Datum
2023-08-07Schlagwort
400 Sprachwissenschaft, Linguistik TranskriptionVisualisierungLautäußerungSchimpanseIntentionalitätMetadata
Zur Langanzeige
Aufsatz
Wie kommen Tierlaute in einen Text?
Zusammenfassung
In der empirischen Tierforschung spielen Tierlaute eine entscheidende Rolle für die Zuschreibung geistiger Fähigkeiten. In diesem Zusammenhang werden die flüchtigen und einmaligen Lautereignisse tierlicher Vokalisation in wiederholt rezipierbare textuelle Zeichen transformiert und fixiert. Am Beispiel der Forschungen von Anne Marijke Schel et al. (2013a) zur Intentionalität von Schimpansen zeigt der Beitrag, wie die Sichtbarmachung von Lauten mit der Zuschreibung dieser geistigen Fähigkeiten einhergeht. Um dieses Zusammenspiel zu analysieren, greifen wir auf den Begriff der Inskription (Latour) und die Theorie der Transkriptivität (Jäger) zurück. Die Verbindung dieser Zugänge ermöglicht es, die epistemische Dimension von transkriptiven Prozessen und die intermedial-transkriptive Dimension von epistemischen Prozessen als wechselseitig verwobenes Geschehen zu begreifen. Auf diese Verwobenheit verweisen wir mit dem Begriff der epistemischen Transkription, der die einzelnen transkriptiven Handlungen und die dazu verwendeten Inskriptionsmittel in ihrer bedeutungsgenerierenden Funktion berücksichtigt.
In empirical animal research, animal calls play a crucial role in the attribution of mental abilities. This involves transforming the elusive acoustic sounds into textual signs that can be repeatedly received. Using Anne Marijke Schel et al. (2013a) on intentionality in chimpanzees as an example, this article shows how the visualisation of sounds is accompanied by the attribution of these abilities. To analyse this interplay, we draw on the concept of inscription (Latour) and the theory of transcriptivity (Jäger). The combination of these approaches allows to understand the epistemic dimension of transcriptive processes and the intermedial-transcriptive dimension of the epistemic process as closely interwoven. We refer to this interweaving with the concept of epistemic transcription, which takes into account the individual transcriptive acts and the inscription devices used for this purpose in their meaning-generating function.
Zitierform
In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik : LiLi Volume 53 / Issue 2 (2023-08-07) eissn:2365-953XFörderhinweis
Gefördert im Rahmen des Projekts DEALZitieren
@article{doi:10.17170/kobra-202311018928,
author={Böhm, Felix and Böhnert, Martin},
title={Wie kommen Tierlaute in einen Text?},
journal={Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik : LiLi},
year={2023}
}
0500 Oax 0501 Text $btxt$2rdacontent 0502 Computermedien $bc$2rdacarrier 1100 2023$n2023 1500 1/ger 2050 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/15135 3000 Böhm, Felix 3010 Böhnert, Martin 4000 Wie kommen Tierlaute in einen Text? / Böhm, Felix 4030 4060 Online-Ressource 4085 ##0##=u http://nbn-resolving.de/http://hdl.handle.net/123456789/15135=x R 4204 \$dAufsatz 4170 5550 {{Transkription}} 5550 {{Visualisierung}} 5550 {{Lautäußerung}} 5550 {{Schimpanse}} 5550 {{Intentionalität}} 7136 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/15135
2023-11-01T12:09:30Z 2023-11-01T12:09:30Z 2023-08-07 doi:10.17170/kobra-202311018928 http://hdl.handle.net/123456789/15135 Gefördert im Rahmen des Projekts DEAL ger Namensnennung 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Inskription Transkription Sichtbarmachung Tierlaute Schimpansen Intentionalität Inscription Transcription Visualisation Animal Sounds Chimpanzees Intentionality 400 Wie kommen Tierlaute in einen Text? Aufsatz In der empirischen Tierforschung spielen Tierlaute eine entscheidende Rolle für die Zuschreibung geistiger Fähigkeiten. In diesem Zusammenhang werden die flüchtigen und einmaligen Lautereignisse tierlicher Vokalisation in wiederholt rezipierbare textuelle Zeichen transformiert und fixiert. Am Beispiel der Forschungen von Anne Marijke Schel et al. (2013a) zur Intentionalität von Schimpansen zeigt der Beitrag, wie die Sichtbarmachung von Lauten mit der Zuschreibung dieser geistigen Fähigkeiten einhergeht. Um dieses Zusammenspiel zu analysieren, greifen wir auf den Begriff der Inskription (Latour) und die Theorie der Transkriptivität (Jäger) zurück. Die Verbindung dieser Zugänge ermöglicht es, die epistemische Dimension von transkriptiven Prozessen und die intermedial-transkriptive Dimension von epistemischen Prozessen als wechselseitig verwobenes Geschehen zu begreifen. Auf diese Verwobenheit verweisen wir mit dem Begriff der epistemischen Transkription, der die einzelnen transkriptiven Handlungen und die dazu verwendeten Inskriptionsmittel in ihrer bedeutungsgenerierenden Funktion berücksichtigt. In empirical animal research, animal calls play a crucial role in the attribution of mental abilities. This involves transforming the elusive acoustic sounds into textual signs that can be repeatedly received. Using Anne Marijke Schel et al. (2013a) on intentionality in chimpanzees as an example, this article shows how the visualisation of sounds is accompanied by the attribution of these abilities. To analyse this interplay, we draw on the concept of inscription (Latour) and the theory of transcriptivity (Jäger). The combination of these approaches allows to understand the epistemic dimension of transcriptive processes and the intermedial-transcriptive dimension of the epistemic process as closely interwoven. We refer to this interweaving with the concept of epistemic transcription, which takes into account the individual transcriptive acts and the inscription devices used for this purpose in their meaning-generating function. open access Böhm, Felix Böhnert, Martin Seiten 259-286 doi:10.1007/s41244-023-00286-2 Transkription Visualisierung Lautäußerung Schimpanse Intentionalität publishedVersion eissn:2365-953X Issue 2 Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik : LiLi Volume 53 false
Die folgenden Lizenzbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden: