Institut für Sport und Sportwissenschaft
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/200603308739
2024-03-28T17:24:09ZProfessionalisierungsprozesse im Lehr-Lern-Labor Sportpädagogik
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/15595
Mit der Konzeption und Einrichtung des Lehr-Lern-Labors (LLL) Sportpädagogik verfolgt der Arbeitsbereich Erziehung und Unterricht am IfSS der Universität Kassel die Zielsetzung, unterrichtsrelevante Themen an universitären und schulischen Lernorten einer pädagogischen Begründung, didaktischen Erprobung und gemein-samen Reflexion zu unterziehen. Theoretische Bezugspunkte sind zum einen die professionelle Handlungskompetenz und zum anderen die Unterrichtsqualität. Pädagogisches Handeln sollte sich auf wissenschaftliche Theorien sowie eigene Handlungserfahrungen stützen. Deshalb ist die Förderung eines wissenschaftlich-reflexiven Berufshabitus durch eine enge Verzahnung von theoretischen Inhalten und unterrichtlicher Praxis die wesentliche Zielstellung im LLL.
Diese Arbeit, die dem Handlungsfeld 1 Reflexive Praxisstudien, bzw. dem Teilprojekt P02 Reflexion in der Lehreraus- und -fortbildung im Rahmen einer Studienwerkstatt Sport zuzuordnen ist, verfolgt das Ziel, durch die Institutionalisierung des Lehr-Lern-Labors Sportpädagogik Lehramtsstudierenden frühzeitig Praxisbezüge in einem reflektierenden Kontext zu ermöglichen und damit eine qualitativ hochwertige Lehre anzubieten. Die Wirkungen dieses Lehrangebotes soll eine Professionalisierung der Sportstudierenden bezüglich ihres Professionswissens, ihren Selbstwirksamkeitserwartungen und ihrer Reflexivität sein.
Dafür wurde ein Pre-Post-Untersuchungsdesign gewählt und im Rahmen des Lehramtsstudiums eingesetzt. Die Analyse umfasste Fragebögen zu den drei Wissensfacetten (pädagogisches Wissen, Fachwissen, fachdidaktisches Wissen) sowie zu ausgewählten Aspekten der Selbstwirksamkeitserwartungen hinsichtlich unterrichtlichem Handeln. Zur Erfassung der Reflexionsleistungen wurden verschriftlichte Reflexionen zu einem Video mit dem ERTO Modell qualitativ sowie quantitativ ausgewertet.
Die Ergebnisse werden unter Berücksichtigung von fünf Forschungsfragen dargestellt und anhand qualitativer Reflexionsfallbeispielen sowie statistischer Berechnungen veranschaulicht. Die anschließende Interpretation und Diskussion der Befunde erfolgt theoriegeleitet und methodenkritisch. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse lässt sich folgendes Fazit ziehen: Studierende im Lehr-Lern-Labor verzeichnen nach dem Besuch der Lehrveranstaltung leicht bessere Ergebnisse bei den Wissenstests als die Kontrollgruppe, stabilere Selbstwirksamkeitserwartungen. Die Reflexionsleistungen unterscheiden sich nicht statistisch relevant.
Die Forschungsarbeit wurde im Kontext des Gesamtvorhabens PRONET2 (PROfessionalisierung durch VerNETzung) erstellt, mit dem die Universität Kassel an der zweiten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (2019-2013) partizipierte.
2024-03-13T00:00:00ZHillebrand, TobiasMit der Konzeption und Einrichtung des Lehr-Lern-Labors (LLL) Sportpädagogik verfolgt der Arbeitsbereich Erziehung und Unterricht am IfSS der Universität Kassel die Zielsetzung, unterrichtsrelevante Themen an universitären und schulischen Lernorten einer pädagogischen Begründung, didaktischen Erprobung und gemein-samen Reflexion zu unterziehen. Theoretische Bezugspunkte sind zum einen die professionelle Handlungskompetenz und zum anderen die Unterrichtsqualität. Pädagogisches Handeln sollte sich auf wissenschaftliche Theorien sowie eigene Handlungserfahrungen stützen. Deshalb ist die Förderung eines wissenschaftlich-reflexiven Berufshabitus durch eine enge Verzahnung von theoretischen Inhalten und unterrichtlicher Praxis die wesentliche Zielstellung im LLL.
Diese Arbeit, die dem Handlungsfeld 1 Reflexive Praxisstudien, bzw. dem Teilprojekt P02 Reflexion in der Lehreraus- und -fortbildung im Rahmen einer Studienwerkstatt Sport zuzuordnen ist, verfolgt das Ziel, durch die Institutionalisierung des Lehr-Lern-Labors Sportpädagogik Lehramtsstudierenden frühzeitig Praxisbezüge in einem reflektierenden Kontext zu ermöglichen und damit eine qualitativ hochwertige Lehre anzubieten. Die Wirkungen dieses Lehrangebotes soll eine Professionalisierung der Sportstudierenden bezüglich ihres Professionswissens, ihren Selbstwirksamkeitserwartungen und ihrer Reflexivität sein.
Dafür wurde ein Pre-Post-Untersuchungsdesign gewählt und im Rahmen des Lehramtsstudiums eingesetzt. Die Analyse umfasste Fragebögen zu den drei Wissensfacetten (pädagogisches Wissen, Fachwissen, fachdidaktisches Wissen) sowie zu ausgewählten Aspekten der Selbstwirksamkeitserwartungen hinsichtlich unterrichtlichem Handeln. Zur Erfassung der Reflexionsleistungen wurden verschriftlichte Reflexionen zu einem Video mit dem ERTO Modell qualitativ sowie quantitativ ausgewertet.
Die Ergebnisse werden unter Berücksichtigung von fünf Forschungsfragen dargestellt und anhand qualitativer Reflexionsfallbeispielen sowie statistischer Berechnungen veranschaulicht. Die anschließende Interpretation und Diskussion der Befunde erfolgt theoriegeleitet und methodenkritisch. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse lässt sich folgendes Fazit ziehen: Studierende im Lehr-Lern-Labor verzeichnen nach dem Besuch der Lehrveranstaltung leicht bessere Ergebnisse bei den Wissenstests als die Kontrollgruppe, stabilere Selbstwirksamkeitserwartungen. Die Reflexionsleistungen unterscheiden sich nicht statistisch relevant.
Die Forschungsarbeit wurde im Kontext des Gesamtvorhabens PRONET2 (PROfessionalisierung durch VerNETzung) erstellt, mit dem die Universität Kassel an der zweiten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (2019-2013) partizipierte.Automatic affective processes toward different types of exercise and physical activity in adults and children
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/14149
Taking a closer look at affective responses to exercise- and physical activity (PA)-related stimuli (regardless of whether they are automatic or deliberative in nature) still represents an area of research on exercise or PA motivation that involves many open questions. From this starting point, the central question is, why so many individuals feel uncomfortable while exercising and further, is this perhaps fundamental to why so many people fail to be sufficiently physically active although they know, that it would be good for them? The main aim of this dissertation, entitled Automatic affective processes toward different types of exercise and physical activity in adults and children, was to provide new insights into automatic affective processes toward PA and exercise according to different types of exercise, and adults as well as to children. Based on theoretical assumptions of the Affective-Reflective theory of physical inactivity and exercise (ART; Brand & Ekkekakis, 2018), the focus lies on the automatic (type-1) process by establishing an Evaluative Priming (EP) task to assess automatic affective processes (AAP). Furthermore, this type-1 process is related to outcomes of the reflective (type-2) process.
The first publication (Limmeroth & Hagemann, 2020) expands the general finding that the greater the amount of exercise, the more positive AAP toward exercise (in this case toward running stimuli), and vice versa (Chevance et al., 2019; Schinkoeth & Antoniewicz, 2017). Importantly, based on assumptions by Antoniewicz and Brand (2014), the preferred type of exercise (in our case running) also accounts for differences in automatic affective processes toward running. In addition, according to the results of this study, it can be suggested that that reflective processes and AAP can independently contribute to exercise (i.e., running) behavior. The second study (Limmeroth & Braun, 2022) represents an development and improvement of the first study and is dedicated to the degree of specificity of AAP regarding different types of exercise: exercising in fitness centers and mountain biking. The results indicate that AAP toward exercising in fitness centers can be differentiated between those, who perform fitness activities compared to those, who do not or only participate little in exercise activity. In contrast, AAP toward mountain biking resulted in a nonsignificant group difference. However, the tendency on a descriptive level was similar (active mountain bikers provided the most positive AAP toward mountain biking) with a smaller effect. Nevertheless, these results contribute to a better understanding of individual’s choices for specific preferences for different types and settings of exercise. Furthermore, AAP and reflective processes were unrelated in this study as well, which adds to existing knowledge that both processes can independently influence exercise related decisions (e.g. Phipps et al., 2021). After previously focusing on different types and settings of exercise, the last and third publication within this thesis (Limmeroth & Raboldt, 2022) now aims to investigate AAP toward PA in a different, much younger sample, namely in children. This study marks one of the first of its kind in assessing AAP toward PA in children. The results indicate PA-related AAP are associated with children’s PA behavior, as has previously been found in adults (Chevance et al., 2019). Furthermore, it should be emphasized that in line with other studies, in this study less than 23% of the children met daily (minimum) step recommendations (Pereira da Silva et al., 2015) and compared to boys, girls are less physically active, in our study too (e.g., Kantanista et al., 2015). For a better understanding of how and whether AAP toward PA are associated with the corresponding PA behavior already present in children and how important it is to foster positive affective experiences associated with PA during childhood, this study marks an important starting point for further research.
In general, the conducted studies might, first, facilitate a better understanding of AAP and their role for exercise- and PA-related decisions. Second, the modifications of the EP task to assess AAP seems a promising development of the original procedure, especially regarding younger participants. Overall, it was envisioned that the three presented publications as part of this dissertation may contribute to the further development of the field of exercise psychology regarding the theoretical framework of dual-process approaches and its assumptions about the influence of automaticity and affective experiences for exercise and PA motivation. All in all, results underline that affective responses to exercise, whether automatically driven or reflexively accessible, are maybe the most important driving or restraining force for future exercise- and PA-behavioral decisions (Ekkekakis et al., 2020; Ekkekakis et al., 2018; Lewin, 1951). Positive as well as negative affective experiences with exercise and PA have a major impact on the corresponding future behavior (Allen Catellier & Yang, 2013; Chen et al., 2020).; Die nähere Betrachtung der affektiven Reaktionen auf körperliche aktivitäts- und sportbezogene Stimuli (unabhängig davon, ob sie automatischer oder bewusster Natur sind) stellt eine Forschungsrichtung zur Sport und körperlichen Aktivitätsmotivation dar, die noch viele offene Fragen bereithält. Ausgehend davon lautet die zentrale Frage, warum sich so viele Menschen beim Sport / bei körperliche Betätigung unwohl fühlen und ob dies vielleicht ein wesentlicher Grund dafür ist, dass so viele Menschen nicht ausreichend körperlich aktiv sind, obwohl sie wissen, dass dies gut für sie wäre. Das Hauptziel dieser Dissertation mit dem Titel Automatisch affektive Prozesse gegenüber verschiedenen Sportarten und körperlicher Aktivität bei Erwachsenen und Kindern war es, neue Erkenntnisse über automatisch affektive Prozesse in Bezug auf körperliche Aktivität und Sport in Abhängigkeit von verschiedenen Sportarten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu gewinnen. Basierend auf den theoretischen Annahmen der Affective-Reflective theory of physical inactivity and exercise (ART; Brand & Ekkekakis, 2018) liegt der Fokus auf dem automatischen (Typ-1) Prozess. Mithilfe des Evaluativen Priming (EP)-Verfahrens wird der automatisch affektive Prozesse (AAP) erfasst. Darüber hinaus wird dieser Typ-1-Prozess mit den Ergebnissen des reflexiven (Typ-2) Prozesses in Beziehung gesetzt.
Die erste Publikation (Limmeroth & Hagemann, 2020) erweitert den allgemeinen Befund, dass die AAP gegenüber Sport (in diesem Fall gegenüber Laufstimuli) umso positiver ausfallen, je größer die Sportkativität ist, und umgekehrt (Chevance et al., 2019; Schinkoeth & Antoniewicz, 2017). Basierend auf den Annahmen von Antoniewicz und Brand (2014) ist hervorzuheben, die bevorzugte Sportart (in unserem Fall Laufen) auch für Unterschiede in den automatisch affektiven Prozessen gegenüber dem Laufen verantwortlich ist. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse dieser Studie vermuten, dass reflexive Prozesse und AAP unabhängig voneinander zum Bewegungsverhalten (d. h. zum Laufen) beitragen können. Die zweite Studie (Limmeroth & Braun, 2022) stellt eine Weiterentwicklung der ersten Studie dar und widmet sich dem Grad der Spezifität von AAP in Bezug auf verschiedene Sportarten: Training in Fitnessstudios und Mountainbiken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich AAP in Bezug auf das Training in Fitnessstudios zwischen denjenigen, die Fitnessaktivitäten durchführen, und denjenigen, die sich nicht oder nur wenig an sportlichen Aktivitäten beteiligen, signifikant unterscheiden. Im Gegensatz dazu resultiren AAP in Bezug auf das Mountainbiken in einem nicht signifikanten Gruppenunterschied. Die Tendenz auf deskriptiver Ebene war jedoch ähnlich (aktive Mountainbiker gaben die positivste AAP gegenüber dem Mountainbiking an), wobei der Effekt etwas geringer ausfiel. Ungeachtet dessen tragen diese Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der individuellen Präferenzen für verschiedene Sportarten und deren charakteristische Umgebungen bei. Darüber hinaus korrelierten AAP und reflexive Prozesse in dieser Studie nicht miteinander. Dies ergänzt die bisherige Forschungslage dahingehend, dass beide Prozesse unabhängig voneinander Entscheidungen in Bezug auf Sportverhalten beeinflussen können (z. B. Phipps et al., 2021). Nachdem zuvor verschiedene Sportarten und -settings in den Fokus genommen wurden, zielt die letzte und dritte Veröffentlichung im Rahmen dieser Arbeit (Limmeroth & Raboldt, 2022) nun darauf ab, die AAP gegenüber körperliche Aktivität in einer anderen, viel jüngeren Stichprobe, nämlich bei 8- bis 10-jährigen Kindern, zu untersuchen. Diese Studie ist eine der ersten ihrer Art, die AAP in Bezug auf körperliche Aktivität bei Kindern untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche aktivitätsbezogene AAP mit dem körperlichen Aktivitätsverhalten von Kindern assoziiert sind, wie dies bereits bei Erwachsenen festgestellt wurde (Chevance et al., 2019). Darüber hinaus ist u.a. hervorzuheben, dass im Einklang mit anderen Studien in dieser Studie weniger als 23 % der Kinder die Empfehlungen für tägliche (Mindest-)Schritte erfüllten (Pereira da Silva et al., 2015). Außerdem waren Jungen im Vergleich zu Mädchen auch in unserer Studie körperlich aktiver (z. B. Kantanista et al., 2015). Um besser zu verstehen, wie und ob AAP in Bezug auf körperliche Aktivität mit dem entsprechenden verhalten bereits bei Kindern zusammenhängen und wie wichtig es ist, positive affektive Erfahrungen im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität bereits in der Kindheit zu fördern, stellt diese Studie einen wichtigen Ausgangspunkt für weitere Forschung dar.
Generell könnten die durchgeführten Studien zu einem besseren Verständnis der AAP und ihrer Bedeutung für Entscheidungen im Zusammenhang mit Sport und körperlicher Aktivität beitragen. Außerdem scheinen die Modifikationen der EP-Aufgabe zur Erfassung von AAP eine vielversprechende Weiterentwicklung des ursprünglichen Verfahrens zu sein, insbesondere im Hinblick auf jüngere Teilnehmer. Insgesamt leisten die drei Publikationen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Feldes der Sportpsychologie im Hinblick auf den theoretischen Rahmen dualer Prozessansätze und den zugrundeliegenden Annahmen über den Einfluss automatischer Prozesse und affektiver Erfahrungen auf die Sport- und körperliche Aktivitäts-Motivation. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse, dass affektive Reaktionen auf Sport und körperliche Aktivität, ob automatisch gesteuert oder reflexiv zugänglich, die vielleicht wichtigste treibende oder hemmende Kraft für zukünftige Sport- und körperliche Aktivitäts-Verhaltensentscheidungen sind (Ekkekakis et al., 2020; Ekkekakis et al., 2018; Lewin, 1951). Sowohl positive als auch negative affektive Erfahrungen mit Sport und körperlicher Aktivität haben einen großen Einfluss auf das entsprechende zukünftige Verhalten (Allen Catellier & Yang, 2013; Chen et al., 2020).
2022-03-01T00:00:00ZLimmeroth, JuliaTaking a closer look at affective responses to exercise- and physical activity (PA)-related stimuli (regardless of whether they are automatic or deliberative in nature) still represents an area of research on exercise or PA motivation that involves many open questions. From this starting point, the central question is, why so many individuals feel uncomfortable while exercising and further, is this perhaps fundamental to why so many people fail to be sufficiently physically active although they know, that it would be good for them? The main aim of this dissertation, entitled Automatic affective processes toward different types of exercise and physical activity in adults and children, was to provide new insights into automatic affective processes toward PA and exercise according to different types of exercise, and adults as well as to children. Based on theoretical assumptions of the Affective-Reflective theory of physical inactivity and exercise (ART; Brand & Ekkekakis, 2018), the focus lies on the automatic (type-1) process by establishing an Evaluative Priming (EP) task to assess automatic affective processes (AAP). Furthermore, this type-1 process is related to outcomes of the reflective (type-2) process.
The first publication (Limmeroth & Hagemann, 2020) expands the general finding that the greater the amount of exercise, the more positive AAP toward exercise (in this case toward running stimuli), and vice versa (Chevance et al., 2019; Schinkoeth & Antoniewicz, 2017). Importantly, based on assumptions by Antoniewicz and Brand (2014), the preferred type of exercise (in our case running) also accounts for differences in automatic affective processes toward running. In addition, according to the results of this study, it can be suggested that that reflective processes and AAP can independently contribute to exercise (i.e., running) behavior. The second study (Limmeroth & Braun, 2022) represents an development and improvement of the first study and is dedicated to the degree of specificity of AAP regarding different types of exercise: exercising in fitness centers and mountain biking. The results indicate that AAP toward exercising in fitness centers can be differentiated between those, who perform fitness activities compared to those, who do not or only participate little in exercise activity. In contrast, AAP toward mountain biking resulted in a nonsignificant group difference. However, the tendency on a descriptive level was similar (active mountain bikers provided the most positive AAP toward mountain biking) with a smaller effect. Nevertheless, these results contribute to a better understanding of individual’s choices for specific preferences for different types and settings of exercise. Furthermore, AAP and reflective processes were unrelated in this study as well, which adds to existing knowledge that both processes can independently influence exercise related decisions (e.g. Phipps et al., 2021). After previously focusing on different types and settings of exercise, the last and third publication within this thesis (Limmeroth & Raboldt, 2022) now aims to investigate AAP toward PA in a different, much younger sample, namely in children. This study marks one of the first of its kind in assessing AAP toward PA in children. The results indicate PA-related AAP are associated with children’s PA behavior, as has previously been found in adults (Chevance et al., 2019). Furthermore, it should be emphasized that in line with other studies, in this study less than 23% of the children met daily (minimum) step recommendations (Pereira da Silva et al., 2015) and compared to boys, girls are less physically active, in our study too (e.g., Kantanista et al., 2015). For a better understanding of how and whether AAP toward PA are associated with the corresponding PA behavior already present in children and how important it is to foster positive affective experiences associated with PA during childhood, this study marks an important starting point for further research.
In general, the conducted studies might, first, facilitate a better understanding of AAP and their role for exercise- and PA-related decisions. Second, the modifications of the EP task to assess AAP seems a promising development of the original procedure, especially regarding younger participants. Overall, it was envisioned that the three presented publications as part of this dissertation may contribute to the further development of the field of exercise psychology regarding the theoretical framework of dual-process approaches and its assumptions about the influence of automaticity and affective experiences for exercise and PA motivation. All in all, results underline that affective responses to exercise, whether automatically driven or reflexively accessible, are maybe the most important driving or restraining force for future exercise- and PA-behavioral decisions (Ekkekakis et al., 2020; Ekkekakis et al., 2018; Lewin, 1951). Positive as well as negative affective experiences with exercise and PA have a major impact on the corresponding future behavior (Allen Catellier & Yang, 2013; Chen et al., 2020).
Die nähere Betrachtung der affektiven Reaktionen auf körperliche aktivitäts- und sportbezogene Stimuli (unabhängig davon, ob sie automatischer oder bewusster Natur sind) stellt eine Forschungsrichtung zur Sport und körperlichen Aktivitätsmotivation dar, die noch viele offene Fragen bereithält. Ausgehend davon lautet die zentrale Frage, warum sich so viele Menschen beim Sport / bei körperliche Betätigung unwohl fühlen und ob dies vielleicht ein wesentlicher Grund dafür ist, dass so viele Menschen nicht ausreichend körperlich aktiv sind, obwohl sie wissen, dass dies gut für sie wäre. Das Hauptziel dieser Dissertation mit dem Titel Automatisch affektive Prozesse gegenüber verschiedenen Sportarten und körperlicher Aktivität bei Erwachsenen und Kindern war es, neue Erkenntnisse über automatisch affektive Prozesse in Bezug auf körperliche Aktivität und Sport in Abhängigkeit von verschiedenen Sportarten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu gewinnen. Basierend auf den theoretischen Annahmen der Affective-Reflective theory of physical inactivity and exercise (ART; Brand & Ekkekakis, 2018) liegt der Fokus auf dem automatischen (Typ-1) Prozess. Mithilfe des Evaluativen Priming (EP)-Verfahrens wird der automatisch affektive Prozesse (AAP) erfasst. Darüber hinaus wird dieser Typ-1-Prozess mit den Ergebnissen des reflexiven (Typ-2) Prozesses in Beziehung gesetzt.
Die erste Publikation (Limmeroth & Hagemann, 2020) erweitert den allgemeinen Befund, dass die AAP gegenüber Sport (in diesem Fall gegenüber Laufstimuli) umso positiver ausfallen, je größer die Sportkativität ist, und umgekehrt (Chevance et al., 2019; Schinkoeth & Antoniewicz, 2017). Basierend auf den Annahmen von Antoniewicz und Brand (2014) ist hervorzuheben, die bevorzugte Sportart (in unserem Fall Laufen) auch für Unterschiede in den automatisch affektiven Prozessen gegenüber dem Laufen verantwortlich ist. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse dieser Studie vermuten, dass reflexive Prozesse und AAP unabhängig voneinander zum Bewegungsverhalten (d. h. zum Laufen) beitragen können. Die zweite Studie (Limmeroth & Braun, 2022) stellt eine Weiterentwicklung der ersten Studie dar und widmet sich dem Grad der Spezifität von AAP in Bezug auf verschiedene Sportarten: Training in Fitnessstudios und Mountainbiken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich AAP in Bezug auf das Training in Fitnessstudios zwischen denjenigen, die Fitnessaktivitäten durchführen, und denjenigen, die sich nicht oder nur wenig an sportlichen Aktivitäten beteiligen, signifikant unterscheiden. Im Gegensatz dazu resultiren AAP in Bezug auf das Mountainbiken in einem nicht signifikanten Gruppenunterschied. Die Tendenz auf deskriptiver Ebene war jedoch ähnlich (aktive Mountainbiker gaben die positivste AAP gegenüber dem Mountainbiking an), wobei der Effekt etwas geringer ausfiel. Ungeachtet dessen tragen diese Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der individuellen Präferenzen für verschiedene Sportarten und deren charakteristische Umgebungen bei. Darüber hinaus korrelierten AAP und reflexive Prozesse in dieser Studie nicht miteinander. Dies ergänzt die bisherige Forschungslage dahingehend, dass beide Prozesse unabhängig voneinander Entscheidungen in Bezug auf Sportverhalten beeinflussen können (z. B. Phipps et al., 2021). Nachdem zuvor verschiedene Sportarten und -settings in den Fokus genommen wurden, zielt die letzte und dritte Veröffentlichung im Rahmen dieser Arbeit (Limmeroth & Raboldt, 2022) nun darauf ab, die AAP gegenüber körperliche Aktivität in einer anderen, viel jüngeren Stichprobe, nämlich bei 8- bis 10-jährigen Kindern, zu untersuchen. Diese Studie ist eine der ersten ihrer Art, die AAP in Bezug auf körperliche Aktivität bei Kindern untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche aktivitätsbezogene AAP mit dem körperlichen Aktivitätsverhalten von Kindern assoziiert sind, wie dies bereits bei Erwachsenen festgestellt wurde (Chevance et al., 2019). Darüber hinaus ist u.a. hervorzuheben, dass im Einklang mit anderen Studien in dieser Studie weniger als 23 % der Kinder die Empfehlungen für tägliche (Mindest-)Schritte erfüllten (Pereira da Silva et al., 2015). Außerdem waren Jungen im Vergleich zu Mädchen auch in unserer Studie körperlich aktiver (z. B. Kantanista et al., 2015). Um besser zu verstehen, wie und ob AAP in Bezug auf körperliche Aktivität mit dem entsprechenden verhalten bereits bei Kindern zusammenhängen und wie wichtig es ist, positive affektive Erfahrungen im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität bereits in der Kindheit zu fördern, stellt diese Studie einen wichtigen Ausgangspunkt für weitere Forschung dar.
Generell könnten die durchgeführten Studien zu einem besseren Verständnis der AAP und ihrer Bedeutung für Entscheidungen im Zusammenhang mit Sport und körperlicher Aktivität beitragen. Außerdem scheinen die Modifikationen der EP-Aufgabe zur Erfassung von AAP eine vielversprechende Weiterentwicklung des ursprünglichen Verfahrens zu sein, insbesondere im Hinblick auf jüngere Teilnehmer. Insgesamt leisten die drei Publikationen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Feldes der Sportpsychologie im Hinblick auf den theoretischen Rahmen dualer Prozessansätze und den zugrundeliegenden Annahmen über den Einfluss automatischer Prozesse und affektiver Erfahrungen auf die Sport- und körperliche Aktivitäts-Motivation. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse, dass affektive Reaktionen auf Sport und körperliche Aktivität, ob automatisch gesteuert oder reflexiv zugänglich, die vielleicht wichtigste treibende oder hemmende Kraft für zukünftige Sport- und körperliche Aktivitäts-Verhaltensentscheidungen sind (Ekkekakis et al., 2020; Ekkekakis et al., 2018; Lewin, 1951). Sowohl positive als auch negative affektive Erfahrungen mit Sport und körperlicher Aktivität haben einen großen Einfluss auf das entsprechende zukünftige Verhalten (Allen Catellier & Yang, 2013; Chen et al., 2020).The effect of physical activity on motor cognition in elderly people
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/13528
For the presented doctoral thesis, four cross-sectional studies and a longitudinal study were conducted to examine the correspondence between physical activity and motor cognition in older adults. A total of six hypotheses were tested. Forty older adults between 65 and 80 years of age (subdivided into an active and an inactive subgroup based on Freiburg Physical Activity Questionnaire) and 20 sports students as a control group participated in the cross-sectional studies. Eighty-two seniors aged between 65 and 80 years of age all randomly subdivided into the three different resistance training groups participated in the longitudinal study. In the course of the training study, the correspondences between three types of strength exercises including different degrees of instability and the distance and weight estimation capabilities of older adults were investigated.
Prior to and following the strength training regimens, participants completed a series of experiments including distance and walking time estimations, weight estimations, perceived confidence to manage daily tasks, and executive function tests as dependent variables. The results of the cross-sectional studies provide evidence for a statistically significant correspondence between physical activity and motor cognition effects. Moreover, some evidence was provided on how physical activity employed through three resistance training types may influence older adults’ motor cognition. In conclusion, the investigations showed that seniors with a higher level of physical activity showed higher degrees of motor cognition as opposed to inactive older adults. These findings could be beneficial for clinical settings to motivate seniors with motor cognition deficiencies in order to use specific exercise modes to improve their motor cognition abilities.; Für die vorliegende Doktorarbeit wurden vier Querschnittsstudien und eine Längsschnittstudie durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und motorischer Kognition bei älteren Erwachsenen zu untersuchen. Insgesamt wurden sechs Hypothesen getestet. An den Querschnittsstudien nahmen 40 ältere Erwachsene zwischen 65 und 80 Jahren (unterteilt in eine aktive und eine inaktive Untergruppe nach dem Freiburger Fragebogen für körperliche Aktivität) und 20 Sportstudenten als Kontrollgruppe teil. An der Längsschnittstudie nahmen 82 Senioren im Alter zwischen 65 und 80 Jahren teil, die alle nach dem Zufallsprinzip in die drei verschiedenen Krafttrainingsgruppen eingeteilt wurden. Im Rahmen der Trainingsstudie wurden die Übereinstimmungen zwischen drei Arten von Kraftübungen mit unterschiedlichem Instabilitätsgrad und der Distanz- und Gewichtseinschätzungsfähigkeit älterer Erwachsener untersucht. Vor und nach den Krafttrainingsprogrammen absolvierten die Teilnehmer eine Reihe von Experimenten, darunter Entfernungs- und Gehzeitschätzungen, Gewichtsschätzungen, wahrgenommene Selbstwirksamkeit bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben sowie Test der exekutiven Funktionen als abhängige Variable.
Die Ergebnisse der Querschnittsstudien belegen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und motorischer Kognition. Darüber hinaus wurden einige Belege dafür gefunden, wie körperliche Aktivität, moderiert durch drei Arten von Krafttraining, die motorische Kognition älterer Erwachsener beeinflussen kann. Zusammenfassend zeigten die Untersuchungen, dass körperlich aktive Senioren im Gegensatz zu körperlich inaktiven älteren Menschen eine höhere Ausprägung an motorischer Kognition aufweisen. Diese Ergebnisse könnten für klinische Einrichtungen von Vorteil sein, um Senioren mit Defiziten in der motorischen Kognition zu motivieren, spezifische Körperübungen zur Verbesserung ihrer motorischen Kognition zu verwenden.
2021-12-01T00:00:00ZHabibi, ZahraFor the presented doctoral thesis, four cross-sectional studies and a longitudinal study were conducted to examine the correspondence between physical activity and motor cognition in older adults. A total of six hypotheses were tested. Forty older adults between 65 and 80 years of age (subdivided into an active and an inactive subgroup based on Freiburg Physical Activity Questionnaire) and 20 sports students as a control group participated in the cross-sectional studies. Eighty-two seniors aged between 65 and 80 years of age all randomly subdivided into the three different resistance training groups participated in the longitudinal study. In the course of the training study, the correspondences between three types of strength exercises including different degrees of instability and the distance and weight estimation capabilities of older adults were investigated.
Prior to and following the strength training regimens, participants completed a series of experiments including distance and walking time estimations, weight estimations, perceived confidence to manage daily tasks, and executive function tests as dependent variables. The results of the cross-sectional studies provide evidence for a statistically significant correspondence between physical activity and motor cognition effects. Moreover, some evidence was provided on how physical activity employed through three resistance training types may influence older adults’ motor cognition. In conclusion, the investigations showed that seniors with a higher level of physical activity showed higher degrees of motor cognition as opposed to inactive older adults. These findings could be beneficial for clinical settings to motivate seniors with motor cognition deficiencies in order to use specific exercise modes to improve their motor cognition abilities.
Für die vorliegende Doktorarbeit wurden vier Querschnittsstudien und eine Längsschnittstudie durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und motorischer Kognition bei älteren Erwachsenen zu untersuchen. Insgesamt wurden sechs Hypothesen getestet. An den Querschnittsstudien nahmen 40 ältere Erwachsene zwischen 65 und 80 Jahren (unterteilt in eine aktive und eine inaktive Untergruppe nach dem Freiburger Fragebogen für körperliche Aktivität) und 20 Sportstudenten als Kontrollgruppe teil. An der Längsschnittstudie nahmen 82 Senioren im Alter zwischen 65 und 80 Jahren teil, die alle nach dem Zufallsprinzip in die drei verschiedenen Krafttrainingsgruppen eingeteilt wurden. Im Rahmen der Trainingsstudie wurden die Übereinstimmungen zwischen drei Arten von Kraftübungen mit unterschiedlichem Instabilitätsgrad und der Distanz- und Gewichtseinschätzungsfähigkeit älterer Erwachsener untersucht. Vor und nach den Krafttrainingsprogrammen absolvierten die Teilnehmer eine Reihe von Experimenten, darunter Entfernungs- und Gehzeitschätzungen, Gewichtsschätzungen, wahrgenommene Selbstwirksamkeit bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben sowie Test der exekutiven Funktionen als abhängige Variable.
Die Ergebnisse der Querschnittsstudien belegen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und motorischer Kognition. Darüber hinaus wurden einige Belege dafür gefunden, wie körperliche Aktivität, moderiert durch drei Arten von Krafttraining, die motorische Kognition älterer Erwachsener beeinflussen kann. Zusammenfassend zeigten die Untersuchungen, dass körperlich aktive Senioren im Gegensatz zu körperlich inaktiven älteren Menschen eine höhere Ausprägung an motorischer Kognition aufweisen. Diese Ergebnisse könnten für klinische Einrichtungen von Vorteil sein, um Senioren mit Defiziten in der motorischen Kognition zu motivieren, spezifische Körperübungen zur Verbesserung ihrer motorischen Kognition zu verwenden.Integrative Sportspielvermittlung im Grundschulalter
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/12503
Die (Sport-)Spiele Basketball, Fußball und Handball gehören nicht nur anhaltend zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern, sondern finden sich auch an allen Schulen im Unterrichtsalltag über die Curricula wieder. Die Ballspiele, mit ihrem komplexen Anforderungsprofil aus motorischen, kognitiven und sozial-kooperativen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sind ideal geeignet um entsprechend des Doppelauftrags des erziehenden Sportunterrichts Kinder pädagogisch wertvoll zu fördern. Zur Einführung in die Spiele hat sich durchgesetzt, dass eine breite und an den Gemeinsamkeiten der Zielschussspiele orientierte integrative Vermittlung gegenüber einer spezifischen vorzuziehen sei. Die Kombination aus Interesse und pädagogischem Potential hat sich das Kooperationsprojekt ballstars zum Anlass genommen und auf Grundlage des an die Grundschule angepassten Kasseler Modells der integrativen Sportspielvermittlung Ballsportgruppen an Grundschulen eingerichtet. Im Rahmen dieses Projekts entstand die vorliegende Arbeit. Ziel ist es, ein Verfahren zur Erfassung der allgemeinen Spielfähigkeit von Grundschulkindern zu entwickeln (Untersuchung 1 – vier forschungsleitende Hypothesen) und zu erproben (Untersuchung 2 – drei Hypothesen). Hierzu wurde im Zuge eines Mixed-Methods-Designs ein Beobachtungsbogen für den umfassenden Einsatz im weiteren Schritt geprüft. Der qualitativen Analyse durch eine ExpertInnenbefragung schließt sich eine konfirmatorische Faktorenanalyse (quantitativ) an. Die entwickelte Methode, über ein videographiertes Zonenball-Spiel die allgemeine Spielfähigkeit von Grundschulkindern mit Hilfe des Beobachtungsbogens darzustellen, liefert ver-lässliche Ergebnisse und entspricht den wissenschaftlichen Gütekriterien. Das ist als Voraussetzung zu sehen, um im zweiten Schritt die Spielfähigkeit der ballstars-Kinder zu erfassen und darzustellen. Diesbezüglich wurden die erzielten Ergebnisse der ProbandInnen im Querschnitt ausgewertet und miteinander vergleichen (T-Test für gepaarte Stichproben und univariate Varianzanalysen). Es kann festgehal-ten werden, beim Spielen mit der Hand und dem Fuß sind die Leistungen mit der Hand als besser zu bewerten. Im Bereich der motorischen Anforderungen scheint das Spielen mit dem Fuß komplexer zu sein. Jedoch steigert sich das Spielniveau von den Klassen 1/2 zu 3/4 mit zunehmendem Alter in allen Bereichen – besonders beim Spielen mit der Hand. Auch beim Spielen mit dem Fuß nimmt die Qualität zu. Beim Vergleich zwischen Jungen und Mädchen erzielen Jungen in beiden Spielformen klar bessere Ergebnisse. Es kann festgehalten werden, mit der vorliegenden Methode liegt ein standardisiertes und verlässliches Instrumentarium zur Erfassung sowie Darstellung der allgemeinen Spielfähigkeit von Grundschulkindern vor. Sie trägt damit dazu bei das Projekt ballstars sowie das Kasseler Modell der integrativen Sportspielvermittlung als didaktisch sinnvollen Einstieg in die Zielschussspiele zu betrachten. Ausblickend sollten weitere Studien in diesem Kontext initiiert und durchgeführt werden, um Fragen nach der längsschnittlichen Entwicklung, der Rolle der allgemeinen Spielfähigkeit im Kontext zu rein motorischen oder kooperativen Kompetenzen sowie der Differenz zwischen Mädchen und Jungen ziehen zu können.
2020-07-01T00:00:00ZJulius, PhilipDie (Sport-)Spiele Basketball, Fußball und Handball gehören nicht nur anhaltend zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern, sondern finden sich auch an allen Schulen im Unterrichtsalltag über die Curricula wieder. Die Ballspiele, mit ihrem komplexen Anforderungsprofil aus motorischen, kognitiven und sozial-kooperativen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sind ideal geeignet um entsprechend des Doppelauftrags des erziehenden Sportunterrichts Kinder pädagogisch wertvoll zu fördern. Zur Einführung in die Spiele hat sich durchgesetzt, dass eine breite und an den Gemeinsamkeiten der Zielschussspiele orientierte integrative Vermittlung gegenüber einer spezifischen vorzuziehen sei. Die Kombination aus Interesse und pädagogischem Potential hat sich das Kooperationsprojekt ballstars zum Anlass genommen und auf Grundlage des an die Grundschule angepassten Kasseler Modells der integrativen Sportspielvermittlung Ballsportgruppen an Grundschulen eingerichtet. Im Rahmen dieses Projekts entstand die vorliegende Arbeit. Ziel ist es, ein Verfahren zur Erfassung der allgemeinen Spielfähigkeit von Grundschulkindern zu entwickeln (Untersuchung 1 – vier forschungsleitende Hypothesen) und zu erproben (Untersuchung 2 – drei Hypothesen). Hierzu wurde im Zuge eines Mixed-Methods-Designs ein Beobachtungsbogen für den umfassenden Einsatz im weiteren Schritt geprüft. Der qualitativen Analyse durch eine ExpertInnenbefragung schließt sich eine konfirmatorische Faktorenanalyse (quantitativ) an. Die entwickelte Methode, über ein videographiertes Zonenball-Spiel die allgemeine Spielfähigkeit von Grundschulkindern mit Hilfe des Beobachtungsbogens darzustellen, liefert ver-lässliche Ergebnisse und entspricht den wissenschaftlichen Gütekriterien. Das ist als Voraussetzung zu sehen, um im zweiten Schritt die Spielfähigkeit der ballstars-Kinder zu erfassen und darzustellen. Diesbezüglich wurden die erzielten Ergebnisse der ProbandInnen im Querschnitt ausgewertet und miteinander vergleichen (T-Test für gepaarte Stichproben und univariate Varianzanalysen). Es kann festgehal-ten werden, beim Spielen mit der Hand und dem Fuß sind die Leistungen mit der Hand als besser zu bewerten. Im Bereich der motorischen Anforderungen scheint das Spielen mit dem Fuß komplexer zu sein. Jedoch steigert sich das Spielniveau von den Klassen 1/2 zu 3/4 mit zunehmendem Alter in allen Bereichen – besonders beim Spielen mit der Hand. Auch beim Spielen mit dem Fuß nimmt die Qualität zu. Beim Vergleich zwischen Jungen und Mädchen erzielen Jungen in beiden Spielformen klar bessere Ergebnisse. Es kann festgehalten werden, mit der vorliegenden Methode liegt ein standardisiertes und verlässliches Instrumentarium zur Erfassung sowie Darstellung der allgemeinen Spielfähigkeit von Grundschulkindern vor. Sie trägt damit dazu bei das Projekt ballstars sowie das Kasseler Modell der integrativen Sportspielvermittlung als didaktisch sinnvollen Einstieg in die Zielschussspiele zu betrachten. Ausblickend sollten weitere Studien in diesem Kontext initiiert und durchgeführt werden, um Fragen nach der längsschnittlichen Entwicklung, der Rolle der allgemeinen Spielfähigkeit im Kontext zu rein motorischen oder kooperativen Kompetenzen sowie der Differenz zwischen Mädchen und Jungen ziehen zu können.