch: www.uni-kassel.de/flul), – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im Hinblick auf die Modularisie- rung der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung. Die Publikationsliste zu dem Projekt ist über die Homepage des Fachgebiets (Fachbreich 02, Institut für Anglistik, Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernfor- schung) einsehbar. 34 Arbeitsgruppen des ZLB 3.6 ADEQUA – Selbstständiges kooperatives Lernen im Englischunterricht Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Jürgen Goworr, Goethegymnasium Markus Knierim, FB 02 Prof. Dr. Peter H. Ludwig, Universität Koblenz-Landau Marc Smasal, FB 02 Eva Wilden, FB 02 Kooperationspartner an folgenden Schulen: IGS Guxhagen, Konrad-Duden-Schule Bad Hersfeld, Goethegymnasium Kassel, Of- fene Schule Waldau, König-Heinrich-Schule Fritzlar, Engelsburg-Gymnasium Kassel, Comenius-Schule Kassel, IGS Kaufungen, Luisenschule Kassel, Valentin-Traudt- Schule Kassel, Wilhelmsgymnasium Kassel, Alte Landesschule Korbach. Seit dem Jahr 2003 wird an der Universi- tät Kassel das Forschungsprojekt "För- derung des situationsadäquaten Einsat- zes von Lernstrategien in selbstständig- keitsorientierten, textbasierten Lernum- gebungen im Englischunterricht" (ADE- QUA) unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und in Kooperation mit Prof. Dr. Peter H. Ludwig (Universität Koblenz-Landau) sowie unter Mitarbeit von Markus Knierim, Eva Wilden und Marc Smasal durchgeführt. Das Forschungsprojekt wird seit April 2005 gemeinsam mit anderen Projekten der Kasseler Bildungsforschungsgrup- pe "Lehren-Lernen-Literacy. Empirische Forschungen zu kognitiv anspruchsvollem selbstständigkeitsorientierten Fachunterricht" von der Deutschen Forschungsge- meinschaft gefördert. Zentrales Interesse des ADEQUA-Forschungsprojekts ist die Gewinnung von empi- risch begründeten Erkenntnissen über effektive Unterstützungsmöglichkeiten weitge- hend selbstständigen Lernens in textbasierten Unterrichtsphasen des Faches Eng- lisch als Fremdsprache durch moderate Lehrerinnen- und Lehrer-Interventionen und die Konstruktion geeigneter Lernarrangements. Zu diesem Zweck werden neuartige Aufgabenformate für den Englischunterricht entwickelt, welche die selbstständige Erarbeitung und Erschließung fremdsprachlicher Texte (Leseverständnis) durch die Schülerinnen und Schüler in zwingend kooperativ angelegter Kleingruppenarbeit (cooperative literacy events) ermöglichen. 35 Jahresbericht 2007 Es wird untersucht, (1) mit welchen Lernstrategien unter welchen Bedingungen Schülerinnen und Schü- ler vorgehen, (2) ob diese Strategien dem Lernsetting angemessen sind, (3) welche Unterstützungsmaßnahmen (Interventionen) Lehrpersonen als notwendig diagnostizieren und anwenden und (4) ob diese Lehr-Interventionen effektiv sind. Dazu werden Teilbefunde zur angenommenen Wirksamkeit angewendeter Unterstüt- zungsmaßnahmen zu einem handlungsleitenden "Moderationsmodell" der Lehrinter- vention bei derartigen Aufgabenformaten zusammengeführt. Dieses Modell wird in einem experimentellen Kontrollgruppen-Design hinsichtlich seiner Effekte auf Lern- ergebnis, situationales Sachinteresse und Motivation getestet. ADEQUA steht im Kontext mit aktuellen schulpädagogischen sowie fachdidaktischen Bemühungen, qualitativ hochwertige schülerzentrierte, kognitiv anspruchsvolle Lehr-Lern-Szenarien zu gestalten, selbstständiges, eigenaktives Lernen zu verbessern und den Aufbau von Lernkompetenz zu fördern. Im Rahmen des Projekts arbeiten die Forscherinnen und Forscher sowie Studierende der Universität Kassel eng mit Schulen der Region zusammen und erproben die entwickelten Aufgabenformate mit Schülerinnen und Schülern. Zudem wurde im November 2006 eine Fortbildung für die an der Studie teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer zur Rückbindung erster Forschungsergebnis- se in den Schulunterricht angeboten. Zu diesem Forschungsprojekt werden von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Markus Knierim regelmäßig Seminare für Studierende im Hauptstudium angeboten, in denen Teilergebnisse aus der schulischen Forschung in die Lehrerausbildung mit einflie- ßen. So wurde im Wintersemester 2006/2007 ein Seminar zum Thema "EFL Reading Research: Strategies and Interests" sowie im Sommersemester 2007 zum Thema "Literacy Development in EFL" angeboten. Die Publikationsliste zu dem Projekt ist über die Homepage des Fachgebiets (Fach- breich 02, Institut für Anglistik, Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernforschung) einsehbar. 36 Arbeitsgruppen des ZLB 3.7 Lesekompetenz Koordination: Elisabeth Gessner, FB 01 Weitere Beteiligte: Rita Feick, Studienseminar berufliche Schulen Sigrid Fey, Staatliches Schulamt Wolfgang Gabler, ZLB Heidi Hagelüken, Studienseminar berufliche Schulen Annette Heckmann, Studienseminar Gymnasien Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung Horst Kuhley, FB 01 Prof. Dr. Frauke Stübig, FB 01 und ZLB Das Projekt "Lesekompetenz" hat im Berichtszeitraum 2006/2007 in den beteiligten Schulen erhebliche Impulse zur Leseförderung auslösen können. Ein Glanzlicht in der bisherigen Arbeit des Projekts war auch die im Sommersemester durchgeführte Tagung "Vom Lesen und Schreiben in der Schule" mit internationaler Beteiligung bei Referentinnen und Referenten und Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der Arbeitsschwerpunkt des Projekts lag auf der Weiterentwicklung der Leseförde- rung in den Schulprojekten. So konnte in der Hegelsbergschule in Kassel durch die Studentin Sabine Bruchmann und durch Blockpraktikanten kontinuierlich eine Lese- förderstunde für entwicklungsverzögerte Schülerinnen und Schüler angeboten wer- den. Außerdem wurden dort in zwei Examensprojekten Fallstudien zur Leseförde- rung durchgeführt. Jessica Kühnappel untersuchte "Geschlechtsspezifische Rezep- tionsstrategien – Zum Textverständnis von Jungen und Mädchen in der Sekundarstu- fe" und fand Belege dafür, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Herangehensweisen an Texte geringer sind als die Unterschiede innerhalb der ge- schlechterhomogenen Untergruppen. Einen wesentlichen Einfluss auf die Rezep- tionsstrategien der Schülerinnen und Schüler hat dagegen der an der Schule übliche Umgang mit dem Erlernen von Texterschließungsmethoden im Unterricht. Jan Bar- king untersuchte "Differenzierung bei der Arbeit mit Sachtexten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade beim Unterricht in der Sekundarstufe 1" und konnte belegen, dass die Arbeit mit Texten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gerade für schwa- che Leserinnen und Leser eine hilfreiche Maßnahme zur Sicherung fachlicher Inhalte wäre – eine Aufgabe für Schulbuchverlage, an die diese Erkenntnis vom Projekt Le- sekompetenz herangetragen wurde. Die Gesamtschule Niederaula entwickelte aus dem Projekt heraus eine Förderkon- zeption für die Arbeit in den 5. Klassen. Alle Kinder wurden anhand der Ergebnisse beim "Stolperwörtertest" in Gruppen mit starker, schwacher und mittlerer Lesekom- petenz eingeteilt. Jede Gruppe bekam ein spezifisches Förderprogramm innerhalb 37 Jahresbericht 2007 zweier Leseförderstunden, die jahrgangsübergreifend eingerichtet wurden. Schwa- che Leser bekamen mehr gezieltes Training zur Verbesserung von Lesestrategien und "Leseflüssigkeit", starke Leser bekamen mehr Gelegenheit zu kreativen Projek- ten mit hohem Anspruchsniveau. Mittelgute Leser bekamen eine 50:50 Mischung aus beiden Förderansätzen. Alle Gruppen hatten Lesekisten zur Verfügung, deren Gebrauch in individuellen Lesetagebüchern dokumentiert wurde. Die Ergebnisse in einem Diagnosetest zum Halbjahreswechsel waren so überzeugend, dass das Kolle- gium beschloss, das Förderkonzept nun in den 5. und den 6. Klassen weiterzufüh- ren. Die Examensarbeit von Franziska Beier "Konzepte zur Lese- und Schreibförde- rung in der Sekundarstufe – Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung" analysiert das Förderkonzept und evaluiert dessen Umsetzung. An der Wilhelm-Lückert-Schule in Kassel entstand in Zusammenarbeit mit den Pro- jektleitern Elisabeth Gessner und Horst Kuhley ein Lesecurriculum für alle Jahr- gangsstufen. Als Teil dieses Lesecurriculums wurden von einer Vorbereitungsgruppe die Aufgaben einer neu einzurichtenden Schulbibliothek definiert, die im Juni 2007 eingeweiht werden konnte, weil das Konzept der Schule mehrere Sponsoren zu großzügigen Spenden für die ansonsten eher vernachlässigte Minderheit der sprach- und hörgeschädigten Kinder veranlasste. An der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel wurde von der Studentin Hanna Scholz im Rahmen eines Examensprojekts die Auswirkung von gezieltem Training der Lesestrategien bei Fachoberschülern evaluiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Kombination von motivierenden Textbeispielen aus der Lebenswelt der Schüler mit der Erarbeitung einiger weniger Lesestrategien eine wirkungsvolle Hilfe bei der Weiterentwicklung der Lesekompetenz auch in höheren Klassen bietet. Selbst diese älteren Schüler, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, freuten sich über subjektiv erlebbare Fortschritte und erhielten dadurch einen Motivationsschub für das Lesen auch schwieriger Texte. Eine Seminarteilnehmerin aus dem Seminar "Schulentwicklungsprojekte zur Lese- förderung" war eine Lehrerin aus der Max-Eyth-Schule, einer beruflichen Schule in Alsfeld. Sie konnte auch weitere Kolleginnen und die Schulleitung für die Weiter- entwicklung der Kreisjugendbibliothek zu einem Schreib-Lesezentrum nach dem Mo- dell von Dr. Bräuer (PH Freiburg, siehe Tagungsbericht unten) gewinnen. Gleichzei- tig wird von der Studentin Maike Lüer an dieser Schule ein Leseförderungsprojekt durchgeführt und evaluiert, das als Grundlage für eine Prüfungsarbeit dient. Die be- nachbarte Albert-Schweitzer-Schule, Gymnasium des Vogelsbergkreises, hat ebenfalls Interesse an einer Weiterentwicklung ihres Lesekonzepts angemeldet. Ein zweiter Schwerpunkt der Projektarbeit lag in der Ergänzung des Schwerpunkts "Lesen" durch einen neuen Schwerpunkt "Schreiben". Den Höhepunkt und gleichzei- 38 Arbeitsgruppen des ZLB tig auch den Ort der Präsentation und Integration der Projektarbeit bildete die Ta- gung "Vom Lesen und Schreiben in der Schule". Der Tagung voraus ging ein Prolog in Form eines Gastvortrags am 3. Mai mit Frau Prof. Dr. Andrea Bertschi-Kaufmann, Pädagogische Hochschule der Nordwest- schweiz in Aarau. "Unsere Verhalten vor dem Fernseher, wo wir mit der Fernbedienung durch die Pro- gramme 'zappen', überträgt sich auch auf unser Verhalten beim Lesen von Roma- nen." Mit dieser provozierenden Aussage machte Frau Bertschi-Kaufmann den offe- nen Forschungsansatz ihres Projekts zum Leseverhalten von Kindern und Jugendli- chen deutlich. In dem Projekt "Lesen und Schreiben in einer Medienumgebung" sind die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Medien und der Ar- beit in der Schule untersucht worden. Zu den Hoffnung vermittelnden Ergebnissen der Schweizer Forschung zum Lesever- halten und zur Leseentwicklung, die Frau Bertschi-Kaufmann erwähnte, gehört auch, dass es möglich ist, Kinder aus bildungsfernen Schichten über die Beschäftigung mit Medien und Texten aus ihren Interessensgebieten zur Buchlektüre und zum Schrei- ben erzählender Texte zu führen. Dieses "Switchen zur Buchlektüre", wie sie es nannte, findet offensichtlich dann statt, wenn die jungen Menschen mit ihren Lesein- teressen ernst genommen werden. Mit Hilfe einer Kombination aus offenem Unterricht zur Verbesserung der Lesemoti- vation und angeleitetem Lesetraining unter anderem nach dem "fluency-Konzept" aus den USA zur Verbesserung der Lesekompetenz gelingt es den Schulprojekten in der Schweiz offensichtlich, die Lese- und Schreibleistungen von Schülerinnen und Schülern deutlich zu verbessern. Eine Geschlechterdifferenz bei der Verwendung von Medien lässt sich auch in der Schweizer Studie belegen. "Jungen bevorzugen 39 Jahresbericht 2007 Phantastische Literatur und CD-ROM-Adventures, während Mädchen sich mit Litera- tur zu Beziehungsproblemen und Jugendzeitschriften beschäftigen", konnte die Refe- rentin berichten. Daher ihre Forderung bei der Lektüreauswahl für den Unterricht mehr darauf zu achten, dass an den Leseinteressen der Jungen angeknüpft wird, die in der PISA-Studie den Hauptteil der "Risikogruppe" bildeten. Sehr zufrieden äußerten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer (etwa 30 Studierende und 30 Lehrerinnen und Lehrer), Referentinnen und Referenten und Organisatorin- nen und Organisatoren einige Wochen später zu den Ergebnissen der Tagung "Vom Lesen und Schreiben in der Schule", die am 22. und 23. Juni, die im Auftrag des Zentrums für Lehrerbildung und des Fachbereichs Erziehungswissenschaft, Hu- manwissenschaften von Elisabeth Gessner und Horst Paul Kuhley zusammen mit Studierenden des Fachbereichs organisiert wurde. Schon bei der Eröffnung im vollbesetzten Eulensaal der Murhardschen Bibliothek zeigte sich, dass die Zusammenarbeit von Studierenden mit Lehrerinnen und Leh- rern in gemeinsam konzipierten Schulprojekten im Vorfeld der Tagung dazu geführt hatte, dass sich die Teilnehmerschaft zu gleichen Teilen aus beiden Gruppen, Uni- versität und Schule, zusammensetzte. Dies garantierte einen spannenden Dialog zwischen Theorie und Praxis, der beiden Seiten vielfältige Anregungen bot. In der Einführung machten Elisabeth Gessner und Horst Paul Kuhley deutlich, dass es um das Verbinden von Theorie und Praxis, aber auch um die Wiederentdeckung der Verbindung von Lesen und Schreiben in der Schule ging. Im Gefolge der PISA- Debatte seien das Lesen und die Förderung der Lesekompetenz sehr in den Vorder- grund gerückt, allerdings mit durchaus unterschiedlichen Konsequenzen. Deshalb sei die Tagung nötig, um aktuelle Ergebnisse der Leseforschung im deutschen Sprach- raum mit praktischen Projekten und Konzepten zur Weiterentwicklung des Lesens und Schreibens in der Schule in Kontakt zu bringen. 40 Arbeitsgruppen des ZLB Prof. Dr. Rudolf Messner ging in seinem Einführungsvortrag "Warum wir lesen" auf die lebensgeschichtlich bedeutsamen Momente der Lesekultur in der Schule ein. Vie- le der von ihm im Vorfeld der Tagung nach ihrer Lesebiographie und ihren Lesege- wohnheiten Befragten konnten bedeutsame Details aus lange zurückliegender Lektü- re gut erinnern und mancherlei lebensgeschichtliche Wendung mit bestimmter Lektü- re in Zusammenhang bringen. Die schulische Konzentration auf Diagnose und För- derung von instrumentellen Fertigkeiten laufe Gefahr, die kulturelle Funktion des schulischen Leseunterrichts zu vernachlässigen, die sich anhand der vorgestellten Lesebiographien nachweisen lässt. In ihrer Antwort stellte Frau Prof. Dr. Cornelia Rosebrock, Johann Wolfgang Goe- the-Universität Frankfurt, ihre aktuellen Forschungsergebnisse zur "Leseflüssigkeit als Zwischenschritt – Konzepte und Förderverfahren zum Textverstehen" in Frankfur- ter Schulen vor. Ihre Forschung konzentriert sich darauf, Kinder und Jugendliche mit Leseschwierigkeiten durch ein Förderkonzept zur Steigerung der Leseflüssigkeit überhaupt erst in die Lage zu versetzen, das Vergnügen des Lesens zu erleben. In dieser Hinsicht zeigen ihre Forschungsergebnisse in eine ähnliche Richtung, wie die im Prolog bereits von Frau Bertschi-Kaufmann vorgetragenen Erkenntnisse: Kinder und Jugendliche, besonders solche mit Migrationshintergrund und aus bildungsfer- nen Schichten, also die klassische "PISA-Risikogruppe", wachsen so fern von Bü- cherwelten auf, dass nur eine Kombination von gezieltem Training und abwechs- lungsreichem Leseangebot den Weg zum Literaturgenuss ebnet. Frau Rosebrock wies darauf hin, dass die Frankfurter Erfahrungen deutlich machen, dass der Unter- richt in der Schule die Entwicklung der Leseflüssigkeit als ein prioritäres Ziel ansehen sollte, weil nur der "flüssige" Leser sich mit längeren und schwierigeren Texten an- freunden könne. Zum Abschluss des ersten Tages stellten Elisabeth Gessner und Horst Paul Kuh- ley unter dem Titel "Einblicke und Ergebnisse: Erfolgreiche Modelle aus der Region Kassel" verschiedene Ansätze zur Entwicklung von Förderkonzepten in Schulen vor. Dabei reichte die Palette von einer gender-spezifischen Untersuchung von Rezep- tionsstrategien und er Entwicklung eines Förderkonzepts in einer studentischen Examensarbeit bis zur multimedialen Vorstellung von Schreibwerkstätten an einer Gesamtschule in Rüsselsheim. Auch stellten Institutionen wie die Stadtbibliothek ihr Unterstützungsangebot für Schulen dar, so dass es bereits dort zu unkomplizierten Absprachen zwischen allen Beteiligten über die weitere Zusammenarbeit kommen konnte. Am zweiten Tag der Tagung, die in den Räumen und mit Unterstützung des Fried- richsgymnasiums fortgesetzt wurde, erläuterte Prof. Dr. Gerhard Henke-Bock- schatz unter dem Titel "Das Geschichtsbuch – gattungsspezifische Verstehenspro- bleme" eine eigene Untersuchung zu Rezeptionsverhalten von zwei Schulklassen an einem Hamburger Gymnasium. Dabei stellte sich heraus, dass die erzählenden Ge- 41 Jahresbericht 2007 schichtsbuchtexte auf einer Sprachebene angesiedelt sind, die für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 oft unüberwindliche Schwierigkeiten bietet. Schulbuch- texte erfüllten dabei allzu oft zwar wissenschaftliche Standards, setzten aber bereits Wissen voraus, das doch erst durch sie erworben werden soll. Herr Henke-Bock- schatz forderte die Vereinfachung dieser Texte, die ohne Verlust von Fachlichkeit machbar sei, wenn man sich dieser Aufgabe stelle. Als Abschlussreferent konnte Ass. Prof. Dr. Gerd Bräuer, Pädagogische Hochschu- le Freiburg, unter dem Titel "Lesen und Schreiben unter einem Dach – Schulentwick- lung durch Schreiblesezentren" den Bogen vom Lesen zum Schreiben vollenden, der im Tagungstitel angesprochen war. Herr Bräuer berichtete von den vielfältigen Mög- lichkeiten, die ein solches Zentrum entweder als Weiterentwicklung einer vorhande- nen Schulbibliothek oder als neu gestaltetes Lernzentrum bietet. Insbesondere in Verbindung mit einer Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern zum "Schreibberater" wird die Förderung des Lesen und Schreibens in der Schule in einem solchen Zentrum gebündelt und bietet vielfältige neue Möglichkeiten für die schulische Entwicklung. Zum Abschluss der Tagung diskutierten unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Frauke Stübig die Expertinnen und Experten in einem Round Table mit Studierenden und den schulischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welche Konsequenzen aus den gemeinsam gehörten Erkenntnissen zu ziehen seien. Dabei war man sich einig, dass Forschung und Lehre an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen gerade im Bereich des Lesens und Schreibens sehr von der Zusammenarbeit mit Schulen profitieren kann. Nicht nur in Kassel, sondern auch in den anderen vorgestellten For- schungsprojekten konnte darüber hinaus auch festgestellt werden, dass der Unter- richt in einer Weise veränderbar ist, die deutlich mehr Chancen insbesondere für be- nachteiligte Schülerinnen und Schüler bietet. Mit der Perspektive der Zusammenar- beit und der Verabredung zu weiteren regionalen und überregionalen Projekten en- dete die Tagung. 42 Arbeitsgruppen des ZLB 3.8 Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen Koordination: Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01, Leiter der Gruppe "Resonanz" Playbacktheater Volker Hänel, FB 01, Studententheater der Universität Kassel (STUK) Ede Müller, Vorstand des Landesverbands Schultheater in Hessen, Qualifizierungs- maßnahme Darstellendes Spiel Hessen (QM) Uwe Reiners, Studienseminar GHRF Kassel, Fachleiter für Musik mit Wahlpflichtmo- dul DS Brigitte Sturm-Schott, thearte e.V. und QM Tina Coers-Ditmar, thearte e.V. und QM Joao Ventura, Kunsthochschule Die Arbeitsgruppe "Darstellendes Spiel", die seit 2005 besteht, hat sich zum Ziel ge- setzt, eine Kooperation zwischen allen drei Phasen der Lehrerbildung zu diesem Thema durch enge Vernetzung zu verwirklichen. Zudem soll eine Ausbildungskon- zept für "Darstellendes Spiel" geschaffen werden, das nicht nur eine Zusatzqualifika- tion in der dritten Phase umfasst, sondern den Qualifizierungsprozess hierfür bereits phasenübergreifend im Studium beginnen lässt. Bisher wird die Ausbildung für das Fach "Darstellendes Spiel" vor allem vom Landes- verband Darstellendes Spiel geleistet: Der Kurs "Grundlagen" umfasst 100 Stunden einer Qualifizierungsmaßnahme (QM), in der Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet und zertifiziert werden. Allerdings ist durch dieses Ausbildungsprogramm die Be- darfsdeckung in Zukunft nicht mehr leistbar. Die in der QM gewonnenen Erfahrungen und auch die vorhandene Ausbildungskapazität können jedoch gut in eine neu zu konzipierende phasenübergreifende Ausbildung eingebracht werden. Demzufolge wird nach einem erfolgreichen Pilotversuch im Studienjahr 2006/2007 ein Ausbildungsabschnitt der QM im laufenden Ausbildungsjahr erstmalig an der U- niversität Kassel im Rahmen des Schwerpunktmoduls 6 "Lehren, Lernen, Unterrich- ten" des Kernstudiums angeboten. Dieses Angebot wurde im Wintersemester 2007/2008 von 19 Teilnehmern wahrgenommen. Sie absolvierten das erste Viertel der gesamten Qualifizierungsmaßnahme (150 von 600 Stunden). Die Fortsetzung ist in den weiteren Phasen der Lehrerbildung möglich. Das ZLB und der Fachbereich 01 haben über die bisherigen Einzelangebote hinaus die phasenübergreifende Ausbildung "DS" unterstützt. Sie ist eine notwendige Vor- aussetzung, aber noch keine dauerhafte und institutionelle Absicherung des Kon- zepts. 43 Jahresbericht 2007 Die Arbeitsgruppe stellte ihre Planungen zu einer phasenübergreifenden Ausbildung im Rahmen der Jahrestagung des ZLB vor. Einen sinnlichen Eindruck vermittelte da- bei die Theatergruppe der Jacob-Grimm-Schule unter der Leitung von Frau Joao Ventura mit einem Ausschnitt aus ihrem aktuellen Programm. 44 Arbeitsgruppen des ZLB 3.9 Studienwerkstätten und NWWL Koordination: Wolfgang Gabler, ZLB Weitere Beteiligte: – ARGOS und Sekundarschulwerkstatt Prof. Dr. Frauke Stübig und Sabine Klomfaß, FB 01 – BerufsschulWerkstatt Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier, FB 01 – Deutsch als Fremdsprache Michael Koenig, FB 02 – Deutsch/Primarstufe Prof. Dr. Norbert Kruse, Heike Damm-Pestel und Dr. Angela Reiss, FB 02 – Anglistik/Amerikanistik Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Markus Knierim, FB 02 – Romanistik Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen und Dr. Alain Kerdelhué, FB 02 – Grundschulwerkstatt Dr. Herbert Hagstedt und Martina Nieswandt, FB 01 – Mathematikdidaktisches Labor Prof. Dr. Bernd Wollring und Brigitte Spindeler, FB 17 – Studienwerkstatt Mathematik Prof. Dr. Rolf Biehler, FB 17 – Lernwerkstatt Physik Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 – Lernwerkstatt Technik Dr. Monika Zolg, FB 18 Seit 1999 besteht an der Universität Kassel die Arbeitsgruppe der Studienwerkstät- ten im Bereich der Lehrerbildung. Die AG koordiniert die konzeptuelle Ausrichtung der Werkstätten im Interesse des gegenseitigen Lernens voneinander sowie der fachübergreifenden Homogenität. Die Studienwerkstätten sind Arbeitsräume für Studierende innerhalb der Universität, in denen insbesondere Unterrichtsmaterialien und -medien untersucht, erprobt und handlungsorientiert entwickelt werden können. Gleichzeitig dienen sie als Vorbild für Lernwerkstätten der Schulen und werden in diesem Sinne auch für die Lehrerfortbil- dung genutzt. Die gemeinsame Konzeption beruht auf einem Diskussionsstand, dass Werkstattpädagogik in Schule und Hochschule die Selbstständigkeitserziehung und Lernen als aktiven zum Teil auch forschenden Prozess fördern soll und dass Eigen- 45 Jahresbericht 2007 produktion sowie projekthaftes Operieren dabei von hoher Wichtigkeit sind. In der Vergangenheit haben die Studienwerkstätten zum einen ihre materielle Ausstattung (Lernmaterialien und insbesondere DV-Ausstattung) miteinander abgestimmt. Im Kontext dessen bildete der Einsatz neuer Medien im Schulunterricht sowie dement- sprechend in erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Anteilen der Leh- rerbildung einen spezifischen Schwerpunkt der Arbeit in den Werkstätten. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren mehrfach gemeinsam organisierte Workshop- Tage zu spezifischen Themen durchgeführt, an denen Lehrerinnen und Lehrer aber auch Studierende teilgenommen haben. Für die koordinierte Arbeit der Werkstätten stand im Jahr 2007 die Abstimmung für den Einsatz von Studienbeiträgen zur Verbesserung der Werkstätten sowie die Kon- zeptentwicklung zum Thema Videografie im Vordergrund. Im Hinblick auf die Verbesserung der Lehr- und Studienbedingungen wurde festge- legt, dass die Studienwerkstätten ihre Studienbeitragsmittel für folgende Zwecke ein- setzen: – Erweiterung der Öffnungszeiten: Während die meisten Studienwerkstätten in der Vergangenheit bei den Öffnungszeiten auf freiwillige Mitarbeit von Studierenden setzen konnten, ist die Bereitschaft hierzu infolge des straffer organisierten modu- larisierten Studiums deutlich gesunken, so dass sich die Öffnungszeiten der Stu- dienwerkstätten größtenteils deutlich reduziert haben. Im Interesse einer Förde- rung von selbstständigem Studieren sollte eine längere Öffnungszeit der Werkstät- ten gewährleistet werden können. Dies würde es auch ermöglichen, den Lehr- amtsstudierenden fachlich anregende Arbeitsräume in der Universität anzubieten. Erforderlich sind hierfür studentische Hilfskräfte, die eine geordnete Nutzung der Werkstätten einschließlich Verleih von Materialien ermöglichen. – Ausweitung der Produktion und Beschaffung von Unterrichtsmaterialien: Ein tradi- tioneller Schwerpunkt der Studienwerkstätten ist die Herstellung und Erprobung von Unterrichtsmaterialien. Es hat sich gezeigt, dass die Wiederverwendung von bereits produzierten Materialien (z.B. Kisten in den Naturwissenschaften) Ver- schleiß erzeugt, so dass hier eine Herstellung von Duplikaten hilfreich ist. Außer- dem ist die Beschaffung von an anderen Universitäten hergestellten Materialien zum Teil aufwändig, hat sich bislang jedoch für die Erprobung im Unterricht als sehr hilfreich erwiesen. – Einrichtungs- und Ausstattungsverbesserungen: Einige Studienwerkstätten haben veraltetes Mobiliar, das keinen Vorbildcharakter für anspruchsvolle Lernumgebun- gen hat. Hier kann neues, flexibel einsetzbares Unterrichtsmobiliar erprobt werden und damit auch für andere Werkstätten Anregungen bieten. Ferner können punk- tuelle Ausstattungsverbesserungen für Videografie sowie zur Erprobung von mo- 46 Arbeitsgruppen des ZLB dernem Unterrichtsgerät (z.B. elektronische Tafel) in einer Werkstatt die modellhaf- te Erprobung für alle Werkstätten bieten. Schwerpunktthema Videographie In den meisten Studienwerkstätten wird insbesondere im Kontext von Schulprakti- schen Studien die videografische Aufzeichnung von Unterrichtssituationen zur re- konstruktiven Unterrichtsforschung verwendet. Diese Methodik erweist sich im Inte- resse einer kritischen Reflexion von Unterrichtsgeschehen einschließlich Verhaltens- änderungen als besonders hilfreich. Ein Austausch über die Ansätze und Ziele der Arbeit mit Videografie in Werkstätten ergab ein differenziertes Bild. Beispiele insofern sind etwa: – Lehren und Lernen mit Aufgaben, – Fallanalyse: gezielt am Können arbeiten, um Schwächen zu kompensieren (in der Not Rückfall in alte Muster), – Dokumentation von "klassischen" Situationen, – Dokumentation als Fundus für Diagnostik, – Dokumentation für empirische Examensarbeiten mit Analyse, – Dokumentation von Schulwirklichkeit mit neuen Angeboten im naturwissenschaftli- chen Unterricht, – Dokumentation kompletter Ausschnitte von studentischen Unterrichtseinheiten (best practice). In diesem Kontext spielte auch die Beratung über Gerätebeschaffung und Geräteein- satz (Balance zwischen Authentizität mit möglichst geringer Störung im Unterricht und Genauigkeit mit möglichst differenziertem Einsatz von Aufnahmegerät) eine wichtige Rolle. Das Thema soll Anfang 2008 mit einem gemeinsamen Workshop fortgesetzt werden. Projekt NWWL Einige Studienwerkstätten (Technikwerkstatt, Physik, Mathematikdidaktisches Labor, Lernwerkstatt Mathematik) waren beteiligt am hessischen Netzwerk wissenschaftli- cher Weiterbildung für Lehramtsberufe (NWWL), ein von der BLK mit insgesamt knapp 300.000 Euro gefördertes Modellprojekt, das von insgesamt sechs Universitä- ten getragen war. Ziel des Projektverbundes war die Entwicklung von Modulen für eine wissenschaftliche Lehrerfort- und -weiterbildung mit einem Schwerpunkt im Be- reich des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts. Unter den Bedingungen des neuen Systems der hessischen Lehrerfortbildung entwickelte das Projekt in Ko- 47 Jahresbericht 2007 operation mit dem AfL sowie dem HKM eine dreigliedrige Struktur, die folgende An- gebote bereit hält: – vertragliche Vereinbarungen mit AfL und Schuladministration, insbesondere für Multiplikatorengruppen, – Beteiligung von Lehrerinnen und Lehrern an wissenschaftlichen Entwicklungspro- jekten, – offene Angebote der Universitäten (Gasthörerstatus sowie entgeltliche Angebote einzelner Fachgebiete. Der Abschlußbericht des Projekts NWWL ist im Netz einsehbar unter: http://www.uni- kassel.de/zlb/nwwl/nwwl-abschluss.pdf. 3.10 Intensivpraktikum Koordination: Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Weitere Beteiligte: Roland Brode, FB 17 Dr. Felix Hinz, FB 05 Prof. Dr. Frank Lipowsky, FB 01 Gerhard Sonntag, FB 01 Prof. Dr. Frauke Stübig, FB 01 Rolf Wachs, FB 01 Auch im Studienjahr 2007/2008 wird den Praktikantinnen und Praktikanten der Se- kundarstufen das Intensivpraktikum als Kombination von erziehungswissenschaftli- chen und fachdidaktischen Schulpraktischen Studien angeboten. Dabei sind nun- mehr die Fächer Deutsch, Chemie, Biologie, Geschichte und Mathematik vertreten. Die Nachfrage der Studierenden ist höher als das Angebot der ca. 50 Plätze. Es werden also noch weitere Praktikumsbetreuerinnen und -betreuer gesucht, die in ei- nem Intensivpraktikum mitarbeiten wollen. Seit dem vergangenen Wintersemester orientieren sich alle Praktika an den Kompetenzbeschreibungen der Module "Schul- praktische Studien". Die im Praxismodul 10 "Schulpraktische Studien" genannten Kompetenzen sollen hier nur stichwortartig vorgestellt werden: – Schul- und Unterrichtspraxis werden selbst erfahren und theoriegeleitet ausgewer- tet. – Methoden des Lehrens, deren Planung und Evaluation werden erprobt. 48 Arbeitsgruppen des ZLB – Unterrichtlich-erzieherische Handlungskompetenzen werden exemplarisch erwor- ben. – Der Prozess des Lehrerwerdens wird weiterentwickelt, die eigene Lehrerrolle wird durch die Möglichkeit der Erfahrung eigener Stärken und Schwächen handlungs- orientiert und reflektierend angebahnt. Außerdem wurden die Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsmotivation sowie die Überprüfung der eigenen psycho-sozialen Basiskompetenzen gefördert. Evaluationsberichte über das Intensivpraktikum im modularisierten Studiengang sind in Arbeit. Sie beziehen sich auf die Kompetenzbeschreibungen und formulieren Indi- katoren für deren Erreichung. Die bislang gewonnenen Einschätzungen bestätigen die im ZLB-Projektbericht 2005 veröffentlichten Ergebnisse: – Das Intensivpraktikum erleichtert das Hineinfinden in die Lehrerrolle; es gibt Raum für forschendes Lernen und unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit (Studie- rende / Lehrer / Schüler). Damit eröffnen sich mehr Möglichkeiten für einen reflek- tierten Perspektivenwechsel. – Die Studentinnen und Studenten erleben den schulischen Alltag und ihren zukünf- tigen Beruf intensiver, da sie ein halbes Jahr lang in ihrer Praktikumsschule und ih- rer Klasse arbeiten, hospitieren und unterrichten und kontinuierlich von einer Men- torin bzw. einem Mentor begleitet werden. Sie werden in den Schulen deutlicher wahrgenommen. – Die Studentinnen und Studenten kennen "ihre" Schülerinnen und Schüler und erle- ben daher konkret die Notwendigkeit, Lernprozesse individualisierend zu gestalten. – Das Intensivpraktikum fördert die Zusammenarbeit von Erziehungswissenschaftle- rinnen und -wissenschaftlern und Fachdidaktikerinnen und -didaktikern durch die Verknüpfung von Blockpraktikum und fachdidaktischen Schulpraktischen Studien. Die Kooperation wirkt sich insbesondere auf die inhaltliche und methodische Ges- taltung des Begleitseminars aus. – Der Transfer von Ausbildungssituationen in den Begleitseminaren zu verwandten Lernarrangements im Schulunterricht wird gefördert. – Die Dauer des Intensivpraktikums von einem halben Jahr ermöglicht Lernangebote des Begleitseminars, die sich an den in der Schule erfahrenen Lernbedürfnissen orientieren. Das Begleitseminar wird prozessorientiert gestaltet. Eine neuerliche intensive Evaluation ist notwendig, um die in den Modulbeschreibun- gen formulierten Kompetenzen, Themen und Inhalte auf ihre Umsetzung hin zu über- prüfen. Vor allem soll die Diskussion über die Weiterentwicklung der Schulprakti- schen Studien und über die bessere Verzahnung der Lehrerbildung der ersten und zweiten Phase vorangetrieben werden. 49 Jahresbericht 2007 Die Ausbildungsstruktur legt eine solche Verzahnung nahe. Denn parallel zur Verän- derung der universitären Phase der Lehrerbildung durch die Modularisierung erfolgte in der zweiten Phase der Lehrerbildung in den Studienseminaren ebenfalls eine Um- wandlung. Die Trennung in allgemein-pädagogische Ausbildung im erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich und in fachdidaktische Ausbildung wurde durch eine modul-orientierte Ausbildung ersetzt. "In der pädagogischen Ausbildung sollen die im universitären Studium erworbenen erziehungswissenschaftlichen, fach- wissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnisse und Fähigkeiten durch die eige- ne Unterrichtspraxis und deren Reflexion zu professionellen Handlungskompetenzen weiter entwickelt werden" (AfL Dezernat 1.1 – 7.11.2006). Als grundlegende profes- sionelle Kompetenzen für die zweite Phase, die in Ansätzen auch das universitäre Intensivpraktikum bestimmen, werden in dem 2005 in Kraft getretenen Hessischen Lehrerbildungsgesetz die folgenden Kompetenzen genannt: Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren, Beurteilen und Innovieren (ebd.). Im Rahmen der Pflichtmodule "Erziehen, Beraten, Betreuen", "Diagnostizieren, För- dern, Beurteilen", "Schule mitgestalten und entwickeln" (Verordnung zur Umsetzung des Hessischen Lehrerbildungsgesetzes [UVO] § 42 Abs. 7 Nr. 1) sowie der Wahl- pflichtmodule, z.B. des Moduls "Methoden und Medien einsetzen" (ebd. Nr. 2), wird auch formuliert, welche universitären Voraussetzungen in den jeweiligen Modulen erwartet werden. Eine interessante Aufgabe wäre es, die in der UVO formulierten Erwartungen und Basisvoraussetzungen für die Module mit den im Rahmen des In- tensivpraktikums erworbenen Kompetenzen zu vergleichen. Die im Praxismodul 10 des Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Studi- ums formulierten Kompetenzen für die Schulpraktischen Studien sind das Ergebnis einer phasenübergreifenden Kooperation. Sie sind im Zusammenhang mit dem Ko- operationsrat in einer Arbeitsgruppe mit den Kompetenzanforderungen der zweiten Phase abgestimmt worden. Mitgearbeitet haben dabei auf universitärer Seite Herr Messner, Frau Bosse und Herr Knüppel, vom Amt für Lehrerbildung Herr Höhmann sowie aus den Studienseminaren Frau Mittag und Herr Wirth. Die Gruppe hat dabei versucht, aufgrund der langjährigen, wissenschaftlich reflektierten Erfahrungen im Kernstudium die Kompetenz-Vorgaben im Hessischen Lehrerbildungsgesetz in der Zusammenarbeit von erster und zweiter Phase und Staatlichem Schulamt vor ihrer Konkretisierung in der zweiten Phase, phasenübergreifend sachgerecht zu interpre- tieren und aufeinander abzustimmen. Über das Konzept des Intensivpraktikums der Universität Kassel, seine Begründung und seine kompetenzorientierte Weiterentwicklung haben in einer Studie berichtet: Dorit Bosse & Rudolf Messner: Intensivpraktikum – wie LehrerInnen-Können univer- sitär angebahnt werden kann. In: Christian Kraler & Michael Schratz (Hg.): Wissen schaffen. Kompetenzen entwickeln. Modelle zur kompetenzorientierten Lehrerbil- dung. Münster (im Erscheinen). 50 Arbeitsgruppen des ZLB Die Erfahrungen aus mehrjähriger Durchführung des Intensivpraktikums fasst zu- sammen: Ulrich Mayer & Frauke Stübig: Das Intensivpraktikum. Bericht einer doppel- ten Verschränkung: Theorie/Praxis und Erziehungswissenschaft/Fachdidaktik. In: Heinrich Dauber & Dietfrid Krause-Vilmar (Hg.): Schulpraktikum vorbereiten. Bad Heilbrunn 2005. 3.11 Modularisierung für Lehramtsstudiengänge Koordination: Wolfgang Gabler, ZLB Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Prof. Dr. Armin Kibele, FB 05 Gunar Sonntag, Abt. Lehre und Studium Ursula Uzerli, AfL Prof. Dr. Helmut Vogt, FB 18 Prof. Dr. Kurt Weising, FB 18 Die Arbeitsgruppe hat im Jahr 2003 ihre Beratungen aufgenommen und zunächst allgemeine Empfehlungen und Rahmenvorgaben zur Einführung von Modularisie- rung und Credits für die Lehramtsstudiengänge erarbeitet. Nachdem Ende 2004 das neue hessische Lehrerbildungsgesetz vorlag und im Frühjahr 2005 die Umsetzungs- verordnung hierzu in Kraft trat, entwickelte die AG die Rahmendaten für die Modul- Prüfungsordnungen der Universität und wirkte nach Inkraftsetzung dieser Ordnungen an der zeitlichen Koordination der Lehrveranstaltungen für die einzelnen Lehramts- studiengänge mit. Im Jahr 2007 stand die Beratung über die Erfahrung mit der nunmehr eingeführten Modulstruktur für die Lehramtsstudiengänge im Vordergrund. Hierzu wurden ausführ- liche Diskussionsprozesse sowohl im Zentrumsrat als auch im Kooperationsrat emp- fohlen und eingeleitet. Ziel ist dabei, positive Entwicklungslinien der Modularisierung (z.B. verlässlichere Studienstrukturen, Kompetenzorientierung, differenzierte Leis- tungsnachweise wie etwa Portfolio) zu stabilisieren und weiterzuentwickeln und gleichzeitig offensichtlich kritikwürdige Erscheinungen (z.B. kurzfristige Prüfungsori- entierung, Verschulung, Zeitprobleme bei der Koordination von Lehrveranstaltungen und Prüfungen) durch geeignete Modifikationen der Konzeption zu überwinden. Auf Empfehlung der AG wurde Ende 2007 eine umfangreiche Erhebung sowohl bei Studierenden als auch bei verantwortlich Lehrenden in den lehrerbildenden Fachbe- reichen der Universität eingeleitet, um ein auch nach Fächern differenziertes Bild zu Stärken und Schwächen der modularisierten Lehramtsstudiengänge in ihrer aktuellen 51 Jahresbericht 2007 Gestalt zu gewinnen. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Erhebung wird die Arbeitsgruppe im kommenden Jahr Vorschläge zur Verbesserung der modularisier- ten Studienstruktur vorbereiten. Dabei soll auch die seitens des Kooperationsrats angestrebte Koordination zwischen erster und zweiter Phase berücksichtigt werden. 3.12 Online-Fallarchiv Schulpädagogik Koordination: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Weitere Beteiligte: Uta Marini, FB 01 Themenstellung: Aufbau eines Online-Archivs für pädagogische Fallstudien und Entwicklung dieses Archivs zu einem hochschulübergreifenden Instrument der Lehre in der Lehreraus- und -weiterbildung. Seit Beginn des Jahres 2005 besteht auf den Websites der Universität Kassel ein Online-Archiv für pädagogische Fallstudien bzw. Fallanalysen. Unter der Adresse www.uni-kassel.de/schulpaedagogik/fallarchiv werden Fallanalysen aus dem Bereich der Schulpädagogik in einer Datenbank gesammelt. Sie sind nach Autorinnen und Autoren, Auswertungsmethoden und Schlagworten recherchierbar. Entstanden ist die Sammlung als Reaktion und in Auseinandersetzung mit der in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark gestiegenen Bedeutung von Fallarbeit und Fall- analysen in der Erziehungswissenschaft und Lehrerbildung. Durch Fallarbeit in der Lehrerbildung sollen Wege in dem charakteristischen Spannungsverhältnis von The- orie und Praxis aufgezeigt werden. Das Ziel von Fallarbeit in der Lehrerbildung be- steht in einer theorie- und praxisorientierten sowie professionellen Berufsvorberei- tung. In den Standards für die Lehrerbildung der Ständigen Konferenz der Kultusmi- nister (Beschluss der KMK vom 16.12.2004) wird "Fallorientierung" als wesentlicher Ansatz für die Vermittlung bildungswissenschaftlicher Inhalte hervorgehoben. Und auch das Strukturmodell für die Lehrerbildung der Deutschen Gesellschaft für Erzie- hungswissenschaft (DGfE) nennt "pädagogisches Fallverstehen" als besonders rele- vanten methodischen Ansatz bei der Vermittlung der Grundlagen von Erziehung und Bildung. Die dem Online-Fallarchiv Schulpädagogik zugrunde liegende Idee besteht darin, für alle Interessengruppen (Lehramtsstudierende, Lehramtsanwärterinnen und -anwär- ter, Lehrerinnen und Lehrer, Schul- und Unterrichtsforscherinnen und -forscher) ei- nen gemeinsamen und leicht verfügbaren Zugang zu einem breiten Spektrum an Fallanalysen zu schaffen und damit auch die verschiedenen Tätigkeitsbereiche wie universitäre Lehre, Forschung, Schulpraxis und Lehrerbildung zu vernetzen. Diese 52 Arbeitsgruppen des ZLB Ressource an Fallarbeiten kann unter verschiedenen Gesichtspunkten von Nutzen sein: die Suche nach passenden Falldarstellungen für Seminare kann erleichtert, Verstehensprozesse von Schulalltag und Unterrichtsszenen können unterstützt und Handlungsalternativen erörtert werden. Darüber hinaus eröffnet die Sammlung noch weitere Möglichkeiten, Fallarbeit in Forschung und Lehre produktiv zu machen. Sie kann für Lehrforschungsprojekte verwendet werden und Lehrerbildung damit zu mehr Anschaulichkeit und reflektierter Praxis verhelfen. Die Ansätze, auf der Basis des Online-Fallarchivs fallbasiertes Lernen zum Bestand- teil der Lehrerausbildung an der Universität Kassel zu machen, wurden im Jahr 2007 etabliert. Ein Seminarangebot, das auf den Fällen und den Lehr-/Lernmaterialien des Online-Fallarchivs aufbaut, wurde nun auch in die modularisierte Studienstruktur des Kernstudiums integriert. Das zweisemestrig ausgelegte Seminar wird im Schwer- punktmodul "Schule und Bildungsinstitutionen mitgestalten und entwickeln" angebo- ten. Die Studierenden werden durch die Arbeit mit und an Fällen aus dem Online- Fallarchiv nicht nur an fallbasiertes Lernen und wissenschaftliches Verstehen von Schul- und Unterrichtssituationen herangeführt. Es wird zugleich eine selbstreflexive Perspektive initiiert auf die empirisch zu beantwortende Frage, was Studierende der Lehrämter eigentlich meinen, wenn sie sich "mehr Praxis" wünschen. Da die Betreiberinnen des Online-Fallarchivs auch dem forschungsmethodischen Aspekt der interpretierten Fallbeschreibungen große Bedeutung zumessen, wurden Lernangebote zur Schulung der forschungsmethodischen Kompetenz im Bereich in- terpretativer Auswertungsverfahren entwickelt. Als nächste umzusetzende Entwick- lungsschritte werden diese Lernangebote direkt mit dem Archiv verknüpft. Hierbei bietet es sich aufgrund des Mediums an, dies in eine e-Learning-Struktur einzubet- ten. Entsprechend der Konzeption dieses Vorhabens wurden zunächst drei Autorin- nen bzw. Autoren gewonnen, die als Expertinnen bzw. Experten jeweils einen Bei- trag zu einer sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Interpretationsmethode ver- fassen. Die Gestaltung der Beiträge wurde mit ihnen detailliert abgestimmt, damit die Umsetzung des didaktischen Anliegens gesichert werden kann, grundlegende und orientierende Kenntnisse in der jeweiligen Methode zu vermitteln. Für die Beitrags- gestaltung wurde außerdem eine Strukturierung entsprechend der medialen Präsen- tationsform gesichert. Die Verwirklichung dieser an das Online-Fallarchiv Schulpädagogik geknüpften Ideen setzt natürlich einen möglichst breiten Materialfundus voraus, weshalb auch an die- ser Stelle herzlich eingeladen wird, interpretierte Fallmaterialien, die sich – vielleicht unveröffentlicht – im Schreibtisch sammeln, in das Archiv aufnehmen zu lassen. 53 Jahresbericht 2007 3.13 Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen Koordination: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Weitere Beteiligte: Sarah Alexi, FB 01 Bernd M. Uhl Beim "Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen" handelt es sich um ein pra- xisorientiertes Lehrangebot für Lehramtsstudierende und Studierende der Erzie- hungswissenschaft. Es eröffnet den Studierenden durch die Übernahme einer Pa- tenschaft für ein Kind ein eigenverantwortliches Praxisfeld, in welchem sie ihr päda- gogisches Wissen aktiv anwenden, erproben und reflektieren können. Im Juni 2007 wurde das Projekt K vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem zweiten Preis für "Exzellenz in der Lehre" ausgezeichnet. Probleme von Lehrerinnen und Lehrern mit ihren Schülerinnen und Schülern lassen sich einerseits mit der Veränderung heutiger Kinderwelten begründen und sind ande- rerseits auf generationsspezifische Wahrnehmungsfilter der Lehrenden zurückzufüh- ren. Ein wesentliches Ziel des Projektes besteht deshalb darin, bereits in der univer- sitären Ausbildung eine Sensibilisierung der Studierenden im Hinblick auf Kinder als Individuen mit eigener Biografie und unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen anzubahnen. Die dem Projekt K zugrunde liegende Idee besteht darin, für Lehramtsstudierende einen kontinuierlichen Praxisbezug bereits in der universitären Ausbildung zu ermög- lichen. Ziel hierbei ist es, eine Verknüpfung von pädagogisch-praktischem Handeln mit erziehungswissenschaftlichen Theorien herzustellen. Durch einen ständigen Wechselbezug von Tun und Reflektieren entsteht die Möglichkeit, dass die von den 54 Arbeitsgruppen des ZLB Studierenden im Alltag oder oftmals in der eigenen Schulzeit erlebten und erlernten pädagogischen Ansichten und Handlungsweisen kritisch hinterfragt und reflexiv ge- staltet werden können. In unterschiedlichsten Handlungssituationen können Studie- rende ihre bereits vorhandenen Kompetenzen erproben sowie neue entwickeln und ausbauen. Die Projektteilnehmenden übernehmen für zehn Monate (von Oktober bis Juli des darauf folgenden Jahres) eine Patenschaft für ein Kind im Grundschulalter, welches sich in einer schwierigen Lebenslage befindet. Sie treffen sich einmal wöchentlich für drei Stunden mit ihrem Patenkind und stärken, unterstützen und fördern es auf je- weils individuell angepasste Art und Weise. Gleichzeitig nehmen die Studierenden an zwei universitären Begleitveranstaltungen teil: im pädagogischen Seminar werden die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen aufgearbeitet, während in der supervi- sorischen Veranstaltung die Patenschaften professionell reflektiert werden. Die bei- den Veranstaltungen finden im vierzehntägigen Wechsel statt. Die Überführung des Projekts in das modularisierte Lehramtsstudium erforderte eini- ge Veränderungen in organisatorischer und struktureller Hinsicht. Es wird nun seit dem WS 2007/2008 als Verbundmodul im Schwerpunkt 7 "Beobachten, Beraten und Fördern im pädagogischen Feld" angesiedelt, ist in der Übergangsphase jedoch auch noch als Veranstaltung dem Kernstudium nach alter Studienordnung zugeordnet und zudem für den Magisterstudiengang Erziehungswissenschaft geöffnet. Für unseren Kooperationspartner, das Kasseler Familienberatungszentrum, stellte die Überführung des Projekts in die Modularisierung mit ihren einzuhaltenden Zeiten und Fristen eine Herausforderung dar. Galt es bislang über das Jahr verteilt immer wieder einzelne Projektkinder vorzuschlagen, mussten diesmal zum Semesterbeginn möglichst viele Kinder gleichzeitig gemeldet werden, was teilweise zu Problemen führte. Aus diesem Grund wird die bereits bestehende Kooperation mit dem Bera- tungs- und Förderzentrum der Astrid-Lindgren-Schule ausgebaut. Zudem konnte die Georg-Büchner-Schule als weiterer Kooperationspartner gewonnen werden, so dass zum nächsten Projektstart im kommenden WS 2008/2009 drei Institutionen mit uns kooperieren werden. Für die Öffentlichkeitsarbeit wurde ein neues Projekt-Logo entwickelt und auch die Internetseite wird gerade neu gestaltet. Sie kann unter der Adresse http://www.uni- kassel.de/fb1/Projekt-K/ abgerufen werden. Darüber hinaus existiert eine Mailing- Liste, welche einen intensiven Austausch der Studierenden von praktischen Informa- tionen zu aktuellen Veranstaltungen in der Umgebung und interessanten Veröffentli- chungen zu seminarrelevanten Themen ermöglicht. Ein neu gestalteter Flyer, der sowohl zur Anwerbung von neuen Studierenden dienen soll als auch als Informati- onsbroschüre für interessierte Eltern gedacht ist, befindet sich im Druck und er- scheint demnächst. 55 Jahresbericht 2007 3.14 Uni für Kinder Koordination: Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Vorab Die "Kinder-Uni" und "Uni für Kinder" an der Universität Kassel sind Veranstaltungen mit verschiedener Struktur, die nicht zu verwechseln sind: – Die "Kinder-Uni" an der Universität Kassel ist eine Serie von Vorlesungen, gehalten von Professorinnen und Professoren mit Kindern als Zielgruppe. Sie ist interdiszi- plinär organisiert, betrifft Kinder verschiedener Altersstufen und folgt einem Muster, das auf Bundesebene installiert ist. – Die "Uni für Kinder" am Fachbereich Mathematik der Universität Kassel ist ein au- ßerschulisches Ergänzungsangebot für leistungsstarke und hochbegabte Kinder, das in einer spezifischen Form durchgeführt wird. Der Teilnehmerkreis ist in jedem Wintersemester auf maximal 14 Kinder begrenzt. Dieser Bericht betrifft ausschließlich die "Uni für Kinder" am Fachbereich Mathematik der Universität Kassel. Die traditionelle Struktur der "Uni für Kinder" "Uni für Kinder" findet in diesem Wintersemester 2007/2008 zum fünften Mal statt. Die Veranstaltung ist stets im Wintersemester terminiert. "Uni für Kinder" ist eine Verbundveranstaltung aus semesterbegleitenden fachdidaktischen schulpraktischen Studien für die Studierenden und einem Seminar zur Didaktik der Mathematik für Studierende des Lehramtes L1. Zugleich ist "Uni für Kinder" für die Kinder ein außerschulisches Ergänzungsangebot für leistungswillige, leistungsstarke und hochbegabte Grundschulkinder. Das Arbei- ten mit diesen Kindern erfolgt in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für die Stadt und den Landkreis Kassel und mit der Volkshochschule. Herr SAD Ruprecht und Frau StD Schmidt-Schales verantworten seitens des Staatlichen Schulamtes die innere Struktur. Frau Anja Lippschik verantwortet seitens der Stadt Kassel das An- meldeverfahren und das Zuweisen der Kinder. Für die Kinder findet die Veranstal- tung im Rahmen der jährlich getakteten "Kinder- und Jugendakademie der Stadt Kassel" statt. Im Laufe der Zeit bis heute haben sich folgende Fokussierungen ergeben: 1. Die Kinder entstammen den Klassen 0, 1 und 2. "0" meint Kindertagesstätten und Vorklassen. Die Eltern können die Kinder über die Kinder- und Jugendakademie 56 Arbeitsgruppen des ZLB regulär anmelden. Etliche Anmeldungen erfolgen aber über die Schulen auf ge- zielten Hinweis des Staatlichen Schulamtes. Besondere Hinweise ergehen an die so genannten "Gütesiegel-Schulen", das ist ein vom HKM gekennzeichneter Kreis von Grundschulen, bei denen das Fördern von leistungsstarken und hochbegab- ten Kindern einen spezifischen Punkt im Schulprogramm bildet. Durch die Ein- schränkung auf diese Altersgruppe ist es dem Staatlichen Schulamt möglich, im Rahmen der Kinder- und Jugendakademie für das Fach Mathematik ein durchge- hendes Angebot von der Jahrgangsstufe 0 bis zur Jahrgangsstufe 13 bereit zu halten. 2. Die Angebote der "Uni für Kinder" sind als Lernumgebungen mit bestimmten ma- thematischen Schwerpunktsetzungen organisiert. Sämtliches persönlich erstelltes Material erhalten die Kinder zum Mitnehmen. Die Veranstaltung wird durch Mit- schrift und Fotos seitens der Studierenden dokumentiert. 3. Das Bereitstellen eines außerschulischen Angebotes für die Kinder allein würde den hohen Aufwand für die Veranstaltung nicht rechtfertigen. Ein weiterer Nutzen wird daher darin gesehen, dass die Studierenden, die mit den Kindern in Tandems zusammen arbeiten, durch diese Veranstaltung eine besondere mathematikdidak- tische Ausbildung dahingehend erhalten, wie man Lernsituationen mit solchen Kin- dern vorbereitet, durchführt und auswertet. Damit ergibt sich ein Ausbildungsfor- mat zu einer spezifischen fachlichen Förderung, das sich in anderen Veranstal- tungen der Universität im Fachbereich Mathematik so nicht herstellen lässt. 4. Diese spezifische Ausbildungswirkung hat das Hessische Kultusministerium dazu bewogen, die Veranstaltung durch Sachmittel zu unterstützen. Wir erhielten für die diesjährige und die letztjährige Veranstaltung finanzielle Unterstützung. Neuerungen bei "Uni für Kinder" im Jahre 2007 Die Veranstaltung "Uni für Kinder" ist in der zuständigen Abteilung des Hessischen Kultusministeriums dem zuständigen Dezernat inzwischen gut bekannt. Herr MinRat Diehl hat in seiner Zuständigkeit die Veranstaltung persönlich besucht. Der Besuch seiner Nachfolgerin, Frau Körner-Denné, ist für den 17.12.2007 geplant. Ziel der Besuche ist eine direkte Kontaktaufnahme und eine Darlegung der Arbeits- weise vor Ort verbunden mit der Bitte um weitere sachliche Unterstützung. Die sach- liche Unterstützung ist vorgesehen für den Erwerb spezifischer Materialien und das Bezahlen studentischer Hilfskräfte, die die Veranstaltung koordinieren und die Kon- takte zu den Stellen außerhalb der Universität pflegen. Im Wintersemester 2007/ 2008 sind dies Frau Caren Behnke und Frau Stefanie Werren-Helfritz. Beide Studie- renden gehören zum Kreis derer, die mit ihrer wissenschaftlichen Hausarbeit das Projekt unterstützt haben. Bei dieser Gelegenheit ist zu erwähnen, dass die in dem Projekt eingeworbenen studentischen Hilfskräfte sich stets mit ganz herausragendem 57 Jahresbericht 2007 Engagement und Fachwissen der Veranstaltung gewidmet haben. Ohne diesen qua- litativ hochwertigen Beitrag wäre das spezifische Profil der Veranstaltung nach au- ßen nicht mit der jetzt erreichten Wirksamkeit darstellbar. Neu im Durchgang im Wintersemester 2007/2008 ist der Wunsch des Hessischen Kultusministeriums, Texte zu den Lernumgebungen anhand eines bestimmten Las- tenheftes auszuarbeiten, sodass sie den Gütesiegel-Schulen zur Verfügung gestellt werden können. Diese Aufgabe haben wir in der "Uni für Kinder" gern übernommen: Etliche Studierende, die an der Veranstaltung teilnehmen, entschließen sich darüber hinaus ihre wissenschaftliche Hausarbeit in Rahmen dieses Projektes zu schreiben, und diese Aufgabe lässt sich mit dem gewünschten Ausarbeiten des Materials kon- struktiv verbinden. Damit haben wir im Projekt "Uni für Kinder" eine, wenn auch klein formatierte, so doch wirksame Verbundsituation zwischen dem Hessischen Kultusministerium, der Stadt Kassel und der Universität Kassel geschaffen, aus der mehrfacher Nutzen her- vorgeht: – ein spezifisches Frühförderangebot für leistungsstarke und hochbegabte Kinder, – ein spezifisches Ausbildungsangebot für Studierende des Lehramtes L1, – ein spezifisch nutzbares Produkt für die Gütesiegel-Schulen, – nutzbares Know-how für Lehrerfortbildungen und das Entwickeln von Arbeitsfor- men und Modulkomponenten in der zweiten Phase der Ausbildung für das Lehramt L1. Perspektiven zu "Uni für Kinder" Die finanzielle Förderung der "Uni für Kinder" im WS 2007/08 fällt zeitlich zusammen mit der Verfügbarkeit der auf Studienbeiträge zurückgehenden ersten Zuweisung für das Mathematikdidaktische Labor für die Grundschule, das zum Kreis der Studien- werkstätten der Universität Kassel gehört. Durch das Wahrnehmen von Synergie beim Verwenden der Mittel konnten die logistischen Bedingungen für die Veranstal- tung entscheidend verbessert werden: Mittlerweile steht ein als Studienwerkstatt neu ausgestatteter großer, heller Raum zur Verfügung. Auch bilden die bislang zusam- mengekommenen Materialien einen umfangreichen Fundus, der langfristig sowohl den Gütesiegel-Schulen als auch den Studienseminaren zugänglich gemacht werden soll. Die Akzentsetzung auf die genannte Altersgruppe soll beibehalten werden: Da- durch leistet die Veranstaltung "Uni für Kinder" einen gezielten Beitrag zur mathema- tischen Frühförderung, der für andere Frühförderungskonzepte genutzt werden kann. Die Nachfrage der Studierenden an dieser Veranstaltung, die leider auf maximal 14 Studierende pro Wintersemester begrenzt ist, ist nach wie vor ungebrochen. Die Zahl 58 Arbeitsgruppen des ZLB der wissenschaftlichen Hausarbeiten ist mit etwa 4 pro Durchgang erfreulich hoch. Die Resonanz seitens der Eltern, seitens des Schulamtes und seitens des Hessi- schen Kultusministeriums ist sehr erfreulich. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl dies als auch die materielle Förderung erhalten bleiben. 3.15 Kunst im Kinderbuch – eine Augenreise Koordination: Ursula Venn-Brinkmann, FB 02 Mario Giordano nennt sein im Aufbauverlag erschienenes Buch Der Mann mit der Zwitschermaschine im Untertitel Augenreise mit Paul Klee. Die Augen der jungen Leser reisen in seinem Buch durch Leben und Werk Klees, indem eine Reihe von Klees Werken in ihrem biographischen Kontext vorgestellt und jeweils kleine Aus- schnitte daraus besonders fokussiert werden. Die im Rahmen des Seminars Kunst im Kinderbuch im Sommersemester 2007 vor- bereitete und auf den Fluren des Fachbereichs 02 gezeigte Ausstellung gleichen Namens verfolgte die Idee einer Augenreise im Sinne Giordanos mit einer von Ja- nosch formulierten Zielsetzung: "Wenn es so ist, […] dass also das, was eigentlich ist, sich hinter unserem Rücken befindet, auch noch mit einem Vorhang dazwischen, dann wäre es so, dass etwa mit einem Bild – sofern es Kunst ist – dieser Vorhang für einen Augenblick aufreißt. Und du etwas begreifst. In so einem Augenblick muss sich etwas in dir verändern. Du weißt danach etwas mehr als zuvor." Die Ausstellung verfolgte das Ziel, verschiedene "Vorhänge" für Kinder und Erwach- sene zu öffnen, den Betrachter zu faszinieren, neugierig zu machen auf die Ausein- andersetzung mit Kunst im Kinderbuch, nachhaltig zu wirken auf den einzelnen Be- trachter, auf die Begegnung mit Kinderliteratur unter einem besonderen Blickwinkel, auf den vielleicht ganz neu zu denkenden Deutschunterricht und sein Ziel, Kinder an Literatur heranzuführen. Die documenta 12 war Anlass für das Seminar, einen Zugang zur Kinder- und Ju- gendliteratur zu suchen, der vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, aber durchaus an die kindliche Lebenswelt anknüpft: Kunst begegnet uns tagtäglich, das ist auch in der Welt der Kinder so. Das Spektrum der im Buchhandel vorliegenden Kinder- und Jugendbücher zu der Thematik ist weit gespannt. Es umfasst: – fiktionale Texte, Romane für Kinder und/oder Jugendliche, die einzelne Ereignisse der Kunstgeschichte zum Erzählanlass wählen, 59 Jahresbericht 2007 – Geschichten um fiktive Kinderfiguren, die anlässlich von Museumsbesuchen Ein- blick in kunstgeschichtliche Zusammenhänge erhalten, – fiktionale Texte und Bilderbücher, die die Subjektivität des Betrachtens und Bewer- tens in den Mittelpunkt stellen, – Bücher, die sich in erfundenen Geschichten mit Farben und Perspektiven ausein- andersetzen, – Bilderbücher namhafter Illustratoren und Musiker, – Sachbücher für Kinder, die biographische, kunstgeschichtliche oder museumspä- dagogische Zugänge zur Kunst bieten, – Spiel- und Mitmachbücher. Kunst im Kinderbuch ist eine Thematik, die viel Spielraum für die verschiedensten Projekte lässt. In dem Seminar haben Studierende der Universität Kassel im Som- mersemester 2007 diese Ausstellung vorbereitet, in deren Mittelpunkt verschiedene Teilprojekte standen, die unterschiedliche künstlerische Aspekte in Kinderbüchern thematisieren wollten. Die Ausstellung wurde flankiert von einem Ausstellungskatalog (Ursula Venn-Brinkmann & TeilnehmerInnen des Seminars Kunst im Kinderbuch im SoSe 2007. Kunst im Kinderbuch. Katalog zur Ausstellung im Rahmen des gleich- namigen Seminars im FB 02, Institut für Germanistik, Primarstufendidaktik, Didaktik der Kinder- und Jugendmedien), der in die einzelnen Ausstellungsteile einführte und den Betrachter durch die Ausstellung geleitete, einer Online-Ausstellung (Daniel Gie- se & Gordon Alisch (2007): www.uni-kassel.de/fb9/primardidaktik/kunst) auf der Ho- mepage der Primardidaktik sowie einem Aufsatz (www.uni-kassel.de/zlb/projekte/ KiKB.pdf) einiger Studierender des Seminars. Viele Köpfe und Hände haben zum Gelingen der Ausstellung beigetragen. Ihnen ge- bührt Dank: den Studierenden des Seminars Kunst im Kinderbuch für ihr über die "normale" Seminararbeit weit hinausgehendes Engagement um Vorbereitung, Ein- richtung, Eröffnung und Begleitung der Ausstellung, den studentischen Hilfskräften für ihre Unterstützung in vielen Details, dem FB 04, dessen vom FB 02 übernomme- ne Mediothek den Basisbestand des in Planung befindlichen Kasseler Lesezentrums (KALZ) bildet und damit auch Grundstock für diese Ausstellung war (einige der ge- zeigten Exponate stammen aus diesem Materialfundus), der Hausmeisterei und eini- gen freiwilligen Regalträgern für ihre Hilfe bei der Beschaffung und dem Transport von Ausstellungsmobiliar, den Sekretariaten für Telefonate, Kopierdienst, Postvertei- lung, Einkauf, Abrechung usw., der Druckerei für die Beratung bei der Planung und schließlich für das Drucken des Ausstellungskatalogs, den "Anwohnern" rechts und links der Ausstellungsflächen für das Zurverfügungstellen von Ausstellungsflächen und für ihre Geduld während der Ausstellungsvorbereitungen, den Finanzierern, ins- besondere dem ZLB für die Unterstützung bei der Katalogherstellung und Herrn Prof. Dr. Norbert Kruse für das Auffangen mancher Lasten. 60 Arbeitsgruppen des ZLB Ein Teil der ausgestellten Bücher ist dem Basisbestand des in der Planung befindli- chen Kasseler Lesezentrums (KALZ) entnommen, das sich zukünftig als regionale Netzstelle und Forschungszentrum der Arbeit mit Kinder- und Jugendmedien widmen wird. Die Ausstellung verstand sich damit auch als erster vorbereitender Akt in der öffentlichen Arbeit des KALZ. Die Ausstellung ist ein Projekt des ZLB. Sie sollte in erster Linie Studierende, Leh- ramtsanwärterinnen und -anwärter, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schü- ler und Eltern ansprechen, institutionsübergreifend Anregungen geben für einen Zu- gang zur Kinder- und Jugendliteratur über Kunst, einen Zugang zur Kunst über Kin- der- und Jugendliteratur vermitteln, eine mögliche Vernetzung verschiedener Unter- richtsfächer vorstellen. Auswahlbibliographie zu den einzelnen Ausstellungsteilen "Darstellung von Mäusen im Bilderbuch": Adams, Susi: Fräulein Maus. Esslingen 1986. "Gestalte eine Geschichte in der Welt von Leo Lionni": Lionni, Leo: Frederick. Wien 2006. "Janosch als Künstler und Illustrator": Janosch: Der harte Kampf gegen die Gurken- sackbande. Chur/Schweiz 1995. "Wandel im Märchenbuch": Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Wien 2002. "Künstlerportrait im Kinderbuch": David, Thomas: Leonardo da Vinci: Mona Lisa. Reinbek 1997. "Bilder als Informationsträger im Kinderbuch": Maar, Paul: Lisas Reise. Esslingen 1995. "Musik im Kinderbuch": Gunsch, Elmar: Der Nussknacker. Musikalisches Märchen von Peter Tschaikowsky. Wien 2006. "Die künstlerische Heranführung an das Thema Holocaust im bebilderten Kinder- und Jugendbuch": Innocenti, Roberto; Vaner Zee, Ruth: Erikas Geschichte. Oberentfel- den 2003. "Der Tod in der Kunst": Geelen, Harrie; Hagen, Hans: Still, ich denke an das Huhn. München 1996. 61 Jahresbericht 2007 3.16 SPS-Sonderpraktikum in ausgewählten Berliner bilingualen Schulen Koordination: Dr. Margita Pätzold, FB 02 Hintergrund Das ZLB hat im Fachbereich 02 eine Sonderform der Schulpraktischen Studien (SPS) ermöglicht. Das Praktikum stand in einer thematischen Kontinuität zur voraus- gegangenen Jahrestagung des ZLB (s. Jahresbericht 2006) mit dem Schwerpunkt "Schule und Migration" vom 14. /15.07.2006. Im Rahmen der fachdidaktischen Seminare zum Lernbereich Deutsch als Zweitspra- che (Grundschule) und in entsprechenden Schulpraktischen Studien lernten Studie- rende Modelle sprachlicher Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund ken- nen. "Sprachlicher Förderung" begegnen wir in der Schulpraxis Nordhessens entwe- der als Förderunterricht in der Mehrheitssprache Deutsch oder, wenn auch nur sehr eingeschränkt, als muttersprachlichen Ergänzungsunterricht in der Erstsprache Tür- kisch (z.B. in der Koordinierten Alphabetisierung im Anfangsunterricht, kurz: Koala). In dieser Sonderform des SPS hatten Studierende, die z.T. selbst einen Migrations- hintergrund haben, die Möglichkeit, Schulmodelle kennen zu lernen, in denen die Mehrsprachigkeit der Kinder als besondere kulturelle und sprachliche Ressource im Regelunterricht genutzt und gefördert wird. Praktikumsschwerpunkte waren Beobachtungen dazu, wie die sprachlichen Voraus- setzungen der Kinder festgestellt und genutzt werden, um literale Kompetenzen bilingual aufzubauen. In diesem Zusammenhang entwickelten Studierende auch Kompetenzen darin, das Thema Mehrsprachigkeit in das Spektrum schul- und sprachpolitischer Kontexte einzuordnen. Ein weiterer Grund ein solches Sonderpraktikum durchzuführen, hängt mit Beobach- tungen zusammen, die bei Lehramtsstudierenden mit Migrationshintergrund zu ma- chen sind: Immer wieder betonen Studierende mit Migrationshintergrund, dass sie ermuntert wurden, sich gerade wegen ihrer Bilingualität für ein Lehramt zu entschei- den. Sie stellen aber fest, dass sie selbst im eigentlichen Sinne nicht (mehr) bilingual (zumindest nicht biliteral) sind und demzufolge auch nicht flexibel auf sprachliche Probleme der Kinder eingehen können. Diese Lehramtsstudierenden verfügen zwar häufig noch über eine mündlich kontextgebundene Familiensprache, für die sie aber keine metalinguistischen Zugriffe der Beschreibung haben. Der Grund dafür ist in der Art ihrer Schulausbildung zu sehen, in der sprachpolitisch das Assimilationsmodell favorisiert wurde und somit die Herkunftssprache (außerhalb des islamischen Religi- onsunterrichts) keine Berücksichtigung oder gar Förderung erfuhr. Das wirkt sich bei diesen Studierenden auch auf ihr sprachliches Differenzierungsvermögen, ihre Varie- 62 Arbeitsgruppen des ZLB tätenkompetenz im Gebrauch der deutschen Sprache, insbesondere der Schriftspra- che aus. Deshalb sollten sie alternative Modelle bilingualer Förderung kennen lernen. Formale Ergebnisse des Praktikums – Die SPS-Praktikantinnen und –Praktikanten präsentierten ihre Ergebnisse vor den Kollegien der jeweiligen Praktikumsschule. Damit wurde die erste Phase der Leh- rerausbildung mit der dritten Phase der Lehrerfortbildung verbunden, was differen- zierte didaktische Diskussionen beförderte. – Des Weiteren wird eine Dokumentation der Praktikumserfahrungen in der Reihe "Studium und Forschung" des Zentrums für Lehrerbildung publiziert (Anfang 2008). Inhaltliche Ergebnisse des Praktikums – In Fallstudien konnte gezeigt werden, dass biliteraler Schriftspracherwerb die sprachlichen Kompetenzen in beiden Sprachen stärkt und darüber hinaus dazu beitragen kann, das Handicap eines niedrigen sozialen Status und die Zugehörig- keit zu einer sprachlichen Minderheit zu kompensieren und die Basis für Chancen- gleichheit zu verstärken. – Die ausgewählten Praktikumsschulen arbeiten nach dem Konzept der Begeg- nungssprachen, welches international als Two-Way-Immersion beschrieben wird. Kinder verschiedener Sprachgruppen lernen in ihrer Erst- und Zweitsprache inner- halb des Regelunterrichts. Dies ist gleichzeitig auch ein Bildungsangebot an Kinder mit deutscher Erstsprache. Das Begegnungssprachen-Konzept kommt in Kassel nur in Verbindung mit der sogenannten Elitenzweisprachigkeit (Englisch, Franzö- sisch etc.) vor. In diesem Sonderpraktikum ging es aber um die Probleme der För- derung von Minderheitensprachen als Bestandteil des Regelunterrichts durchgän- gig bis zum Schulabschluss gehen. Diese Möglichkeit bieten zur Zeit nur Schulen in Ballungszentren, insbesondere in Berlin. – Im Praktikum wurde Wissen darüber erworben, wie Abstimmungen der Konzepte des sprachlichen Lernens in der Mehrheits- und Minderheitensprache erfolgen, die sowohl theoretisch begründbar als auch unterrichtspraktisch wirksam sind. – Untersuchungen zum Zusammenhang von sozio-kulturellem Hintergrund und den Entscheidungen von Eltern für eine bilinguale Ausbildung ihrer Kinder. Auswahl der Schulen Wir hatten die Möglichkeit, an mehreren Schulen das SPS mit insgesamt 12 Studie- renden durchzuführen. Ausgewählt wurden: 63 Jahresbericht 2007 – die Grundschule "Aziz Nesin" Berlin-Kreuzberg (Türkisch/Deutsch) – die Grundschule am Brandenburger Tor, Berlin-Mitte (Russisch/Deutsch) – die Grundschule Hannoversche Straße, Berlin-Mitte (Portugiesisch/Deutsch) Warum Schulen mit Türkisch- und Russischunterricht ausgesucht wurden, musste nicht näher begründet werden, wohl aber die mit Portugiesisch. Die Wahl fiel deshalb auf eine deutsch-portugiesische Schule, weil hier einerseits Kinder mit angolani- schem und mosambikanischem Migrationshintergrund (aus DDR-Zeiten) anzutreffen sind und andererseits Kinder von internationalen Spezialisten unterrichtet werden. Das zeigt auf interessante Weise, wie der Gebrauch mehrerer Sprachen Bestandteil der Lebenswirklichkeit ist, egal wann und warum Eltern mit ihren Kindern ihr Her- kunftsland verlassen und zeitweise in unserem Land wohnen. Differenziertere Ausführungen und inhaltliche Vertiefung zum Stand bilingualer Bil- dung und Erziehung sind in der demnächst erscheinenden Publikation des ZLB zu finden. 64 Anhang Anhang 1. Satzung 2. Organisation 3. Statistiken 4. Veranstaltungen 5. Veröffentlichungen 65 Jahresbericht 2007 Satzung zur Fortführung des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Kassel vom 17. Juli 2006 In Ausführung von § 55 Abs. 6 HHG i.d.F. von Art. 3 des Dritten Gesetzes zur Quali- tätssicherung in hessischen Schulen vom 29. November 2004 (GVBl. I S. 330) er- lässt das Präsidium der Universität Kassel folgende Satzung: 1. Zentrum für Lehrerbildung Das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel (ZLB) wird nach Maßga- be dieser Satzung fortgeführt. 2. Aufgaben Das ZLB hat die Aufgaben gemäß § 55 HHG. Insbesondere unterstützt und för- dert es die Kooperation zwischen Einrichtungen der Universität und dem regio- nalen Schulwesen: 2.1 Es sorgt in Kooperation mit den Fachbereichen und den übrigen an der Lehr- amtsausbildung der Universität beteiligten Einrichtungen für klare Strukturen der Lehre und des Studiums im Bereich der Lehramtsstudiengänge. Es fördert ein ausgewogenes Verhältnis sowie eine inhaltliche Abstimmung der fachwis- senschaftlichen, fachdidaktischen sowie erziehungs- und gesellschaftswissen- schaftlichen Anteile der einzelnen Studiengänge und unterstützt die Belange von forschendem Lernen, Praxisbezug und Polyvalenz. 2.2 Es unterstützt die Lehramtsstudiengänge sowie die Bildungsforschung als Ent- wicklungsschwerpunkte innerhalb der Universität insbesondere durch Initiierung und Unterstützung von fachbereichsübergreifender Kooperation. 2.3 Es fördert die Studienberatung im Bereich der Lehramtstudiengänge vor allem im Hinblick auf fachbereichübergreifende Themen. 2.4 Es wirkt mit bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, soweit sich dieser mit Fragen von Schule, Unterricht, Schulentwicklung oder Lehrerbil- dung befasst. 2.5 Es unterstützt den Wissenstransfer sowie projektbezogene Kooperationen zwi- schen Universität und Bildungswesen in Lehre, Forschung, Entwicklung und Weiterbildung. Insbesondere sorgt das ZLB für Information und Kooperation zwischen der Universität, dem Amt für Lehrerbildung, den regionalen Studien- seminaren, staatlichen Schulämtern, der Lehrerfortbildung und des beruflichen Bildungswesens sowie den Schulen. 66 Anhang 3. Mitgliederversammlung 3.1 Die Mitgliederversammlung des ZLB wählt den Zentrumsrat gemäß Nr. 4. und berät über den jährlichen Rechenschaftsbericht des Zentrumsvorstands. 3.2 Der Mitgliederversammlung gehören an a) als Mitglieder: 20 Vertreter und Vertreterinnen der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachdidaktiken, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht: 6 Studierende 6 Wissenschaftliche Bedienstete. Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden aus dem Kreis der vom Amt für Lehrerbildung bestellten Prüferinnen und Prüfer für die Erste Staatsprüfung von den an den Lehramtstudiengängen beteiligten Fachbereichen gemäß Anlage 1 für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Die Mitglieder gemäß Buchstabe b) werden vom Senat für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. 4. Zentrumsrat 4.1 Der Zentrumsrat berät über die Angelegenheiten des Zentrums und bereitet die Entscheidungen des Zentrumsvorstands vor. Er unterbreitet dem Präsidium die Nominierungsvorschläge für den Zentrumsvorstand gem. Nr. 5.2 Satz 2. 4.2 Dem Zentrumsrat gehören an a) als Mitglieder – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungs- und Gesellschafts- wissenschaften, von denen vier aus der Erziehungswissenschaft (ein- schließlich Institut für Berufsbildung – IBB) und je einer bzw. eine aus der Psychologie sowie aus der Politikwissenschaft oder der Soziologie stammen sollten, – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachdidaktiken und – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht – die Mitglieder der Mitgliederversammlung gemäß Nr. 3.2 b). Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden von den jeweiligen Gruppen der Mitgliederversammlung gewählt. 67 Jahresbericht 2007 5. Zentrumsvorstand 5.1 Das Direktorium gemäß § 55 Abs. 4 HHG trägt die Bezeichnung Zentrumsvor- stand. Er nimmt die gesetzlichen Aufgaben des Direktoriums gem. § 55 HHG wahr und legt der Mitgliederversammlung jährlich einen Rechenschaftsbericht vor. 5.2 Der Zentrumsvorstand besteht aus Mitgliedern des Zentrumsrats gem. Nr. 4.2a) und zwar – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften (incl. IBB), – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachdidaktiken sowie – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachwissenschaften. Das Präsidium bestellt die Mitglieder des Zentrumsvorstands aufgrund der Vor- schläge der Mitglieder des ZLB gemäß Nr. 3.2.a); der Zentrumsrat kann zu die- sen Vorschlägen Stellung nehmen. Die Bestellung bedarf des Einvernehmens mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessi- schen Kultusministerium. Die Referentinnen bzw. Referentinnen für Schulprak- tische Studien sowie für das Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium gehören dem Zentrumsvorstand mit beratender Stimme an, sofern sie nicht bereits Mitglieder sind. Der Zentrumsvorstand kann auf Vorschlag des Zentrumsrats bis zu drei weitere Mitglieder, darunter mindestens ein Student oder eine Studentin, mit beratendem Stimmrecht kooptieren. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die erstmalige Einsetzung des Zentrumsvorstands nach dieser Satzung so rechtzeitig erfolgt, dass es unmittelbar nach Ende der Amtszeit des bisherigen Zentrumsrats sowie des Zentrumsvorstands des Zentrums die Auf- gaben nach dieser Satzung wahrnehmen kann. 6. Vorsitz Ein stimmberechtigtes Mitglied des Zentrumsvorstands wird von diesem auf Vorschlag des Zentrumsrats zu dem oder der Vorsitzenden des ZLB gewählt. Er bzw. sie führt die laufenden Geschäfte nach den Beschlüssen des Zent- rumsvorstands. Der Zentrumsvorstand kann eine Stellvertretung sowie weitere Aufgaben der Vorstandsmitglieder regeln. 7. Referate 7.1 Referat Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium Das Referat erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium sorgt im Rahmen der einschlägigen Ordnungen für die Planung, Sicherstellung und Evaluation des Lehrangebots in diesem Teilstudiengang, insbesondere für die Koordination des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehr- 68 Anhang angebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehr- angebots einschließlich der studienbegleitenden Prüfungen bleibt unberührt. 7.2 Referat Schulpraktische Studien Das Referat Schulpraktische Studien ist im Rahmen der einschlägigen Ordnun- gen insbesondere zuständig für die Organisation, Begleitung, Evaluation und konzeptionelle Weiterentwicklung der Schulpraktischen Studien sowie der Or- ganisation von Fortbildungsveranstaltungen. 7.3 Mit Zustimmung des Zentrumsrats kann der Zentrumsvorstand im Rahmen der Zuständigkeit des ZLB weitere Referate einrichten. 8. Projekt- und Arbeitsgruppen Für einzelne Aufgaben kann der Zentrumsvorstand Projekt- und Arbeitsgruppen einrichten. Diese sollen insbesondere der Kooperation zwischen den Fächern sowie zwischen der Universität und dem Schulwesen dienen. 9. Externe Beteiligung, Kooperationsrat Zu den Sitzungen des Zentrumsrats sowie der Mitgliederversammlung werden das Amt für Lehrerbildung sowie Vertretungen der nordhessischen Studiense- minare, Schulämter und der Lehrerfortbildung eingeladen. Die Vertreter und Vertreterinnen dieser Einrichtungen haben Rede- und Antragsrecht. Der Koope- rationsrat, in dem Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Lehrerbildung, der Studienseminare, der Schulämter, der Lehrerfortbildung sowie einzelner Schu- len regelmäßig zusammentreffen, wird als ständige Arbeitsgruppe des ZLB fort- geführt. 10. Inkrafttreten Diese Satzung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Univer- sität Kassel in Kraft. Erlassen vom Präsidium. Die Genehmigung des Hessischen Ministeriums für Wis- senschaft und Kunst wurde erteilt. Kassel, den 1. November 2006 Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep 69 Jahresbericht 2007 Anlage 1 Mitgliederversammlung des Zentrums für Lehrerbildung Für die Mitgliederversammlung des ZLB können gemäß Nr. 3.2 a) Vertreter und Vertreterinnen aus folgenden Bereichen gewählt werden: a) Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften – 10 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01: 9 (Erziehungswissenschaft einschließlich Berufliche Bildung), 1 (Philosophie); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05: 3 (Soziologie), 2 (Politikwis- senschaft); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07: 3 (Psychologie), 2 (Berufsbil- dung); b) Fachdidaktiken – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20; c) Fachwissenschaften – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 2 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20. 70 Anhang Organisation des ZLB Mitgliederversammlung Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften Prof. Dr. Heinz Bude, FB 05 Prof. Dr. Karin Büchter, FB 07 Prof. Dr. Ute Clement, FB 07 Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Dr. Elke Döring-Seipel, FB 07 Prof. Ph.D. Harald A. Euler, FB 07 Dr. Melanie Fabel-Lamla, FB 01 Prof. Dr. Hans-Georg Flickinger, FB 01 Prof. Dr. Marek Fuchs, FB 05 Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier, FB 01 Prof. Dr. Edith Glaser, FB 01 Prof. Dr. Martin Hänze, FB 07 Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Sabine Klomfaß, FB 01 Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, FB 01 Prof. Dr. Sabine Ruß, FB 05 Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, FB 05 Prof. Dr. Frauke Stübig, FB 01 Prof. Dr. Johannes Weiß, FB 05 Prof. Dr. Jutta Wiesemann, FB 01 Fachdidaktiken Prof. Dr. Achim Barsch, FB 02 Prof. Dr. Markus Bernhardt, FB 05 Prof. Dr. Rolf Biehler, FB 01 Prof. Dr. Werner Blum, FB 17 Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen, FB 02 Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Prof. Dr. Gottfried Heinemann, FB 01 Prof. Dr. Frauke Heß, FB 01 Prof. Dr. Norbert Kruse, FB 02 Dr. Lutz Stäudel, FB 18 Dr. Peter Strutynski, FB 05 Prof. Dr. Helmut Vogt, FB 18 Prof. Dr. Tanja Wetzel, FB 20 Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Dr. Monika Zolg, FB 18 71 Jahresbericht 2007 Prof. Dr. Herbert Zwergel, FB 01 N.N. Fachwissenschaften Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, FB 05 Prof. Dr. Jens Flemming, FB 05 Prof. Dr. Andreas Gardt, FB 02 Prof. Dr. Daniel Göske, FB 02 Prof. Dr. Jan Hemming, FB 01 Prof. Dr. Reinhard Hochmuth, FB 17 Prof. Dr. Dietmar Hüser, FB 05 Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies, FB 01 Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy, FB 01 Prof. Dr. René Matzdorf, FB 18 Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg, FB 05 Prof. Norbert Radermacher, FB 20 Prof. Dr. Dr. Helmuth Rolfes, FB 01 Prof. Dr. Hans-Georg Rück, FB 17 Prof. Dr. Georg-Michael Schulz, FB 02 Prof. Dr. Franziska Sick, FB 02 Prof. Dr. Manfred Wegner, FB 05 Prof. Dr. Kurt Weising, FB 18 Dr. Hellmuth Zöltzer, FB 18 N.N. Studierende Matthias Bätzing Ann-Kathrin Bertram Antje Gaede Daniel Goßmann Tim Sauerwein Susanne van Eikels Wissenschaftliche Mitglieder Heike Damm-Pestel Dr. Raimund Dröge Dr. Herbert Hagstedt Horst Kuhley Dr. Rüdiger Schnause N.N. 72 Anhang Zentrumsrat Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften Prof. Dr. Ute Clement Prof. Dr. Heinrich Dauber Dr. Melanie Fabel-Lamla Prof. Dr. Martin Hänze Prof. Dr. Friederike Heinzel Prof. Dr. Frauke Stübig Fachdidaktiken Prof. Dr. Rolf Biehler Prof. Dr. Frauke Heß Prof. Dr. Norbert Kruse Prof. Dr. Rita Wodzinski Prof. Dr. Bernd Wollring Dr. Monika Zolg Fachwissenschaften Prof. Dr. Reinhardt Hochmuth Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy Prof. Dr. René Matzdorf Prof. Dr. Hans-Georg Rück Dr. Hellmuth Zöltzer VertreterInnen Sabine Klomfaß (EG) Prof. Dr. Claudia Finkbeiner (FD) Prof. Dr. Helmut Vogt (FD) Prof. Dr. Herbert Zwergel (FD) Prof. Dr. Achim Barsch (FD) Studierende Matthias Bätzing Antje Gaede Daniel Goßmann Justin Pfeifer Tim Sauerwein Susanne van Eikels 73 Jahresbericht 2007 Wissenschaftliche Mitglieder Heike Damm-Pestel Dr. Raimund Dröge Dr. Herbert Hagstedt Horst Kuhley Dr. Rüdiger Schnause N.N. Gäste Helga Boemans, Abteilung Studium und Lehre Dr. Christiane Borchard, Service Center Lehre Nina Gerhards, Studienberatung Lehramt Heidi Hagelüken, Studienseminar Kassel für berufliche Schulen Annette Heckmann, Studienseminar Kassel für Gymnasien Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Marianne Huttel, Amt für Lehrerbildung, Dez. Fortbildung Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Manfred Lück, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar Kassel für Gymnasien Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Dieter Schäckel, Studienseminar Kassel für Gymnasien Gunar Sonntag, Abteilung Studium und Lehre Susanne Stuhldreier, Amt für Lehrerbildung, Prüfungsstelle Kassel Ursula Uzerli, Amt für Lehrerbildung, Prüfungsstelle Kassel Heinrich Vaupel, Staatliches Schulamt Zentrumsvorstand Prof. Dr. Bernd Wollring (Vorsitzender) Prof. Dr. Martin Hänze Prof. Dr. Reinhard Hochmuth Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies Prof. Dr. Norbert Kruse Prof. Dr. Frauke Stübig Prof. Dr. Heinrich Dauber (Referat SPS) Prof. Dr. Friederike Heinzel (Referat Kernstudium) Matthias Bätzing Dr. Rüdiger Schnause Rolf Wachs Geschäftsstelle Wolfgang Gabler Lucia Stabik 74 Anhang Studierendenzahlen für die Lehramtsstudiengänge 75 Le hr am ts st ud ie re nd e U ni K as se l 20 03 b is 2 00 7 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1) fü r 2 00 3: n ur W irt sc ha fts pä da go gi k 2) in cl . Z us at z- u nd E rw ei te ru ng sp rü fu ng 3) 1 . u nd 2 . F ac hs em es te r d es W S 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) in sg es .2) S t.- A nf .3) L1 14 24 43 8 12 05 22 5 11 22 14 5 10 06 13 4 69 8 13 0 L2 67 0 24 9 78 1 30 2 93 3 25 6 97 4 19 4 92 3 20 4 L3 12 70 40 5 11 35 30 1 13 37 37 9 14 18 27 3 14 54 36 0 L4 1) 78 3 25 6 63 5 14 6 70 1 18 1 72 1 17 7 66 3 16 5 6 41 47 13 48 37 56 97 4 40 93 96 1 41 19 77 8 37 38 85 9 St ud ie re nd e un d St ud ie na nf än ge r1 ) i n Le hr am ts st ud ie ng än ge n 20 06 L1 L2 L3 S um m e S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA S tu d. S tu dA Ita lie ni sc h 22 0 22 0 B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k 23 1 B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k 26 0 P hi lo so ph ie 10 5 59 10 5 59 P hy si k 52 15 68 20 12 0 35 K un st 18 4 17 3 10 3 16 13 8 23 M us ik 35 3 22 5 82 19 13 9 27 C he m ie 35 13 10 7 35 14 2 48 S pa ni sc h 15 3 60 15 3 60 Fr an zö si sc h 26 4 26 8 10 6 28 15 8 40 A rb ei ts le hr e 22 0 89 1 0 22 1 89 K at h. R el ig io n 10 8 9 67 23 50 18 22 5 50 G es ch ic ht e 16 7 10 28 0 22 22 7 32 E rd ku nd e 10 7 7 13 5 2 24 2 9 B io lo gi e 11 7 28 18 7 35 30 4 63 P ol iti k un d W irt sc ha ft2 ) 16 8 18 24 8 32 41 6 50 S ac hu nt er ric ht 55 6 82 55 6 82 E v. R el ig io n 32 5 42 14 0 45 12 3 42 58 8 12 9 E ng lis ch 23 1 13 15 4 16 31 0 56 69 5 85 W irt sc ha fts pä da go gi k 73 7 19 1 S po rt 22 2 10 18 9 14 33 4 35 74 5 59 M at he m at ik 76 5 13 0 25 8 77 21 5 68 12 38 27 5 D eu ts ch 64 4 13 4 41 1 79 44 6 82 15 01 29 5 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1) Z ah le n de s W S 0 6/ 07 , 1 . u nd 2 . F ac hs em es te r ( in cl . 3 .+ 4. F ac h so w ie Z us at z- u nd E rw ei te ru ng sp rü fu ng ) 2) in cl . a us la uf en de r S tu di en ga ng S oz ia lk un de S tu d ie re n d e u n d S tu d ie n an fä n g er 1 ) in L eh ra m ts st u d ie n g än g en 2 0 0 7 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1 ) Z a h le n d e s W S 0 7 /0 8 , 1 . U n d 2 . Fa ch se m e st e r (i n cl . 3 .+ 4 . Fa ch s o w ie Z u sa tz - u n d E rw ei te ru n g sp rü fu n g ) 2 ) in kl . a u sl a u fe n d e r S tu d ie n g a n g S o zi a lk u n d e L1 L2 L3 S u m m e S tu d . S tu d A S tu d . S tu d A S tu d . S tu d A S tu d . S tu d A A rb ei ts le h re 1 1 2 0 3 5 2 1 0 2 0 5 5 3 B er u fs p ä d a g og ik E le kt ro te ch n ik 1 8 5 B er u fs p ä d a g og ik M et al lt e ch n ik 2 0 1 0 B io lo g ie 1 2 0 3 2 1 8 2 4 1 3 0 2 7 3 C h e m ie 4 4 1 2 1 0 4 2 5 1 4 8 3 7 D e u ts ch 5 3 6 1 3 2 3 7 0 8 5 4 4 1 9 3 1 3 4 7 3 1 0 E n g lis ch 1 2 3 1 7 1 2 0 1 6 3 0 9 8 1 5 5 2 1 1 4 E rd k u n d e 9 1 0 1 0 8 0 1 9 9 0 E v . R e lig io n 1 8 1 2 6 1 3 2 4 2 1 2 1 3 6 4 3 4 1 0 4 Fr a n zö si sc h 1 2 0 2 6 9 1 0 1 3 0 1 3 9 3 9 G e sc h ic h te 1 8 7 7 0 3 4 3 1 0 9 5 3 0 1 7 9 It al ie n is ch 1 6 0 1 6 0 K at h . R e lig io n 5 8 1 0 6 8 1 5 4 2 1 2 1 6 8 3 7 K u n st 1 2 1 1 5 3 1 0 4 1 8 1 3 1 2 2 M at h e m at ik 5 9 5 1 3 2 2 4 4 6 7 2 1 2 6 2 1 0 5 1 2 6 1 M u si k 2 7 3 2 1 4 1 0 8 3 4 1 5 6 4 1 P h ilo so p h ie 9 1 3 1 9 1 3 1 P h y si k 4 3 1 5 5 7 2 1 1 0 0 3 6 Po lit ik u n d W ir ts ch af t2 ) 1 7 3 5 4 2 9 5 9 7 4 6 8 1 5 1 S a ch u n te rr ic h t 3 9 6 8 3 3 9 6 8 3 S p a n is ch 1 5 6 5 1 1 5 6 5 1 S p or t 1 3 8 1 2 1 8 1 2 8 3 3 0 5 7 6 4 9 9 7 W ir ts ch af ts p äd a g o g ik 6 8 3 1 7 0 Le hr am ts st ud ie re nd e in d en F äc he rn 2 00 6 0 20 0 40 0 60 0 80 0 10 00 12 00 14 00 16 00 Ita lie ni sc h B er uf sp äd ag og ik M et al lte ch ni k B er uf sp äd ag og ik E le kt ro te ch ni k P hi lo so ph ie P hy si k K un st M us ik C he m ie S pa ni sc h Fr an zö si sc h A rb ei ts le hr e K at h. R el ig io n G es ch ic ht e E rd ku nd e B io lo gi e P ol iti k un d W irt sc ha ft S ac hu nt er ric ht E v. R el ig io n E ng lis ch W irt sc ha fts pä da go gi k S po rt M at he m at ik D eu ts ch Anhang Veranstaltungen des ZLB 17.01.2007: 13. Kasseler Englisch Colloquium (KEC): Text- und Kulturkompetenz diagnostizieren – Veranstaltung der AG Kooperation der drei Phasen: Englisch alle Schularten 01.02.2007: Konstituierende Sitzung der Mitgliederversammlung des ZLB 20.03.2007: Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel sowie insbesonde- re des ZLB – Gespräch mit Vertretung des HKM und des HMWK 03.05.2007: 1. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 03.05.2007: Vom Lesen und Schreiben in einer Medienumgebung. Vortrag von Andrea Bertschi-Kaufmann – Veranstaltung der AG Lesekompetenz 09.05.2007: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2007 15./16.06.2007: ZLB-Jahrestagung 2007: Beratung in der Lehrerbildung. Wege zur Stärkung der Selbst- und der Fachkompetenz, mit Vorträgen von: Andreas Lenz: Selbst- und Fachkompetenz in der Lehrerbildung Telse Iwers-Stelljes: Förderung reflexiv-regulativer Selbstkompetenz durch Introvision Frauke Heß und Olaf Pyras: Die Stärken stärken – Videogestützte Fallarbeit im In- strumentalunterricht Margit Meissner: Selbst-Bewusstsein und Portfolioarbeit Detlef Peukert: Video-Feedback gestützte Unterrichtsanalyse zur Bewältigung päda- gogischer Standardsituationen (VUBpS) 22./23.06.2007: Vom Lesen und Schreiben in der Schule – Veranstaltung der AG Lesekompetenz 26.06.2007: Kooperationsrat: Modularisierung – Erfahrungen, Chancen und Gefah- ren 17.07. bis 31.10.2007: Ausstellung "Kunst im Kinderbuch" der gleichnamigen AG Wintersemester 2007/08: Ringvorlesung: Vorrang des Verstehens – Die Aktualität Martin Wagenscheins als Pädagoge 13.11.2007: Kooperationsrat: Veränderungen und Perspektiven der Lehrerbildung auf europäischer Ebene 15.11.2007: 3. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 01.12.2007: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2007/2008 31.01.2008: 2. Mitgliederversammlung des ZLB 81 Jahresbericht 2007 Veröffentlichungen des ZLB Reihe Studium und Forschung (zu beziehen über kassel university press GmbH: http://www.upress.uni-kassel.de) Die Reihe Studium und Forschung wird vom ZLB herausgegeben. Veröffentlicht wer- den zum einen hervorragende Untersuchungen von Examenskandidatinnen und - kandidaten, die schul- und unterrichtsrelevante Themen behandeln. Zum anderen werden Tagungsberichte publiziert, die sich auf aktuelle Forschungs- und Entwick- lungsergebnisse zu Fragen von Schule, Unterricht und Lehrerbildung beziehen. Bis- her erschienene Bände: Katajun Sarlak-Kuhlmann: Michel Foucaults historische Diskursanalyse. Bausteine zu ihrer Form, Funktion und lektürepraktischen Vermittlung, 2002 Susanne Witrzens: Die Schuleingangsstufe Lohfelden-Vollmarshausen im Prozess der Veränderung, 2001 Claudia Ries: Die gymnasiale Oberstufe aus der Sicht von SchülerInnen und AbsolventInnen. Eine an der Modellschule Obersberg Bad Hersfeld durchgeführte empirische Untersu- chung, 2002 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Selbstständiges Lernen mit Neuen Medien. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 21.02.2002 Dominik Leiß: Arbeitstechniken im Mathematikunterricht. Begriffsklärung, Beispiele und empirische Erhebungen, 2003 Sabrina Deisler: Der Strom macht's. Vorstellungen 9-11jähriger Kinder zum Thema Strom, 2003 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Gestalten – Entdecken. Lernumgebungen für selbstständiges und kooperatives Ler- nen. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kas- sel am 03. Juli 2003 Margita Pätzold, Kathrin Rost: Fremdes Land und fremde Schule. Anmerkungen zu einem Studienaufenthalt in Finnland, 2004 82 Anhang Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Heterogenität und die Gestaltung von Lernumwelten. Workshop der Studienwerkstät- ten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 07.10.2004 Klaus-Dieter Lenzen, Susanne Pietsch (Hrsg.): Von H wie Hausarbeit bis P wie Portfolio. Von klassischen zu neuen Formen des Leistungsnachweises im Lehrerstudium – eine Handreichung, 2005 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Diagnose und Förderung von Lernprozessen durch Lernumgebungen. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 13.10.2005 Reihe Arbeitspapiere (zu finden unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/Publika.html) Als Arbeitspapiere werden Ergebnisse und Zwischenergebnisse von Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB in einfacher Form (z.B. Kopien oder Netzeinstellung) publi- ziert. Sie dienen in erster Linie der gegenseitigen Information der im Rahmen des ZLB-Netzwerks kooperierenden Institutionen. Psychosoziale Belastungen im Lehramt Ergebnisse der empirischen Untersuchung und Bericht der Arbeitsgruppe, 2003 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2003 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 13./14.06.2003 Evaluation des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel Qualifizierungskurs für Lehrbeauftragte im Wintersemester 2003/04 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2004 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 18./19.06.2004 Zweite Evaluation des Qualifizierungskurses für Lehrbeauftragte Fortführung des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel im WS 2004/05 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2005 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 17./18.06.2005 Manual zur Durchführung eines zweitägigen Seminars: Psychosoziale Grundkompe- tenzen im Lehrerberuf Bearbeitet im Auftrag der AG "Eignung für den Lehrerberuf", 2006 83 Universität Kassel Geschäftsstelle 34109 Kassel Fon: 0561/804-2324 Fax: 0561/804-3169 Mail: zlb@uni-kassel.de http://www.uni-kassel.de/zlb/