Datum
2024Autor
Helfers, AnnaURI
doi:10.17170/kobra-2024052410195doi:10.2139/ssrn.4497097
doi:10.1080/17538068.2022.2047497
doi:10.3389/fpsyg.2022.926539
Metadata
Zur Langanzeige
Dissertation
Risk Communication during the COVID-19 Pandemic
Zusammenfassung
In this PhD project it was aimed to learn about the potential and the challenges of risk communication in systemic risks by conducting applied research during the COVID-19 pandemic. Risk communication plays a crucial role in mitigating these risks by addressing risk beliefs in the population and thereby stimulating behavior change. In the synapsis of this project, however, the prevalence of heterogenous prior risk beliefs in different groups of the population were identified as a major challenge for risk communication in systemic risks. In Study I (Helfers & Ebersbach, 2023), an a real-world debunking campaign from the German Federal Ministry of Health (2021) on misinformation concerning the COVID-19 vaccine was evaluated in subgroups with varying prior misinformation beliefs (i.e.; low, medium, high a priori misinformation beliefs). In the experiment, belief change due to the debunking messages occurred only in the subgroup with medium prior misinformation beliefs. Belief changes in this subgroup, however, had no downstream effect on the behavioral motivation to get vaccinated. Instead, in the subgroup with high prior misinformation belief, a backfiring effect on vaccination intentions occurred. In Study II (Helfers et al., 2022) and Study III (Helfers et al., 2023), therefore, a two-step approach was applied: Study II was a large survey study, in which firstly central risk beliefs concerning public transport use during the COVID-19 pandemic were explored in different target groups. In response to the insights, in Study III a targeted communicative intervention of visualizing fresh air supply for ongoing users of public buses during the COVID-19 pandemic was developed and evaluated in the field. Even though the intervention increased passengers’ perception of fresh air in the vehicle, it was not successful in addressing their risk perception and had no further downstream effect on their well-being as well. In the general discussion, these findings were integrated into a corpus of most recent empirical research conducted by researchers worldwide during the pandemic and were discussed regarding their contribution to the applied problem fields. Lessons learned regarding the potential and limitations of risk communication in addressing belief change and downstream constructs in different target groups in systemic risk were summarized. Several implications for risk communication in systemic risks were drawn and challenges of researching risk communication in systemic risks were critically reflected.
Im Rahmen dieses Projektes sollte durch angewandte Forschung, während der COVID-19-Pandemie, das Potenzial und die Grenzen von Risikokommunikation in systemischen Risiken untersucht werden. Risikokommunikation spielt eine entscheidende Rolle in der Abschwächung dieser Risiken, indem sie die Risikovorstellungen in der Bevölkerung adressiert und dadurch Verhaltensänderungen anregt. In der Synapsis dieses
Projektes wurde jedoch herausgearbeitet, dass das Vorherrschen heterogener Risikoüberzeugungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen eine große Herausforderung für die Risikokommunikation in systemischen Risiken darstellt, da vorherige Überzeugungen mit den Botschaften der Risikokommunikation interagieren können. In Studie I (Helfers & Ebersbach, 2023) wurde eine Debunking-Kampagne des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit (2021) zur COVID-19-Impfung in Subgruppen mit unterschiedlichen vorherigen Falschinformationsüberzeugungen (niedrig vs. mittel vs. hoch) evaluiert. Obwohl die Intervention die Überzeugungen in der
Subgruppe mit mittleren vorherigen Falschinformationsüberzeugungen senkte, hatte sie keine Folgeeffekte auf die Impfbereitschaft. In der Subgruppe mit hohen Falschinformationsüberzeugungen ergab sich zudem ein Backfiringeffekt auf die Impfbereitschaft, ohne eine Überzeugungsänderung anzustoßen. In Studie II (Helfers et
al., 2022) und Studie III (Helfers et al., 2023) wurde ein zweistufiger Ansatz verfolgt: Bei Studie II handelte es sich um eine groß angelegte Befragung, in der zunächst zentrale Risikoüberzeugungen in Bezug auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, während der COVID-19-Pandemie in verschiedenen Zielgruppen untersucht wurden. Basierend auf
diesen Erkenntnissen wurde in Studie III eine zielgruppenspezifische kommunikative Intervention zur Visualisierung der Frischluftzufuhr für Nutzende des ÖPNVs, während der COVID-19 Pandemie, entwickelt und im Feld evaluiert. Obwohl die Intervention die Wahrnehmung der Fahrgäste für die Frischluftzufuhr im Fahrzeug steigerte, hatte sie keine erwünschten Folgeeffekte auf die Risikowahrnehmung und auf das Wohlbefinden.
In der allgemeinen Diskussion wurden die gewonnenen Erkenntnisse über das Potenzial und die Grenzen von Risikokommunikation im Anstoßen von Überzeugungsänderungen und Folgeeffekte in Abhängigkeit bestehender Überzeugungen in verschiedenen Zielgruppen diskutiert. Es wurden theoretische und praktische Implikationen für Risikokommunikation in systemischen Risiken gezogen und die Herausforderungen der
Erforschung von Risikokommunikation in systemischen Risiken kritisch reflektiert.
Projektes wurde jedoch herausgearbeitet, dass das Vorherrschen heterogener Risikoüberzeugungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen eine große Herausforderung für die Risikokommunikation in systemischen Risiken darstellt, da vorherige Überzeugungen mit den Botschaften der Risikokommunikation interagieren können. In Studie I (Helfers & Ebersbach, 2023) wurde eine Debunking-Kampagne des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit (2021) zur COVID-19-Impfung in Subgruppen mit unterschiedlichen vorherigen Falschinformationsüberzeugungen (niedrig vs. mittel vs. hoch) evaluiert. Obwohl die Intervention die Überzeugungen in der
Subgruppe mit mittleren vorherigen Falschinformationsüberzeugungen senkte, hatte sie keine Folgeeffekte auf die Impfbereitschaft. In der Subgruppe mit hohen Falschinformationsüberzeugungen ergab sich zudem ein Backfiringeffekt auf die Impfbereitschaft, ohne eine Überzeugungsänderung anzustoßen. In Studie II (Helfers et
al., 2022) und Studie III (Helfers et al., 2023) wurde ein zweistufiger Ansatz verfolgt: Bei Studie II handelte es sich um eine groß angelegte Befragung, in der zunächst zentrale Risikoüberzeugungen in Bezug auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, während der COVID-19-Pandemie in verschiedenen Zielgruppen untersucht wurden. Basierend auf
diesen Erkenntnissen wurde in Studie III eine zielgruppenspezifische kommunikative Intervention zur Visualisierung der Frischluftzufuhr für Nutzende des ÖPNVs, während der COVID-19 Pandemie, entwickelt und im Feld evaluiert. Obwohl die Intervention die Wahrnehmung der Fahrgäste für die Frischluftzufuhr im Fahrzeug steigerte, hatte sie keine erwünschten Folgeeffekte auf die Risikowahrnehmung und auf das Wohlbefinden.
In der allgemeinen Diskussion wurden die gewonnenen Erkenntnisse über das Potenzial und die Grenzen von Risikokommunikation im Anstoßen von Überzeugungsänderungen und Folgeeffekte in Abhängigkeit bestehender Überzeugungen in verschiedenen Zielgruppen diskutiert. Es wurden theoretische und praktische Implikationen für Risikokommunikation in systemischen Risiken gezogen und die Herausforderungen der
Erforschung von Risikokommunikation in systemischen Risiken kritisch reflektiert.
Zusätzliche Informationen
Study II and Study III are a part of the research project “Entwicklung eines pandemieresistenten ÖPNV (EMILIA)” [Development of a Pandemic Resistant Public Transport]. It is funded by Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) [Federal Ministry for Digital and Transport] for 3 years with 1.26 million euros and managed by Bundesamt für Güterverkehr (BAG) [Federal Office for Goods Transport] as Project Management Agency, coordinating the formal requirements, evaluating the research progress and outcomes.Förderhinweis
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) [Federal Ministry for Digital and Transport], Bundesamt für Güterverkehr (BAG) [Federal Office for Goods Transport]Zitieren
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-2024052410195,
author={Helfers, Anna},
title={Risk Communication during the COVID-19 Pandemic},
school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Psychologie, Fachgebiet Entwicklungspsychologie},
year={2024}
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2024-05-27T13:08:51Z 2024-05-27T13:08:51Z 2024 doi:10.17170/kobra-2024052410195 http://hdl.handle.net/123456789/15784 Study II and Study III are a part of the research project “Entwicklung eines pandemieresistenten ÖPNV (EMILIA)” [Development of a Pandemic Resistant Public Transport]. It is funded by Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) [Federal Ministry for Digital and Transport] for 3 years with 1.26 million euros and managed by Bundesamt für Güterverkehr (BAG) [Federal Office for Goods Transport] as Project Management Agency, coordinating the formal requirements, evaluating the research progress and outcomes. Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) [Federal Ministry for Digital and Transport], Bundesamt für Güterverkehr (BAG) [Federal Office for Goods Transport] eng Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/ risk communication COVID-19 debunking vizualisation belief change risk beliefs 150 Risk Communication during the COVID-19 Pandemic Dissertation In this PhD project it was aimed to learn about the potential and the challenges of risk communication in systemic risks by conducting applied research during the COVID-19 pandemic. Risk communication plays a crucial role in mitigating these risks by addressing risk beliefs in the population and thereby stimulating behavior change. In the synapsis of this project, however, the prevalence of heterogenous prior risk beliefs in different groups of the population were identified as a major challenge for risk communication in systemic risks. In Study I (Helfers & Ebersbach, 2023), an a real-world debunking campaign from the German Federal Ministry of Health (2021) on misinformation concerning the COVID-19 vaccine was evaluated in subgroups with varying prior misinformation beliefs (i.e.; low, medium, high a priori misinformation beliefs). In the experiment, belief change due to the debunking messages occurred only in the subgroup with medium prior misinformation beliefs. Belief changes in this subgroup, however, had no downstream effect on the behavioral motivation to get vaccinated. Instead, in the subgroup with high prior misinformation belief, a backfiring effect on vaccination intentions occurred. In Study II (Helfers et al., 2022) and Study III (Helfers et al., 2023), therefore, a two-step approach was applied: Study II was a large survey study, in which firstly central risk beliefs concerning public transport use during the COVID-19 pandemic were explored in different target groups. In response to the insights, in Study III a targeted communicative intervention of visualizing fresh air supply for ongoing users of public buses during the COVID-19 pandemic was developed and evaluated in the field. Even though the intervention increased passengers’ perception of fresh air in the vehicle, it was not successful in addressing their risk perception and had no further downstream effect on their well-being as well. In the general discussion, these findings were integrated into a corpus of most recent empirical research conducted by researchers worldwide during the pandemic and were discussed regarding their contribution to the applied problem fields. Lessons learned regarding the potential and limitations of risk communication in addressing belief change and downstream constructs in different target groups in systemic risk were summarized. Several implications for risk communication in systemic risks were drawn and challenges of researching risk communication in systemic risks were critically reflected. Im Rahmen dieses Projektes sollte durch angewandte Forschung, während der COVID-19-Pandemie, das Potenzial und die Grenzen von Risikokommunikation in systemischen Risiken untersucht werden. Risikokommunikation spielt eine entscheidende Rolle in der Abschwächung dieser Risiken, indem sie die Risikovorstellungen in der Bevölkerung adressiert und dadurch Verhaltensänderungen anregt. In der Synapsis dieses Projektes wurde jedoch herausgearbeitet, dass das Vorherrschen heterogener Risikoüberzeugungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen eine große Herausforderung für die Risikokommunikation in systemischen Risiken darstellt, da vorherige Überzeugungen mit den Botschaften der Risikokommunikation interagieren können. In Studie I (Helfers & Ebersbach, 2023) wurde eine Debunking-Kampagne des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit (2021) zur COVID-19-Impfung in Subgruppen mit unterschiedlichen vorherigen Falschinformationsüberzeugungen (niedrig vs. mittel vs. hoch) evaluiert. Obwohl die Intervention die Überzeugungen in der Subgruppe mit mittleren vorherigen Falschinformationsüberzeugungen senkte, hatte sie keine Folgeeffekte auf die Impfbereitschaft. In der Subgruppe mit hohen Falschinformationsüberzeugungen ergab sich zudem ein Backfiringeffekt auf die Impfbereitschaft, ohne eine Überzeugungsänderung anzustoßen. In Studie II (Helfers et al., 2022) und Studie III (Helfers et al., 2023) wurde ein zweistufiger Ansatz verfolgt: Bei Studie II handelte es sich um eine groß angelegte Befragung, in der zunächst zentrale Risikoüberzeugungen in Bezug auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, während der COVID-19-Pandemie in verschiedenen Zielgruppen untersucht wurden. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde in Studie III eine zielgruppenspezifische kommunikative Intervention zur Visualisierung der Frischluftzufuhr für Nutzende des ÖPNVs, während der COVID-19 Pandemie, entwickelt und im Feld evaluiert. Obwohl die Intervention die Wahrnehmung der Fahrgäste für die Frischluftzufuhr im Fahrzeug steigerte, hatte sie keine erwünschten Folgeeffekte auf die Risikowahrnehmung und auf das Wohlbefinden. In der allgemeinen Diskussion wurden die gewonnenen Erkenntnisse über das Potenzial und die Grenzen von Risikokommunikation im Anstoßen von Überzeugungsänderungen und Folgeeffekte in Abhängigkeit bestehender Überzeugungen in verschiedenen Zielgruppen diskutiert. Es wurden theoretische und praktische Implikationen für Risikokommunikation in systemischen Risiken gezogen und die Herausforderungen der Erforschung von Risikokommunikation in systemischen Risiken kritisch reflektiert. open access Helfers, Anna 2024-05-15 203 Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Psychologie, Fachgebiet Entwicklungspsychologie Ebersbach, Mirjam (Prof. Dr.) Ernst, Andreas (Prof. Dr.) Francke, Angela (Prof. Dr.) doi:10.2139/ssrn.4497097 doi:10.1080/17538068.2022.2047497 doi:10.3389/fpsyg.2022.926539 ÖPNV.001/001#007 - 2021 Kommunikation COVID-19 Entlarvung Risikomanagement publishedVersion false true true
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