Teil eines Buches
Zur Geschichte kulturhistorischer Dauerausstellungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Abstract
Das kulturhistorische Museum des 19. Jahrhunderts war wohl die erfolgreichste Neuerfindung des „bürgerlichen Zeitalters“ im Museumswesen. Während die wesentlich früher etablierten Institutionen des Kunstmuseums und des Naturkundemuseums auf eine lange Vorgeschichte nicht oder nur teilweise öffentlich zugänglicher Sammlungen zurückblicken konnten und ihre moderne Ausprägung sich bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts abzeichnete, entstand das kulturhistorische Museum erst aus der Reaktion auf die politischen Umwälzungen der Französischen Revolution. Bis es sein institutionelles Dispositiv gefunden hatte, bedurfte es zudem einer allmählichen Evolution, die erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren Abschluss fand. Von dem ebenfalls erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierten Typus des Kunstgewerbemuseums als einer spezialisierten Vorbildersammlung für Handwerk und Industrie unterschieden sich die kulturgeschichtlichen Museen durch ihre äußerst populäre Ausstellungspraxis, die diesen Museumstyp spätestens um 1900 zum unangefochtenen Publikumsmagneten machte, dessen Dauerausstellungen vorübergehend sogar als Vorbild für andere Museumstypen gehandelt werden konnten. Der Schwerpunkt über die Entstehungsgeschichte des kulturhistorischen Museumsparadigmas liegt jedoch in der Aufstiegsphase der Augenblick, als sich die ersten Krisensymptome abzeichnen, die schließlich zum Verlust der institutionellen Eigenständigkeit des Museumstyps führen sollten.
Citation
In: Habsburg-Lothringen, Bettina (Hrsg.): Dauerausstellungen. Schlaglichter auf ein Format. transcript: Bielefeld 2012, S. 21-32; ISBN 978-3-8376-1873-0Citation
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