Date
2020Subject
300 Social sciences 370 Education 796 Athletic and outdoor sports and games HeimerziehungSportpädagogikSozialarbeitMethodeMetadata
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Dissertation
Erziehung durch Sport
Erziehung durch Sport
Zum methodischen Einsatz von Sport in den Hilfen zur Erziehung
(Die Wirkung des Sports als pädagogisches Instrument, im Rahmen stationärer Heimerziehung für delinquente männliche Jugendliche, am Beispiel des Trainingscamps Lothar Kannenberg)
Abstract
Diese Gemeinschaftsdissertation betrachtet sportliche Aktivitäten im Feld der Hilfen zur Erziehung. In einer stationären Einrichtung mit einem dezidiert sportpädagogischen Programm werden multi-perspektive Analysen durchgeführt, die Bildungspotenzialen sportlicher Aktivitäten in der Entwicklung junger Menschen nachgehen. Eine besondere Berücksichtigung erhält dabei das Wechselspiel zwischen physiologischen und psychologischen Wirkungen in pädagogischen Kontexten. Die empirischen Untersuchungen setzen sich aus sportwissen-schaftlichen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Analysen zusammen.
Auf der Basis der theoretischen Modelle Plessners (1928) zur leiblichen Verfasstheit des Menschen und zur Selbstwirksamkeit nach Bandura (1997) wird eine Heuristik entwickelt, die sowohl körperliche als auch psychologische Entwicklungen als Impulse für transformatorische Bildungsprozesse (Kokemohr 2007) in den Blick nimmt. Durch sportliche Aktivitäten in einem bestimmten Ausmaß und einer bestimmten Intensität entstehen quasi-automatisch körperliche Adaptionsleistungen, die sich in Körperformung und Leistungssteigerung zu einer sichtbaren und spürbaren Materialisierung manifestieren. So kann der physiologische Prozess leiblich erfahren und in Distanz zur eigenen Person beobachtet werden und die Vorstellung der Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmacht des eigenen Lebens befördern. Im Ergebnis zeigen die Daten für einen Großteil der untersuchten Adressaten Leistungssteigerungen in Ausdauer und Kraft. Allerdings führt das untersuchte Sportprogramm zu differenzierten Ergebnissen. Es wird geschlussfolgert, dass nicht im Sinne leistungsorientierter Kriterien trainiert wird, sondern dass der pädagogische Einsatz im Rahmen der Hilfen zur Erziehung die Leistungssteigerungen als eine Adaption an das gemeinsame, pädagogisch moderierte Sporttreiben hervorruft. Die Analysen geben Aufschluss über identitätsbildende Effekte des Sports in einem sozialpädagogischen Setting. Das Zusammenspiel von körperlicher Aktivität und pädagogischer Intervention führt zu Veränderungen der Welt- und Selbstverhältnisse. In den Fallanalysen dieser Studie wird deutlich, wie sich junge Menschen als Sportler und mit den zugehörigen Attributen identifizieren können. Die Ergebnisse der Studie bieten Anregungen für den Einsatz eines sozialpädagogischen Sports zu Förderung der Entwicklung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe.
Auf der Basis der theoretischen Modelle Plessners (1928) zur leiblichen Verfasstheit des Menschen und zur Selbstwirksamkeit nach Bandura (1997) wird eine Heuristik entwickelt, die sowohl körperliche als auch psychologische Entwicklungen als Impulse für transformatorische Bildungsprozesse (Kokemohr 2007) in den Blick nimmt. Durch sportliche Aktivitäten in einem bestimmten Ausmaß und einer bestimmten Intensität entstehen quasi-automatisch körperliche Adaptionsleistungen, die sich in Körperformung und Leistungssteigerung zu einer sichtbaren und spürbaren Materialisierung manifestieren. So kann der physiologische Prozess leiblich erfahren und in Distanz zur eigenen Person beobachtet werden und die Vorstellung der Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmacht des eigenen Lebens befördern. Im Ergebnis zeigen die Daten für einen Großteil der untersuchten Adressaten Leistungssteigerungen in Ausdauer und Kraft. Allerdings führt das untersuchte Sportprogramm zu differenzierten Ergebnissen. Es wird geschlussfolgert, dass nicht im Sinne leistungsorientierter Kriterien trainiert wird, sondern dass der pädagogische Einsatz im Rahmen der Hilfen zur Erziehung die Leistungssteigerungen als eine Adaption an das gemeinsame, pädagogisch moderierte Sporttreiben hervorruft. Die Analysen geben Aufschluss über identitätsbildende Effekte des Sports in einem sozialpädagogischen Setting. Das Zusammenspiel von körperlicher Aktivität und pädagogischer Intervention führt zu Veränderungen der Welt- und Selbstverhältnisse. In den Fallanalysen dieser Studie wird deutlich, wie sich junge Menschen als Sportler und mit den zugehörigen Attributen identifizieren können. Die Ergebnisse der Studie bieten Anregungen für den Einsatz eines sozialpädagogischen Sports zu Förderung der Entwicklung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe.
Citation
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-202010081899,
author={Böhle, Andreas and Gedeck, Ralf},
title={Erziehung durch Sport},
school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften},
year={2020}
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2020-11-09T10:28:17Z 2020-11-09T10:28:17Z 2020 doi:10.17170/kobra-202010081899 http://hdl.handle.net/123456789/11937 ger Urheberrechtlich geschützt https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/ Sport Hilfen zur Erziehung Heimerziehung Sportpädagogik Training Selbstwirksamkeit Methoden der Sozialen Arbeit 300 370 796 Erziehung durch Sport Dissertation Diese Gemeinschaftsdissertation betrachtet sportliche Aktivitäten im Feld der Hilfen zur Erziehung. In einer stationären Einrichtung mit einem dezidiert sportpädagogischen Programm werden multi-perspektive Analysen durchgeführt, die Bildungspotenzialen sportlicher Aktivitäten in der Entwicklung junger Menschen nachgehen. Eine besondere Berücksichtigung erhält dabei das Wechselspiel zwischen physiologischen und psychologischen Wirkungen in pädagogischen Kontexten. Die empirischen Untersuchungen setzen sich aus sportwissen-schaftlichen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Analysen zusammen. Auf der Basis der theoretischen Modelle Plessners (1928) zur leiblichen Verfasstheit des Menschen und zur Selbstwirksamkeit nach Bandura (1997) wird eine Heuristik entwickelt, die sowohl körperliche als auch psychologische Entwicklungen als Impulse für transformatorische Bildungsprozesse (Kokemohr 2007) in den Blick nimmt. Durch sportliche Aktivitäten in einem bestimmten Ausmaß und einer bestimmten Intensität entstehen quasi-automatisch körperliche Adaptionsleistungen, die sich in Körperformung und Leistungssteigerung zu einer sichtbaren und spürbaren Materialisierung manifestieren. So kann der physiologische Prozess leiblich erfahren und in Distanz zur eigenen Person beobachtet werden und die Vorstellung der Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmacht des eigenen Lebens befördern. Im Ergebnis zeigen die Daten für einen Großteil der untersuchten Adressaten Leistungssteigerungen in Ausdauer und Kraft. Allerdings führt das untersuchte Sportprogramm zu differenzierten Ergebnissen. Es wird geschlussfolgert, dass nicht im Sinne leistungsorientierter Kriterien trainiert wird, sondern dass der pädagogische Einsatz im Rahmen der Hilfen zur Erziehung die Leistungssteigerungen als eine Adaption an das gemeinsame, pädagogisch moderierte Sporttreiben hervorruft. Die Analysen geben Aufschluss über identitätsbildende Effekte des Sports in einem sozialpädagogischen Setting. Das Zusammenspiel von körperlicher Aktivität und pädagogischer Intervention führt zu Veränderungen der Welt- und Selbstverhältnisse. In den Fallanalysen dieser Studie wird deutlich, wie sich junge Menschen als Sportler und mit den zugehörigen Attributen identifizieren können. Die Ergebnisse der Studie bieten Anregungen für den Einsatz eines sozialpädagogischen Sports zu Förderung der Entwicklung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe. open access Die Wirkung des Sports als pädagogisches Instrument, im Rahmen stationärer Heimerziehung für delinquente männliche Jugendliche, am Beispiel des Trainingscamps Lothar Kannenberg Böhle, Andreas Gedeck, Ralf 2018-02-08 273 Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften Heimerziehung Sportpädagogik Sozialarbeit Methode Zum methodischen Einsatz von Sport in den Hilfen zur Erziehung publishedVersion false
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