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dc.date.accessioned2020-11-26T13:56:04Z
dc.date.available2020-11-26T13:56:04Z
dc.date.issued2019
dc.identifierdoi:10.17170/kobra-202011232235
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/12035
dc.language.isogerger
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International*
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/*
dc.subjectProfessionalitätger
dc.subjectSupervisionger
dc.subjectKrisenbewältigungger
dc.subject.ddc300
dc.titleKrisenbewältigung und Professionalität von Supervisorenger
dc.typeMasterarbeit
dcterms.abstractDie vorliegende Arbeit entstand aus dem Interesse, die Entstehung eines professionellen Habitus bei langjährig erfahrenen Supervisoren nachzuvollziehen und diesen Prozess mittels empirischer Methoden zu dokumentieren. Bisher liegen m.W. keine Studien vor, die anhand von narrativ-biographischen Interviews mit Supervisoren die Bedeutung der Bewältigung von Krisen für die Bildung eines professionellen supervisorischen Habitus untersuchen, geschweige denn Nachweise für diesen Zusammenhang zu erbringen. Der Ausgangsgedanke für die vorgelegte Untersuchung war, dass eine professionalisierte Praxis die persönliche Bewältigung von ganz unterschiedlichen Krisen zur Voraussetzung hat. Supervisorische und professionalisierte Praxis müssen in ungewissen Situationen schnelle Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung haben, die jedoch nicht einfach nur die Anwendung von Wissen, Techniken und Methoden darstellt. Vielmehr bedarf professionalisierte Praxis einer gewissen Routine, die wiederum einen umfangreichen persönlichen Lernprozess voraussetzt, der gelernte und angewandte Verfahrensweisen und Routinen außer Kraft setzen muss, um auf diese Weise neue Routinen entstehen zu lassen, die anschließend integriert werden. Diese grundlegende Habitusentwicklung ist ein sozialisatorischer Prozess und wird – wie die Sozialtheorien z.B. von Pierre Bourdieu und Ulrich Oevermann verdeutlichen – durch Imitation, aber auch durch kritische Phasen und deren Bewältigung erzeugt. Aufgrund der im Rahmen der vorliegenden empirischen Studie durchgeführten Interviews verschob sich der zunächst gesetzte Schwerpunkt, den Zusammenhang zwischen Krise, Bewältigung und Entstehung eines supervisorischen Habitus zu untersuchen. Es wurde deutlich, dass die interviewten Supervisoren bei der Befragung zu ihrem supervisorischen Habitus und der Entstehung ihrer supervisorischen Praxis zwar durchaus den Weg beschrieben, die neu gefundenen Routinen verständlicherweise jedoch immer wieder an ihrer konkreten supervisorischen Handlungspraxis illustrierten. Dadurch rückte nicht nur ihre eigene berufsbiographische Entwicklung, sondern v.a. auch die professionelle Begleitung von krisenhaften Prozessen bei den Supervisanden zunehmend stärker in den Vordergrund. Professionelles Handeln in der Supervision, die dabei immer wieder erkennbare stellvertretende Krisenbewältigung und die damit verbundenen unterschiedlichen Aspekte wurden offenkundig. Das erhobene und aufbereitete Datenmaterial legte somit nahe, stärker die supervisorische Praxis selbst und die darin erkennbaren Handlungs- und Deutungsmuster zu rekonstruieren. Der Fokus verlagerte sich also von der Betrachtung einer Sozialisation hin zur Betrachtung des supervisorischen Habitus selbst. Zwar gingen die Interviewten immer wieder zumindest kurz auf eigene Krisen ein, in denen sie ein bestimmtes neues Verhalten gelernt hatten. Da sie jedoch im Rahmen der vorliegenden Studie nur einmal befragt werden konnten, war ein vertieftes Eingehen auf die einzelnen Schritte ihrer Krisenbewältigungen nicht ohne weiteres möglich. Dennoch lässt die Darstellung des von ihnen entwickelten supervisorischen Habitus – ihre Dispositionen und Deutungsmuster – durchaus immer wieder Rückschlüsse und Rückbezüge auf ihre eigene Krisenbewältigung und ihren Professionalisierungsprozess zu. Eine solche Rekonstruktion hätte nachfolgende Gespräche unverzichtbar gemacht – sie zu führen, war jedoch im Rahmen der vorliegenden Abschlussarbeit aus ressourciellen Gründen nicht möglich und musste daher unterbleiben. Das erkenntnisleitende Interesse dieser Arbeit besteht nunmehr darin, die beschriebene supervisorische Praxis und den darin erkennbaren professionellen Habitus zu rekonstruieren. Wie dieser in der Sozialisation der befragten Supervisoren entsteht, wird zwar immer wieder mitreflektiert, rückt aber stärker in den Hintergrund. Die vorliegende Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut: Der Einleitung erfolgt zunächst in Kapitel 1 („Theoretische Stützpunkte“) die Darstellung der theoretischen Stützpunkte des im Hauptteil der Arbeit durchgeführten empirischen Vorhabens. Einer Skizzierung ausgewählter Ansätze der Professionsforschung folgt die Bestimmung zentraler Begrifflichkeiten. Besonderes Augenmerk wird auf die Krisen- und Professionstheorien von Ulrich Oevermann und Fritz Schütze gelegt, da ihre Denkmodelle supervisorische Praxis in idealer Weise verständlich machen und daher als Grundlage für die Analyse der Interviewdaten gewählt wurden. In Kapitel 3 („Methodischmethodologische Überlegungen zum Forschungsdesign“) folgen die Darstellung und Begründung der methodischen Vorgehensweise bei der Vorbereitung der Datenerhebung sowie Ausführungen zum konkreten Vorgehen, zur Aufbereitung und zur Auswertung der Interviewdaten. Daran schließt sich in Kapitel 4 die Rekonstruktion eines professionellen supervisorischen Habitus an, wie er sich in den narrativbiographischen Interviews zeigt. Als Strukturierungshilfe dient ein idealtypisches Verlaufsmodell von Supervision (vgl. Abschnitt 4.1), das dem Kapitel einleitend vorangestellt wird. Die Zusammenschau der theoretischen Stützpunkte bei Oevermann und Schütze mit den Habitus-Rekonstruktionen aus den vorliegenden Interviews belegt, dass professionalisierte supervisorische Praxis verschiedene Gegensätzlichkeiten und Widersprüche mit sich bringt. Diese verschiedenen Dialektiken werden dann ergebnissichernd in einem weiteren Hauptkapitel (5 „Professionalisierte Praxis im Arbeitsbündnis der Supervision und Aspekte ihrer Dialektik“) als Kennzeichen professionalisierter Praxis gesondert beschrieben. Am Schluss der Arbeit (Kapitel 6 „Zusammenfassung, Fazit und Ausblick“) werden die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit resümierend präsentiert. Ein Ausblick sowie die Benennung einer Reihe von Forschungsdesideraten schließen die vorliegende Arbeit ab.ger
dcterms.accessRightsopen access
dcterms.creatorAguado, Miquel
dcterms.extent106 Seiten
dc.contributor.corporatenameKassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaftenger
dc.contributor.refereeKrainz, Ewald (Prof. Dr.)
dc.contributor.refereeLackner, Karin (Prof. Dr.)
dc.subject.swdProfessionalitätger
dc.subject.swdSupervisionger
dc.title.subtitleEine empirische Untersuchung anhand narrativ-biographischer Interviewsger
dc.type.versiondraft
kup.iskupfalse


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