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Rezension
[Rezension zu:] Herbert W. Rott (Hrsg.): Ludwig I. und die Neue Pinakothek. Mit Beiträgen von Hubert Glaser und Frank Büttner. München/Köln: Pinakothek-DuMont, 2003
(2004)
Für die deutsche Museumslandschaft des 19. Jahrhunderts ist München angesichts der Fülle realisierter Museumsgebäude, umfangreicher Bildprogramme und ausgreifender Sammlungskonzeptionen ein zentrales Experimentierfeld gewesen, dessen Vorbildcharakter weder von den traditionellen Standorten fürstlicher Sammlungen des 18. Jahrhunderts, wie Dresden, Kassel oder Braunschweig, noch von den neuen Museumszentren in den Industrie- und Handelsmetropolen West- und Norddeutschlands erreicht werden konnte. So kann auch die ...
Rezension
[Rezension zu:] Gerrit Walczak: Bürgerkünstler. Künstler, Staat und Öffentlichkeit im Paris der Aufklärung und Revolution, Passsagen/Passages Bd. 45. Berlin/München: Deutscher Kunstverlag, 2015
(2016)
Obwohl die französische Kunst des 18. Jahrhunderts schon seit zwei Forschergenerationen vor der Hintergrundfolie von Jürgen Habermas’ Strukturwandel der Öffentlichkeit interpretiert wird und ihre institutionelle Rahmung seit der epochalen Studie von Thomas Crow als Austragungsort von politischen Konflikten etabliert ist, vermag es der vorliegende, quellengesättigte und materialreiche Beitrag, dem geläufigen Bild der Bedingungen und Akteure des Pariser Kunstbetriebes dieser Epoche maßgebliche neue Dimensionen hinzufügen. ...
Rezension
[Rezension zu:] Malcolm Warner, Robin Blake: Stubbs & the Horse. New Haven/London: Yale University Press, 2004
(2005)
Zu seinen Lebzeiten war der Künstler George Stubbs zwar die unbezweifelbare Autorität auf dem Gebiet der Pferdedarstellung, die er auf eine neue Stufe empirischer Präzision geführt hatte, aber zugleich auch das Opfer einer idealistischen Kunsttheorie, die ihn auf Grund seiner Spezialisierung nicht aus dem Getto der "sporting art" herauskommen ließ.
Inzwischen jedoch gehört der führende Meister der britischen Pferdemalerei jedenfalls in seinem Heimatland und in der weiteren anglophonen Welt zu den am höchsten geschätzten ...
Rezension
[Rezension zu:] Pierre Rosenberg, Renaud Temperini: Chardin. München: Pestel, 2000
(2000)
Wie bei kaum einem anderer Künstler war das Werk von Chardin (1699-1779) nach seiner Wiederentdeckung im mittleren 19. Jahrhundert hinter einem dichten Schleier nachträglicher Rezeption beinahe unkenntlich geworden. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Kunstgeschichte sich daran gemacht, die Gemälde Chardins in ihrem historischen Entstehungszusammenhang zu interpretieren.
Rezension
[Rezension zu:] Frédéric Bußmann: Sammeln als Strategie. Die Kunstsammlungen des Prince de Conti im Paris des ausgehenden Ancien Régime. Berlin: Gebrüder Mann Verlag, 2010
(2011)
Die Geschichte historischer Kunstsammlungen ist in den letzten Jahrzehnten zu einem immer weiter expandierenden Feld kunsthistorischer Forschung geworden und hat dabei die Grenzen der älteren, auf Bestandsrekonstruktion und Provenienz konzentrierten Sammlungsgeschichte zugunsten einer geistes- und sozialgeschichtlichen Kontextualisierung der Sammler weit hinter sich gelassen.
In dieses Forschungsfeld ordnet sich auch die vorliegende Analyse der Kunstsammlung des Prince de Conti ein, eines Mitglieds der französischen ...
Rezension
[Rezension zu:] Bernhard Maaz (Hrsg.): Im Tempel der Kunst. Die Künstlermythen der Deutschen
(2010)
Die Figur des Künstlers ist in den letzten Jahren in die Kunstgeschichte zurückgekehrt. Auch das hier zu besprechende Werk möchte einen Beitrag zu diesem Forschungsfeld leisten. Unter dem Titel Im Tempel der Kunst.
Die Künstlermythen der Deutschen haben die Mitarbeiter der Alten Nationalgalerie in Berlin zu Ehren ihres aus dem Dienst ausscheidenden Direktors Peter-Klaus Schuster zum Jahreswechsel 2008/09 eine Ausstellung arrangiert, die v. a. die vorhandenen Bestände der Sammlung zur deutschen Kunst des 19. Jh.s aus ...
Rezension
Verfeinertes Sehen. Optik und Farbe im 18. und frühen 19. Jahrhundert
(2005)
Für das Medium Malerei, da seine Wirkung durch den Auftrag von Farbpigmenten auf einen Bildträger zu erzielen versucht, müsste die Farbe als eine der fundamentalen Kategorien erscheinen, mit denen sich eine historische Reflexion auseinanderzusetzen hätte. In dem Maße, in dem die Kunstgeschichte ihre Beurteilungskriterien von der klassischen Kunsttheorie erbte, übernahm sie auch deren idealistischen Vorbehalt gegenüber den technischen Verfahren der Bildgenese und sah in diesen Voraussetzungen bestenfalls Reibungsflächen, ...