Praktische Philosophie
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/2011030236204
2024-03-28T16:52:07ZSchauder – Zur Dekonstruktion eines Spürens
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/2016011249592
Zusammenfassung: Ziel der Arbeit ist den Sinn von Schauder philosophisch zu erhellen. An einem Einzelphänomen, wie es so bisher nicht behandelt wurde, wird zugleich das Geflecht von Affekt/Emotion/Gefühl, gestützt auf Hegel, Heidegger, Husserl, Freud und Lacan, in immer neuen Ansätzen kritisch reflektiert und Zug um Zug mit Derrida dekonstruiert. In einem Textverfahren, das sich auch grafisch durch gegenübergestellte Kolumnen auszeichnet, werden heterogene Ansätze zum Sinn von Schauder mit dekonstruktivistischen Einsichten konfrontiert. Die Ansätze, Schauder über Datum, Begriff, Phänomen oder Strukturelement bestimmen zu wollen, durchdringen sich dabei mit denjenigen, die sich einer solchen Bestimmung entziehen (Hegels Negativität, Heideggers Seinsentzug oder Lacans Signifikantenmangel). Am Fokus Schauder, an dem sich das Fiktive einer mit sich selbst identischen Präsenz besonders eindringlich darstellt, werden so spezifische Aporien der Metaphysik der Präsenz entfaltet und die Geschlossenheit logozentristischer Systeme in die Bewegung einer anderen Öffnung und Schließung im Sinn der Schrift bzw. des allgemeinen Textes transformiert. Neben der différance, dem Entzug der Metapher, dem Supplement und dem Gespenstischen stützt sich die Arbeit auf die Iterabilität, bei der im selben Zug die Identität des Sinns gestiftet und zerstreut wird (Dissemination). Im Kapitel Piloerection werden Ambivalenzen und Paradoxien des Schauders am Beispiel von computergestützten empirisch-psychologischen Studien aufgezeigt. Im Kapitel Atopologie des Schauders prädikative, propositionale und topologische Bedingungen zum Sinn von Schauder analysiert und dekonstruiert. Ebenso, im Folgekapitel Etymon, etymologische und technisch-mediale Bedingungen. Im Schlußkapitel Maß, Anmaß, Unmaß der Empfindung des Schauders wird am Beispiel der konkreten Beiträge zum Schauder von Aristoteles, Kant, Fechner, Otto, Klages, Lorenz und Adorno aufgezeigt, dass (1) ein Schauder nicht von einem Außen aus an-gemessen werden kann, (2) sich im Schauder die metaphysische Opposition von Fiktion und Realität in einer Unentscheidbarkeit zerstreut, (3) dass trotz der Heterogenität der Ansätze in diesen Beiträgen eine Komplizenschaft zum Ausdruck kommt: ein Begehren nach Präsenz, das durch den Ausschluß des Anderen zugleich die Gewalt des Einen produziert, (4) dass der Signifikant Schauder, der selbst in Abwesenheit eines Referenten, eines bestimmten Signifikats, einer aktuellen Bedeutungsintention, eines Senders oder Empfängers funktioniert, als verändertes Zurückbleiben eines differenzieller Zeichens betrachtet werden muss, als Effekt von Spuren, die sich nur in ihrem eigenen Auslöschen ereignen. Die Arbeit schließt mit dem Vorschlag, Spüren jenseits von Arché, Telos oder Eschaton, jenseits eines Phallogozentrismus in der derridaschen Spur zu denken. Nicht zuletzt über diese Pfropfung, wie sie im Französischen [trace] so nicht möglich ist, schließt sie als deutschsprachiger Beitrag an sein Werk an.; Abstract: The thesis aims to provide a philosophical elucidation of chills. The work takes a novel approach to this singular phenomenon by using the works of Hegel, Heidegger, Husserl, Freud, and Lacan to critically reflect on how affect, emotion, and feeling are intertwined, while Derrida’s works allow for a deconstruction of these approaches. By doing so, attempts to quantify the sensation of chills, define it as a concept, as a phenomenon, or as an element in a structure are to be gradually interpenetrated by those that escape such univocal definitions, such as Hegel’s conception of negativity, Heidegger’s notion of the withdrawal of being, or Lacan’s notion of the lack of the signifier. The fiction of a self-identical presence is often associated with chills. But it is precisely for this reason that chills serve as a focal point for allowing the aporias of the metaphysics of presence to unfold. The deconstructive approach punctuates the openings and closures of self-contained logocentric systems anew by keying in on the dimensions of scripture or textuality. The work draws on the concepts of différance, supplement, the retrait of metaphor, and spectrality, as well as on the notion of iterability, a concept that helps us see that the identity of sense and its dissolution are accomplished in a single stroke (dissemination). In the chapter titled Piloerection, computer-aided empirical-psychological studies are criticized with the aim of revealing paradoxes and ambivalences bound up with chills. The chapter Atopology of Chills analyses and deconstructs the propositional, predicative, and topological dimensions of chills, while the chapter Etymon does the same with the etymological and technological-medial aspects. The final chapter, Measure, Presumption, Ill Measure of the Sensation of Chills, develops four theses by drawing on texts dealing with chills by Aristotle, Kant, Fechner, Otto, Klages, Lorenz, and Adorno. First, it shows that chills cannot simply be measured from an “outside”; second, that chills dissolve the metaphysical opposition of fiction and reality, leaving behind a residue of irreducible undecidability; third, that despite the heterogeneity of the these approaches, there is complicity among them: the desire for presence, which institutes the violence of the One at the expense of the exclusion of the Other. Finally, it emphasizes the fact that the signifier chills maintains its function even in the absence of a fixed referent, a univocal signified, an intended meaning, or an addressor or addressee. As such, it shows that the signifier chills must be seen as the residual effect of a differential sign, an effect of traces that only arise in their very erasure. The work concludes by suggesting that thinking about chills in terms of the Derridean trace will allow our understanding of it to go beyond the bounds of phallogocentric thought, beyond arché, telos, and eschaton. Not least of all, the dissertation aligns itself with Derrida’s work by thinking sensation [Spüren] as a trace [Spur], a citation of the concept of trace that would not be possible in the French [trace].
2016-01-12T00:00:00ZZarbock, GerhardZusammenfassung: Ziel der Arbeit ist den Sinn von Schauder philosophisch zu erhellen. An einem Einzelphänomen, wie es so bisher nicht behandelt wurde, wird zugleich das Geflecht von Affekt/Emotion/Gefühl, gestützt auf Hegel, Heidegger, Husserl, Freud und Lacan, in immer neuen Ansätzen kritisch reflektiert und Zug um Zug mit Derrida dekonstruiert. In einem Textverfahren, das sich auch grafisch durch gegenübergestellte Kolumnen auszeichnet, werden heterogene Ansätze zum Sinn von Schauder mit dekonstruktivistischen Einsichten konfrontiert. Die Ansätze, Schauder über Datum, Begriff, Phänomen oder Strukturelement bestimmen zu wollen, durchdringen sich dabei mit denjenigen, die sich einer solchen Bestimmung entziehen (Hegels Negativität, Heideggers Seinsentzug oder Lacans Signifikantenmangel). Am Fokus Schauder, an dem sich das Fiktive einer mit sich selbst identischen Präsenz besonders eindringlich darstellt, werden so spezifische Aporien der Metaphysik der Präsenz entfaltet und die Geschlossenheit logozentristischer Systeme in die Bewegung einer anderen Öffnung und Schließung im Sinn der Schrift bzw. des allgemeinen Textes transformiert. Neben der différance, dem Entzug der Metapher, dem Supplement und dem Gespenstischen stützt sich die Arbeit auf die Iterabilität, bei der im selben Zug die Identität des Sinns gestiftet und zerstreut wird (Dissemination). Im Kapitel Piloerection werden Ambivalenzen und Paradoxien des Schauders am Beispiel von computergestützten empirisch-psychologischen Studien aufgezeigt. Im Kapitel Atopologie des Schauders prädikative, propositionale und topologische Bedingungen zum Sinn von Schauder analysiert und dekonstruiert. Ebenso, im Folgekapitel Etymon, etymologische und technisch-mediale Bedingungen. Im Schlußkapitel Maß, Anmaß, Unmaß der Empfindung des Schauders wird am Beispiel der konkreten Beiträge zum Schauder von Aristoteles, Kant, Fechner, Otto, Klages, Lorenz und Adorno aufgezeigt, dass (1) ein Schauder nicht von einem Außen aus an-gemessen werden kann, (2) sich im Schauder die metaphysische Opposition von Fiktion und Realität in einer Unentscheidbarkeit zerstreut, (3) dass trotz der Heterogenität der Ansätze in diesen Beiträgen eine Komplizenschaft zum Ausdruck kommt: ein Begehren nach Präsenz, das durch den Ausschluß des Anderen zugleich die Gewalt des Einen produziert, (4) dass der Signifikant Schauder, der selbst in Abwesenheit eines Referenten, eines bestimmten Signifikats, einer aktuellen Bedeutungsintention, eines Senders oder Empfängers funktioniert, als verändertes Zurückbleiben eines differenzieller Zeichens betrachtet werden muss, als Effekt von Spuren, die sich nur in ihrem eigenen Auslöschen ereignen. Die Arbeit schließt mit dem Vorschlag, Spüren jenseits von Arché, Telos oder Eschaton, jenseits eines Phallogozentrismus in der derridaschen Spur zu denken. Nicht zuletzt über diese Pfropfung, wie sie im Französischen [trace] so nicht möglich ist, schließt sie als deutschsprachiger Beitrag an sein Werk an.
Abstract: The thesis aims to provide a philosophical elucidation of chills. The work takes a novel approach to this singular phenomenon by using the works of Hegel, Heidegger, Husserl, Freud, and Lacan to critically reflect on how affect, emotion, and feeling are intertwined, while Derrida’s works allow for a deconstruction of these approaches. By doing so, attempts to quantify the sensation of chills, define it as a concept, as a phenomenon, or as an element in a structure are to be gradually interpenetrated by those that escape such univocal definitions, such as Hegel’s conception of negativity, Heidegger’s notion of the withdrawal of being, or Lacan’s notion of the lack of the signifier. The fiction of a self-identical presence is often associated with chills. But it is precisely for this reason that chills serve as a focal point for allowing the aporias of the metaphysics of presence to unfold. The deconstructive approach punctuates the openings and closures of self-contained logocentric systems anew by keying in on the dimensions of scripture or textuality. The work draws on the concepts of différance, supplement, the retrait of metaphor, and spectrality, as well as on the notion of iterability, a concept that helps us see that the identity of sense and its dissolution are accomplished in a single stroke (dissemination). In the chapter titled Piloerection, computer-aided empirical-psychological studies are criticized with the aim of revealing paradoxes and ambivalences bound up with chills. The chapter Atopology of Chills analyses and deconstructs the propositional, predicative, and topological dimensions of chills, while the chapter Etymon does the same with the etymological and technological-medial aspects. The final chapter, Measure, Presumption, Ill Measure of the Sensation of Chills, develops four theses by drawing on texts dealing with chills by Aristotle, Kant, Fechner, Otto, Klages, Lorenz, and Adorno. First, it shows that chills cannot simply be measured from an “outside”; second, that chills dissolve the metaphysical opposition of fiction and reality, leaving behind a residue of irreducible undecidability; third, that despite the heterogeneity of the these approaches, there is complicity among them: the desire for presence, which institutes the violence of the One at the expense of the exclusion of the Other. Finally, it emphasizes the fact that the signifier chills maintains its function even in the absence of a fixed referent, a univocal signified, an intended meaning, or an addressor or addressee. As such, it shows that the signifier chills must be seen as the residual effect of a differential sign, an effect of traces that only arise in their very erasure. The work concludes by suggesting that thinking about chills in terms of the Derridean trace will allow our understanding of it to go beyond the bounds of phallogocentric thought, beyond arché, telos, and eschaton. Not least of all, the dissertation aligns itself with Derrida’s work by thinking sensation [Spüren] as a trace [Spur], a citation of the concept of trace that would not be possible in the French [trace].Identität der Identität und Differenz von Raum und Zeit bei Schelling mit Blick auf die Relativitäts- und Quantentheorie
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/1319
In genannter Schrift soll versucht werden, einen aus der Kantschen und Fichteschen Erkenntnistheorie erfolgenden allgemeinen Zusammenhang herzustellen zwischen dem kategorialen Denken hinsichtlich Denken und Anschauen und dem Problem von Raum und Zeit, wie es sich mit der Entwicklung der modernen Physik durch die Relativitäts- und Quantentheorie deutlich aufdrängt. Es wird gezeigt, dass F.W.J. Schelling grundlegende Lösungsansätze hierzu bereitstellt, welche auf dem Gebiet der Logik, der Epistomologie und Naturphilosophie in der Nachfolge von Kant, Fichte und Spinoza stattfinden, jedoch weit über seine Zeit hinausreichen. Diese Ansätze werden von Schelling selbst unter den Begriff einer „Identität der Identität und Differenz“ gesetzt. In der genannten Dissertation sollen Denkbewegungen dargestellt werden, die eine Anbindung der Schellingschen Naturphilosophie an die sich mit den genannten unterschiedlichen Theorien bzw. deren problematischer Vereinheitlichung beschäftigende Physik zu erreichen versuchen. Der formelle Aufbau der Arbeit gehorcht der inhaltlichen Struktur dieser Anbindungsbemühung, insofern unterstellt wird, dass diese rein nur aus einem dialektischen Denken (sowohl in der Erkenntnistheorie, als auch Naturphilosophie) heraus überhaupt erreicht werden kann. So werden sowohl die Tätigkeiten des Verstandes als die des Anschauens in ihrem Zusammenspiel, wie aber auch die Verstandes- und Anschauungstätigkeiten an sich selbst betrachtet, dialektisch vermittelt dargestellt, was innerhalb der formellen Deduktion der Kantschen Kategorien und der korrespondierenden Anschauungsformen selbst durchgeführt wird. Schellings Intention seines späteren Denkens, die philosophischen Probleme auf die Geschichtlichkeit, die Freiheit und den Erfahrungsbezug des Menschen zu beziehen, wird nicht als Gegenposition zu den frühen Ansätze der Logik und Transzendentalphilosophie gedeutet, sondern selbst als Endpunkt einer dialektischen Entwicklung des Schellingschen Denkens gefasst. Dies ergibt folgenden formellen Aufbau der Arbeit: Zunächst wird in einem einleitenden Abschnitt über die Aufgabe der Philosophie selbst und ihrer Darstellbarkeit im Zusammenhang mit der Hegel-Schelling-Kontroverse gearbeitet, um Schelling als adäquaten Bezugspunkt für unsere moderne Diskussion auf der methodischen und sprachlichen Ebene einzuführen. Im Hauptteil werden die wesentlichen Momente der für Schelling wichtigen Transzendentalphilosophie der Jahrhundertwende dargestellt, um diese dann an den späteren phänomenologisch-epistemologischen Ansätzen zu spiegeln. Von der theoretischen Seite kommend werden die Hauptmomente der praktischen Philosophie Schellings aufgezeigt, um dann den Menschen in einem dritten Schritt Symbol der Ununterschiedenheit von logischen und freien Tätigkeiten bzw. von Leib und Seele zu deuten. Diese Resultate bleiben zunächst einmal liegen, um in dem zweiten Hauptabschnitt auf grundlegende naturphilosophische Voraussetzungen und Resultate derjenigen Physik einzugehen, welche die prinzipiellen Verständnisschwierigkeiten der Physik des frühen 20. Jahrhundert in die heutige kosmologische und atomistische Diskussion mitbringt. Der dritte Hauptabschnitt stellt den Versuch dar, Schellings Naturphilosophie an symptomatische Anschauungen der Physik heranzuführen, um ihn als zeitgenössischen Kritiker einzuführen, wie aber auch als einen, der bestimmte moderne naturwissenschaftliche bzw. physikalische Resultate im Besonderen vorwegzunehmen vermochte. Die Einführung seiner Philosophie in aktuelle naturphilosophische Diskussion wird als unabdingbare Voraussetzung zu einem zukünftigen Verständnis des Natur, des Kosmos´ und des Menschen gefordert.; This paper tries to create a link between the categorical thinking of contemplating and of thinking and the problem of time and space, which is executed in the philosophical sense of Kant and Fichte. This problem arises from the modern physical understanding of time and space within the theory of relativity and quantum theory. This thesis refers to the philosophy of F.W.J.Schelling, who gives crucial answers to logical, epistomological and nature philosophical questions. He subsumes these approaches under the concept of the "identity of the identity and difference". Schelling´s philosophy is methodically and logically a dialectical approach, finding wise ideas about materia, living nature and mankind. Within a dialectical procedure of finding the basic concepts of thinking the nature, the categories time and space are deduced from the concept of a time- and spaceless universe. One of the results is the demand for the extension to three time dimensions within a dialectical time-space. Theses ideas lead the way to a new thinking about the concepts of the cosmos and evolution in a new way.
2004-10-12T00:00:00ZWeh, MichaelIn genannter Schrift soll versucht werden, einen aus der Kantschen und Fichteschen Erkenntnistheorie erfolgenden allgemeinen Zusammenhang herzustellen zwischen dem kategorialen Denken hinsichtlich Denken und Anschauen und dem Problem von Raum und Zeit, wie es sich mit der Entwicklung der modernen Physik durch die Relativitäts- und Quantentheorie deutlich aufdrängt. Es wird gezeigt, dass F.W.J. Schelling grundlegende Lösungsansätze hierzu bereitstellt, welche auf dem Gebiet der Logik, der Epistomologie und Naturphilosophie in der Nachfolge von Kant, Fichte und Spinoza stattfinden, jedoch weit über seine Zeit hinausreichen. Diese Ansätze werden von Schelling selbst unter den Begriff einer „Identität der Identität und Differenz“ gesetzt. In der genannten Dissertation sollen Denkbewegungen dargestellt werden, die eine Anbindung der Schellingschen Naturphilosophie an die sich mit den genannten unterschiedlichen Theorien bzw. deren problematischer Vereinheitlichung beschäftigende Physik zu erreichen versuchen. Der formelle Aufbau der Arbeit gehorcht der inhaltlichen Struktur dieser Anbindungsbemühung, insofern unterstellt wird, dass diese rein nur aus einem dialektischen Denken (sowohl in der Erkenntnistheorie, als auch Naturphilosophie) heraus überhaupt erreicht werden kann. So werden sowohl die Tätigkeiten des Verstandes als die des Anschauens in ihrem Zusammenspiel, wie aber auch die Verstandes- und Anschauungstätigkeiten an sich selbst betrachtet, dialektisch vermittelt dargestellt, was innerhalb der formellen Deduktion der Kantschen Kategorien und der korrespondierenden Anschauungsformen selbst durchgeführt wird. Schellings Intention seines späteren Denkens, die philosophischen Probleme auf die Geschichtlichkeit, die Freiheit und den Erfahrungsbezug des Menschen zu beziehen, wird nicht als Gegenposition zu den frühen Ansätze der Logik und Transzendentalphilosophie gedeutet, sondern selbst als Endpunkt einer dialektischen Entwicklung des Schellingschen Denkens gefasst. Dies ergibt folgenden formellen Aufbau der Arbeit: Zunächst wird in einem einleitenden Abschnitt über die Aufgabe der Philosophie selbst und ihrer Darstellbarkeit im Zusammenhang mit der Hegel-Schelling-Kontroverse gearbeitet, um Schelling als adäquaten Bezugspunkt für unsere moderne Diskussion auf der methodischen und sprachlichen Ebene einzuführen. Im Hauptteil werden die wesentlichen Momente der für Schelling wichtigen Transzendentalphilosophie der Jahrhundertwende dargestellt, um diese dann an den späteren phänomenologisch-epistemologischen Ansätzen zu spiegeln. Von der theoretischen Seite kommend werden die Hauptmomente der praktischen Philosophie Schellings aufgezeigt, um dann den Menschen in einem dritten Schritt Symbol der Ununterschiedenheit von logischen und freien Tätigkeiten bzw. von Leib und Seele zu deuten. Diese Resultate bleiben zunächst einmal liegen, um in dem zweiten Hauptabschnitt auf grundlegende naturphilosophische Voraussetzungen und Resultate derjenigen Physik einzugehen, welche die prinzipiellen Verständnisschwierigkeiten der Physik des frühen 20. Jahrhundert in die heutige kosmologische und atomistische Diskussion mitbringt. Der dritte Hauptabschnitt stellt den Versuch dar, Schellings Naturphilosophie an symptomatische Anschauungen der Physik heranzuführen, um ihn als zeitgenössischen Kritiker einzuführen, wie aber auch als einen, der bestimmte moderne naturwissenschaftliche bzw. physikalische Resultate im Besonderen vorwegzunehmen vermochte. Die Einführung seiner Philosophie in aktuelle naturphilosophische Diskussion wird als unabdingbare Voraussetzung zu einem zukünftigen Verständnis des Natur, des Kosmos´ und des Menschen gefordert.
This paper tries to create a link between the categorical thinking of contemplating and of thinking and the problem of time and space, which is executed in the philosophical sense of Kant and Fichte. This problem arises from the modern physical understanding of time and space within the theory of relativity and quantum theory. This thesis refers to the philosophy of F.W.J.Schelling, who gives crucial answers to logical, epistomological and nature philosophical questions. He subsumes these approaches under the concept of the "identity of the identity and difference". Schelling´s philosophy is methodically and logically a dialectical approach, finding wise ideas about materia, living nature and mankind. Within a dialectical procedure of finding the basic concepts of thinking the nature, the categories time and space are deduced from the concept of a time- and spaceless universe. One of the results is the demand for the extension to three time dimensions within a dialectical time-space. Theses ideas lead the way to a new thinking about the concepts of the cosmos and evolution in a new way.Difference and equality: A critical theorist analysis of post-modern philosophy
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/2008040120995
The following paper is a critical theorist analysis of post-structuralist philosophy. It examines the omission of an economic critique in post-structuralism and describes this omission as the result of a particular flaw in Nietzsche's epistemological work, an error which has persisted all the way down through deconstruction, post-colonialism, and cultural studies. The paper seeks to reintroduce an economic critique of capitalism back into the social critique of post-structuralism, with the promise that the combination of the two will prove stronger than either critical theory or post-structuralism alone. To achieve this it reinterprets Marx' concept of metabolism as a critical economic category that mirrors post-structuralism's concept of differance.
2008-04-01T14:13:31ZWettlaufer, Matthew FrancisThe following paper is a critical theorist analysis of post-structuralist philosophy. It examines the omission of an economic critique in post-structuralism and describes this omission as the result of a particular flaw in Nietzsche's epistemological work, an error which has persisted all the way down through deconstruction, post-colonialism, and cultural studies. The paper seeks to reintroduce an economic critique of capitalism back into the social critique of post-structuralism, with the promise that the combination of the two will prove stronger than either critical theory or post-structuralism alone. To achieve this it reinterprets Marx' concept of metabolism as a critical economic category that mirrors post-structuralism's concept of differance.Natur als Subjekt
https://kobra.uni-kassel.de:443/handle/123456789/2006122116480
Am Beginn des 21. Jahrhundert gilt die ökologische Krise nach wie vor als ein existenzgefährdendes Problem der Menschheit. Schelling war vor nahezu 200 Jahren der erste und in dieser Entschiedenheit der einzige Denker, der auf die Bedrohung aufmerksam gemacht hat, die von einer Absolutsetzung der menschlichen Subjektivität ausgeht.
Es ist das Ziel der genannten Schrift, Grundidee und -struktur der Naturphilosophie Schellings zu analysieren und die Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise im Ausgang seiner Naturphilosophie zu finden. Mit Schellings Konzept der Natur als Subjekt könnte die Frage nach der Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise und dem von der Philosophie hier zu leistenden Beitrag präzisiert werden. Deshalb ist das Hauptanliegen dieser Untersuchung, ob Schellings Konzept eine Alternative zu unserem heutigen Naturverständnis sein kann. Angesichts dieser neuen Fragestellung und der mit ihr verbundenen Aufgabe, einen prinzipiell anderen Begriff von Natur zu gewinnen, sind seine frühen naturphilosophischen Schriften für die in der Arbeit anvisierte Fragestellung besonders aufschlussreich und dienen daher auch als Quelle und Grundlage für die folgende Untersuchung.
Die genannte Schrift gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Kapitel wird das Absolute als Zentralprinzip der Schellingschen Philosophie erörtert. Die Kontinuität seiner ganzen Philosophie beruht auf dem Prinzip des Absoluten. Im zweiten Kapitel werden die Anfänge der Schellingschen Naturphilosophie untersucht. Zuerst wird Kants Kritik der Urteilskraft als Vorstudien zu Schellings Begriff einer sich selbst organisierenden und hervorbringenden Natur herausgearbeitet. Und dann wird dargelegt, wie Schelling seine Naturkonzeption in der Auseinandersetzung mit Fichte aus grundsätzlichen philosophischen Überlegungen ableitet. Im dritten Kapitel stehen Grundidee und -struktur der früheren Naturphilosophie Schellings im Zentrum der Analyse. Vor allem setze ich mich unter Berücksichtigung seiner organisch-ganzheitlichen Naturauffassung mit dem Verständnis von Natur als Subjekt und Produktivität ausführlich auseinander, um die Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise zu bedenken. Schellings Einwand gegen die mechanistische Naturauffassung erklärt sich aus seinem Begriff der Natur als Subjekt. Dieser Begriff hängt unmittelbar mit der Idee der Natur als Organismus zusammen. Die Natur ist ein sich selbst organisierendes Ganzes und ihre dynamische Enzwicklung vollzieht sich durch ihre eigenen Potenzen. Das vierte Kapitel setzt sich mit der Kernfrage auseinander, welche Bedeutung Schellings Naturphilosophie für die Überwindung der ökologischen Krise hat und wie die vermeintliche Aktualität seiner Naturphilosophie zu erklären ist. Hier wird Schellings Naturphilosophie im Sinne eines Rezeptes gegen die ökologische Krise als der Versuch der Begründung eines anderen Naturbegriffs und einer neuen Natur-Ethik interpretiert.
2006-12-21T11:49:43ZCho, Young-JunAm Beginn des 21. Jahrhundert gilt die ökologische Krise nach wie vor als ein existenzgefährdendes Problem der Menschheit. Schelling war vor nahezu 200 Jahren der erste und in dieser Entschiedenheit der einzige Denker, der auf die Bedrohung aufmerksam gemacht hat, die von einer Absolutsetzung der menschlichen Subjektivität ausgeht.
Es ist das Ziel der genannten Schrift, Grundidee und -struktur der Naturphilosophie Schellings zu analysieren und die Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise im Ausgang seiner Naturphilosophie zu finden. Mit Schellings Konzept der Natur als Subjekt könnte die Frage nach der Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise und dem von der Philosophie hier zu leistenden Beitrag präzisiert werden. Deshalb ist das Hauptanliegen dieser Untersuchung, ob Schellings Konzept eine Alternative zu unserem heutigen Naturverständnis sein kann. Angesichts dieser neuen Fragestellung und der mit ihr verbundenen Aufgabe, einen prinzipiell anderen Begriff von Natur zu gewinnen, sind seine frühen naturphilosophischen Schriften für die in der Arbeit anvisierte Fragestellung besonders aufschlussreich und dienen daher auch als Quelle und Grundlage für die folgende Untersuchung.
Die genannte Schrift gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Kapitel wird das Absolute als Zentralprinzip der Schellingschen Philosophie erörtert. Die Kontinuität seiner ganzen Philosophie beruht auf dem Prinzip des Absoluten. Im zweiten Kapitel werden die Anfänge der Schellingschen Naturphilosophie untersucht. Zuerst wird Kants Kritik der Urteilskraft als Vorstudien zu Schellings Begriff einer sich selbst organisierenden und hervorbringenden Natur herausgearbeitet. Und dann wird dargelegt, wie Schelling seine Naturkonzeption in der Auseinandersetzung mit Fichte aus grundsätzlichen philosophischen Überlegungen ableitet. Im dritten Kapitel stehen Grundidee und -struktur der früheren Naturphilosophie Schellings im Zentrum der Analyse. Vor allem setze ich mich unter Berücksichtigung seiner organisch-ganzheitlichen Naturauffassung mit dem Verständnis von Natur als Subjekt und Produktivität ausführlich auseinander, um die Überwindungsmöglichkeit der ökologischen Krise zu bedenken. Schellings Einwand gegen die mechanistische Naturauffassung erklärt sich aus seinem Begriff der Natur als Subjekt. Dieser Begriff hängt unmittelbar mit der Idee der Natur als Organismus zusammen. Die Natur ist ein sich selbst organisierendes Ganzes und ihre dynamische Enzwicklung vollzieht sich durch ihre eigenen Potenzen. Das vierte Kapitel setzt sich mit der Kernfrage auseinander, welche Bedeutung Schellings Naturphilosophie für die Überwindung der ökologischen Krise hat und wie die vermeintliche Aktualität seiner Naturphilosophie zu erklären ist. Hier wird Schellings Naturphilosophie im Sinne eines Rezeptes gegen die ökologische Krise als der Versuch der Begründung eines anderen Naturbegriffs und einer neuen Natur-Ethik interpretiert.