Date
2007Author
Müllner, IlseSubject
230 Christianity and Christian theology GlückParadiesMoralisches HandelnBibel. Altes TestamentKatholische TheologieMetadata
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Teil eines Buches
Über die Kunst, im Tun das Lassen zu üben
Über die Kunst, im Tun das Lassen zu üben
Biblisch-theologische Glücksmomente
Abstract
„Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben. Wir fliegen Sie jeden Tag hin.« Vor einigen Jahren warb ein Reiseveranstalter mit diesem Satz, dessen Hervorhebungen den Angesprochenen das »Paradies – jeden Tag« verheißen. Mit den Personennamen und der Benennung des Ortes »Paradies« gibt sich der Werbetext als Anspielung auf die alttestamentliche Erzählung im Buch Genesis 2–3 zu erkennen. Auch die Vertreibung gehört zum Plot der biblischen Geschichte. Nach der biblischen Urgeschichte allerdings wird der Eingang des Gartens Eden von Cheruben mit flammenden Schwertern bewacht, eine Rückkehr ins Paradies ist gerade nicht möglich. In der Ideologie des neoliberalen Marktes wird das Paradies als Sehnsuchtsort käuflich. Der Reiseveranstalter übertrifft noch Gott: Während jener die Menschen aus dem Paradies vertrieben hat, schafft dieser den Zugang neu. Dieses Werbeplakat fasst eine Glückssehnsucht in Worte, nach der das glückende Leben machbar, erreichbar ist, und zwar sofort. Dieses Glück richtet sich auf eine Aufhebung von Raum, Zeit und Sinn und greift deshalb auf mythische Sprache zurück (Müllner 1997). Hier spricht sich eine infantile Sehnsucht nach Bedürfnisbefriedigung aus, die eine übermächtige Figur gewährleisten soll.
Citation
In: Hoyer, Timo (Hrsg.): Vom Glück und glücklichen Leben : Sozial- und geisteswissenschaftliche Zugänge. Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG: Göttingen 2007, S. 122-142; isbn:978-3-525-45180-9, eisbn:978-3-666-45180-5, doi:10.13109/9783666451805Additional Information
Der Sammelband enthält Beiträge der durch Timo Hoyer und Gottfried Heinemann organisierten Ringvorlesung an der Universität Kassel: »Das ›Glück‹ im interdisziplinären Gespräch«, Sommersemester 2006.Citation
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