Jahresbericht 2008 Jahresbericht 2008 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel 5 2. Aktivitäten des ZLB 10 2.1 Jahrestagung 2008 10 2.2 Referat Schulpraktische Studien 15 2.3 Referat Kernstudium 19 2.4 Studienberatung Lehramt 22 2.5 Mentorentag 25 3. Arbeitsgruppen 27 3.1 Psychosoziale Basiskompetenzen für den Lehrerberuf 27 3.2 Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung 31 3.3 Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik 33 3.4 Kooperation der drei Phasen: Englisch in allen Schularten 34 3.5 ADEQUA – Selbstständiges kooperatives Lernen im Englischunterricht 41 3.6 Lesekompetenz 43 3.7 Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen 45 3.8 Studienwerkstätten 48 3.9 Modularisierung für Lehramtsstudiengänge 50 3.10 Online-Fallarchiv Schulpädagogik 51 3.11 Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen 53 3.12 Uni für Kinder 55 Anhang 57 2 Vorwort Vorwort Es gehört zu dem Konzept der Lehrerbildung an der Universität Kassel, dass Koope- ration über die Universität hinaus mit Schulen, Studienseminaren, AfL, Schuladmi- nistration, anderen Hochschulen sowie weiteren an der schulischen Bildung beteilig- ten Einrichtungen sowohl in Lehre als auch in Forschung und Entwicklung außeror- dentlich hilfreich ist. Dies bringt auch der Jahresbericht des ZLB für 2008 zum Aus- druck. Viele Projekte aber auch die Arbeit in den Gremien belegen zugleich, dass diese Kooperation nur mit hohem Engagement der Beteiligten gelingen kann und dass dieses Interesse an institutionsübergreifender Arbeit der Ermunterung und der Unterstützung bedarf. Besonders hervorzuheben ist für dieses Jahr der äußerst erfreuliche Erfolg des im Rahmen eines Projekts des ZLB entwickelten Seminarmodells "Psychosoziale Ba- siskompetenzen im Lehrerberuf", das im hessischen Wettbewerb für Exzellenz in der Lehre mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Das Modell basiert auf einer seit vielen Jahren im ZLB projekthaft und institutionsübergreifend erarbeiteten Konzepti- on und entwickelt sich gegenwärtig unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Dauber, Prof. Dr. Dorit Bosse, Dr. Elke Döring-Seipel und Timo Nolle zu einem weiteren mar- kanten Merkmal der Lehrerbildung an der Universität Kassel. Meinen herzlichen Glückwunsch an die Preisträger verbinde ich mit einem nachdrücklichen Dank des ZLB für die jahrelange Entwicklungsarbeit an dem Konzept dieses Modells. Wie der vorliegende Bericht ebenfalls dokumentiert, sind in diesem Jahr an der Uni- versität Kassel die Studierendenzahlen in den Lehramtsstudiengängen erneut deut- lich gestiegen und haben einen seit vielen Jahren nicht mehr verzeichneten Höchst- stand erreicht. Gerade angesichts der modularisierten Studienstrukturen erfordert dies von allen Beteiligten hohen Einsatz, zumal gerade die Lehramtsstudiengänge in besonderer Weise der Koordination nicht nur innerhalb der Fachbereiche sondern auch fachbereichsübergreifend bedürfen. Das ZLB wird sich weiterhin bemühen, zu einer Erleichterung dieser Koordinationsaufgaben beizutragen. Als eine wegweisende Entwicklung des Jahres werte ich die von der KMK verab- schiedeten "Ländergemeinsamen fachlichen Anforderungen für Lehramtsstudien- gänge", die für unsere Studiengänge in der Zukunft maßgebliche fachliche Standards setzen. Gerade bei der Beratung und Umsetzung dieser Standards werden sich die gewachsenen Kooperationsstrukturen der Universität Kassel in der zweiten und drit- ten Phase bewähren. Wie in den vergangenen Jahren soll auch dieser Bericht dazu dienen, nicht nur einen Eindruck der Aktivitäten des ZLB zu vermitteln, sondern auch zur weiteren Beteili- gung in den Projekten und Gremien des ZLB anregen. Auch Kritik und Anregung sind ausdrücklich erwünscht. 3 Jahresbericht 2008 Ich danke allen, die mit ihren Beiträgen die Vorbereitung dieses Berichts unterstützt haben. Ein besonderer Dank geht an Frau Stabik für die umsichtige Betreuung des Textes. Kassel, im Januar 2009 Prof. Dr. Bernd Wollring 4 Aktivitäten des ZLB 1. Zur Situation der Lehrerbildung an der Universität Kassel Das Profil der Lehrerbildung an der Universität Kassel ist gekennzeichnet durch eine spezifische Integration von wissenschaftlichem Studium und Praxisbezug mit dem Ziel der Professionalisierung für eine breit angelegte Erziehungs- und Bildungsauf- gabe, die einen Kernbereich in der Kompetenz für fachliche Wissensvermittlung hat. Vier Elemente prägen dieses Modell des Lehramtsstudiums: – die Fachwissenschaften, die nahezu alle üblichen Schulfächer abdecken, – die Fachdidaktiken, die in enger Abstimmung mit den Fachwissenschaften gelehrt werden, – das erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium, das die Bil- dungswissenschaften (Erziehungswissenschaft sowie Anteile von Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte) integriert, – die Schulpraktischen Studien, die mit mehreren Praxisphasen einen iterativen Er- fahrungs- und Reflexionsprozess zwischen wissenschaftlichem Wissen und schul- praktischem Können anbahnen. Dieses Konzept gilt gleichermaßen für die an der Universität Kassel angebotenen Lehramtsstudiengänge für – Grundschulen – Hauptschulen und Realschulen – Gymnasien sowie – Beruflichen Schulen. Es realisiert sich in einem an professioneller Selbstständigkeit orientierten Lehrbe- trieb, der mit Elementen von forschendem Lernen der Offenheit wissenschaftlicher Entwicklung Rechnung trägt und gleichzeitig der Befähigung zum aktiven lebenslan- gen Lernen im Beruf dient. Innovation basiert wesentlich auf der Forschung, die nach Möglichkeit in den Lehrbetrieb integriert wird. Dies gilt gleichermaßen für Fachwis- senschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften. Als ein breit angelegter Schwerpunkt hat sich an der Universität Kassel die empirische Bildungsforschung entwickelt, wobei besonders der Projektverbund "Lehren Lernen Literacy" zu Fragen des selbstständigen Lernens im Fachunterricht eine differenzierte Ausstrahlung in die Lehre entfaltet, da hier Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Pädagogische Psychologie mit gemeinsam entwickelten Modellen und Konzepten kooperieren. Es gehört zu den gewachsenen Erfahrungen der Lehrerbildung, dass die Integration verschiedener Wissenschaften sowie verschiedener Institutionen mit dem Ziel der Professionalisierung geeignete Strukturen für die Kooperation der Beteiligten erfor- 5 Jahresbericht 2008 derlich macht. Eine wichtige Voraussetzung bildet hier die Entwicklung von Netzwer- ken zwischen Personen und organisatorischen Einheiten: – an der Universität mit ihren Fachbereichen, Instituten sowie einzelnen zentralen Einrichtungen, – gleichzeitig aber auch mit Schulen und Studienseminaren, AfL, Schulaufsicht, IQ und Ministerien sowie mit anderen Universitäten. Hier sieht das ZLB eine entscheidende Aufgabe. Dabei hat sich eine Konzeption herausgebildet, die neben stabilen Kommunikationsstrukturen in Gremien auf projektförmigen Formaten für innovative institutionsübergreifende Aktivitäten basiert. Erneut hessischer Lehrpreis für ein ZLB-Projekt Bereits zum zweiten Mal wurde ein Projekt des ZLB im Rahmen der Preisverleihung für Exzellenz in der Lehre an den hessischen Hochschulen ausgezeichnet: Nachdem im Jahr 2007 das "Projekt K" den zweiten Preis erhielt, wurde nunmehr im Jahr 2008 das Projekt "Psychosoziale Basiskompetenzen für den Lehrerberuf" mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Das seit Wintersemester 2008/09 verpflichtend für alle Lehr- amtsstudierenden der Studiengänge für das Lehramt an Grundschulen, an Haupt- schulen und Realschulen sowie an Gymnasien eingeführte Verfahren zur diagnosti- schen Überprüfung von psychosozialen Basiskompetenzen bei den Studienanfänge- rinnen und -anfängern basiert auf umfangreichen Vorarbeiten, die seit mehreren Jah- ren ebenfalls im Rahmen von ZLB-Projekten durchgeführt wurden. Ziel dieses Ver- fahrens ist es, den Studierenden möglichst frühzeitig Hinweise auf ihre personalen Kompetenzen für den Lehrerberuf zu geben, um einerseits auf diese Dimension be- reits während des Studiums aufmerksam zu machen und andererseits in Problemfäl- len beratend tätig zu werden. Das Projekt wird von Prof. Dr. Heinrich Dauber in Ko- operation mit Prof. Dr. Dorit Bosse, Elke Dr. Döring-Seipel und Timo Nolle geleitet. Ihnen allen gratuliert das ZLB herzlich zu der Auszeichnung! Erneut mehr Studierende in den Lehramtsstudiengängen Wie bereits 2007 sind auch im Jahr 2008 die Anfängerzahlen in den Lehramtsstu- diengängen erneut gestiegen. Dabei ist die erhöhte Gesamtzahl von 986 gegenüber 859 im wesentlichen auf mehr Erstsemester im L1-Studium (57 % Steigerung ge- genüber dem Vorjahr) und bei L4 (+ 50 %) zurückzuführen, während der Wert für L2 nahezu konstant und der für L3 sogar leicht rückläufig ist. Auch die Zahl der Lehr- amtsstudierenden insgesamt ist deutlich gestiegen und erreicht mit 4365 den höchs- ten Wert der vergangenen fünf Jahre. Mit 24 % stellen die Lehramtsstudiengänge damit wiederum knapp ein Viertel aller Studierenden der Universität Kassel. (Nähere Einzelzeiten finden sich im Anhang dieses Berichts, S. 68 ff). 6 Aktivitäten des ZLB Die deutliche Zunahme der Zahlen für die Lehramtsstudiengänge liegt im Trend für die Universität Kassel insgesamt, die im Jahr 2008 über 10 % mehr Studierende zu verzeichnen hat als im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies neben der Attraktivität der Studiengänge sicherlich auch auf die demografische Entwicklung. Außerdem ist trotz der hohen Anfängerzahl zu berücksichtigen, dass viele der Studiengänge, z.B. das Lehramt an Grundschulen sowie eine Reihe von Fächern der übrigen Lehramtsstu- diengänge Zulassungsbeschränkungen haben, ohne die die Anfängerzahlen sicher- lich noch deutlich höher gelegen hätten. Nicht ganz ohne Bedeutung dürfte auch der Wegfall von Studienbeiträgen in Hessen ab Wintersemester 2008/09 sein, wobei sich auch der Wegfall der Langzeitstudiengebühren bei der Frage eines früheren oder späteren Studienabschlusses auswirken kann. Unklare Perspektiven für das Bachelor-/Master-Modell in Hessen Während in den meisten anderen Bundesländern die im Rahmen des Bologna- Prozesses angestrebte Einführung von gestuften Studiengängen für die Lehrämter bereits begonnen hat oder zumindest konzeptuell vorbereitet ist, herrscht in der hes- sischen Politik zu diesem Thema bislang deutliche Zurückhaltung. Mit dem Lehrerbil- dungsgesetz von 2005 wurde zwar eine Modularisierung der Lehramtsstudiengänge – wie im Bologna-Prozess ebenfalls vorgesehen – eingeführt, gleichzeitig wurde je- doch das Staatsexamen beibehalten und die Einführung gestufter Lehramtsstudien- gänge auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Da das hessische Lehrerbildungs- gesetz bis Ende 2009 befristet ist und grundsätzlich bis 2010 die gestuften Studien- gänge an den deutschen Universitäten eingeführt sein sollen, herrscht nunmehr für Hessen in dieser Frage eine gewisse Dringlichkeit. Eine Arbeitsgruppe des ZLB hat zu den Strukturen gestufter Lehramtsstudiengänge bereits Ende 2007 Empfehlungen vorgelegt, die sowohl innerhalb des ZLB als auch zwischen den hessischen Universitäten beraten wurden. Ein Arbeitskreis der hessi- schen Zentren für Lehrerbildung bereitet abgestimmte Vorschläge für ein gestuftes Modell vor (vgl. unten Ziff. 3.2). Bislang fehlen jedoch klare Aussagen der hessischen Parteien und der Landesregierung über die künftige Struktur, so dass an den Univer- sitäten nach wie vor Unsicherheit über die künftigen rechtlichen Rahmenvorgaben besteht. Hier sind baldige politische Entscheidungen dringend erforderlich, wenn der Fahrplan des Bologna-Prozesses in Hessen eingehalten werden soll. Strikt abzuleh- nen ist in diesem Kontext allerdings ein überstürztes Verfahren, das die Universitäten zu raschen Anpassungen an gesetzliche Vorgaben zwingen würde. Das lange Zö- gern der hessischen Politik in dieser Frage darf nicht zu einem Umsetzungsverfahren an den Universitäten führen, das die notwendige Breite der Beratungen über abge- stimmte Konzepte verhindern würde. 7 Jahresbericht 2008 Akkreditierung für gestuften L4-Studiengang Auch ohne gesetzliche Vorgaben für gestufte Lehramtsstudiengänge hat die Univer- sität Kassel für das Lehramt an beruflichen Schulen bereits gestufte Studiengänge eingerichtet, die mittlerweile auch akkreditiert wurden. Die Studiengänge für Berufs- pädagogik Metalltechnik und Elektrotechnik sowie für Wirtschaftspädagogik werden jetzt in der Struktur eines sechssemestrigen Bachelor-Studiums und eines darauf aufbauenden viersemestrigen Master-Studiums angeboten, wobei erst der Master- abschluss zum Vorbereitungsdienst qualifiziert. Neue fachliche Standards für die Lehrerbildung Im Oktober 2008 hat die KMK mit den "Ländergemeinsamen fachlichen Anforderun- gen für Lehramtsstudiengänge" erstmals auch für die einzelnen Fächer der Lehr- amtsstudiengänge fachliche Standards formuliert. Diese werden sowohl für die be- reits existierenden Lehramtsstudiengänge von Bedeutung sein, vor allem aber bei der Einrichtung von gestuften Lehramtsstudiengängen künftig zur Anwendung kom- men. Im ZLB kritisierten mehrere Mitglieder das Verfahren, in dem die Vorgaben zu- stande gekommen seien; für eine breite Beratung innerhalb der einzelnen Fächer seien die Fristen zur Stellungnahme zu kurz gewesen. Andererseits, so wurde be- tont, handele es sich lediglich um Mindestanforderungen, die ergänzbar gehandhabt werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, für künftige Überarbeitungen Kri- tik sowohl hinsichtlich des Verfahrens als auch der nunmehr festgelegten Inhalte zu formulieren. Engpässe bei Staatsexamen zu erwarten Da für die modularisierten Lehramtsstudiengänge L1 – L3 weiterhin nach den Modul- prüfungen ein Staatsexamen durchgeführt wird, hat sich der Prüfungsaufwand für diese Studiengänge deutlich erhöht. Wenn sich 2009 in breiterem Umfang Absolven- ten und Absolventinnen dieser Studiengänge zum Staatsexamen melden, werden zudem im Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudium zwei Prü- fungen erforderlich sein: eine Klausur in einem Schwerpunkt und eine mündliche Prüfung in einem weiteren Schwerpunkt. Bei den gegenwärtigen Jahrgangsbreiten und der begrenzten Anzahl für Prüferinnen und Prüfern wird diese zweifache Prüfung im Kernstudium sicherlich zu drastischen Engpässen führen, auf die das Zentrum für Lehrerbildung das Hessische Kultusministerium bereits im Januar 2008 aufmerksam gemacht und – leider bisher ohne Erfolg – eine rasche Änderung dieser gesetzlichen Vorgaben gefordert hat. 8 Aktivitäten des ZLB Kritik an "Lehrer nach Hessen" Neben dem sogenannten "Quereinstieg", der die Zulassung von Bewerberinnen und Bewerbern ohne Lehramtsstudium, aber mit anderen fachlich einschlägigen Studien- abschlüssen zum Referendariat ermöglicht, ist im Jahr 2008 mit dem Programm "Lehrer nach Hessen" ein weiterer Sonderweg in das Lehramt eröffnet worden, der sogar ohne Referendariat und Zweite Staatsprüfung den sofortigen Beginn einer Lehrertätigkeit eröffnet: Sofern in einzelnen Schulen festgestellt wird, dass für be- stimmte Fächer im normalen Besetzungsverfahren keine Bewerber oder Bewerberin- nen gefunden werden können, besteht nunmehr die Möglichkeit, über dieses Son- derprogramm Lehrer oder Lehrerinnen sofort einzustellen, die zwar ein fachlich ein- schlägiges oder affines Studium absolviert haben, jedoch keine erziehungswissen- schaftliche, psychologische und fachdidaktische Ausbildung durchlaufen haben müs- sen. Die noch fehlenden Qualifikationen sollen in einem noch näher zu bestimmen- den Weiterbildungsverfahren erst während der Lehrtätigkeit erworben werden. Erste Beratungen im ZLB zu diesem Programm führten neben Verständnis für die Dringlichkeit der Abdeckung von Fachunterricht in sogenannten Mangelfächern auch zu deutlicher Kritik. Das Thema wird weiter diskutiert werden, insbesondere im Hin- blick auf die Frage, inwieweit sich die Universität an den Weiterbildungsmaßnahmen für diese Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern beteiligen sollte. Neue Strukturen für die Mitbestimmung von Lehramtsstudierenden Nachdem seitens der Kasseler Hochschulleitung die Bildung einer fachbereichsüber- greifenden Fachschaft Lehramt unter Hinweis auf die Rechtslage nach dem hessi- schen Hochschulgesetz abgelehnt worden ist, besteht innerhalb des ZLB Einigkeit, dass durch eine Änderung der Satzung hier neue Formen für die studentische Selbstverwaltung geschaffen werden sollen. Vor allem ist daran gedacht, eine direkte Wahl der studentischen Vertreterinnen und Vertreter im ZLB durch die Lehramtsstu- dierenden der Universität herbeizuführen und der studentischen Vertretung weitere Arbeitsmöglichkeiten, z.B. durch eigene Räumlichkeiten und einen eigenen Etat, zur Wahrnehmung der studentischen Interessen zu verschaffen. Die entsprechenden Änderungen der Satzung soll im kommenden Jahr herbeigeführt werden, so dass im Wintersemester 2009/10 die neue Vertretung gewählt werden kann. 9 Jahresbericht 2008 2. Aktivitäten des ZLB Entsprechend seinem Auftrag, fachbereichs- und universitätsübergreifend zu wirken, hat das ZLB auch im Jahr 2008 kontinuierlich an seiner Konzeption zur Vernetzung der an der Lehrerbildung beteiligten Einrichtungen durch stabile Kommunikations- strukturen und die Kooperation im Projekt- und Arbeitsgruppen gewirkt. Als sehr er- freulich ist dabei zu konstatieren, dass trotz des erheblichen Arbeitsdrucks in allen Bereichen offensichtlich das hohe Interesse an der Realisierung gemeinsamer Ziele maßgeblich zu beigetragen hat, die Kooperation im Rahmen des ZLB erfolgreich und zufriedenstellend zu gestalten. 2.1 Jahrestagung 2008 "Welches Fachwissen erfordert guter Unterricht? – Fachwissen und Lehrerbildung" so lautete das Thema der Jahrestagung des ZLB. Vor dem Hintergrund der Ringvor- lesung zu Martin Wagenschein im Wintersemester 2007/08 hatte sich die Frage nach den spezifischen Anforderungen an den fachwissenschaftlichen Beitrag zur Lehrer- bildung neu gestellt. Auch schien das Thema im Hinblick auf die Kompetenzorientie- rung in der Lehrerbildung von aktueller Brisanz. In seiner Einleitung zur Tagung spannte Prof. Wollring einen breiten Bogen: Erforder- lich sei für die Lehrerbildung ein Konzept für lebenslanges Lernen. Dabei müsse ge- rade in Hessen das Stadium eines Denkverbots zur Einführung von Bachelor und Master-Abschlüssen für die Lehrerbildung überwunden werden. Die Lehrerbildung müsse sich am Berufsbild des Lehramts orientieren und dürfe nicht ausschließlich von der Fachsystematik der Wissenschaften ausgehen. In einem Konzept des lebenslangen Lernens müsse die erste Phase auch mit einem gestuften Modell von vornherein die Aufgaben der zweiten und dritten Phase berück- sichtigen; dies bedeute insbesondere: – Die fachwissenschaftliche Ausbildung veralte häufig schnell, wobei langlebige und kurzlebige Fachinhalte ebenso zu unterscheiden seien wie solche, die früh im Stu- dium und später in der Fortbildung angelegt werden könnten. – Im Hinblick auf unterschiedliche Aufgabenfelder im Bereich der Lehrämter stelle sich die Frage, wann eine Differenzierung einsetzen müssen, z.B. für Fachlehrer und Klassenlehrer, für Funktionsstellen in der Schule oder für Ausbilderfunktionen in der zweiten und dritten Phase. Insgesamt gehe es weniger um die Fragen, wie viel an Fachwissenschaft erforderlich sei, sondern um die Frage, was, wo und wann. 10 Aktivitäten des ZLB Prof. Rinkens (Universität Paderborn) berichtete vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen in Nord- rhein-Westfalen über konkrete Erfahrungen mit der Ein- führung einer leitbildorientierten Integration von Fach- wissenschaften in der Lehrerbildung. Heute zeichne sich ab, dass die input- und themenorientierte Steue- rung der Lehrerbildung seitens dieses Landes durch eine Outputorientierung ersetzt werde, bei der das Land nur noch Aufnahmekriterien für die zweite Phase defi- niere und die Universitäten weite Spielräume hätten, wie sie die entsprechenden Kompetenzen bei den Stu- dierenden ausbilden. In Paderborn sei eine entsprechende Entwicklung bereit 2005 vorbereitet worden, indem sich die Lehrerbildung a prüfbaren Standards ausgerichtet hätte. Dabei sei man Leitbild der Schule, hätte daraus Kompetenzen für Lehr Schritte zum Erwerb der Kompetenzen entwickelt. Eine w ge gespielt, welche Inhalte besonders relevant für Lehra die entsprechenden Diskussionen habe die Universität " nen" etabliert. Aktuell werde deutlich, dass die Rahmenvorgaben neben ten Aufnahmekriterien des Landes zusätzlich durch KM rerausbildung bestimmt würden. Bereits 2004 seien die S senschaften erarbeitet worden. Der Diskussionsprozess fü zelnen Fächern (Fachwissenschaften und Fachdidaktik), abgeschlossen. Auch diese Standards werden zwar kom hätten aber ihr Schwergewicht nach wie vor auf Fachinha ergebe sich daraus für die nächsten Jahre ein erheblich ihrer Ausbildungskonzepte. Diese müsste sich letztlich a tenzentwicklung und -messung für Fachwissenschaft, Fa senschaft und Psychologie erstrecken. Hier liege eine wic rerbildungszentren. So verstehe sich das Paderborner schung und Lehrerbildung (PLAZ) als Entwicklungsagentu tätssicherung und habe zu diesem Zweck ein Projekt "K -messung" eingerichtet. Die bisherigen Erfahrungen aus ten, dass die neuen Rahmenvorgaben nach wie vor breite fische Ausprägungen ließen und hier den Zentren für L Funktion zukomme. s in den Jahren 2001 bis n einem Leitbild mit über- ausgegangen von einem erinnen und Lehrer sowie ichtige Rolle habe die Fra- mtsstudierende seien. Für Studieninhalte-Kommissio- den oben bereits genann- K-Standards für die Leh- tandards für Bildungswis- r die Standards in den ein- Werde noch im Jahr 2008 petenzorientiert ausfallen, lten. Für die Universitäten er Bedarf zur Überprüfung uf eine integrierte Kompe- chdidaktik, Erziehungswis- htige Aufgabe für die Leh- Zentrum für Bildungsfor- r mit Aufgaben der Quali- ompetenzentwicklung und Nordrhein-Westfalen zeig- n Raum für standortspezi- ehrerbildung eine wichtige 11 Jahresbericht 2008 Prof. Kruse stellte in seinen "Anmerkungen zur Diskussion um deutschdidaktische Kompetenzen in der Lehrerbil- dung" zunächst eine Reihe von Neuerungen zur fachdi- daktischen Kompetenz vor. Das Selbstverständnis der Lehrerinnen und Lehrer tendiere heute häufig zur empiri- schen Unterrichtsforschung: Lehrpläne forderten Stan- dards und Kompetenzen; vor diesem Hintergrund werde über Themen wie Spracherwerbsstrategien, Prüfungsin- strumente oder Aufgabenkulturen geforscht, wobei noch unterschiedliche Kompetenzfelder wie z.B. Lesekompe- tenz unterschieden werden könnten. Zur Entwicklung der Lesekompetenz würden Leseförderkonzepte erprobt, wo- bei u.a. die poetische Form von Sprache und die reine Textinterpretation zu unterscheiden seien. Überprüfungsverfahren zur Lesekompetenz müssten verschiedene Textmerkmale unterscheiden wie z.B. Motivation, Intentionen, Emotionen. Um entsprechende Kompetenzen in der Lehrerbildung auszubilden, müsse das un- geklärte Verhältnis von Fachwissen und fachdidaktischem Wissen überwunden wer- den. Für den didaktischen Transfer des Fachwissens seien "professionelle Schema- ta" ein hilfreiches Instrument. Sie könnten in Projekten beispielhaft erarbeitet werden, um verallgemeinerungsfähige Beispiele für den Zusammenhang von Fachwissen und seiner Funktion für Unterrichtsprozesse zu erreichen. Dass die Ausbildung für den Musikunterricht neben der Bedeutung von Wissenschaft auch der Bedeutung von Kunst gerecht werden müsse, betonten Frau Prof. Heß und Herr Pyras in ihrem Beitrag "Müssen Musiklehrer/innen Künstler sein?" Zunächst konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst mit Maurerkellen, Fugeisen und Linealen ein kleines Musikstück erzeugen und den Kompositionen der anderen Gruppen zuhören, um dann auf der Basis dieser Erfahrung über die Ausbildungsteile des Musiklehrerstudiums: Wissenschaft, Pädagogik, Kunst zu diskutieren. Aktuell – so betonten Frau Heß Und Herr Pyras – stehe die Musikpraxis im Zentrum des Un- terrichts. Sie müsse erfahrungsbezogen gestaltet werden und einen ästhetischen Eigenwert haben. Daneben sei aber auch das Musikhören ein wichtiger Unterrichts- gegenstand – denn nach wie vor sei ästhetische Erfahrung ein "Sperrgut in der pä- dagogischen Kiste". So müsse der Musikunterricht insgesamt fünf Verhaltensweisen gegenüber Musik berücksichtigen: Rezeption, Reflexion, Produktion, Reproduktion und Transposition. Wenn das Studium diesen Anforderungen gerecht werden solle, müssten die verschiedenen Elemente Fachwissenschaft, künstlerische Praxis und Fachdidaktik möglichst in Projekten integriert werden. 12 Aktivitäten des ZLB Am Beispiel des Fachs Englisch berichtete über Zusammenhänge von fachwissens sprachlicher Kompetenz. Dabei stellte er u reich das Arrangieren und Fördern von L Anforderungen an die Ausbildung in den Speziell für den Englischunterricht sei zu gefordert, sie sei das Fundament für erfolg forderungen, gerade in der Fachwissensc aufbau für Lehrerinnen und Lehrer keinesw dariat abgeschlossen sei, sondern eine kon erfahre. Hier sei auch die Universität gefor zipieren, sondern auch geeignete Transfers Die besondere Rolle der Diagnostik im Zusammenspiel von Fachwissen- schaft und Fachdidaktik betonte der Beitrag von Frau Spindeler (Studien- seminar Kassel), Frau Haberzettl und Herrn Prof. Wollring. Die Funkti- onen von Diagnostik umfassten ne- ben Beurteilung von Schülerleistun- gen im Kontext vorgegebener Krite- rien auch die Anerkennung der indi- viduellen Leistung. Dabei sei eine vertiefte fachliche Kompetenz sowohl unmittelbar für die Wahrnehmung der Sch Beurteilung von Diagnoseinstrumenten v Kompetenzen könnten nicht nur in der ers zweiten und dritten Phase der Lehrerbildun Herr Goworr vom Studienseminar Kassel chaftlicher, fachdidaktischer und fremd- mfassend dar, wie vielseitig und aspekt- ernprozessen und dementsprechend die einzelnen Elementen des Fachs seien. dem auch die Fremdsprachenkompetenz reichen Unterricht. Das hohe Maß an An- haft, setze voraus, dass der Kompetenz- egs mit dem Studium oder dem Referen- tinuierliche Entwicklung in der Fortbildung dert, nicht nur fachliche Angebote zu kon- trukturen zu entwickeln. ülerleistungen als auch mittelbar für die on zentraler Bedeutung. Entsprechende ten Phase sondern müssten auch in der g kontinuierlich entwickelt werden. 13 Jahresbericht 2008 Am Beispiel der Mathematik wurde erläutert, dass Diagnostik unterscheiden könne zwischen Ergebnis der Schülerarbeit, Strategie der Schülerarbeit sowie Förder- Aufwand. Von hoher Relevanz sei dabei die Entwicklung von Förderansätzen und Förderkonzepten, die häufig eine Individualdiagnose voraussetzten. Auch dabei wer- de deutlich, dass eine auf Förderung ausgerichtete Diagnostik eine tiefe Veranke- rung in der Fachwissenschaft brauche und dass es sich hierbei um ein phasenüber- greifendes Thema der Lehrerbildung handele. Grenzen und Risiken des Kompetenzbegriffs themati- sierte der Beitrag von Prof. Gerdsmeier: "Wenn Fächer durch Lernfelder ersetzt werden: Fachwissenschaften und Kompetenzorientierung in Schule und Lehrerbil- dung." Der Kompetenzbegriff verführe in der beruflichen Bildung leicht dazu, Handlungsfähigkeit auf vorfindliche Berufssituationen zu beziehen. Dies habe dann leicht zur Konsequenz, dass die kritische, innovative und emanzipatorische Seite von Wissenschaft zurücktrete. Im Bereich der Wirtschaftspädagogik lasse sich etwa feststellen, dass Geschäftsprozesse das zentrale The- ma der kompetenzorientierten Ausbildung würden und kritische Reflexion komplexerer Zusammenhänge, Pro- blemerkennung und Weltverstehen damit ausgeblendet würden. Wissenschaftliche Gebiete wie Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftsethik oder auch schon volkswirtschaftliche Dimensionen würden leicht einer betriebswirtschaftlichen Verengung bei der Kompetenzorientierung geopfert. Dies erfordere ein intensiveres Auftreten seitens der Wissenschaft bei der curricularen Gestaltung des Lehramtsstu- diums. Sowohl das breite Spektrum der Beiträge der Referentinnen und Referenten wie auch die Diskussionen dazu machten deutlich, dass die Relevanz des Themas weni- ger in einer isolierten Betrachtung von Funktion und Quantität Fachwissen für die Lehrerbildung liegt, sondern daran, wie die verschiedenen an der Lehrerbildung be- teiligten Wissenschaften ohne Verlust ihrer je eigenen Systematik auf die Spezifik des Lehramts bezogen werden sollen. Dabei wurde eine Vielzahl von relevanten As- pekten deutlich, so insbesondere: – die Erforderlichkeit einer umfassenden Sicht der Lehrerbildung über alle drei Pha- sen – auch im Hinblick auf die fachwissenschaftlichen Anteile, – die hohe Bedeutung von fall- und projektbezogenem Arbeiten für die Integration der unterschiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Elemente des Lehr- amtsstudiums, 14 Aktivitäten des ZLB – die Voraussetzung vertiefter fachwissenschaftlicher Kenntnisse für die diagnosti- sche Kompetenz, – die Einbeziehung von integrierter Kompetenzentwicklung und Kompetenzmessung in die Konzeption der ersten Phase (Outputorientierung), – die Respektierung der Eigenständigkeit der unterschiedlichen Fächer/Fachwissen- schaften bei gleichzeitiger Funktionalität für praktische Handlungsfähigkeit in ge- sellschaftlichen Zusammenhängen. Übereinstimmend bestand die Auffassung, dass die Anregungen der Tagung sowohl innerhalb der Universität als auch in der Kooperation mit der zweiten und dritten Phase umgesetzt werden müssten und dass sich hierbei vor allem ein fachbezoge- ner Dialog zwischen den Phasen anbiete. 2.2 Referat Schulpraktische Studien Prof. Dr. Dorit Bosse, Prof. Dr. Heinrich Dauber, Axel Knüppel Personalentwicklung Im Herbst 2008 hat Prof. Heinrich Dauber seine Funktion als Referent für Schulprak- tische Studien, die er für 1 ½ Jahre übernommen hatte, an Prof. Dorit Bosse überge- ben. Sie kann dabei auf den Erfahrungen aufbauen, die sie bis zu ihrem Weggang an die Universität Würzburg im Jahre 2005 als Geschäftsführerin des Referats gesam- melt hat. Auch im Büro des Referats kam es zu einer Veränderung. Die langjährige Mitarbeite- rin Gabriele Hermenau tauschte im Frühjahr mit Anke Zeiler-Albrecht den Arbeits- platz. Frau Anke Zeiler-Albrecht, die nun gemeinsam mit Monika Rabeneck im Büro des Referats arbeitet, kann an die Zeit anknüpfen, in der sie als Vertretung schon einmal im Referat mitgewirkt hat. Umstellungen bei den Anmeldungsverfahren Für alle Lehrämter gilt nach rechtlicher Vorgabe ("Ein Praktikum soll vor dem dritten Semester liegen") eine einheitliche Praktikumszeit. Das Vorziehen der SPS I der L3- Studierenden wird mit dem Sommerdurchgang 2009 weitgehend vollzogen sein. Um die Praktikumszeiten besser zu verteilen sowie zur Ausweitung der Wahlmöglichkeit für die Studierenden und zur Entlastung der Schulen werden mehr Studierende ihr Blockpraktikum im Sommer machen. Die Anmeldung erfolgt online über die neuge- staltete Homepage des Referats. 15 Jahresbericht 2008 Weiterentwicklung der Studienkonzepte Die Verständigung der Praktikumsbetreuer über eine gemeinsame Grundkonzeption für das Vorbereitungsseminar zu den SPS konnte im Frühjahr 2008 vorläufig abge- schlossen werden. Sie ist auf der Homepage zu finden. Im Rahmen der SPS wird die Weiterentwicklung der Psychosozialen Basiskompe- tenzen ab dem Sommerdurchgang 2009 wesentlich dadurch erleichtert, dass alle Studierenden den Grundkurs dazu in ihrem ersten Semester durchlaufen haben. Bei Nutzung der Portfolioarbeit kann bei den SPS gut daran angeknüpft werden. Der Schwerpunkt der Fort- und Weiterbildung lag bei der Beratung. Dieses Thema stand im Mittelpunkt des Mentoren- und Studientages unter dem Titel "Professionelle Beratung (Mentoring) in Schule und Lehrerausbildung" (s. unten Ziff. 2.5). Im September wurden weitere Fortbildungen angeboten. Die Kompakttagung "Bera- tung und kollegiale Evaluation – Grundlagen der Kommunikation" mit Übungen zur Unterrichtsnachbesprechung in Zusammenarbeit mit dem Studienseminar für Berufli- che Schulen soll im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden. Eine ähnliche Ausrich- tung hatte die Veranstaltung "Feedback und Beratung", die von Prof. Dauber durch- geführt wurde. Hier wie dort wurde der Wert des aktiven Zuhörens besonders deut- lich. Beiden Fortbildungen lag zugrunde, dass der Beratende nicht in der Rolle des Wissenden auftritt, der aus seiner Sicht dem Ratsuchenden die Meinung sagt. Viel- mehr galt es, die Rolle desjenigen einzuüben, der durch gezielte Interventionen den zu Beratenden in seinem Selbstreflexionsprozess unterstützt. Die Qualifizierungsmaßnahme für Lehrbeauftragte und neue Pädagogische Mitarbei- ter wurde in diesem Jahr mit folgenden Schwerpunkten angeboten: a) Teilnehmerorientierte Seminargestaltung b) Merkmale eines guten Unterrichts – Umgang mit subjektiven Theorien der Prakti- kumsbetreuer und der Studierenden c) Entwicklungsfördernde Beratungsgespräche Trotz der Konzentration von drei Fortbildungsangeboten im September war der Be- such mit 13 bis 20 Praktikumsbetreuern erfreulich. Organisation und Durchführung der Schulpraktischen Studien Mit der stärkeren Nutzung der digitalen Technik sollen die Abläufe erleichtert werden, auch um mit den Schulen schneller und effektiver zu einem Abgleich über die Vertei- lung der Praktikantinnen und Praktikanten zu kommen. 16 Aktivitäten des ZLB Es werden weiterhin jährlich ca. 1500 Praktikumsplätze benötigt, davon ca. 600 für das Blockpraktikum. Diese hohe Zahl führt teilweise zu einer Überlastung der Schu- len, vor allem in der Stadt Kassel. Die Aufnahmekapazität an den Kasseler Schulen wurde begrenzt. Das Referat wird die wichtige Aufgabe unterstützen, seitens der Fachdidaktiken und des Zentrums für Lehrerbildung einen Weg der Entlastung zu finden und damit für ausreichend qualitativ gut betreute Praktikumsplätze zu sorgen. Mit der Umorientierung von Praktikanten auf den Sommerdurchgang, der Ausweitung der Intensivpraktika, dem verstärkten Anwerben von Lehrbeauftragten aus der Regi- on und der wachsenden Bereitschaft der Praktikumsbetreuer, in die Region zu ge- hen, sind Schritte eingeleitet, die auf eine Entspannung der Situation hinwirken. Sonderpraktika Für die Studierenden der Lehrämter im Sekundarbereich werden eine Vielzahl von Plätzen in Sonderpraktika angeboten. In zehn Gruppen werden Intensivpraktika (Deutsch, Mathematik, Geschichte, Biologie, Chemie, Englisch, Arbeitslehre) durch- geführt, an denen neun Betreuer seitens der Universität beteiligt sind, davon zwei aus der Erziehungswissenschaft und sieben aus den Fachdidaktiken. Drei der Grup- pen werden von externen Lehrbeauftragten betreut. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Gruppen mit Intensivpraktikum mehr als verdoppelt, fast ebenso wie die Anzahl der in Sonderpraktika aktiven Betreuer aus der Universität (Professorin- nen und Professoren, Wissenschaftliche Bedienstete, Pädagogische Mitarbeiter). Mit zwei weiteren Sonderpraktika, dem Kooperationspraktikum in Zusammenarbeit mit den Studienseminaren und dem Lerntraining an der Reformschule sind ca. ein Drittel der Studierenden in Sonderpraktika (110 von 335 Studierenden im Vergleich zum Vorjahr mit 72 von 402 Studierenden, entsprechend ca. 18%). Im Grundschulbereich gibt es wie gewohnt ein Angebot der Lernwerkstatt (in Verbin- dung mit Sekundarschulen) und eine Gruppe im Kooperationspraktikum sowie ein neues Sonderpraktikum mit dem Schwerpunkt "Aktives Zuhören". Im Kooperationspraktikum arbeiten wir weiterhin in begrenztem Umfang in vier Grup- pen mit drei Studienseminaren, dem für Gymnasien und GHRF in Kassel und dem für GHRF in Eschwege, zusammen. Da das Kooperationspraktikum (noch) kein Selbstläufer ist, lässt allein schon der erforderliche organisatorische Aufwand keine weitere Ausweitung zu. 17 Jahresbericht 2008 Exemplarische Erfahrungen von Studierenden im Intensivpraktikum Mathematik WS 2007/08 Das Intensivpraktikum war eine tolle Erfahrung für mich, weil es in der langen Praktikumszeit möglich war, sehr engen Kontakt zu Schule, Lehrern und Schülern zu knüpfen. Ich glaube, dass hierin der Hauptvorteil gegenüber anderen Formen von Schulpraktika liegt. Daneben war es durch den Einsatz von Kameras (dem ich erst skeptisch gegenüber stand) ungemein hilfreich, sich selbst vor der Klasse agieren zu sehen, weil ich so meine Fehler bes- ser einsehe, als wenn ich eine Rückmeldung von Dritten erhalte. Zu erwähnen ist auch die sehr gelungene Abschlussveranstaltung, die viel Anlass zur Reflexi- on bot und die Praktikumszeit schön abrundete. Zu Beginn war mir nicht wirklich klar, was es mit dem Intensivpraktikum auf sich hatte. Ich war ehrlich gesagt ziemlich ängstlich. Vor allem dachte ich, dass nun eine Menge Arbeit auf mich zukommt. Im Nachhinein war der Leistungsdruck, vor dem ich Angst hatte, unbegründet. Der intensive Zeitaufwand hat sich gelohnt, da ich die gesammelten Erfahrungen für meine Arbeit in der Schule verwenden kann. Natürlich will ich nicht leugnen, dass die … Stunden der Schule anstrengend waren. Aber ich hatte die Gelegenheit mich in die praktische Lehrerarbeit hineinzuversetzen. Ein Vorteil ist, dass man seine "eigene" Klasse bekommt, mit der man sich intensiv beschäf- tigt. In dieser Klasse kann man schon vor dem Blockpraktikum seine erste Stunde halten. Die Klasse ist einem während des Blockseminars schon bekannt, es ist somit sehr viel leichter die vorgeschriebenen Stunden zu halten. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass man nur einen Praktikumsbericht abgeben muss. Während des Blockpraktikums habe ich mich an der ge- samten Schule schon sehr vertraut gefühlt, im Gegensatz zu denen, die zum normalen Block- praktikum kamen. Durch das vorherige Seminar wurde ich optimal auf das Praktikum vorberei- tet und dort bot sich die Möglichkeit über die ersten Erfahrungen in der Schule während des Semesters zu reden. Kooperationsrat Als Fortsetzung der Vorjahressitzungen zu Schritten der Verzahnung von erster und zweiter Phase haben Lehrende und Lernende aus Universität und Studienseminar in der Januarsitzung von ihren Erfahrungen mit der Modularisierung berichtet und Ein- schätzungen ausgetauscht. Über die verbindlich geregelte Kooperation in der Be- rufspädagogik berichteten Prof. Dr. Gerd Gerdsmeier (Universität Kassel) und Heidi Hagelüken (Studienseminar Berufliche Schulen). Eine Kooperationsform zwischen den Phasen stellten am Beispiel Sachunterricht Dr. Monika Zolg, Dr. Malgorzata So- becki (beide Uni Kassel) vor, die das Projekt mit Frau Katrin Kaiser (Studienseminar Eschwege) verwirklicht haben. In den drei folgenden Sitzungen des Jahres stand die Zusammenarbeit zwischen den drei Phasen der Lehrerbildung im Vordergrund. Grundlage der Diskussion waren die "Empfehlungen zur Einrichtung gestufter Lehramtsstudiengänge", die im November 2007 von der AG Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung vorgelegt wurden (http://www.uni-kassel.de/zlb/projekte/GStEmpfehlungen.pdf). 18 Aktivitäten des ZLB In der April-Sitzung hielt Prof. Dr. Frauke Stübig als Koordinatorin der AG Gestufte Lehrerausbildung ein Impulsreferat über "Gestufte Lehrerbildung – Grundüberlegun- gen und Praxisphasen". In phasenübergreifend zusammengesetzten Arbeitsgruppen wurden inhaltliche Problemfelder und organisatorische Fragen ausgearbeitet. Die Juni-Sitzung "Der Stellenwert eines Praxissemesters aus unterschiedlichen Per- spektiven" griff die in den Empfehlungen angestoßene Diskussion auf, die bundes- weit auch durch die Empfehlungen und Gesetzesinitiativen in NRW an Bedeutung gewonnen hat. Herr Gabler gab einen Überblick zu den übergreifenden Aktivitäten der Zentren für Lehrerbildung der hessischen Universitäten. Die phasenübergreifen- den Arbeitsgruppen kamen zu Vorklärungen und Fragen in folgenden Bereichen: Zie- le eines Praxissemesters, organisatorische Voraussetzungen, Ressourcen und Ent- lastungsmodelle sowie der Notwendigkeit von Ausbildungskoordinatoren. In der Oktober-Sitzung zeigte Prof. Dr. Rudolf Messner die Geschichte des Koopera- tionsrate auf. In den Mittelpunkt stellte er das gemeinsame Zusammenwirken der drei Phasen, um das in Nordhessen erreichte Kooperationsmodell weiter zu entwickeln. Eine von Inhalten losgelöste Strukturdebatte wurde von ihm abgelehnt. Die Diskussion um die Weiterentwicklung der Lehrerbildung wird im Januar 2009 mit dem Thema "Die Bedeutung der Schulen in der Lehrerausbildung" fortgesetzt. Einige Beiträge, die in den Sitzungen des Kooperationsrats vorgestellt wurden, sind zu fin- den unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/aktuelles. 2.3 Referat Kernstudium Prof. Dr. Friederike Heinzel, Prof. Dr. Martin Hänze, Simone Nickel Das Referat Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium des Zentrums für Lehrerbildung sorgt für Planung, Sicherstellung und Evaluation des Lehrangebotes im erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudium, insbesondere für die Festlegung des Umfangs sowie der Strukturierung des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehrangebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehrangebots bleibt dabei unberührt. Das Referat setzt sich zusammen aus der Referentin und den gewählten Mitgliedern: Professorinnen und Professoren, Wissenschaftlichen Mitgliedern und Studierenden aus den Fachbereichen 01, 02, 05 und 07. Beratendes Mitglied ist der Geschäftsfüh- rer des Referats Schulpraktische Studien. Weitere Informationen zu den gewählten Mitgliedern: http://www.uni-kassel.de/fb1/kernstudium/ 19 Jahresbericht 2008 Verabschiedung von Frau Dr. Wiechmann-Schröder (FB 07) Nach langjähriger erfolgreicher Mitarbeit als wissenschaftliche Bedienstete ist Frau Dr. Wiechmann-Schröder (Institut für Berufsbildung, FB 07) als Mitglied aus dem Re- ferat Kernstudium zum 30.09.2008 ausgeschieden. Sie hat sich kraftvoll für den in- terdisziplinären und schulstufenübergreifenden Gedanken im Kernstudium eingesetzt – trotz unterschiedlicher Studienordnungen für L1, L2, L3 und L4. Frau Dr. Wiech- mann-Schröders aktiver Einsatz hat dazu geführt, dass die Berufliche Bildung und die L4-Studierenden (mit den Studienabschlüssen "Diplom" und "B.A." und "M.A.") in das fächerübergreifende Kernstudium integriert sind – trotz räumlicher Trennung der beteiligten Institute. Lehrkoordination für sieben Studiengänge Das Referat plant, sichert und evaluiert das Lehrangebot im interdisziplinären erzie- hungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudium für ca. 4300 Studierende in folgenden Studiengängen (ohne Aufführung von Zusatz- und Erweiterungs- und Er- gänzungsstudiengängen): – Kernstudium nach alter Ordnung in der Fassung von 1997 und nach Modulprü- fungsordnung (L1, L2, L3) mit ca. 3400 Studierenden, – Diplom-Berufspädagogik und Diplom-Wirtschaftspädagogik (L4) mit ca. 400 Stu- dierenden, – BA-Wirtschaftspädagogik und BA-Berufspädagogik (L4) mit ca. 400 Studierenden, – MA Sozialpädagogik in Aus-, Fort- und Weiterbildung (Studiengang des FB 04) mit ca. 50 Studierenden, – MA Pädagogik für Pflege- und Gesundheitsberufe (L4) mit ca. 30 Studierenden. Dies beinhaltet auch die Festlegung des Umfangs des von den beteiligten Fachbe- reichen (FB 01, 05 und 07) zu erbringenden Lehrangebotes. Im Wintersemester 2008/09 werden (ohne die Veranstaltungen im Praxismodul 10) im modularisierten Kernstudium 155 Lehrveranstaltungen wie folgt verteilt angebo- ten: Fachbereich 01 Erziehungswissenschaft / Humanwissenschaften: – Institut für Erziehungswissenschaft mit 69 Angeboten – Institut für Psychoanalyse mit 5 Angeboten – Institut für Philosophie mit 2 Angeboten – Institut für Musik mit 8 Angeboten 20 Aktivitäten des ZLB Fachbereich 05 Gesellschaftswissenschaften: – Fachgruppe Geschichte mit 2 Angeboten – Fachgruppe Soziologie mit 8 Angeboten – Fachgruppe Politik mit 14 Angeboten Fachbereich 07 Wirtschaftswissenschaften: – Institut für Berufsbildung mit 14 Angeboten – Institut für Psychologie mit 29 Angeboten zusätzlich in Kooperation mit dem: – Fachbereich 04 Sozialwesen 4 Angebote. Kooperation erfolgt z.B. mit der Abteilung II: Studium und Lehre, AG Modularisierung, der Fachschaft 01, dem Justiziariat, dem Referat für Schulpraktische Studien und der Studienberatung Lehramt. Diese Zusammenarbeit ist erforderlich, um die Studierbar- keit des Lehramtsstudiums für alle Schulstufen und Schulfächer innerhalb der vorge- sehenen Regelstudienzeit zu gewährleisten und zu optimieren. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Lehrerbildung werden Fragen der Prüfungsorganisation und Prüfe- rInnenverteilung für das Erste Staatsexamen im Kernstudium geklärt sowie die Liste der Berufenen PrüferInnen für das Kernstudium geführt. ESE (ErstsemesterInnen-Einführung) – eine AG des Referats Kernstudiums Die ErstsemesterInnen-Einführung für Lehramtsstudierende, die seit vielen Jahren Bestandteil des Kernstudiums ist, wurde neu konzipiert. Die AG mit 30 beteiligten Studierenden hat in Zusammenarbeit mit dem Referat Kernstudium ein Angebot im Schwerpunktmodul 8 "Schule und Bildungsinstitutionen" entwickelt und die Erstse- mesterInnen-Einführung in die modularisierte Studienstruktur integriert. Die Kontinui- tät dieses bewährten Projektes wurde damit angesichts veränderter Rahmenbedin- gungen gesichert. Im Jahr 2008 wurde für die Arbeitsgemeinschaft eine Satzung er- arbeitet. Erstmalig wurden für die StudienanfängerInnen im Wintersemester 2008/09 ein "Erstsemester-Reader" zur Verfügung gestellt. Für die ProfessorInnen entwickelte die Arbeitsgemeinschaft eine Informationsmappe. Erstmals wurden die Erstsemester mittels eines Fragebogens um Bewertung der ESE gebeten. Auch die Homepage (http://www.ese-kassel.de/) wurde neu gestaltet. 21 Jahresbericht 2008 Modulprüfungsausschuss Kernstudium (MPA KE) Im modularisierten L1-, L2- und L3-Studiengang sind im Wintersemester 2008/09 ca. 2300 Studierende eingeschrieben. Ein zentrales Aufgabenfeld war 2008 die Organi- sation der Erfassung der Prüfungsergebnisse aus diesen modularisierten Studien- gängen in der elektronischen Prüfungsverwaltung HIS-POS. Im Wintersemester 2007/08 wurden innerhalb dieser Schulstufen 3291 und im Sommersemester 2008 2810 Prüfungen abgelegt. Das umfangreiche Archiv der Modulprüfungen umfasst alle seit Beginn der Modularisierung im Wintersemester 2005/06 abgelegten Modul- prüfungen. Für alle Module wurden laut § 3 (2) MPO KE zwischenzeitlich Modulverantwortliche bestellt. Ein intensives Arbeitsfeld für den Prüfungsausschuss waren die in großer Zahl vom AfL erbetenen Empfehlungen nach § 60 Hessisches Lehrerbildungsgesetz (HLBG) "Anrechnung von Studienzeiten und Prüfungsleistungen" und § 12 "Anrechnung von Modulprüfungen" der Modulprüfungsordnung Kernstudium. Die ausgesprochenen Empfehlungen des Modulprüfungsausschusses Kernstudium erfolgten auch im Kon- text des Bolognaprozesses und der Lissaboner Konvention. Für die weiteren Aufga- ben sind exemplarisch die Einzelfallentscheidungen über studentische Anträge auf Prüfungsmodifkationen zu nennen. Deren rechtliche Grundlagen sind zu finden in SGB IX "Rehabilitation behinderter Menschen" und § 2 (4) Hochschulrahmengesetz (HRG) "Aufgaben der Hochschulen" und § 16 "Prüfungsordnungen". Die Bearbeitung dieser Verwaltungsakte erfolgt aufgrund des Hessischen Verwaltungsverfahrensge- setzes (HVwVfG), des Hessischen Ausführungsgesetzes zur VwGO und der Verwal- tungsgerichtsordnung (VwGO). 2.4 Studienberatung Lehramt Nina Gerhards, Carolin Reinhardt, Dominik Kurpiers Die Aufgabe der Studienberatung Lehramt liegt im Wesentlichen darin, bei fachüber- greifenden Lehramtsfragen sowie bei Fragen zum erziehungs- und gesellschaftswis- senschaftlichen Kernstudium zu beraten, die Studierenden über die für sie gültigen Studien- und Modulprüfungsordnungen zu informieren, ihnen berufliche Perspektiven näher zu bringen sowie ihnen bei der Gestaltung des Stundenplanes und bei einem Fach- oder Universitätswechsel zu helfen. Den Studierenden sollen die Struktur und die Inhalte der Lehramtsausbildung verdeutlicht und eine Orientierung für ihre Stu- diengestaltung gegeben werden. 22 Aktivitäten des ZLB Das Team der Studienberatung Lehramt be- steht aus drei Personen, die Lehramtsstudie- renden per Telefon, E-Mail und während der Öffnungszeiten mit persönlichen Gesprächen Rat erteilen. Im Wintersemester 2008/09 hat sie ihren neuen Raum in der Arnold-Bode-Str. 10, Raum 0224 bezogen. Die Beratung können Studierende des Lehr- amts an Grundschulen, an Hauptschulen und Realschulen sowie an Gymnasien in Anspruch nehmen, während für die Studiengänge Berufs- und Wirtschaftspädagogik eine selbstständige Studienfachberatung besteht. Derzeit lassen sich drei Gruppen von Beratungs-Int – Es sind zunächst Schülerinnen und Schüler un unterschiedlichsten schulischen sowie berufliche meine Beratung zum Lehramtsstudium und Lehr ten. Mit dieser Gruppe werden, unterstützt durch über mögliche sinnvolle Fächerkombinationen, lauf des Studiums und des Vorbereitungsdienste im Lehrberuf geführt. Vor allem während des S dieninteressierte Hilfe, um das Procedere bei d platz, der Einschreibung und gegebenenfalls d Studienleistungen zu verstehen. Im vergangene interessierten gestiegen, die sich darüber inform Fachoberschulabschluss für ein Lehramtsstudi verfügen bereits über einen Hochschulabschlus orientieren. – Die zweite, immer größer werdende Gruppe stell dar. Erstsemester im modularisierten Lehramts Studiums häufig unterstützt werden, da aus Grü rung nicht alle Fächer problemlos miteinander blem bleibt nach wie vor, sich die Modulprüfun schließen und sich auf dieser Grundlage den e Besonders Studienanfängerinnen und Studiena Losverfahren noch einen Studienplatz nach Beg men haben, brauchen Unterstützung. Zusätzlich Schulpraktischen Studien und das Orientierungs mieren. eressenten unterscheiden: d andere Studieninteressierte mit n Qualifikationen, die eine allge- beruf in Anspruch nehmen möch- Informationsmaterial, Gespräche Bewerbungsmodalitäten, den Ab- s sowie die möglichen Aussichten ommersemesters benötigen Stu- er Bewerbung um einen Studien- er Anrechnung bereits erbrachter n Jahr ist die Anzahl der Studien- ieren möchten, wie sie sich mit um qualifizieren können. Andere s und wollen sich beruflich um- en die modularisiert Studierenden studium müssen zu Beginn des nden der Veranstaltungsterminie- kombinierbar sind. Größtes Pro- gsordnungen selbstständig zu er- igenen Stundenplan zu erstellen. nfänger, die unerwartet über das inn des Wintersemesters bekom- gilt es, die Studierenden über die - und Betriebspraktikum zu infor- 23 Jahresbericht 2008 – Als dritte Gruppe sind die Studierenden nach den alten Studienordnungen zu nen- nen. Sie treten mittlerweile nahezu ausschließlich mit Fragen und Problemen hin- sichtlich des Ersten Staatsexamens an die Studienberatung heran. Der Bera- tungsschwerpunkt liegt bei der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung von Prüfungen, deren Ablauf und der Auswahl der Prüferinnen und Prüfer. Die Prüfungsordnungen, die Prüfungstermine und die Listen der Prüfungsberechtigten des erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Kernstudiums sowie der übrigen Fachbereiche können die Absolventinnen und Absolventen in der Stu- dienberatung Lehramt erhalten. Diejenigen, die letztmalig nach der alten Verord- nung ihre Fächer aufnehmen konnten oder nach unterschiedlichen Verordnungen Studienleistungen zu erbringen haben, nehmen regelmäßig mit der Beratungsstel- le Kontakt auf. Diese Studierenden sind zumeist unsicher, ob sie die Anrechnun- gen vom Amt für Lehrerbildung und die Inhalte der für sie geltenden Studienord- nungen verstanden und welche Leistungen sie noch zu erbringen haben. Auch das sich Zurechtfinden im Online-Vorlesungsverzeichnis ist für manche Wieder- einsteiger anfänglich eine Hürde. Insgesamt ist im vergangenen Jahr die Nachfrage nach persönlichen Beratungsge- sprächen, insbesondere in den Wochen jeweils vor Semesterbeginn, gestiegen. Um den aktuellen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden, finden regelmäßige Treffen zwischen dem Modulprüfungsbeauftragten Herrn Gunar Sonntag und der Studienberatung Lehramt statt. Die Beratungstätigkeit unterstützend wurde auch in diesem Jahr bereits mit dem Amt für Lehrerbildung eine Veranstaltung zur Organisa- tion der Ersten Staatsprüfung für die Lehramtsstudierenden nach alter und nach mo- dularisierter Verordnung angeboten. Wie in jedem Semester haben die Studierenden die Möglichkeit, an der Veranstaltung "Referendariat – die zweite Phase der Leh- rerausbildung" in Kooperation mit dem Studienseminar Kassel teilzunehmen. Für Schülerinnen und Schüler bietet die Studienberatung Lehramt in Zusammenarbeit mit den hiesigen Schulen und deren Berufsorientierungstagen, Informationsveranstal- tungen an, um einen Einblick in die Lehramtsausbildung der Universität Kassel zu geben. 24 Aktivitäten des ZLB 2.5 Mentorentag Studientag über professionelle Beratung Der Schule mangelt es an Beratung. Beratung benötigen sowohl junge Schüler sowie die Abiturienten als auch Studierende, Referendare und Berufsanfänger. Im pädago- gischen Kontext geht es dabei zum Teil um diagnostische Laufbahnberatung, vor allem aber steht aber die Förderung vorhandener Kompetenzen der Einzelnen im Vordergrund, ihre individuellen Lernprozesse gilt es zu unterstützen. Das Referat für Schulpraktische Studien im Zentrum für Lehrerbildung stellte den Studien- und Mentorentag 2008 deshalb unter das Thema "Professionelle Beratung in Schule und Lehrerbildung". 120 Teilnehmer aus Schule, Hochschule und Studien- seminar folgten der Einladung. Prof. Dr. Heinrich Dauber von der Universität Kassel und Frau Dietlind Fischer vom Comenius-Institut Münster stellten heraus, dass beim professionellen Ansatz drei Formen der Beratung auseinander zu halten sind: Trai- ning, Coaching und Mentoring. Während es beim Training darum geht, professionelles Handlungswissen zu ent- wickeln und praktische Alternativen aufzuzeigen, reflektiert das Coaching die persön- liche Haltung. Das Mentoring dient auf der Metaebene dazu, dass sich die Beteiligten über den Prozess der Ausbildung im Dialog verständigen. Welche Formen der Beratung sich dafür anbieten, konnte in fünf Workshops erprobt werden. Daraus ergab sich der Wunsch nach einem kontinuierlichen Fortbildungsan- gebot durch das Referat für Schulpraktische Studien, um die vielfältigen Erfahrungen für die tägliche Praxis fruchtbar machen zu können. Unbeantwortet blieb für alle Teilnehmer die Frage, wie die Berufseignung geklärt werden könne. Die Studienseminare sehen sich in der ihnen zukommenden Rolle der Zuteilenden von Berufschancen noch alleine gelassen. Für die Universität stellte die Frage der Eignung bis vor wenigen Jahren noch ein Tabu dar. Allein die in dem Rahmen der Universität arbeitenden Praktikumsbetreuer und Mentoren stellten sich ganz unter das Thema des Studientages: Für sie ist dies eine Frage der Beratung, die durch verschiedene (Hilfs-) Angebote aufgegriffen werden müsste. Materialien zum Studientag unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/aktuelles oder http://php.uni-kassel.de/hrz/db4/extern/cms_refsps/ 25 Jahresbericht 2008 Studientag für MentorInnen, Pädagogische MitarbeiterInnen und AusbilderInnen 14. Februar 2008 Professionelle Beratung in Schule und Lehrerbildung Referat für Schulpraktische Studien Zentrum für Lehrerbildung Programm Veranstaltungsort: R. 422, Diagonale 9 - AG’s: Arnold-Bode-Str. 2 - 14.00 Begrüßung durch Prof. Dr. Heinrich Dauber (Universität Kassel) 14.15 Vortrag: Mentoring in der Lehrerbildung Dietlind Fischer (Comenius- Institut Münster) 15.00 Kaffeepause 15.30–17.00 Arbeitsgruppen 17.30–18.00 Abschlussrunde Dietlind Fischer (Münster), Alexander Neveling (Oldenburg), Martin Hänze (Kassel), Heinrich Dauber (Kassel) Für die Teilnahme am Studientag sind Leistungspunkte zu erwerben. Arbeitsgruppen AG 1 Kollegiale Evaluation (KoEv) – ein Leitfaden für Unterrichtsbesprechungen Dr. Alexander Neveling (Didaktisches Zentrum, Universität Oldenburg) AG 2 Kollegiale Unterrichtsberatung und Formen der Reflexion von Unterricht Horst Kaufmann, Dr. Frank Starke, Werner Kühnel (Studienseminar Berufliche Schulen Kassel) AG 3 Beratung von PraktikantInnen Katrin Knoche (Gestalttherapeutin und Lehrerin; Universität Kassel) AG 4 Eignung für den Lehrerberuf – ein Seminarmodell für Studienanfänger Prof. Dr. Heinrich Dauber, Timo Nolle MA (ZLB Universität Kassel) AG 5 Balintgruppen in der Lehrerausbildung Prof. Dr. Georg Ernst (Universität Kassel) AG 6 Beratung zur Kompetenzentwick- lung von SchülerInnen, PraktikantInnen und ReferendarInnen Prof. Dr. Martin Hänze, Dipl. Psych. Susanne Jurkowski (Universität Kassel) 26 Arbeitsgruppen des ZLB 3. Arbeitsgruppen 3.1 Psychosoziale Basiskompetenzen für den Lehrerberuf Koordination: Prof. Dr. Dorit Bosse, FB 01 Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Dr. Elke Döring-Seipel, FB 07 Timo Nolle M.A. Weitere Beteiligte: Andreas Behnken Johanna von Grafenstein Christoph Hecking Carolin Henn Nina Hoffmann Hendrik Licht Christoph Plümpe Nadja Ritter Carina Schmidt Mirjam Schmidt Yvonne Weber Aktivitätsschwerpunkte – Professionalisierung des Seminarmodells "Psychosoziale Basiskompetenzen im Lehrerberuf", Beendigung der einjährigen Pilotphase und Etablierung als verbindli- cher Teil des Einführungsmoduls für die Lehrämter der Schulstufen L1 bis L3. – Durchführung und Auswertung einer Fragebogenstudie zu salutogenen und pa- thogenen Belastungsfaktoren im Lehrerberuf. Professionalisierung des Seminarmodells Das Seminarkonzept richtet sich an Lehramtsstudierende und ermöglicht über Erfah- rungen in relevanten Handlungsbereichen eine Präzisierung der Selbsteinschätzung eigener Potenziale im Bereich psychosozialer Kompetenzen sowie eine Reflexion der Studienwahlentscheidung. Das Seminarkonzept besteht aus einer zweitägigen Blockveranstaltung, die in Klein- gruppen von maximal 12 Studierenden mit zwei Teamern durchgeführt wird. Zur Vor- bereitung müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Lernbiografie verfassen, in der sie ihre Studienwahlentscheidung begründen. Während der Blockveranstaltung durchlaufen die sie vier Handlungssituationen, in denen unterschiedliche Facetten 27 Jahresbericht 2008 psychosozialer Basiskompetenzen angesprochen werden. Das Verhalten in der Aus- einandersetzung mit diesen Situationen wird von den Teamern beobachtet und doku- mentiert. Am Ende des Blockseminars führt jeder Teilnehmer ein Feedbackgespräch mit einem der beiden Teamer, das folgende Ziele verfolgt: – Reflexion der Selbstwahrnehmung und Erweiterung durch Fremdperspektive, – persönliche Hinweise auf mögliche Entwicklungsziele, – Überdenken der Studien- und Berufswahlentscheidung. Zu den Einzelheiten des Ablaufs siehe ZLB-Jahresbericht 2007, S. 23 ff. Von Oktober 2007 bis September 2008 durchlief das Projekt eine einjährige Erpro- bungsphase. In diesem Zeitraum wurden zehn Seminare mit ca. 100 freiwilligen Teil- nehmerInnen aus verschiedenen Semestern des Lehramtsstudiums durchgeführt. Diese Phase diente der Einarbeitung der Teamer (s.u.) sowie der Optimierung der Abläufe und des Beobachtungsinstruments. Seit dem Wintersemester 2008/09 ist das Seminar "Psychosoziale Basiskompeten- zen" Teil des Einführungsmoduls und muss von allen Studierenden (Lehramtsstu- diengänge Grund-, Haupt- und Realschule, Gymnasium) im ersten Studienjahr durchlaufen werden. Um den circa 680 Studienanfängern dieses Wintersemesters eine Teilnahme zu ermöglichen, werden bis zum September nächsten Jahres 66 Blocktermine angeboten. Die Verwaltung der Anmeldungen erfolgt über die Online- plattform Moodle, die alle freien Termine anzeigt und Anmeldungen registriert. Für die Durchführung der Seminare wurde ein Team von 12 Personen rekrutiert und während der Pilotphase qualifiziert. Alle Teamer verfügen über ein abgeschlossenes Lehramts- oder Magisterstudium mit psychologischen oder erziehungswissenschaftli- chen Schwerpunkten sowie spezifischen Zusatzqualifikationen (Moderation, Bera- tung etc.). Die Ausbildung der Teamer erfolgt praxisnah. Zum Einstieg durchlaufen alle angehenden Teamer ein Seminar als Teilnehmer. Über anschließende Hospitati- onen in mehreren Seminaren wachsen die neuen Teamer nach und nach in ihre Rol- le als verantwortlicher Gruppenleiter hinein. Dieser Ausbildungsprozess wird durch die ProjektkoordinatorInnen supervidiert und begleitet. Um Studierende mit Beratungs- und Unterstützungsbedarf gezielt weitervermitteln zu können, soll ein "Netzwerk Beratung" etabliert werden, in das inner- und außeruni- versitäre Beratungsinstitutionen eingebunden werden, die Angebote für Lehramts- studenten machen (können), z.B. Studienberatung, psychosoziale Beratung, thera- peutische Angebote. Ein erstes Treffen fand im Juni 2008 statt. 28 Arbeitsgruppen des ZLB Evaluation Eine fortlaufende Evaluation der Veranstaltung durch die Teilnehmer ist fester Be- standteil des Konzepts: Alle Studierenden müssen im Anschluss an das Seminar ei- nen schriftlichen Erfahrungsbericht abgeben, in dem die persönlichen Lernerfahrun- gen beschrieben und die einzelnen Komponenten des Seminars bewertet werden. Die Auswertung der bisher vorliegenden Berichte ist äußerst ermutigend. Die Teil- nehmer berichten nahezu ausnahmslos, dass sie bedeutsame Lernerfahrungen ge- macht haben, dass sie sich wesentlich sicherer fühlen in der Einschätzung ihrer be- rufsbezogenen Kompetenzen und in Bezug auf ihre Studienwahl und dass sie zum Teil schon Schritte zum Ausgleich von wahrgenommenen Defiziten unternommen haben. Das Seminarmodell wird im Rahmen eines Dissertationsvorhabens (Nolle) evaluiert. Dabei wird ein breites Spektrum sich ergänzender qualitativer und quantitativer Me- thoden eingesetzt: – eine inhaltsanalytische Erhebung der Studienwahlmotive durch die Auswertung der schriftlichen Lernbiografien, – eine an operationalisierten Kriterien orientierte Fremdbeobachtung in realen Hand- lungs- und Trainingssituationen, – eine Erhebung von grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen mithilfe von stan- dardisierten Fragebögen, – sowie spezifische Formen der Nacherhebung (Auswertungsberichte und folgende Beratungsgespräche) im Blick auf Einstellungsänderungen und die Inanspruch- nahme weiterer Beratungsangebote. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: – Ist das Seminarmodell geeignet, Studierende mit unsicheren Lernvoraussetzun- gen zu identifizieren und in Beratung zu vermitteln? – Gibt es spezifische Merkmalskombinationen, die charakteristisch sind für Studie- rende im Lehramt mit unsicheren Ausbildungs- und Lernvoraussetzungen? Die zeitgleich geplante quantitative Längsschnittstudie zum Studienverlauf und Stu- dienerfolg von Lehramtsstudierenden an der Universität Kassel (Prof. Dr. Lipowsky), ebenfalls eine Kompletterhebung der Kohorte 2008/09, ist mit der Evaluation des Seminarmodells eng verknüpft. 29 Jahresbericht 2008 Außendarstellung, Tagungen, Veröffentlichungen, Kontakte Im Frühjahr 2008 wurde in einer Pressemitteilung über das Seminarmodell berichtet. Zwischenzeitlich wurde von verschiedenen Seiten Interesse an dem Seminarmodell signalisiert. Auf unterschiedlichen Tagungen wurde das Seminarmodell "Psychosozi- ale Basiskompetenzen für den Lehrerberuf" bereits vorgestellt: – Universität Siegen: Mentorentag, – Universität Passau: 5. Forum Passau: Eignungsdiagnostik für den Lehrberuf, – Universität Paderborn: Kompetenzdiagnose und Kompetenzentwicklung in der Lehrerbildung, – Amt für Lehrerbildung Frankfurt: Lehrergesundheit fördern und fordern, – Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius: Eignungsberatung im Lehrerberuf, – Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg: Arbeitskreis Be- rufseignung. Mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen wurde ein Besichtigungstermin im Frühjahr 2009 vereinbart. Im Dezember 2008 wurde das Projekt mit dem ersten Preis für Exzellenz in der Leh- re an hessischen Hochschulen ausgezeichnet. Fragebogenstudie "Salutogenese in Lehrberuf und Schule (SALUS)" Zu Beginn des Jahres 2008 wurde von Prof. Dr. Heinrich Dauber und Dr. Elke Dö- ring-Seipel eine Fragebogenstudie durchgeführt, in die 3000 Lehrerinnen und Lehrer einbezogen wurden. Unterstützt wurde die Studie von der Debeka-Krankenversiche- rung, der Max Traeger-Stiftung, der Hardtwaldklinik II Bad Zwesten, der Gestaltpä- dagogischen Vereinigung e.V. (GPV) sowie dem Zentrum für Lehrerbildung der Uni- versität Kassel. Ziel der Untersuchung war es, Aufschluss über Bedingungen, Ressourcen und Kom- petenzen zu gewinnen, die gesundheitserhaltende bzw. -förderliche Formen der Auseinandersetzung mit alltäglichen Belastungen ermöglichen. Die Auswertung der Daten ist noch nicht abgeschlossen, erste Analysen ergaben jedoch schon interessante Hinweise auf die Bedeutung persönlicher Verarbeitungs- formen. 30 Arbeitsgruppen des ZLB 3.2 Gestufte Studiengänge für die Lehrerbildung Koordination: Prof. Dr. Frauke Stübig, Prof. Dr. Bernd Wollring Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Ute Clement, FB 07 MinR Michael Elfner, HKM Dr. Wolfgang Fehr, Studienseminar Gymnasien Wolfgang Gabler, ZLB Konrad Hädicke, Student Andrea Heck-Ermer, AfL Frankfurt Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Dr. Annegret Hilligus, PLAZ Paderborn Prof. Dr. Reinhard Hochmuth, FB 17 Klaus Höhmann, AfL Wolfgang Kirchhoff, FB 07 Axel Knüppel, SPS Anemone Lassak, AfL Manfred Lück, AfL Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar Gymnasium Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Universität Paderborn Gunar Sonntag, Abt. Studium und Lehre Susanne Stuhldreier, AfL Ursula Uzerli, AfL Dr. Monika Völker, HMWK Die im Jahr 2006 eingerichtete Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, eine praktikable Transformation der bisherigen ungestuft gegliederten Lehramtsstudiengänge in ein gestuftes Modell mit den Abschlüssen Bachelor und Master vorzubereiten. Intendiert war dabei, diesen Transformationsprozess einerseits für Innovationen zu nutzen, die über eine reine Neugliederung der bisherigen Studienelemente hinausgehen, ande- rerseits aber auch bewährte Strukturelemente fortzuführen. Die AG legte hierzu Ende 2007 Empfehlungen vor, die im Jahresbericht 2007 ausführlich beschrieben wurden: http://www.uni-kassel.de/zlb/projekte/GStEmpfehlungen.pdf. Diese Empfehlungen wurden im ZLB sowohl in der Mitgliederversammlung als auch in weiteren Runden Ausführlich diskutiert, wobei vor allem drei Themen von beson- derer Bedeutung waren: – die Rolle der Fachwissenschaften, insbesondere für das Lehramt an Gymnasien, deren quantitative Berücksichtigung häufig als zu gering eingeschätzt wird, 31 Jahresbericht 2008 – die Bedeutung des Bachelor-Abschlusses im Rahmen eines gestuften Modells, bei dem der Master-Abschluss für den Vorbereitungsdienst qualifiziert, – die konzeptionellen und praktischen Probleme eines Praxissemesters im Rahmen des Masterstudiums, das vor allem eine hohe Kooperationsbereitschaft zwischen Universität, AfL und Schulen voraussetzen dürfte. Auch über die Universität Kassel hinaus stießen die Empfehlungen der Arbeitsgrup- pe auf Resonanz. Eine Beratung hierüber im Rahmen des Austauschs zwischen den hessischen Zentren für Lehrerbildung führte zur Etablierung eines festen Arbeitskrei- ses auf Hessen-Ebene, bestehend aus Vertretern und Vertreterinnen der hessischen Zentren, der Universitätspräsidien, der beiden zuständigen Landesministerien sowie des AfL. Als Zwischenergebnis dieses Arbeitskreises kann die Verständigung auf folgende fünf Eckpunkte gewertet werden: – einheitliche Struktur für alle Lehramtsstudiengänge mit einem sechssemestrigen Bachelor-Studium und einem viersemestrigen Master-Studium; – zusätzliche Finanzierung der durch Verlängerung der Studiengänge entstehenden Kosten seitens des Landes; – die Studiengänge sollen degressiv polyvalent angelegt werden, wobei die Leh- ramtsspezifik im Laufe des Bachelor-Studiums zunimmt und das Master-Studium klar lehramtspezifisch ausgerichtet wird; – der Übergang vom Bachelor- zum Master-Studium soll u.a. zur Feststellung bzw. Bestätigung der Eignung für den Lehrerberuf dienen, – der Master-Abschluss soll das bisherige Erste Staatsexamen vollständig ersetzen und den prinzipiellen Zugang zum Vorbereitungsdienst eröffnen. Ein Abschlussbericht des Arbeitskreises mit weitergehenden Empfehlungen ist im ersten Quartal 2009 zu erwarten. Er wird eine wesentliche Grundlage für die weiteren Beratungen in den hessischen Universitäten sowie zwischen Universitäten und Land zu diesem Thema bieten. 32 Arbeitsgruppen des ZLB 3.3 Kooperation der drei Phasen – Grundschule, Sachunterricht – Naturwissenschaften/Technik Koordination: Dr. Monika Zolg, FB 18 Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 Katrin Kaiser, Studienseminar Eschwege Im Jahr 2008 wurde die Arbeit zur Entwicklung von geeigneten Unterrichtsmaterialien für den naturwissenschaftlichen (v.a. physikalischen und chemischen) und techni- schen Bereich des Sachunterrichts sowie die Kooperation mit der zweiten und dritten Phase fortgesetzt. Nach wie vor musste das Projektangebot allerdings durch ander- weitige starke Belastungen und langwierige Erkrankungen reduziert werden. Lehrveranstaltungen Den Studierenden wurde im WS 2007/08 ein kooperatives Seminar zum "Alten Ägyp- ten" angeboten, das zusammen mit Prof. Dr. Rita Wodzinski (Didaktik der Physik), Dr. Elka Windus-Staginsky (Ägyptische Archäologie), Tanja Bodenbender (Päd. Mit- arbeiterin im Sachunterricht) und Dr. Monika Zolg (Technische Elementarbildung) gehalten wurde. Über die Verknüpfung mit den fachdidaktischen Schulpraktischen Studien wurde das Thema in die Schulen und die Kooperation mit den LiVs übertra- gen. Erste und zweite Phase Die Kooperation mit dem Studienseminar Eschwege in Form gemeinsamer Arbeits- teams von Referendarinnen und Referendaren sowie Praktikantinnen und Praktikan- ten der fachdidaktischen schulpraktischen Studien wird auch im laufenden Winter- semester 2008/09 fortgesetzt. Zweite und dritte Phase – Die geplante Fortbildung (sechs Samstage von September bis Februar) zur Diagnostik im Sachunterricht in Kooperation mit Frau Kaiser vom Studienseminar Eschwege und dem Schulamt Bebra musste wegen Zeitmangels, wie bereits im letzten Bericht dargelegt wurde, abgesagt werden. Die Veranstaltung soll aber zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Das Thema des ausgearbeiteten Konzepts ist Theorien und Methoden zur Diagnostik im SU. Im Abstand von vier Wochen setzen sich Kolleginnen und Kollegen und LiVs mit kindlichen Konzepten zu den verschiedenen Perspektiven des Sachunterrichts, den Möglichkeiten ihrer Evalua- 33 Jahresbericht 2008 tion und der resultierenden Gestaltung von Lernumgebungen auseinander. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen die vierwöchige Pause nutzen, um das Erarbeitete in der Schulpraxis zu erproben. Von Seiten der Universität hatten sich Vertreterinnen und Vertreter aus allen Perspektiven des Sachunterrichts bereit er- klärt, an der Fortbildung mitzuwirken. – Der Kooperationsvertrag zwischen der ProWood-Stiftung der deutschen Holzwirt- schaft und der Universität Kassel, dem Fachgebiet Technische Elementarbildung wurde abgeschlossen. Für 2008 waren vier dreitägige Fortbildungskurse für je 16 Grundschullehrerinnen und -lehrer aus Hessen geplant, die vollständig von Pro- Wood finanziert werden sollten. Durch die Erkrankung der Fortbildungsleiterin mussten alle Kurse ausfallen. Der erste Kurs ist nun für April 2009 angekündigt und akkreditiert. Die Entwicklung und der Druck des Materialbandes zum tech- nisch-praktischen Lernen mit Holz werden weiterhin von ProWood finanziell unter- stützt. 3.4 Kooperation der drei Phasen: Englisch in allen Schularten Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Edmund Borschel, FB 02 Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Jürgen Goworr, Goethegymnasium Kathleen Jüngst, FB 02 Sebastian Klaffer, FB 02 Markus Knierim, FB 02 Wolrad König, FB 02 Stephen Mason, FB 02 Stephan Oppelt, FB 02 Marc Smasal, FB 02 Dr. Eva Wilden, FB 02 Das übergreifende Ziel dieser Arbeitsgruppe besteht in der Schaffung von Studien-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten für Studierende, Referendarinnen und Re- ferendare sowie Lehrerinnen und Lehrer in den Bereichen – Förderung von Literacy – Handlungsorientierter Englischunterricht – Bilingualer Sachfachunterricht 34 Arbeitsgruppen des ZLB – Computer Assisted Language Learning (CALL) – Grundschulenglisch – Interkulturelles Lernen. Entsprechend der Arbeitsschwerpunkte finden mehrmals pro Semester sowie wäh- rend der vorlesungsfreien Zeit projektbezogene Arbeitssitzungen mit den jeweiligen Beteiligten aus Universität und Schule statt. Ziel ist es hierbei, möglichst ein Gleich- gewicht herzustellen zwischen (a) Impulsen, die von der Universität in die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung gehen, und (b) Impulsen, die ihren Ursprung außerhalb der Universität haben. Erreicht wird dies mit der Durchführung von Tagungen und Workshops durch Mitglie- der der Arbeitsgruppe bzw. extern gewonnene Expertinnen und Experten sowie durch die Kooperation mit Lehrerinnen und Lehrern in verschiedenen Forschungs- studien. Die Koordination der Einzelprojekte und Veranstaltungen liegt bei Prof. Dr. Claudia Finkbeiner in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Sylvia Fehling und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Marc Smasal sowie bis Au- gust 2008 mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Knierim. Kinderuniversität in Korbach Von Frau Prof. Dr. Claudia Finkbeiner wurden in Kooperation mit Prof. em. Dr. Gerd Rohmann und den Studierenden Claudia Freitag sowie Agnes Olson am 13. Novem- ber 2008 in Korbach zwei Veranstaltungen zur Kinderuniversität mit 430 Kindern durchgeführt. Thema der Veranstaltung war "Englisch ist ein Kinderspiel". Rund um den Kinderbuchklassiker "The Cat in the Hat" von Dr. Seuss wurde ei- ne handlungsorientierte und zielgrup- penspezifische Lehrveranstaltung auf- gebaut, die Spiel, Reim und Lied auf der einen Seite mit kognitiv anspruchsvollen Lerngesprächen auf der anderen Seite kombinierte. In beiden Veranstaltungen gingen eine Stunde lang die Hände von Kindern in die Höhe, die sich meldeten und zum Lernen beitrugen. ) The Cat in the Hat (Prof. em. Dr. Gerd Rohmann 35 Jahresbericht 2008 Da die Kinderuniversität kurz nach dem historisch bedeutenden Zeitpunkt der Wahl von Barack Obama als zukünftigen US-Präsidenten stattfand, war er auch ein The- ma. Die Kinder brachten enorm viel Vorwissen und Interesse in die Veranstaltung mit. Das Projekt war ein großer Erfolg: http://www.wlz-fz.de/newsroom/fotostrecken/detail/cme23206,359439,3-pg0.html; http://www.wlz-fz.de/newsroom/regional/dezentral/waldeck/art5299,732410. Grundschulenglisch Die Haupt- und Realschullehrerin Pat Juengst, die gleichzeitig als Pädagogische Mit- arbeiterin tätig ist, führt regelmäßig ein Proseminar zum Thema "Early English Lear- ning" durch. Von Frau Dr. Sylvia Fehling werden darüber hinaus regelmäßig Lehr- veranstaltungen mit den Schwerpunkten "Teaching English in Primary School" sowie "Cooperative Learning in the EFL Classroom" angeboten. Im Zentrum dieser Semi- nare stehen holistische und handlungsorientierte Methoden für den Englischunter- richt in allen Schulformen (Primar- und Sekundarbereich). Die Implementierung der Seminarinhalte wird in enger Verbindung mit den Schulpraktischen Studien über mehrere Mentoren aktiv realisiert. Trotz der Erfolge im Bereich des Grundschulenglisch in Hessen ist genau dieser Be- reich in seinem Bestand hochgradig gefährdet. Dies hängt mit den veränderten Stu- dienordnungen im Primarbereich in Hessen zusammen, die Deutsch und Mathematik als Hauptfachstudium vorschreiben. Englisch wird so kaum mehr als Studienfach gewählt, da es nur zusätzlich studiert werden kann. Dies hat zu einem enormen Ein- bruch der Studierendenzahlen im Primarbereich geführt. Diese Entwicklung steht im krassen Gegensatz zur Wichtigkeit von fremdsprachigem und kulturellem Lernen im Frühbeginn. Eine Korrektur der Studienordnungen ist deshalb dringend erforderlich, wenn man nicht riskieren will, dass Hessen zum Schlusslicht in der fremdsprachigen Frühförderung der Kinder wird. Teilprojekt Bilingualer Sachfachunterricht Seit der Gründung der Arbeitsgruppe Bilingualer Sachfachunterricht im Juni 2001 gab es zahlreiche Aktivitäten im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens: Diese umfassen das Spezialisierungsmodul "Bilingualer Unterricht", Publikationen, Lehrer- fortbildungen, Tagungen und Expertengespräche sowie das Comenius-2-Projekt MOBIDIC. Im Kontext des Spezialisierungsmoduls "Bilingualer Unterricht" im Be- richtszeitraum wurden mehrere Pro- und Hauptseminare (u.a. Content and Language Integrated Learning: Classroom Observation, Analysis and Evaluation; Advanced Studies in Content and Language Integrated Learning) durch Dr. Sylvia Fehling, OStR i.H. Wolrad König, OStR Edmund Borschel, Dr. Ulrich Schnakenberg und StR 36 Arbeitsgruppen des ZLB Stephan Oppelt in Verbindung mit schulpraktischen Anteilen zur Implementierung bilingualen Unterrichts angeboten. Seit dem Sommersemester 2007 wird das Zertifikat für das Spezialisierungsmodul vergeben. Dieses Zusatzzertifikat ist zu einem wichtigen Qualifizie- rungsmerkmal der Studierenden geworden und ver- bessert deren Einstellungs- und Einsatzchancen an den Schulen enorm. Derzeit wird das Angebot insbes recht erhalten. Um dieses Angebot langfristig abzusich integrieren, ist eine Lehrerabordnungsstelle notwend kurrenzfähigkeit mit der Universität Frankfurt und Univ sen Universitäten wurden inzwischen feste Stellen fü wohl Kassel mit seinem Programm eine Vorreiterrolle Teilprojekte Interkulturelles Lernen und Computer Ass (CALL) Hier lag der Schwerpunkt der Aktivitäten während de ren Projekten und einer ganztägigen Fortbildungsvera terkulturellen Lehren und Lernen in Online-Austauschp Im Anschluss an die seit mehreren Semestern erfolgr len Online-Projekte in Kooperation mit Studierenden Santa Barbara, wurden weiterführende Projekte in Ko Lier vom Monterey Intstitute of International Studies u beiner durchgeführt. Über die erfolgreiche Kooperatio Monterey und Kassel wurde bei der Weltkonferenz AI Leo van Lier und Prof. Dr. Claudia Finkbeiner berich men Vortrags lautete: "Intercultural Communication: T Zum interkulturellen Forschungsthema des "ABCs of Communication" kooperiert Frau Prof. Dr. Claudia Fin intensiv mit Frau Prof. Dr. Patricia Ruggiano Schmid New York, USA. Im Berichtsjahr 2006 ist eine Publ schen Projekt erschienen, die seither nachhaltig in die versität Kassel hineinwirkt. An Schmidt & Finkbeine wuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaf schungsgruppe der Universität Kassel mit Beiträgen b aus gelang die Implementation des über Prof. Schmid Studierenden- und Dozentenaustauschprogramms zw und Le Moyne, Syracuse, New York. Le Moyne ist ein diversifizierter akademischer Ort, der der Tradition d sind "Spirit, Inquiry, Leadership". ondere über Lehraufträge auf- ern und besser in die Lehre zu ig. Diese Stelle kann die Kon- ersität Gießen sichern. An die- r diesen Bereich etabliert, ob- inne hat. isted Language Learning s Berichtszeitraums auf mehre- nstaltung, die sich mit dem in- rojekten befassten. eich verlaufenden interkulturel- an der University of California, operation mit Prof. Dr. Leo van nd Frau Prof. Dr. Claudia Fink- n zwischen Studierenden aus LA in Essen 2008 von Prof. Dr. tet: Das Thema des gemeinsa- he ABC’s Online". Inercultural Understanding and kbeiner und ihre Arbeitsgruppe t, Le Moyne College Syracuse ikation zu diesem transatlanti- Lehre und Forschung der Uni- r (2006) sind fast alle Nach- tlerinnen der eigenen For- eteiligt gewesen. Darüber hin- t und Prof. Finkbeiner initiierten ischen der Universität Kassel attraktiver, multikultureller und er Jesuiten folgt. Die Leitlinien 37 Jahresbericht 2008 Doktorarbeiten zum interkulturellen Lehren und Lernen: Frau Dr. Eva Wilden hat im Rahmen des ABCs Projekts im Sommersemester 2007 ihre Dissertation fertigge- stellt. Diese basiert auf Daten eines Austausches zwischen Lehrkräften in England und Deutschland. Der Titel lautet "Selbst- und Fremdwahrnehmung in der interkultu- rellen Onlinekommunikation. The ABC's of Cultural Understanding and Communica- tion Online. Eine qualitative Studie." Die Studie widmet sich der empirischen Erforschung von Selbst- und Fremdwahr- nehmungen in interkulturellen Onlinekommunikationsprozessen. Im Fokus liegen die Aushandlungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf analytisch-interpretativer Ebene. Diese stehen – entsprechend der Unterscheidung von Oberflächen- und Tie- fenstrukturen von Kulturen – im Gegensatz zu oberflächlich-deskriptiven Aushand- lungen und berühren folglich die Tiefenstrukturen kultureller Prägung. In der Studie werden die Daten des ABC’s Online-Projekts untersucht, einem mehrmonatigen On- lineprojekt zwischen europäischen Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrern, welches auf dem Modell der ABC’s of Cultural Understanding and Communication (Schmidt & Finkbeiner, 2006) basiert. Der umfangreiche Datenkorpus umfasst Voice Chat-, Text Chat- sowie Interviewtranskripte, die mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und interpretiert wurden. Die Ergebnisse der Studie weisen auf folgendes hin: In durch das ABC’s-Modell initiierten interkulturellen Onlinekommunikationsprozes- sen muss neben einem Austausch über Selbstwahrnehmungen besonders der Dis- kurs über bzw. die Aushandlung von Fremdwahrnehmungen gefördert werden. Dies gilt, damit ein auf Wechselseitigkeit ausgerichteter Austausch wie das ABC’s Online- Projekt nicht bei der Darstellung der eigenen Person bzw. des eigenen kulturellen Hintergrunds verbleibt. Dabei zeigt sich v.a. eine integrierende Aushandlung von Selbst- und Fremdwahrnehmungen als fruchtbar – d.h. eine Aushandlung von Fremdwahrnehmungen bei gleichzeitiger Aushandlung von Selbstwahrnehmungen (z.B. Vergleiche oder Gegenüberstellungen). Aushandlungen von kulturbezogenen Selbst- und Fremdwahrnehmungen auf analy- tisch-interpretativer Ebene sind besonders dann gegeben, wenn auch persönliche Einschätzungen und Erfahrungen mit einfließen. Dieses Teilergebnis rekurriert auf die zentrale Eigenschaft des ABC’s-Modells, individuelle Biographien in ihren jeweili- gen kulturellen Kontexten zu betrachten. Schließlich heben die Ergebnisse die Frage der Medienwahl im ABC’s Online- Austausch hervor bzw. zeigen, dass in der vorliegenden Studie besonders die Voice Chat-Kommunikation einer Elizitierung von analytisch-interpretativen Aussagen zu- träglich war. 38 Arbeitsgruppen des ZLB Eine weitere Doktorarbeit entsteht im Rahmen des ABCs in Galway, Irland von Frau Mary Masterson. Mit interkulturellem Schwerpunkt arbeitet auch die DAAD Stipenda- tin Enisa Kafadar, die eine Doktorarbeit zum Thema Einstellungen zu Fremdspra- chen und Muttersprachen. Eine empirische Studie mit Schülerinnen und Schülern in Bosnien-Herzegowina erstellt. Über Frau Masterson und Herrn OStr. Edmund Borschel konnten aus eigenen Rei- hen Schulpraktikaplätze in Irland und in Kanada rekrutiert werden. Für eine sehr gute Betreuung vor Ort ist gesorgt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Studierende fürs Auslandsstudium und -praktikum beraten, Plätze wurden vermittelt. Sowohl von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner als auch von Wolrad König werden regel- mäßig Seminare mit interkultureller Themenstellung angeboten. Dazu gehören z.B. die von Prof. Finkbeiner geleiteten Seminare "Intercultural Communication: The ABC’s Online", "Language and Culture", "Reading Ethnic Texts in the EFL Class- room" und das von Herrn König geleitete Seminar "Literature: Language and Cultural Awareness". Die Interkulturelle Kommunikation wird wegen ihrer hohen interdis- ziplinären Relevanz hoch nachgefragt (z.B. für den sich derzeit im Aufbau befindli- chen deutsch-arabischen Studiengang für Erneuerbare Energien). Herr OStR Wolrad König führt regel- mäßig für die Studierenden der Ang- listik/Amerikanistik wissenschaftliche Exkursionen nach England durch. Dabei zeigt er sich verantwortlich für die Planung, Organisation, Durchfüh- rung und Evaluation. Diese Exkursio- nen sind wichtig als Starthilfe insbe- sondere für die Studierenden, die den ersten Schritt ins Ausland noch nicht gewagt haben. Darüber hinaus sind sie für Auslandsexperten interessant, da Besuche im Unterhaus, Interviews mit Schauspielerinnen und Schauspielern in Verbindung mit einer Shakespearevorführung und vieles mehr auf dem Programm stehen. Im Sommerse- mester 2008 stand die Exkursion unter dem Schwerpunktthema "Socio-cultural aspects of London: Planning, Implementation and Evaluation". Projektübergreifende Kooperation der Arbeitsgruppe Die Pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität Kassel stellen eine wichtige Schnittstelle für die Kooperation zwischen den verschiedenen Phasen der Lehreraus- und -fortbildung, v.a. zwischen erster und zweiter Phase, dar. Inso- 39 Jahresbericht 2008 fern wurden im Berichtszeitraum besondere Bemühungen unternommen, besonders qualifizierte Pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (auch für Lehraufträge) zu gewinnen, um diese Kooperation zu stärken. Im Berichtszeitraum gab es ver- schiedene Treffen mit Angehörigen der Studienseminare sowie mit den Pädagogi- schen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zum Austausch über die Kooperation hin- sichtlich der Modularisierung der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung in Hessen. Am 24. April 2008 fand das 14. Kasseler Englisch Colloquium (KEC) unter Leitung von Prof. Dr. Fink- beiner statt. Prof. Dr. Patricia Ruggiano Schmidt vom Le Moyne College in Syracuse, New York (USA) re- ferierte zu dem Thema "Reading and Writing in an Integrated Curriculum”. Die Lernwerkstatt Englisch musste auf Wunsch des Fa mit war ein hoher organisatorischer und logistischer A Lernwerkstatt musste einige Monate geschlossen bleib ten konnte die neue Lernwerkstatt wieder geöffnet we ihrem Umzug nun in Raum 0223 in der Georg-Forster renden Janice Wissel und Marius Borschel sowie der H fer Friedrich für deren Einsatz beim Umzug der Lernw und Herrn Smasal bei der Planung und Mithilfe der O statt findet man ein umfangreiches Angebot an (Fach)L Fremdsprachenlehr- & -lernforschung sowie Interkultur dem können vier moderne Computer und ein Scanner serdrucker gegen eine kleine Gebühr (Selbstkostenprei den. Als Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Monate sind g – Sicherung der derzeit bedrohten personellen Grund Amerikanistik: Fremdsprachenlehr- und -lernforschu munikation, – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im von Schülerleistungen im Rahmen eines ADEQUA fo – Weiterbildungsmaßnahmen Diagnostik von Text- und – Weitere Implementierung des Zertifikats "Bilinguale www.uni-kassel.de/flul), – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im rung der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung, – Planung des ALA-Weltkongresses 2010. 40chbereichs 02 umziehen. Da- ufwand verbunden, und die en. Rechtzeitig zu Weihnach- rden. Sie befindet sich nach -Str. 3. Dank gilt den Studie- ilfskraft mit Abschluss Jenni- erkstatt sowie Frau Pfalzgraf rganisation. In der Lernwerk- iteratur aus dem Bereich der ellen Kommunikation. Außer- kostenlos sowie ein Farbla- s für Ausdrucke) genutzt wer- eplant: ausstattung in der Anglistik/ ng und Interkulturellen Kom- Hinblick auf die Bewertung lgenden Forschungsprojekts, Kulturkompetenzen, r Sachfachunterricht" (http:// Hinblick auf die Modularisie- Arbeitsgruppen des ZLB 3.5 ADEQUA – Selbstständiges kooperatives Lernen im Englischunterricht Koordination: Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Weitere Beteiligte: Dr. Sylvia Fehling, FB 02 Jürgen Goworr, Goethegymnasium Markus Knierim, FB 02 Prof. Dr. Peter H. Ludwig, Universität Koblenz-Landau Marc Smasal, FB 02 Eva Wilden, FB 02 Kooperationspartner an folgenden Schulen: IGS Guxhagen, Konrad-Duden-Schule Bad Hersfeld, Goethegymnasium Kassel, Offene Schule Waldau, König-Heinrich-Schule Fritzlar, Engelsburg-Gymnasium Kassel, Comenius-Schule Kassel, IGS Kaufungen, Luisenschule Kassel, Valentin- Traudt-Schule Kassel, Wilhelmsgymnasium Kassel, Alte Landesschule Korbach. Von 2003 bis 2008 wurde an der Uni- versität Kassel das Forschungsprojekt "Förderung des situationsadäquaten Einsatzes von Lernstrategien in selbst- ständigkeitsorientierten, textbasierten Lernumgebungen im Englischunterricht" (ADEQUA) unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und in Kooperation mit Prof. Dr. Peter H. Ludwig (Universität Koblenz-Landau) unter Mitarbeit von Markus Knierim, Dr. Eva Wilden und Marc Smasal durchgeführt. Das Forschungsprojekt wurde ab April 2005 bis Ende 2008 gemeinsam mit anderen Projekten der Kasseler Bildungsforschungsgruppe "Lehren–Lernen–Literacy. Empirische Forschungen zu kognitiv anspruchsvollem selbstständigkeitsorientierten Fachunterricht" von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft gefördert. Zentrales Interesse des ADEQUA-Forschungsprojekts war die Gewinnung von empi- risch begründeten Erkenntnissen über effektive Unterstützungsmöglichkeiten weitge- hend selbstständigen Lernens in textbasierten Unterrichtsphasen des Faches Eng- lisch als Fremdsprache durch moderate Lehrer/innen-Interventionen und die Kon- struktion geeigneter Lernarrangements. Zu diesem Zweck wurden neuartige Aufga- benformate für den Englischunterricht entwickelt, welche die selbstständige Erarbei- tung und Erschließung fremdsprachlicher Texte (Leseverständnis) durch die Schü- ler/innen in zwingend kooperativ angelegter Kleingruppenarbeit (cooperative literacy events) ermöglichten. 41 Jahresbericht 2008 Es wird untersucht, (1) mit welchen Lernstrategien unter welchen Bedingungen Schüler und Schülerin- nen vorgehen, (2) ob diese Strategien dem Lernsetting angemessen sind, (3) welche Unterstützungsmaßnahmen (Interventionen) Lehrpersonen als notwendig diagnostizieren und anwenden und (4) ob diese Lehr-Interventionen effektiv sind. Dazu wurden Teilbefunde zur angenommenen Wirksamkeit angewendeter Unterstüt- zungsmaßnahmen zu einem handlungsleitenden "Moderationsmodell" der Lehrinter- vention bei derartigen Aufgabenformaten zusammengeführt. ADEQUA steht im Kontext mit aktuellen schulpädagogischen sowie fachdidaktischen Bemühungen, qualitativ hochwertige schülerzentrierte, kognitiv anspruchsvolle Lehr- Lern-Szenarien zu gestalten, selbstständiges, eigenaktives Lernen zu verbessern und den Aufbau von Lernkompetenz zu fördern. Im Rahmen des Projekts arbeiteten die Forscherinnen und Forscher sowie Studierende der Universität Kassel eng mit Schulen der Region zusammen und erprobten die entwickelten Aufgabenformate mit Schülerinnen und Schülern. Zudem wurden beim IQ akkreditierte Fortbildungen für die an der Studie teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer zur Rückbindung erster Forschungsergebnisse in den Schulunterricht angeboten. Zu diesem Forschungsprojekt wurden von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Markus Knierim sowie Marc Smasal regelmäßig Seminare für Studierende im Hauptstudium angeboten, in denen Teilergebnisse aus der schulischen Forschung in die Leh- rerausbildung mit einflossen. Derzeit werden der Endbericht für die DFG, Publikationen, Examensarbeiten und Dissertationen zum Forschungsprojekt ADEQUA fertiggestellt. Als Arbeitsschwer- punkte für die nächsten Monate sind geplant: – Austausch und Kooperation mit Kasseler Schulen im Hinblick auf die Diagnostik von Lernprozessen beim Lesen englischsprachiger Texte – Weiterbildungsmaßnahmen zur Diagnostik von Text- und Kulturkompetenzen – Planung des ADEQUA Nachfolgeprojekts Die Publikationslisten zu beiden Projekten sind über die Homepage des Fachgebiets (Fachbereich 02, Institut für Anglistik, Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernfor- schung) einsehbar. 42 Arbeitsgruppen des ZLB 3.6 Lesekompetenz Koordination: Elisabeth Gessner, FB 01 Weitere Beteiligte: Rita Feick, Studienseminar berufliche Schulen Heidi Hagelüken Annette Heckmann, Studienseminar Gymnasien Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung Horst Kuhley, FB 01 Prof. Dr. Frauke Stübig Das Projekt "Lesekompetenz" hat sich im Studienjahr 2007/08 in mehreren Berei- chen konsolidiert und neue Perspektiven eröffnet. Das Begleitseminar für das Projekt ist nun als zweisemestriges Verbundmodul (Schwerpunktmodul) regelmäßiger Be- standteil der Studienverpflichtung innerhalb der Modulprüfungsordnung im Modul 7 "Beobachten, Beraten und Fördern im pädagogischen Feld". Dadurch ist eine Aner- kennung von entsprechenden Studienleistungen nun für alle beteiligten Studierenden der Lehrämter L2 und L3 gegeben. Eine neue Qualität der Zusammenarbeit mit Schulen ist dadurch entstanden, dass Absolventen der Universität, die im Projekt Lesekompetenz mitgearbeitet haben, nun als Referendarinnen und Referendare tätig sind und nicht nur ihre eigene Unter- richtspraxis im Interesse ihrer Schülerinnen und Schüler lesefreundlicher gestalten, sondern auch in Zusammenarbeit mit den jetzt Studierenden Leseprojekte in ihren Schulen erfolgreich durchführen oder solche Projekte unterstützen. Für einige Studierende hat die Mitarbeit im Projekt dazu geführt, dass Projektschulen sie als Unterstützung angefordert haben. In anderen Fällen berichten die Absolven- ten auch davon, dass sie ihre Kenntnisse zum Thema Lesekompetenz in die Ausbil- dung ihrer Mitreferendare einbringen konnten. Man kann nun von phasenübergrei- fender Zusammenarbeit sprechen, die im kommenden Studienjahr nach und nach zu einem anerkannten "Projektpraktikum" ausgeweitet werden soll. Die Schulprojekte in der Hegelsberg-Schule, in Niederaula und in Alsfeld wurden durch Vor-Ort-Beratun- gen und Lehrerfortbildungsmaßnahmen der Dozenten weiterentwickelt. Zusammen mit Studierenden und Referendaren sollen in den beteiligten Projektschu- len die Anstrengungen der Kolleginnen und Kollegen zur Evaluation ihrer Leseförde- rungs-Projekte unterstützt werden. In einigen Fällen (Hegelsberg-Schule, Niederaula, Alsfeld) liegen Projektberichte evaluatorischen Charakters in Form von wissenschaft- lichen Hausarbeiten vor, die einzelne Förderkonzepte kritisch würdigen. 43 Jahresbericht 2008 Aus diesen H dem "deutschm hinaus im Tagu und seine Erge point Literacy Berlin: Deutsch Ideen für weite tenz" im Somm der Umsetzun sichtlich weiter len im nächste In der öffentlic gewesen, der Lüneburg vera an den aktuel rung partizipier 44ausarbeiten gehen auch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften wie agazin" (Oldenbourg-Verlag) hervor. Die Projektleitung hat darüber ngsband des 15. Europäischen Lesekongress 2007 Berlin das Projekt bnisse vorgestellt (Hofmann, Bernhard & Renate Valtin (Hg.): Check- – Tagungsband zum 15. Europäischen Lesekongress 2007. Band 2, e Gesellschaft für Lesen und Schreiben, DGLS Beiträge 8, 2008). re Schulprojekte wurde durch Studierende des Seminars "Lesekompe- er 2008 formuliert. Einige dieser Ideen befinden sich nun am Beginn gsphase, so dass zu den bereits genannten Projektschulen voraus- e Schulen in Kassel hinzukommen werden. Die Projektvorschläge sol- n Studienjahr in einem kleinen Sammelband veröffentlicht werden. he im ns len enn Wahrnehmung des Projekts ist auch ein Workshop bedeutsam Juni mit Prof. Dr. Christine Garbe von der Universität Leuphana in taltet wurde. Hier konnten die Studierenden der Universität Kassel Forschungsergebnissen eines Comenius-Projekts zur Leseförde- , das in Lüneburg koordiniert wird. Arbeitsgruppen des ZLB Trotz schon begonnener Ferienzeit waren auch 15 Lehrerinnen und Lehrer sowie Ausbilderinnen und Ausbilder aus Studienseminaren dabei, die zu den festen Inte- ressenten des ZLB-Projekts gehören. Die Veranstaltung war als Fortbildungsveran- staltung für Lehrerinnen und Lehrer akkreditiert. Sie wurde auch durch den Fachbe- reich 01 Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften gefördert. Ebenfalls hervorzuheben ist die Tatsache, dass ein Vortrag des Projektteams an ei- ner Projektschule (Max-Eyth-Schule) in Alsfeld dazu geführt hat, dass die benachbar- te Albert-Schweitzer Schule um eine Fortbildung für die Kolleginnen und Kollegen des naturwissenschaftlichen Aufgabenfeldes gebeten hat, die am 27.10.2008 durch- geführt wurde. Eine neue Perspektive für das Projekt Lesekompetenz entsteht zur Zeit durch eine Anfrage der Louis-Peter-Schule in Korbach beim Fachbereich 01. Die Schule suchte eine wissenschaftliche Begleitung für ihr Konzept einer "Leseklasse" mit verstärktem Leseunterricht. Diese Anfrage wurde an Frau Elisabeth Gessner und Herrn Horst Kuhley weitergeleitet. Im Laufe des Jahres 2008 wurde in Zusammenarbeit mit der Schule eine erste Konzeption für eine wissenschaftliche Evaluation erstellt. Im weite- ren Verlauf des Studienjahres 2008/09 soll durch nun Studierende, die sich für die Teilnahme an diesem kleinen Forschungsprojekt entschieden haben, eine Erhebung der Leseleistungen durchgeführt sowie bereits vorhandene Daten ausgewertet wer- den, damit die Projektleitung einen Evaluationsbericht für die Schule erstellen kann. Für die interne Wahrnehmung des Projekts Lesekompetenz an der Universität Kas- sel sprechen die Aufnahme der Veranstaltung "Vom Lesen und Schreiben in der Schule" in den Bericht des Präsidenten und die Unterstützung des Fachbereichs für einen Antrag zum Wettbewerb "Exzellenz in der Lehre" des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. 3.7 Darstellendes Spiel / Szenisches Verstehen Koordination: Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01, Leiter der Gruppe "Resonanz" Playbacktheater Volker Hänel, FB 01, Studententheater der Universität Kassel (STUK) Ede Müller, Landesverband Schultheater in Hessen, Qualifizierungsmaßnahme Dar- stellendes Spiel Hessen (QM) Uwe Reiners, Studienseminar Kassel, Fachleiter für Musik mit Wahlpflichtmodul DS Brigitte Sturm-Schott, Theaterpädagogisches Zentrum Nordhessen thearte e.V., QM Tina Coers-Ditmar, thearte e.V., QM Joao Ventura, Kunsthochschule 45 Jahresbericht 2008 "Darstellendes Spiel/ Szenisches Verstehen" (DS) stellt im Unterricht und im Schul- leben einen unverzichtbaren Beitrag zur Qualitätsentwicklung an hessischen Schulen dar. Prinzipiell sind zwei Zielrichtungen einer Ausbildung im Bereich DS denkbar und wünschenswert: – die Ausbildung zum Fachlehrer DS, um die in den schulischen Lehrplänen, insbe- sondere der gymnasialen Oberstufe, genannten Unterrichtsziele erreichen zu kön- nen, sowie – die Förderung von Elementen von "Darstellendem Spiel / Szenischem Verstehen" als durchgängiges Unterrichtsprinzip und als soziale Basiskompetenz für Lehre- rinnen und Lehrer. Beide stehen in enger Verbindung, unterscheiden sich aber in der Intensität, Dauer und Schwerpunktsetzungen der Ausbildung. DS ist bereits in allen Schulformen etabliert. Im Grund-, Haupt-, Real- und Förder- schulbereich ist es integraler Bestandteil des Fachbereichs "Ästhetische Erziehung" bzw. Wahlpflichtfach. In der gymnasialen Oberstufe kann es als Alternative zu den Fächern Kunst bzw. Musik unterrichtet werden. Für die einzelnen Schulformen sind bereits Lehrpläne ausgearbeitet und veröffentlicht. In allen Schulstufen sind musisch- ästhetisch-szenische Verfahren Sprach- und Lesefähigkeiten, Sozialkompetenzen, Wahrnehmungs- und Ausdrucksschulung wichtige Gestaltungselemente des Unter- richts. Projektarbeit und Präsentationstechniken sind teilweise als Bestandteile der Abschlussprüfungen vorgesehen. Die dazu notwendigen Fähigkeiten und Fertigkei- ten sind in langfristigen Prozessen aufzubauen. Um die Lehrenden zur Unterstützung dieser Prozesse zu befähigen, ist in der Lehrer(aus)bildung der Erwerb der dafür grundlegenden personalen und sozialen Kompetenzen zu ermöglichen. Die mit DS angestrebte Selbsterfahrung und die Grundkompetenzen der interaktiven Kompetenz, des Aufbaus von Empathie und des Rollentausches sind Elemente le- benslangen Lernens, die nur in einer fortlaufenden Verbindung und Rückkoppelung mit der Praxis aufgebaut werden können. Die zugrunde liegende Entwicklungsper- spektive zielt auf eine Grundqualifikation in Szenischem Verstehen und Darstellen- dem Spiel in der ersten Ausbildungsphase, einer weiteren fachlichen Qualifizierung DS in der zweiten Phase und einer berufsbegleitenden Fortbildung in der dritten Phase der Lehrerbildung. Die Kooperation zwischen den drei Phasen – verstärkt Kompetenzen im Selbsterfahrungs- und im DS-spezifischen Bereich, durch Erweiterung von bestehenden Angeboten an der Universität und vertieft und verstetigt sie durch die Fortsetzung in den weiteren Phasen, – bindet das ansonsten isolierte Angebot des Studienseminars durch Vorbereitung in der Universität und Fortsetzung in der dritten Phase ein, 46 Arbeitsgruppen des ZLB – öffnet und erweitert den Teilnehmerkreis an der Qualifizierungsmaßnahme über die schon fest eingestellten Lehrer hinaus. Zum Hintergrund der phasenübergreifenden Kooperation Seit 2002 werden in einer Qualifizierungsmaßnahme des Landes Hessen jährlich durchschnittlich 100 verbeamtete Lehrer und Lehrerinnen ausgebildet. Die Weiterbil- dung wird zertifiziert. Seit 2005 arbeitet eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern aller drei Phasen der Lehrerbildung an dem Aufbau einer phasenübergreifenden Ausbildung DS, dabei besonders an der organisatorischen und inhaltlichen Abstimmung. Im Wintersemester 2006/07 und Sommersemester 2007 wurde an der Universität Kassel ein erster Durchgang zu den Grundlagen DS durchgeführt. Seitdem wird ein zweisemestriges Schwerpunktmodul DS angeboten. Evaluationen liegen vor, die sehr positive Rückmeldungen darstellen. Das aktuelle Angebot im WS 2008/09 an der Universität Kassel wird von 20 Studierenden besucht, was als beachtliches Inte- resse an szenischen Lernformen interpretiert werden kann. Die Finanzierung wurde im ersten Durchgang zur Erprobung von anderen Trägern als der Universität und den Studierenden übernommen (Qualifizierungsmaßnahme, Studienseminar). Das ZLB hat im Wintersemester 2008/09 mit einer zweiten Finan- zierung die Entwicklung eines Konzepts für "Darstellendes Spiel/ Szenisches Spiel" unterstützt. Das Institut für Erziehungswissenschaften unterstützt die Arbeit für ein weiteres Semester. Trotz der positiven Resonanz konnte aber darüber hinaus noch keine Finanzierung gesichert werden. 47 Jahresbericht 2008 3.8 Studienwerkstätten Koordination: Wolfgang Gabler, ZLB Weitere Beteiligte: – ARGOS und Sekundarschulwerkstatt Prof. Dr. Frauke Stübig und Prof. Dr. Dorit Bosse, FB 01 – BerufsschulWerkstatt Prof. Dr. Gerhard Gerdsmeier und Prof. Dr. Jens Klusmeyer, FB 01 – Deutsch als Fremdsprache Michael Koenig, FB 02 – Deutsch/Primarstufe Prof. Dr. Norbert Kruse, Heike Damm-Pestel und Dr. Angela Reiss, FB 02 – Anglistik/Amerikanistik Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Markus Knierim, FB 02 – Romanistik Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen und Dr. Alain Kerdelhué, FB 02 – Grundschulwerkstatt Dr. Herbert Hagstedt und Martina Nieswandt, FB 01 – Mathematikdidaktisches Labor Prof. Dr. Bernd Wollring und Brigitte Spindeler, FB 17 – Studienwerkstatt Mathematik Prof. Dr. Rolf Biehler, FB 17 – Lernwerkstatt Physik Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 – Lernwerkstatt Technik Dr. Monika Zolg, FB 18 Seit 1999 besteht an der Universität Kassel die Arbeitsgruppe der Studienwerkstät- ten im Bereich der Lehrerbildung. Die AG koordiniert die konzeptuelle Ausrichtung der Werkstätten im Interesse des gegenseitigen Lernens voneinander sowie der fachübergreifenden Homogenität. Die Studienwerkstätten sind Arbeitsräume für Studierende innerhalb der Universität, in denen insbesondere Unterrichtsmaterialien und -medien untersucht, erprobt und handlungsorientiert entwickelt werden können. Gleichzeitig dienen sie als Vorbild für Lernwerkstätten der Schulen und werden in diesem Sinne auch für die Lehrerfortbil- dung genutzt. Die gemeinsame Konzeption beruht auf einem Diskussionsstand, dass Werkstattpädagogik in Schule und Hochschule die Selbstständigkeitserziehung und Lernen als aktiven zum Teil auch forschenden Prozess fördern soll und dass Eigen- produktion sowie projekthaftes Operieren dabei von hoher Wichtigkeit sind. In der 48 Arbeitsgruppen des ZLB Vergangenheit haben die Studienwerkstätten zum einen ihre materielle Ausstattung (Lernmaterialien und insbesondere DV-Ausstattung) miteinander abgestimmt. Im Kontext dessen bildete der Einsatz neuer Medien im Schulunterricht sowie dement- sprechend in erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Anteilen der Leh- rerbildung einen spezifischen Schwerpunkt der Arbeit in den Werkstätten. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren mehrfach gemeinsam organisierte Workshop- Tage zu spezifischen Themen durchgeführt, an denen Lehrerinnen und Lehrer aber auch Studierende teilgenommen haben. Unter Einsatz von Studienbeitragsmitteln konnten im Jahr 2008 die Werkstätten nicht nur ihre Öffnungszeiten für die Studierenden erweitern, sondern auch ihre Ausstat- tung verbessern. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Erprobung neuer E-Learning- Elemente für die Lehrerbildung ist, so z.B. beim Einsatz von Funknetzwerken für eine "Funklernklasse" sowie beim Einsatz der "elektronischen Tafel". Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit bildet weiterhin der Einsatz von Videogra- fie sowie in der universitären Lehre, bei Schulpraktischen Studien bei Forschungs- vorhaben wie auch in der Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Fachübergreifende Fragen beziehen sich hierbei etwa auf – Kompetenzbeobachtung mit Kindern, – fachdidaktische Diagnostik, – sachgerechtes Equipment, – rechtliche Fragen, z.B. Einverständnis von Schülern und Schülerinnen bzw. Eltern. Neben der Vertiefung des Austauschs zur Videografie soll künftig auch die Nutzung der Werkstätten zur Produktion von Unterrichtsmaterialien sowie von lehrbezogenen studentischen Forschungsarbeiten in der gemeinsamen Arbeit stärker berücksichtigt werden. 49 Jahresbericht 2008 3.9 Modularisierung für Lehramtsstudiengänge Koordination: Wolfgang Gabler, ZLB Weitere Beteiligte: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Prof. Dr. Armin Kibele, FB 05 Dr. Renate Pletl, FB 05 Gunar Sonntag, Abt. Lehre und Studium Ursula Uzerli, AfL Prof. Dr. Kurt Weising, FB 18 Die Arbeitsgruppe hat ihre Beratungen im Jahr 2003 aufgenommen und zunächst allgemeine Empfehlungen und Rahmenvorgaben zur Einführung von Modularisie- rung und Credits für die Lehramtsstudiengänge an der Universität Kassel erarbeitet. Nachdem Ende 2004 das hessische Lehrerbildungsgesetz in seiner gegenwärtig gül- tigen Fassung vorlag und im Frühjahr 2005 die Umsetzungsverordnung hierzu in Kraft getreten war, entwickelte die AG Rahmendaten für die Modul-Prüfungsordnun- gen und wirkte nach Inkraftsetzung dieser Ordnungen an der zeitlichen Koordination für die einzelnen Lehramtsstudiengänge mit. Nach ausführlicher Beratung im Zentrumsrat sowie auf Empfehlung der AG wurde im Wintersemester 2007/08 eine Erhebung sowohl bei Studierenden als auch bei Leh- renden mit besonderen Funktionen (z.B. Studiendekanat, Leitung eines Modulprü- fungsausschusses) in den lehrerbildenden Fachbereichen der Universität eingeleitet, um ein differenziertes Bild zu Stärken und Schwächen der modularisierten Lehramts- studiengänge in ihrer gegenwärtigen Gestalt zu gewinnen. Sie bezieht sich insbe- sondere auf die folgenden Themen: – Studieneingangsphase (Informations- und Beratungsangebote, Probleme z.B. bei der Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen), – Koordination der verschiedenen Studiengangsteile (inhaltliche Abstimmung zwi- schen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Kernstudium), – Organisation der Lehrveranstaltungen (Reihenfolge, spezielle Veranstaltungen für Lehramtsstudierende, zeitliche Koordination, Bedeutung von Tutorien, Creditver- gabe, Kompetenzorientierung), – Modulprüfungen (Anmeldeverfahren, Anzahl der Prüfungen, Prüfungsarten, Ni- veau der Prüfungen, Nichtbestehen und Wiederholbarkeit), – Staatsexamen (Prüfer- und Themenwahl, Zulassung erst nach Benotung der wis- senschaftlichen Hausarbeit, Informationsflüsse). 50 Arbeitsgruppen des ZLB Auf der Grundlage dieser Ergebnisse berät die Arbeitsgruppe über Empfehlungen für die Fachbereiche und für das ZLB im Hinblick auf die Organisation des Lehrangebo- tes, die Prüfungen sowie die Überarbeitung der Modulprüfungsordnungen. 3.10 Online-Fallarchiv Schulpädagogik Koordination: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Weitere Beteiligte: Uta Marini, FB 01 Peter Carqueville, FB 01 Benjamin Krasemann Themenstellung: Aufbau eines Online-Archivs für pädagogische Fallstudien und Entwicklung dieses Archivs zu einem hochschulübergreifenden Instrument der Lehre in der Lehreraus- und -weiterbildung. Bereits seit 2005 ist das Online-Fallarchiv Schulpädagogik der Universität Kassel unter der Adresse http://www.uni-kassel.de/schulpaedagogik/fallarchiv zu finden. In der Datenbank des Archivs werden Fallanalysen aus dem Bereich der Schulpädago- gik gesammelt. Die Analysen sind sowohl nach Autorinnen und Autoren, als auch Auswertungsmethoden und Schlagworten im Archiv recherchierbar. Der Fallbestand wird stetig erweitert – momentan befinden sich über 100 Fallanalysen im Archiv. Ne- ben personellen Veränderungen hat sich seit ihrem Start 2005 auch optisch auf der Seite des Online-Fallarchivs viel getan. 2009 präsentiert sich das Fallarchiv in einem neuen Gewand und mit neuen Bereichen. Entstanden ist die Sammlung als Reaktion und in Auseinandersetzung mit der in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark gestiegenen Bedeutung von Fallarbeit und Fallanalysen in der Erziehungswissenschaft und Lehrerbildung. Durch Fallarbeit in der Lehrerbildung sollen Wege in dem charakteristischen Spannungsverhältnis von Theorie und Praxis aufgezeigt werden. Das Ziel von Fallarbeit in der Lehrerbildung besteht in einer theorie- und praxisorientierten sowie professionellen Berufsvorberei- tung. In den Standards für die Lehrerbildung der Ständigen Konferenz der Kultusmi- nister (Beschluss der KMK vom 16.12.2004) wird "Fallorientierung" als wesentlicher Ansatz für die Vermittlung bildungswissenschaftlicher Inhalte hervorgehoben. Und auch das Strukturmodell für die Lehrerbildung der Deutschen Gesellschaft für Erzie- hungswissenschaft (DGfE) nennt "pädagogisches Fallverstehen" als besonders rele- vanten methodischen Ansatz bei der Vermittlung der Grundlagen von Erziehung und Bildung. 51 Jahresbericht 2008 Die dem Online-Fallarchiv Schulpädagogik zugrunde liegende Idee besteht darin, für alle Interessengruppen (Lehramtsstudierende, Lehramtsanwärterinnen und -anwär- ter, Lehrerinnen und Lehrer, Schul- und Unterrichtsforscherinnen und -forscher) ei- nen gemeinsamen und leicht verfügbaren Zugang zu einem breiten Spektrum an Fallanalysen zu schaffen und damit auch die verschiedenen Tätigkeitsbereiche, wie universitäre Lehre, Forschung, Schulpraxis und Lehrerbildung, zu vernetzen. Diese Ressource an Fallarbeiten kann unter verschiedenen Gesichtspunkten von Nutzen sein: die Suche nach passenden Falldarstellungen für Seminare kann erleichtert, Verstehensprozesse von Schulalltag und Unterrichtsszenen können unterstützt und Handlungsalternativen erörtert werden. Darüber hinaus eröffnet die Sammlung noch weitere Möglichkeiten, Fallarbeit in Forschung und Lehre produktiv zu machen. Sie kann für Lehrforschungsprojekte verwendet werden und Lehrerbildung damit zu mehr Anschaulichkeit und reflektierter Praxis verhelfen. Bereits 2007 wurden die Ansätze, auf der Basis des Online-Fallarchivs fallbasiertes Lernen zum Bestandteil der Lehrerausbildung an der Universität Kassel zu machen mit der Durchführung eines ersten Seminarangebots etabliert. Dieses Seminar baute auf Fällen und Lern- und Lehrmaterialen des Online-Fallarchivs auf. Auch im Som- mer- und Wintersemester 2008 konnten mehrere Lehrveranstaltungen, integriert in die modularisierte Studienstruktur des Kernstudiums und basierend auf Fallanalysen des Archivs, angeboten werden. Fallorientierte Lehrveranstaltungen werden inzwi- schen regelmäßig im Kernstudium angeboten. Die Studierenden werden durch die Arbeit mit und an Fällen aus dem Online-Fallarchiv nicht nur an fallbasiertes Lernen und wissenschaftliches Verstehen von Schul- und Unterrichtssituationen herange- führt. Es wird zugleich eine selbstreflexive Perspektive initiiert auf die empirisch zu beantwortende Frage, was Studierende der Lehrämter eigentlich meinen, wenn sie sich "mehr Praxis" wünschen. Da die BetreiberInnen des Online-Fallarchivs auch dem forschungsmethodischen Aspekt der interpretierten Fallbeschreibungen große Bedeutung zumessen, wurden Lernangebote zur Schulung der forschungsmethodischen Kompetenz im Bereich in- terpretativer Auswertungsverfahren entwickelt. Diese Lernangebote werden inner- halb einer Lernplattform mit dem Archiv verknüpft. Innerhalb dieser e-Learning- Struktur entstehen Lernpfade zu drei sozialwissenschaftlichen Forschungs- und In- terpretationsmethoden. Teil dieser Methodenlernpfade sollen zusätzlich videogra- phierte Interpretationswerkstätten zu den Methoden sein. Für die Umsetzung der Me- thodenlernpfade konnten drei Autoren und Autorinnen gewonnen werden, die Lehr- texte zu den Methoden Objektive Hermeneutik, Dokumentarische Methode und Tie- fenhermeneutik verfasst haben. Die Lehrtexte haben jeweils direkten Bezug zu Fäl- len im Archiv und sind darüber hinaus mit teils interaktiven Lernaufgaben verknüpft. Die Gestaltung der Beiträge wurde mit den Autoren und Autorinnen detailliert abge- stimmt, damit die Umsetzung des didaktischen Anliegens gesichert werden kann, grundlegende und orientierende Kenntnisse in der jeweiligen Methode zu vermitteln. 52 Arbeitsgruppen des ZLB Die Realisierung dieses anspruchsvollen Projekts nimmt mit der Veröffentlichung des ersten Lernpfades in Kürze Formen an. Die Weiterführung dieser an das Online-Fallarchiv Schulpädagogik geknüpften Ideen setzt natürlich auch weiterhin einen möglichst breiten Materialfundus voraus, wes- halb auch an dieser Stelle herzlich eingeladen wird, interpretierte Fallmaterialien, die sich – vielleicht unveröffentlicht – im Schreibtisch sammeln, in das Archiv aufnehmen zu lassen. 3.11 Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen Koordination: Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Weitere Beteiligte: Sarah Alexi, FB 01 Silke Kleinau Bernd M. Uhl Das "Projekt K – Kinder begleiten und verstehen lernen" ist ein praxisorientiertes Lehrangebot am Fachbereich 01, bei dem Lehramtsstudierende und Studierende der Erziehungswissenschaft Patenschaften für Kinder in schwierigen Lebenslagen über- nehmen. Hierbei eröffnet sich für die Studierenden ein eigenverantwortliches Praxis- feld, in welchem sie ihr pädagogisches Wissen aktiv anwenden, erproben und reflek- tieren können. Häufig auftretende Irritationen von Lehrerinnen und Lehrern gegenüber ihren Schüle- rinnen und Schülern lassen sich einerseits mit einer objektiven Veränderung heutiger Kinderwelten begründen und sind andererseits auf generationsspezifische Wahr- nehmungsfilter der Lehrenden zurückzuführen. Deshalb muss bereits in der universi- tären Ausbildung eine Sensibilisierung der Studierenden im Hinblick auf Kinder als Individuen mit je eigenen Biografien und unterschiedlichen Interessen und Bedürfnis- sen angebahnt werden. Die dem Projekt K zugrunde liegende Idee besteht darin, für Lehramtsstudierende einen kontinuierlichen Praxisbezug bereits in der universitären Ausbildung zu ermög- lichen. Ziel hierbei ist es, eine Verknüpfung von pädagogisch-praktischem Handeln mit erziehungswissenschaftlichen Theorien herzustellen. Durch einen ständigen Wechselbezug von Tun und Reflektieren entsteht die Möglichkeit, dass die von den Studierenden im Alltag oder oftmals in der eigenen Schulzeit erlebten und erlernten pädagogischen Ansichten und Handlungsweisen kritisch hinterfragt und reflexiv ge- staltet werden können. In unterschiedlichsten Handlungssituationen können Studie- 53 Jahresbericht 2008 rende ihre bereits vorhandenen Kompetenzen erproben sowie neue entwickeln und ausbauen. Die Projektteilnehmenden übernehmen für ca. neun Monate (von Mitte Oktober bis Mitte Juli des darauf folgenden Jahres) eine Patenschaft für ein Kind im Grundschul- alter, welches sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet. In dieser Zeit tref- fen sie sich einmal wöchentlich für drei Stunden mit ihrem Patenkind und helfen, un- terstützen und fördern es auf jeweils individuell unterschiedliche Art und Weise. Wäh- rend der Patenschaft nehmen die Studierenden an zwei universitären Begleitveran- staltungen teil: im erziehungswissenschaftlichen Seminar werden die theoretischen Grundlagen erarbeitet sowie alternative Handlungspraktiken für die Arbeit mit den Kindern entwickelt, während in der supervisorischen Begleitveranstaltung die Paten- schaften professionell reflektiert werden. Beide Veranstaltungen finden im vierzehn- tägigen Wechsel statt. Hinzu kommen zwei Ganztagestermine, die eine enge Betreuung der Studierenden auch während der Semesterferien gewährleisten, sowie zwei projektorientierte Nachmittage, die von den Studierenden geplant werden und bei denen alle Patenpaare zusammen etwas unternehmen. Im Rahmen ihre angebot an Ma können und die u.a. eine eigen theoretische un den zu Beginn Literatur, einen ten als auch St ses umfangreic gewonnenen P aus Studienbeit 54r Teilnahme am Projekt K wird den Studierenden ein breites Zusatz- terialien zur Verfügung gestellt, auf welche sie jederzeit zurückgreifen sie in ihrer Arbeit mit den Kindern unterstützen sollen. Hierzu zählt s für das Projekt K eingerichtete kleine Bibliothek, die methodische, d praktische Literatur enthält. Darüber hinaus erhalten die Studieren- ihrer Patenschaften eine Art "Starterpaket", welches sowohl relevante Kinder- und Jugendstadtplan, Vergünstigungen für Schwimmbadkar- raßenbahnkarten für die Patenkinder beinhaltet. Die Finanzierung die- hen Zusatzangebotes erfolgte aus Preisgeldern des im Jahr 2007 reises für "Exzellenz in der Lehre" an den hessischen Hochschulen, ragsmitteln und aus Spenden der Städtischen Werke Kassel. Arbeitsgruppen des ZLB Seit dem Wintersemester 2007/08 ist das Projekt K im Rahmen der modularisierten Lehramtsausbildung als Verbundmodul im Schwerpunkt 7 "Beobachten, Beraten und Fördern im pädagogischen Feld" angesiedelt. Es ist in der Übergangsphase jedoch auch noch dem Kernstudium nach alter Studienordnung zugeordnet und für den Ma- gisterstudiengang Erziehungswissenschaft geöffnet. Der erste modularisierte Projektdurchgang wurde zum Sommersemester 2008 erfolg- reich abgeschlossen. Für unseren Kooperationspartner, das Kasseler Familienbera- tungszentrum (KaFa), stellte die Überführung des Projekts in die Modularisierung mit ihren einzuhaltenden Zeiten und Fristen eine Herausforderung dar. Galt es bislang über das Jahr verteilt immer wieder einzelne Kinder für eine Weiterförderung im Pro- jekt K vorzuschlagen, mussten diesmal zum Semesterbeginn möglichst viele Kinder gleichzeitig gemeldet werden, was teilweise zu erheblichen organisatorischen Pro- blemen führte. Aus diesem Grund wurde für den neuen Durchgang zum Winterse- mester 2008/09 eine früher bereits bestehende Kooperation mit dem Beratungs- und Förderzentrum (BFZ) der Astrid-Lindgren-Schule wieder aufgenommen und ausge- baut. Die derzeit am Projekt K teilnehmenden Kinder wurden dementsprechend zu ähnlichen Anteilen von beiden Kooperationspartnern vermittelt. Die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt K erfolgt hauptsächlich über die Internetseite so- wie über das Verteilen von Flyern und den Aushang von Postern. Nach erfolgreicher Umstrukturierung der Internetseite, wird diese zurzeit noch durch studentische Be- richte sowie Kinderzeichnungen und Fotos von gemeinsamen Aktivitäten aus dem letzen Durchgang ausgestaltet. Sie kann unter folgender Adresse abgerufen werden: http://www.uni-kassel.de/fb1/Projekt-K/ 3.12 Uni für Kinder Koordination: Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Im Wintersemester 2008/09 wurde im Mathematikdidaktischen Labor für die Grund- schule an der Universität Kassel zum wiederholten Mal die "Uni für Kinder" durchge- führt. Das Grundkonzept ist geblieben: In einer Lehrveranstaltung, die für die teilnehmen- den Studierenden sowohl die fachdidaktischen schulpraktischen Studien im Fach Mathematik für das Lehramt an Grundschulen als auch ein fachdidaktisches Seminar für dieses Lehramt einschließt, bietet das Labor ein außerschulisches Zusatzangebot für mathematisch leistungsstarke und mathematisch begabte Kinder aus dem Kin- dergarten und den Jahrgangsstufen 0 und 1 an. Das Projekt widmet sich gezielt der mathematischen Frühförderung. 55 Jahresbericht 2008 Die Kooperation mit der Kinder- und Jugendakademie der Stadt Kassel und mit dem Staatlichen Schulamt ist gut eingespielt: Das Anmelden der Kinder und die Termin- vereinbarungen erfolgen in Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen. Neu ist, dass auch Kinder aus den vom HKM spezifisch unterstützen "Gütesiegel-Schulen" ange- meldet wurden, die sich gezielt mit der Förderung von leistungsstarken und hochbe- gabten Kindern befassen. Der Kontakt zu diesen Schulen soll ausgebaut werden. Die Unterstützung seitens des Hessischen Kultusministeriums wurde nunmehr zum vierten Mal gewährt. Davon bezahlt wird eine studentische Hilfskraft, welche die Ver- anstaltung technisch und logistisch koordiniert und darüber hinaus zum einen das Material, das die Kinder als Eigenes mitgegeben bekommen, zum anderen das Ma- terial, das in der Veranstaltung verbraucht wird, vorbereitet. Nach wie vor besteht der zentrale Nutzen der "Uni für Kinder" nicht nur in dem au- ßerschulischen Angebot für die Kinder, sondern auch und insbesondere in dem spe- zifischen Lehrangebot für die Studierenden, die jeweils in Tandems zu zweit mit je zwei Kindern während der gesamten Veranstaltungsdauer zusammenarbeiten. Mit den Kindern gemeinsam gibt es sieben Termine in 14tägigem Abstand. Die Termine dazwischen dienen der Vor- und Nachbereitung. Ihr besonderes Gewicht erhält die Veranstaltung durch zwei Schwerpunktsetzungen: – Zum einen setzt die Veranstaltung einen besonderen Akzent in der fachdidakti- schen diagnostischen Ausbildung der Studierenden, die in dem modularisierten neuen Studiengang für das Lehramt an Grundschulen gegenüber früher eine stär- kere Betonung erhält. – Die Veranstaltung dient zudem der Entwicklung und fortschreitenden rekursiven Optimierung von Lernumgebungen, die für das Arbeiten mit diesen Kindern gezielt angepasst sind und zu denen Materialien und Eigenproduktionen vorliegen. Sowohl die koordinierende Arbeit der leitenden Studierenden als auch die Entwick- lungsarbeit ist in jedem Durchgang mit mehreren Hausarbeiten begleitet, so dass inzwischen ein beachtlicher Fundus entstanden ist. Er ist gezielt so ausgerichtet, dass er Studierenden, die in diesen Veranstaltungen mitgearbeitet haben, auch nach Abschluss der ersten Phase der Lehrerbildung in ihrer späteren Tätigkeit an der Schule als Ganzes zur Verfügung steht. Das Konzept und die Ergebnisse wurden auf zwei Tagungen auf Landesebene vor- gestellt, die sich mit der Förderung von leistungsstarken und hochbegabten Kindern befassen. Eine weitere Einladung für das kommende Jahr 2009 liegt vor. 56 Anhang Anhang 1. Satzung 2. Organisation 3. Statistiken 4. Veranstaltungen 5. Veröffentlichungen 57 Jahresbericht 2008 Satzung zur Fortführung des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Kassel vom 17. Juli 2006 In Ausführung von § 55 Abs. 6 HHG i.d.F. von Art. 3 des Dritten Gesetzes zur Quali- tätssicherung in hessischen Schulen vom 29. November 2004 (GVBl. I S. 330) er- lässt das Präsidium der Universität Kassel folgende Satzung: 1. Zentrum für Lehrerbildung Das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel (ZLB) wird nach Maßga- be dieser Satzung fortgeführt. 2. Aufgaben Das ZLB hat die Aufgaben gemäß § 55 HHG. Insbesondere unterstützt und för- dert es die Kooperation zwischen Einrichtungen der Universität und dem regio- nalen Schulwesen: 2.1 Es sorgt in Kooperation mit den Fachbereichen und den übrigen an der Lehr- amtsausbildung der Universität beteiligten Einrichtungen für klare Strukturen der Lehre und des Studiums im Bereich der Lehramtsstudiengänge. Es fördert ein ausgewogenes Verhältnis sowie eine inhaltliche Abstimmung der fachwis- senschaftlichen, fachdidaktischen sowie erziehungs- und gesellschaftswissen- schaftlichen Anteile der einzelnen Studiengänge und unterstützt die Belange von forschendem Lernen, Praxisbezug und Polyvalenz. 2.2 Es unterstützt die Lehramtsstudiengänge sowie die Bildungsforschung als Ent- wicklungsschwerpunkte innerhalb der Universität insbesondere durch Initiierung und Unterstützung von fachbereichsübergreifender Kooperation. 2.3 Es fördert die Studienberatung im Bereich der Lehramtstudiengänge vor allem im Hinblick auf fachbereichübergreifende Themen. 2.4 Es wirkt mit bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, soweit sich dieser mit Fragen von Schule, Unterricht, Schulentwicklung oder Lehrerbil- dung befasst. 2.5 Es unterstützt den Wissenstransfer sowie projektbezogene Kooperationen zwi- schen Universität und Bildungswesen in Lehre, Forschung, Entwicklung und Weiterbildung. Insbesondere sorgt das ZLB für Information und Kooperation zwischen der Universität, dem Amt für Lehrerbildung, den regionalen Studien- seminaren, staatlichen Schulämtern, der Lehrerfortbildung und des beruflichen Bildungswesens sowie den Schulen. 58 Anhang 3. Mitgliederversammlung 3.1 Die Mitgliederversammlung des ZLB wählt den Zentrumsrat gemäß Nr. 4. und berät über den jährlichen Rechenschaftsbericht des Zentrumsvorstands. 3.2 Der Mitgliederversammlung gehören an a) als Mitglieder: 20 Vertreter und Vertreterinnen der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachdidaktiken, 20 Vertreter und Vertreterinnen der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht: 6 Studierende 6 Wissenschaftliche Bedienstete. Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden aus dem Kreis der vom Amt für Lehrerbildung bestellten Prüferinnen und Prüfer für die Erste Staatsprüfung von den an den Lehramtstudiengängen beteiligten Fachbereichen gemäß Anlage 1 für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Die Mitglieder gemäß Buchstabe b) werden vom Senat für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. 4. Zentrumsrat 4.1 Der Zentrumsrat berät über die Angelegenheiten des Zentrums und bereitet die Entscheidungen des Zentrumsvorstands vor. Er unterbreitet dem Präsidium die Nominierungsvorschläge für den Zentrumsvorstand gem. Nr. 5.2 Satz 2. 4.2 Dem Zentrumsrat gehören an a) als Mitglieder – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungs- und Gesellschafts- wissenschaften, von denen vier aus der Erziehungswissenschaft (ein- schließlich Institut für Berufsbildung – IBB) und je einer bzw. eine aus der Psychologie sowie aus der Politikwissenschaft oder der Soziologie stammen sollten, – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachdidaktiken und – sechs Vertreterinnen und Vertreter der Fachwissenschaften; b) als Mitglieder mit beratendem Stimmrecht – die Mitglieder der Mitgliederversammlung gemäß Nr. 3.2 b). Die Mitglieder gemäß Buchstabe a) werden von den jeweiligen Gruppen der Mitgliederversammlung gewählt. 59 Jahresbericht 2008 5. Zentrumsvorstand 5.1 Das Direktorium gemäß § 55 Abs. 4 HHG trägt die Bezeichnung Zentrumsvor- stand. Er nimmt die gesetzlichen Aufgaben des Direktoriums gem. § 55 HHG wahr und legt der Mitgliederversammlung jährlich einen Rechenschaftsbericht vor. 5.2 Der Zentrumsvorstand besteht aus Mitgliedern des Zentrumsrats gem. Nr. 4.2a) und zwar – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Erziehungs- und Gesellschaftswissen- schaften (incl. IBB), – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachdidaktiken sowie – zwei Mitgliedern aus dem Bereich der Fachwissenschaften. Das Präsidium bestellt die Mitglieder des Zentrumsvorstands aufgrund der Vor- schläge der Mitglieder des ZLB gemäß Nr. 3.2.a); der Zentrumsrat kann zu die- sen Vorschlägen Stellung nehmen. Die Bestellung bedarf des Einvernehmens mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessi- schen Kultusministerium. Die Referentinnen bzw. Referentinnen für Schulprak- tische Studien sowie für das Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Kernstudium gehören dem Zentrumsvorstand mit beratender Stimme an, sofern sie nicht bereits Mitglieder sind. Der Zentrumsvorstand kann auf Vorschlag des Zentrumsrats bis zu drei weitere Mitglieder, darunter mindestens ein Student oder eine Studentin, mit beratendem Stimmrecht kooptieren. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die erstmalige Einsetzung des Zentrumsvorstands nach dieser Satzung so rechtzeitig erfolgt, dass es unmittelbar nach Ende der Amtszeit des bisherigen Zentrumsrats sowie des Zentrumsvorstands des Zentrums die Auf- gaben nach dieser Satzung wahrnehmen kann. 6. Vorsitz Ein stimmberechtigtes Mitglied des Zentrumsvorstands wird von diesem auf Vorschlag des Zentrumsrats zu dem oder der Vorsitzenden des ZLB gewählt. Er bzw. sie führt die laufenden Geschäfte nach den Beschlüssen des Zen- trumsvorstands. Der Zentrumsvorstand kann eine Stellvertretung sowie weitere Aufgaben der Vorstandsmitglieder regeln. 7. Referate 7.1 Referat Erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium Das Referat erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliches Kernstudium sorgt im Rahmen der einschlägigen Ordnungen für die Planung, Sicherstellung und Evaluation des Lehrangebots in diesem Teilstudiengang, insbesondere für die Koordination des von den beteiligten Fachbereichen zu erbringenden Lehr- 60 Anhang angebots. Die Zuständigkeit der Fachbereiche für die Durchführung des Lehr- angebots einschließlich der studienbegleitenden Prüfungen bleibt unberührt. 7.2 Referat Schulpraktische Studien Das Referat Schulpraktische Studien ist im Rahmen der einschlägigen Ordnun- gen insbesondere zuständig für die Organisation, Begleitung, Evaluation und konzeptionelle Weiterentwicklung der Schulpraktischen Studien sowie der Or- ganisation von Fortbildungsveranstaltungen. 7.3 Mit Zustimmung des Zentrumsrats kann der Zentrumsvorstand im Rahmen der Zuständigkeit des ZLB weitere Referate einrichten. 8. Projekt- und Arbeitsgruppen Für einzelne Aufgaben kann der Zentrumsvorstand Projekt- und Arbeitsgruppen einrichten. Diese sollen insbesondere der Kooperation zwischen den Fächern sowie zwischen der Universität und dem Schulwesen dienen. 9. Externe Beteiligung, Kooperationsrat Zu den Sitzungen des Zentrumsrats sowie der Mitgliederversammlung werden das Amt für Lehrerbildung sowie Vertretungen der nordhessischen Studiense- minare, Schulämter und der Lehrerfortbildung eingeladen. Die Vertreter und Vertreterinnen dieser Einrichtungen haben Rede- und Antragsrecht. Der Koope- rationsrat, in dem Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Lehrerbildung, der Studienseminare, der Schulämter, der Lehrerfortbildung sowie einzelner Schu- len regelmäßig zusammentreffen, wird als ständige Arbeitsgruppe des ZLB fort- geführt. 10. Inkrafttreten Diese Satzung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Univer- sität Kassel in Kraft. Erlassen vom Präsidium. Die Genehmigung des Hessischen Ministeriums für Wis- senschaft und Kunst wurde erteilt. Kassel, den 1. November 2006 Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep 61 Jahresbericht 2008 Anlage 1 Mitgliederversammlung des Zentrums für Lehrerbildung Für die Mitgliederversammlung des ZLB können gemäß Nr. 3.2 a) Vertreter und Vertreterinnen aus folgenden Bereichen gewählt werden: a) Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften – 10 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01: 9 (Erziehungswissenschaft einschließlich Berufliche Bildung), 1 (Philosophie); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05: 3 (Soziologie), 2 (Politikwis- senschaft); – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07: 3 (Psychologie), 2 (Berufsbil- dung); b) Fachdidaktiken – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 07, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20; c) Fachwissenschaften – 4 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 01, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 02, – 5 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 05, – 2 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 17, – 3 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 18, – 1 vom Fachbereichsrat des Fachbereichs 20. 62 Anhang Organisation des ZLB Mitgliederversammlung Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften Beate Arend, FB 01 Prof. Dr. Dorit Bosse, FB 01 Prof. Dr. Heinz Bude, FB 05 Prof. Dr. Ute Clement, FB 07 Prof. Dr. Heinrich Dauber, FB 01 Dr. Elke Döring-Seipel, FB 07 Dr. Melanie Fabel-Lamla, FB 01 Prof. Dr. Marek Fuchs, FB 05 Prof. Dr. Edith Glaser, FB 01 Prof. Dr. Martin Hänze, FB 07 Prof. Dr. Friederike Heinzel, FB 01 Prof. Dr. Kerstin Jürgens, FB 05 Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann, FB 07 Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, FB 01 Prof. Dr. Frank Lipowsky, FB 01 Prof. Dr. Walter Pfannkuche, FB 01 Prof. Dr. Sabine Ruß, FB 05 Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, FB 05 Prof. Dr. Jutta Wiesemann, FB 01 N.N., FB 07 Fachdidaktiken Prof. Dr. Achim Barsch, FB 02 Prof. Dr. Rolf Biehler, FB 01 Prof. Dr. Werner Blum, FB 17 Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, FB 02 Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz, FB 01 Prof. Dr. Gottfried Heinemann, FB 01 Prof. Dr. Frauke Heß, FB 01 Prof. Dr. Jens Klusmeyer, FB 07 Prof. Dr. Norbert Kruse, FB 02 Prof. Dr. Bernd Overwien, FB 05 Dr. Lutz Stäudel, FB 18 Dr. Peter Strutynski, FB 05 Prof. Dr. Tanja Wetzel, FB 20 Prof. Dr. Rita Wodzinski, FB 18 Prof. Dr. Bernd Wollring, FB 17 Dr. Claudia Wulff, FB 18 Dr. Monika Zolg, FB 18 63 Jahresbericht 2008 Prof. Dr. Herbert Zwergel, FB 01 N.N., FB 02 N.N., FB 05 Fachwissenschaften Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, FB 05 Prof. Dr. Jens Flemming, FB 05 Prof. Dr. Andreas Gardt, FB 02 Prof. Dr. Daniel Göske, FB 02 Prof. Dr. Jan Hemming, FB 01 Prof. Dr. Reinhard Hochmuth, FB 17 Prof. Dr. Dietmar Hüser, FB 05 Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies, FB 01 Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy, FB 01 Prof. Dr. René Matzdorf, FB 18 Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg, FB 05 Prof. Norbert Radermacher, FB 20 Prof. Dr. Dr. Helmuth Rolfes, FB 01 Prof. Dr. Hans-Georg Rück, FB 17 Prof. Dr. Sabine Schmitz, FB 02 Prof. Dr. Georg-Michael Schulz, FB 02 Prof. Dr. Franziska Sick, FB 02 Prof. Dr. Kurt Weising, FB 18 Dr. Hellmuth Zöltzer, FB 18 N.N., FB 05 Studierende Marike Bartels Concetta Mugavero Stefan Schreier Justin Pfeifer Philipp Brückner Michael Nitzschke Wissenschaftliche Mitglieder Joachim Bollmann-Engler, FB 01 Stefan Bornemann, FB 01 Dr. Herbert Hagstedt, FB 01 Stefanie Hoos, FB 07 Horst Kuhley, FB 01 Dr. Rüdiger Schnause, FB 07 64 Anhang Zentrumsrat Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften Prof. Dr. Ute Clement Prof. Dr. Heinrich Dauber Dr. Melanie Fabel-Lamla Prof. Dr. Martin Hänze Prof. Dr. Friederike Heinzel N.N. Fachdidaktiken Prof. Dr. Rolf Biehler Prof. Dr. Frauke Heß Prof. Dr. Norbert Kruse Prof. Dr. Rita Wodzinski Prof. Dr. Bernd Wollring Dr. Monika Zolg Fachwissenschaften Prof. Dr. Reinhardt Hochmuth Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy Prof. Dr. René Matzdorf Prof. Dr. Hans-Georg Rück Dr. Hellmuth Zöltzer VertreterInnen Prof. Dr. Claudia Finkbeiner (FD) Prof. Dr. Herbert Zwergel (FD) Prof. Dr. Achim Barsch (FD) Studierende Marike Bartels Concetta Mugavero Stefan Schreier Justin Pfeifer Philipp Brückner Michael Nitzschke 65 Jahresbericht 2008 Wissenschaftliche Mitglieder Joachim Bollmann-Engler, FB 01 Stefan Bornemann, FB 01 Dr. Herbert Hagstedt, FB 01 Stefanie Hoos, FB 07 Horst Kuhley, FB 01 Dr. Rüdiger Schnause, FB 07 Gäste Nina Gerhards, Studienberatung Lehramt Heidi Hagelüken, Studienseminar für berufliche Schulen in Kassel Annette Heckmann, Studienseminar für Gymnasien in Kassel Klaus Höhmann, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Marianne Huttel, Amt für Lehrerbildung, Dez. Fortbildung Axel Knüppel, Referat Schulpraktische Studien Manfred Lück, Amt für Lehrerbildung, Außenstelle Kassel Prof. Dr. Klaus Moegling, Studienseminar für Gymnasien in Kassel Prof. Dr. Manfred Raupach, FB 02 Dieter Schäckel, Studienseminar für Gymnasien in Kassel Gunar Sonntag, Abteilung Studium und Lehre Susanne Stuhldreier, Amt für Lehrerbildung, Prüfungsstelle Kassel Ursula Uzerli, Amt für Lehrerbildung, Prüfungsstelle Kassel Heinrich Vaupel, Staatliches Schulamt Zentrumsvorstand Prof. Dr. Bernd Wollring (Vorsitzender) Prof. Dr. Martin Hänze Prof. Dr. Reinhard Hochmuth Prof. Dr. Paul-Gerhard Klumbies Prof. Dr. Norbert Kruse N.N. Prof. Dr. Dorit Bosse (Referat SPS) Prof. Dr. Friederike Heinzel (Referat Kernstudium) Matthias Bätzing Dr. Rüdiger Schnause Rolf Wachs Gast: Manfred Lück Geschäftsstelle Wolfgang Gabler Lucia Stabik 66 Anhang Studierendenzahlen für die Lehramtsstudiengänge 67 Jahresbericht 2008 St.-Anf.2) 187 209 342 248 986 2008 insges.1) 823 994 1689 859 4365 St.-Anf.2) 130 204 360 165 859 2007 insges.1) 698 923 1454 663 3738 St.-Anf.2) 134 194 273 177 778 2006 insges.1) 1006 974 1418 721 4119 St.-Anf.2) 145 256 379 181 961 2005 insges.1) 1122 933 1337 701 4093 St.-Anf.2) 225 302 301 146 974 2004 insges.1) 1205 781 1135 635 3756 Lehramtsstudierende Uni Kassel 2004 bis 2008 L1 L2 L3 L4 6 1) incl. Zusatz- und Erweiterungsprüfung 2) 1. und 2. Fachsemester des WS 68 Studierende und Studienanfänger1) in Lehramtsstudiengängen 2007 L1 L2 L3 Summe Stud. StudA Stud. StudA Stud. StudA Stud. StudA Arbeitslehre 220 89 1 0 221 89 Berufspädagogik Elektrotechnik 26 0 Berufspädagogik Metalltechnik 23 1 Biologie 117 28 187 35 304 63 Chemie 35 13 107 35 142 48 Deutsch 644 134 411 79 446 82 1501 295 Englisch 231 13 154 16 310 56 695 85 Erdkunde 107 7 135 2 242 9 Ev. Religion 325 42 140 45 123 42 588 129 Französisch 26 4 26 8 106 28 158 40 Geschichte 167 10 280 22 227 32 Italienisch 22 0 22 0 Kath. Religion 108 9 67 23 50 18 225 50 Kunst 18 4 17 3 103 16 138 23 Mathematik 765 130 258 77 215 68 1238 275 Musik 35 3 22 5 82 19 139 27 Philosophie 105 59 105 59 Physik 52 15 68 20 120 35 Politik und Wirtschaft2) 168 18 248 32 416 50 Sachunterricht 556 82 556 82 Spanisch 153 60 153 60 Sport 222 10 189 14 334 35 745 59 Wirtschaftspädagogik 737 191 1) Zahlen des WS 07/08, 1. und 2. Fachsemester (incl. 3.+4. Fach sowie Zusatz- und Erweiterungsprüfung) 2) incl. auslaufender Studiengang Sozialkunde Studierende und Studienanfänger1) in Lehramtsstudiengängen 2008 L1 L2 L3 Summe Stud. StudA Stud. StudA Stud. StudA Stud. StudA Arbeitslehre 222 57 1 0 223 57 Berufspädagogik Elektrotechnik L4 20 3 Berufspädagogik Metalltechnik L4 33 14 Biologie 126 34 114 27 340 77 Chemie 47 15 107 35 161 42 Deutsch 631 165 388 82 491 89 1510 336 Englisch 117 17 125 22 347 71 589 110 Erdkunde 80 0 100 0 180 0 Ev. Religion 187 33 175 61 148 43 510 137 Französisch 12 2 41 18 115 31 168 51 Geschichte 166 17 357 45 523 62 Italienisch 10 0 10 0 Kath. Religion 50 11 82 22 56 19 188 52 Kunst 12 1 15 3 108 16 135 20 Mathematik 668 163 272 63 239 61 1179 287 Musik 32 9 26 9 125 21 183 39 Philosophie 152 71 152 71 Physik 49 16 69 23 118 39 Politik und Wirtschaft2) 168 18 248 32 416 50 Sachunterricht 425 102 425 102 Spanisch 215 70 215 70 Sport 131 18 179 22 346 58 656 98 Wirtschaftspädagogik L4 837 243 1) Zahlen des WS 08/09, 1. und 2. Fachsemester (incl. 3.+4. Fach sowie Zusatz- und Erweiterungsprüfung) 2) incl. auslaufender Studiengang Sozialkunde Lehramtsstudierende in den Fächern 2007 22 23 26 105 120 138 139 142 153 158 221 225 227 242 304 416 556 588 695 737 745 1238 1501 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 Italienisch Berufspädagogik Metalltechnik Berufspädagogik Elektrotechnik Philosophie Physik Kunst Musik Chemie Spanisch Französisch Arbeitslehre Kath. Religion Geschichte Erdkunde Biologie Politik und Wirtschaft Sachunterricht Ev. Religion Englisch Wirtschaftspädagogik Sport Mathematik Deutsch Lehramtsstudierende in den Fächern 2008 10 20 33 118 135 152 161 168 180 183 188 215 223 340 416 425 510 523 589 656 837 1179 1510 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 Italienisch Berufspädagogik Elektrotechnik L4 Berufspädagogik Metalltechnik L4 Physik Kunst Philosophie Chemie Französisch Erdkunde Musik Kath. Religion Spanisch Arbeitslehre Biologie Politik und Wirtschaft Sachunterricht Ev. Religion Geschichte Englisch Sport Wirtschaftspädagogik L4 Mathematik Deutsch Anhang Veranstaltungen Wintersemester 2007/08: Ringvorlesung: Vorrang des Verstehens – Die Aktualität Martin Wagen- scheins als Pädagoge 24.01.2008: Gestufte Studiengänge in Hessen? Eine Tagung der Hessischen Lehrerbildungszentren in der Universität Gießen 29.01.2008: Kooperationsrat: Schritte zur Verzahnung der 1. und 2. Phase 31.01.2008: 2. Sitzung der Mitgliederversammlung des ZLB 11.02.2008: Studien- und Berufsinformationstage; Vorstellung der Studiengänge für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen und Gymnasien 14.02.2008: Studientag für MentorInnen, Pädagogische MitarbeiterInnen und AusbilderInnen: Profes- sionelle Beratung in Schule und Lehrerbildung 17.04.2008: 4. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 24.04.2008: Kooperationsrat: Folgerungen aus den Empfehlungen zur gestuften Lehrerbildung 06.05.2008: Gestufte Studiengänge in Hessen? Eine Tagung der Hessischen Lehrerbildungszentren in der Universität Gießen 04.06.2008: Referendariat – die zweite Phase der Lehrerausbildung 11.06.2008: Informationsveranstaltung zum Ersten Staatsexamen für Lehramtsstudierende im letzten Semester 13./14.06.2008: ZLB-Jahrestagung 2008: Welches Fachwissen erfordert guter Unterricht? Fachwissen und Lehrerbildung 17.06.2008: Eröffnung Lehrerakademie in Frankfurt 18.06.2008: Kooperationsrat: Der Stellenwert eines Praxissemesters aus unterschiedlichen Perspekti- ven 19.06.2008: Bachelor und Master im Lehramt: Chancen und Perspektiven (sowie Fehler, die es zu vermeiden gilt) 21.06.2008: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2008 03.07.2008: 5. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 22.10.2008: Kooperationsrat: Die Bedeutung der Zusammenarbeit von 1. und 2. Phase 13.11.2008: 6. Sitzung des Zentrumsrats des ZLB 26.11.2008: Informationsveranstaltung zum Ersten Staatsexamen 13.12.2008: Absolventenfeier für die Lehramtsstudierenden 2008/2009 28.01.2009: Kooperationsrat: Die Bedeutung der Schulen in der Lehrerausbildung 29.01.2009: 3. Sitzung der Mitgliederversammlung des ZLB 73 Jahresbericht 2008 Veröffentlichungen Reihe Studium und Forschung (zu beziehen über kassel university press GmbH: http://www.upress.uni-kassel.de/publi/schriftenreihe.php?studium_forschung.html) Die Reihe Studium und Forschung wird vom ZLB herausgegeben. Veröffentlicht werden zum einen hervorragende Untersuchungen von Examenskandidatinnen und -kandidaten, die schul- und unter- richtsrelevante Themen behandeln. Zum anderen werden Tagungsberichte publiziert, die sich auf aktuelle Forschungs- und Entwicklungsergebnisse zu Fragen von Schule, Unterricht und Lehrerbil- dung beziehen. Bisher erschienene Bände: Katajun Sarlak-Kuhlmann: Michel Foucaults historische Diskursanalyse. Bausteine zu ihrer Form, Funktion und lektüreprakti- schen Vermittlung, 2002 Susanne Witrzens: Die Schuleingangsstufe Lohfelden-Vollmarshausen im Prozess der Veränderung, 2001 Claudia Ries: Die gymnasiale Oberstufe aus der Sicht von SchülerInnen und AbsolventInnen. Eine an der Modell- schule Obersberg Bad Hersfeld durchgeführte empirische Untersuchung, 2002 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Selbstständiges Lernen mit Neuen Medien. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 21.02.2002 Dominik Leiß: Arbeitstechniken im Mathematikunterricht. Begriffsklärung, Beispiele und empirische Erhebungen, 2003 Sabrina Deisler: Der Strom macht's. Vorstellungen 9-11jähriger Kinder zum Thema Strom, 2003 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Gestalten – Entdecken. Lernumgebungen für selbstständiges und kooperatives Lernen. Workshop der Studienwerkstätten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 03. Juli 2003 Margita Pätzold, Kathrin Rost: Fremdes Land und fremde Schule. Anmerkungen zu einem Studienaufenthalt in Finnland, 2004 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Heterogenität und die Gestaltung von Lernumwelten. Workshop der Studienwerkstätten für Leh- rerausbildung an der Universität Kassel am 07.10.2004 Klaus-Dieter Lenzen, Susanne Pietsch (Hrsg.): Von H wie Hausarbeit bis P wie Portfolio. Von klassischen zu neuen Formen des Leistungsnachwei- ses im Lehrerstudium – eine Handreichung, 2005 Zentrum für Lehrerbildung (Hrsg.): Diagnose und Förderung von Lernprozessen durch Lernumgebungen. Workshop der Studienwerkstät- ten für Lehrerausbildung an der Universität Kassel am 13.10.2005 Margita Pätzold (Hrsg.): Bilinguales Lernen an Berliner Schulen. Eine Auswertung besonderer Schulpraktischer Studien im September 2007, 2008 74 Anhang Reihe Arbeitspapiere (zu finden unter: http://www.uni-kassel.de/zlb/Publika.html) Als Arbeitspapiere werden Ergebnisse und Zwischenergebnisse von Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB in einfacher Form (z.B. Kopien oder Netzeinstellung) publiziert. Sie dienen in erster Linie der ge- genseitigen Information der im Rahmen des ZLB-Netzwerks kooperierenden Institutionen. Psychosoziale Belastungen im Lehramt. Ergebnisse der empirischen Untersuchung und Bericht der Arbeitsgruppe, 2003 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2003 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 13./14.06.2003 Evaluation des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zentrum für Lehrerbildung der Universität Kassel. Qualifizierungskurs für Lehrbeauftragte im Wintersemester 2003/04 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2004 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 18./19.06.2004 Zweite Evaluation des Qualifizierungskurses für Lehrbeauftragte. Fortführung des neuen Personalmodells für die Durchführung der Schulpraktischen Studien im Zen- trum für Lehrerbildung der Universität Kassel im WS 2004/05 Berichte der Projekt- und Arbeitsgruppen des ZLB 2005 zur Vorlage auf der Jahrestagung des ZLB am 17./18.06.2005 Manual zur Durchführung eines zweitägigen Seminars: Psychosoziale Grundkompetenzen im Lehrer- beruf. Bearbeitet im Auftrag der AG "Eignung für den Lehrerberuf", 2006 75 Universität Kassel Geschäftsstelle 34109 Kassel Fon: 0561/804-2324 Fax: 0561/804-3169 Mail: zlb@uni-kassel.de http://www.uni-kassel.de/zlb/