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Aufsatz
Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte I: Ein Soll, das (noch) kein Muß ist
(1998)
Niemand bestreitet, daß Sprache ein historisches Phänomen ist. Kaum jemand dürfte der Ansicht sein, daß man ein historisches Phänomen voll verstehen kann, ohne sich je um die Geschichte dieses Phänomens gekümmert zu haben. Kaum jemand dürfte der Ansicht sein, daß man die gegenwartssprache - inklusive natürlich der Grammatik – ohne sprachgeschichtliche Kenntnisse verstehen kann. So sauber diese Konklusion auch sein mag, die linguistische Wirklichkeit und der Sprachunterricht berücksichtigen sie in der Regel (noch?) nicht.
Aufsatz
Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte II
(1998)
Mit dem Thema der Ambiguität (=Zwei- oder Mehrdeutigkeit) der Hilfsverben haben wir uns bereits in DUfU II/1996 beschäftigt. Das Ambiguitätsproblem scheint mir aus der Sicht des Deutschunterrichts in Ungarn besonders im Falle der haben + Partizip-II Konstruktion besonders akut. Denn der Deutschlerner kennt diese nur in der Konstruktionsbedeutung "Aktiv Perfekt". Es gibt aber auch noch andere Verwendungen.
Rezension
Karen Lehmann. 2017. Reflexivität und Sprachsystem. (Stauffenburg Linguistik 91). Tübingen: Stauffenburg Verlag. 405 S.
(2019)
Rezension zu: Karen Lehmann. 2017. Reflexivität und Sprachsystem. (Stauffenburg Linguistik 91). Tübingen: Stauffenburg. 405 S.
Teil eines Buches
Phraseologismus als (valenz)syntaktischer Normalfall
(De Gruyter, 2004)
Mehr oder weniger feste Wortverbindungen stellen keine Sonder-, sondern vielmehr Normalfälle sprachlicher Zeichenbildung dar. In krassem Gegensatz zum sprachlichen Normalstatus steht allerdings ihr linguistischer Reststatus in der traditionellen Theoriebildung. Wenn man zum Minimalkriterium deskriptiver Adäquatheit macht, gewöhnliche sprachliche Phänomene mit gewöhnlichen Mitteln einer linguistischen Theorie zu beschreiben, so ergibt sich aus der Statusspannung eine anspruchsvolle Aufgabe für künftige Theorien. ...
Teil eines Buches
Grammatik und Kulturgeschichte. Die raison graphique am Beispiel der Epistemik
(De Gruyter, 1999)
Indem sie in ihrem Begleitbrief zur Tagungseinladung zwei mögliche Lesarten des Themas „Grammatik und Kulturgeschichte“ formulieren, deuten Andreas Gardt, Ulrike Haß-Zumkehr und Thorsten Roelcke sogleich eine Fülle von theoretischen und methodologischen Problemen an: Wenn die Grammatikographie keine positivistische „Faktenwissenschaft“ ist, die die grammatischen Spezifika einfach vorfindet und dann hinschreibt, sondern wenn sie ihren Gegenstand konstruiert, dann müssen diese Konstruktionen nach irgendwelchen Kriterien ...
Aufsatz
Finites Substantiv
(1996)
Kennzeichnend für die NP-Forschung etwa der letzten zehn Jahre sind diverse Bemühungen, Parallelen zwischen der Struktur des Satzes und der der NP aufzuzeigen. Ich halte dieses Forschungsprofil im wesentlichen für gerechtfertigt - nicht nur aus strukturellen und typologischen, sondern auch aus sprachhistorischen Gründen. Nach Norbert Richard Wolf entwickelt sich bereits im Ahd. eine Kern-Begleiter-Struktur parallel beim Verb und beim Substantiv (Wolf 1981: 86 ff. und 97 f.): Das Verb bekommt sein Subjektpronomen, das ...
Aufsatz
Lexikalische Ellipsen. Fragen und Vorschläge
(1991)
Sieht man die einschlägige Fachliteratur auf Belege durch, fühlt man sich von der unerwarteten Fülle der als (relativ) kontextunabhängig charakterisierten Ellipsen geradezu erschlagen. Vor einer Untersuchung ist man demnach vor folgende Alternative gestellt: Entweder man folgt der bisherigen Praxis und analysiert einige (wie auch immer ausgewählte) Beispiele oder man versucht, ausgehend von einem größeren Material, zumindest manche der Probleme, die einer Lösung harren oder die in exemplarischen Analysen erst gar ...
Rezension
[Rezension zu] Storrer, Angelika: Verbvalenz. Theoretische und methodische Grundlagen ihrer Beschreibung in Grammatikographie und Lexikographie (RGL 126). Tübingen: Niemeyer 1992, 414 S.
(1992)
Sicherlich ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass die Valenzforschung auf eine Arbeit mit genau den Fragestellungen, die der Untersuchung von A. STORRER zugrunde liegen, gewartet hat. Auf eine Arbeit, in der es darum geht, das in der Valenzforschung angehäufte Wissen empirisch und methodologisch auf die Schwachstellen hin zu durchleuchten, die dafür verantwortlich sind, dass immer noch nicht über den Schatten der Tesniereschen Metapher gesprungen werden konnte und dass infolgedessen die methodischen Grundlagen ...