Datum
2019Autor
Weinand, SelinaSchlagwort
370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen BiologieunterrichtVerhaltenNeuropeptideSchabenMadeiraMetadata
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Studienarbeit
Die Rolle des Neuropeptids myoinhibitory peptide (MIP) in der Verhaltenssteuerung der Madeira Schabe Rhyparobia maderae
Zusammenfassung
Fest verankerte circadiane Rhythmen haben sich in den meisten Organismen der Welt entwickelt. Sie sind an externe Zeitgeber, wie den Licht-Dunkel-Wechsel (LD) gekoppelt und steuern die Ausgangssignale (outputs) der Organismen (Hildebrandt et al., 2015). Die akzessorische Medulla (AME) ist der circadiane Schrittmacher der Madeira Schabe Rhyparobia maderae und befindet sich in den optischen Loben. Von dort aus steuert sie das Verhalten der Madeira Schaben, angepasst an die Umgebungsbedingungen wie den Licht-Dunkel-Wechsel (Reischig & Stengl, 2003b; Stengl & Homberg, 1994). Das Vorkommen von myoinhibitorischen Peptiden (MIPs) in der AME kann vermuten lassen, dass diese in der Madeira Schabe an circadianen Vergängen beteiligt sind. Es wurden bereits MIPs (MIP-1 und MIP-2) getestet, welche einen Einfluss auf die Verarbeitung des Lichteingangs und somit auf den circadianen Rhythmus zeigen (Schendzielorz & Stengl, 2013; Schulze et al., 2012; Schulze et al., 2013). In dieser Arbeit wurde der Einfluss des MIP-4 auf das circadiane System der Madeira Schabe durch Injektionsexperimente untersucht, wobei für bestimmte circadiane Zeiten (CT; CT 9-12 und CT 21-24) kein Einfluss gezeigt werden konnte. Um herauszufinden, ob MIPs einen Einfluss auf das circadiane System von R. maderae und einen Einfluss auf deren Schlafverhalten haben, wurde ein Arenaassay durchgeführt, bei welchem den Madeira Schaben Schlaf verweigert wurde. Als Versuchsgruppen wurden dabei sowohl Tiere mit gfp knock down als auch Tiere mit mip-precursor und putativem mip-Rezeptor (mip-pre/mip-r) knock down untersucht. Es konnte eine Tendenz gezeigt werden, welche eine Teilhabe von MIPs an der Steuerung des Schlafes vermuten lässt. MIPs scheinen demnach die Schlafhomöostase aufrecht zu erhalten.
Weiterhin wurde die Arbeit mit der Madeira Schabe und die damit verbundene Wertschätzung von Lebewesen im Unterricht ausgearbeitet. Davey et al (1998) zeigten, dass kulturunabhängig manche Tiergruppen häufiger als ekel- oder angsterregend eingestuft werden. Das sind zum Beispiel Schlangen und Spinnen. Zu betonen ist an dieser Stelle, dass dadurch keine genetische Verankerung von Angst gegenüber diesen Tiergruppen bewiesen ist. Vielmehr wird daraus geschlossen, dass die schnelle Bewegung dieser Tiergruppen die Angst hervorruft (Spindler, 1959). Der Mensch empfindet Angst aber nicht immer ablehnend. Im Gegenteil, er kann sogar eine sogenannte Angstlust entwickeln. Dies zeigt beispielsweise der Hang zu gefährlichen Sportarten (Leyhausen, 1976; K. Lorenz, 1965). Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Forschertagebuch entwickelt, welches den Lernenden die Möglichkeit geben soll, spannende Eigenschaften der Madeira Schabe selbst experimentell zu entdecken.
Weiterhin wurde die Arbeit mit der Madeira Schabe und die damit verbundene Wertschätzung von Lebewesen im Unterricht ausgearbeitet. Davey et al (1998) zeigten, dass kulturunabhängig manche Tiergruppen häufiger als ekel- oder angsterregend eingestuft werden. Das sind zum Beispiel Schlangen und Spinnen. Zu betonen ist an dieser Stelle, dass dadurch keine genetische Verankerung von Angst gegenüber diesen Tiergruppen bewiesen ist. Vielmehr wird daraus geschlossen, dass die schnelle Bewegung dieser Tiergruppen die Angst hervorruft (Spindler, 1959). Der Mensch empfindet Angst aber nicht immer ablehnend. Im Gegenteil, er kann sogar eine sogenannte Angstlust entwickeln. Dies zeigt beispielsweise der Hang zu gefährlichen Sportarten (Leyhausen, 1976; K. Lorenz, 1965). Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Forschertagebuch entwickelt, welches den Lernenden die Möglichkeit geben soll, spannende Eigenschaften der Madeira Schabe selbst experimentell zu entdecken.
Zitieren
@misc{doi:10.17170/kobra-202103243584,
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