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Date
2006-09-26Author
Schnarrenberger, SandraSubject
380 Commerce, communications and transportation 620 Engineering Europäische UnionÖffentlicher PersonennahverkehrVerkehrsplanungAusschreibungMetadata
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Dissertation
Praxisrelevante Auswirkungen des Vorschlages für eine EU-Verordnung KOM/2000/7/final, 2000/0212(COD) des europäischen Parlaments und des Rates von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften auf die Verkehrsplanung des öffentlichen Personennahverkehrs
Abstract
Die Arbeit behandelt den Vorschlag für eine EU-Verordnung KOM/2000/7/final, 2000/0212(COD) des europäischen Parlaments und des Rates von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften als Grundlage einer Marktöffnungsverordnung und welche Veränderungen sich dadurch in Deutschland einstellen werden. Ausschreibungen von Verkehrsleistungen werden zunehmen. Die Ausschreibungsarten werden sich in ländlichen Regionen von denen in Verkehrszentren unterscheiden. In der Region werden sich Bedarfslösungen stärker durchsetzen. Kürzungen von Verkehrsleistungen werden hier stärker ausfallen als in den Zentren und damit zu einem kleineren Leistungsvolumen führen. Aufgrund des geringen Leistungsumfangs gibt es weniger Interessenten. Bei Standardausschreibungen werden deshalb auch häufig die Varianten der beschränkten oder die freihändige Vergabe gewählt. Funktionale Ausschreibungen haben nur eine untergeordnete Bedeutung. In den Verkehrszentren sind die Lose größer und damit für viele Anbieter interessant. Die Verkehrszusatzleistungen sind zudem komplexer. Standardausschreibungen in öffentlicher Vergabeart werden sich hier vermutlich als Norm durchsetzen. Die VOL/A wird sicherlich ihre Bedeutung und ihren dafür notwendigen Regelungsumfang in Deutschland als deutsches oder als europäisches Recht behalten. Ob der empfehlende Charakter der DIN EN 13816 Norm „ÖPNV: Definition, Festlegung von Leistungszielen und Messung der Servicequalität“ erhalten werden kann und nicht als Steuerungselement zur Standardisierung im ÖPNV beitragen wird, ist dabei zu bezweifeln. Durch diese Wettbewerbspflicht wird der Aufgabenträger zum Besteller von Verkehrsleistungen. Damit geht die Verkehrsplanung in die Verantwortung des Aufgabenträgers über und gerät stärker in den Einflussbereich der Politik. Die strategisch abstrakte und die konkrete Verkehrsplanung wachsen für den Normfall der Standardausschreibung zusammen. Die Hoffnung auf eine bessere Netzintegration und eine Standardisierung des ÖPNV Angebots und der ÖPNV Qualität entsteht. Es entwickelt sich dadurch aber auch die Gefahr der Abhängigkeit des Nahverkehrsangebots von der derzeitigen Haushaltslage oder der Interessenlage der Politik. Kontinuität in Angebot und Qualität werden zu erklärten Planungszielen.
Der Verkehrsplaner auf der Bestellerseite muss die Planung in Ausschreibungsunterlagen umsetzen. Dies erfordert erweiterte Kompetenzen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Logistik, Jura, Informatik und Führungskompetenzen. Ausbildende Institutionen müssen darauf bereits im Vorfeld der Umsetzung reagieren. Durch die zeitliche Verzögerung der Umsetzung der Planung durch die Ausschreibungsschritte sind in der Verkehrsplanung längere Planungsvorlaufzeiten einzukalkulieren. Vorausschauender zu planen, wird dabei wichtiger. Auch eventuelle Fehler in der Planung sind nicht mehr so einfach zu korrigieren.
Durch den gestiegenen Einsatz von Technologien in den Fahrzeugen besteht für den Verkehrsplaner dafür häufiger die Möglichkeit, Planungsänderungen auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf Attraktivität für den Fahrgast anhand von den ermittelten Fahrgastzahlen zu kontrollieren. Dasselbe gilt auch für Marketing- und Vertriebsmaßnahmen, wie für die Tarifpolitik. Die Zahlen stehen nicht nur für diese Rückkopplung zur Verfügung, sondern dienen auch als Planungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen. Dem Planer stehen konkretere Zahlen für die Planung zur Verfügung.
Ein Aspekt, der aufgrund der Sanktionsmaßnahmen bei Ausschreibungen an Bedeutung gewinnen wird, ist die Möglichkeit, Qualität von Verkehrsleistungen möglichst objektiv beurteilen zu können.
Praxisrelevante Auswirkungen auf die Verkehrsplanung des öffentlichen Personennahverkehrs ergeben sich hauptsächlich durch die gestiegene Komplexität in der Planung selbst und den dadurch unverzichtbaren gewordenen Einsatz von Computerunterstützung. Die Umsetzung in Ausschreibungsunterlagen der Planung und die Kontrolle stellen neue Elemente im Aufgabenbereich des Verkehrsplaners dar und erfordern damit breiter ausgelegte Kernkompetenzen. Es werden mehr Verkehrsplaner mit breiterer Ausbildung benötigt werden.
Diese Arbeit hat aufgezeigt, dass sich mit der Integration des Ausschreibungsgedankens in den Ablauf der Verkehrsplanung eine sprunghafte Entwicklung in der Planungstätigkeit ergeben wird. Aufgrund der in Zukunft steigenden Qualität und Quantität der Planungsgrundlagen und der ebenfalls gestiegenen Ansprüche an die Bewertungsparameter ergeben sich Veränderungen und neue Anforderungen auf diesem Gebiet, die in erster Linie für die Hochschulen und andere ausbildende Einrichtungen, aber auch für die Verkehrsplanung unterstützende Industrie.
Der Verkehrsplaner auf der Bestellerseite muss die Planung in Ausschreibungsunterlagen umsetzen. Dies erfordert erweiterte Kompetenzen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Logistik, Jura, Informatik und Führungskompetenzen. Ausbildende Institutionen müssen darauf bereits im Vorfeld der Umsetzung reagieren. Durch die zeitliche Verzögerung der Umsetzung der Planung durch die Ausschreibungsschritte sind in der Verkehrsplanung längere Planungsvorlaufzeiten einzukalkulieren. Vorausschauender zu planen, wird dabei wichtiger. Auch eventuelle Fehler in der Planung sind nicht mehr so einfach zu korrigieren.
Durch den gestiegenen Einsatz von Technologien in den Fahrzeugen besteht für den Verkehrsplaner dafür häufiger die Möglichkeit, Planungsänderungen auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf Attraktivität für den Fahrgast anhand von den ermittelten Fahrgastzahlen zu kontrollieren. Dasselbe gilt auch für Marketing- und Vertriebsmaßnahmen, wie für die Tarifpolitik. Die Zahlen stehen nicht nur für diese Rückkopplung zur Verfügung, sondern dienen auch als Planungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen. Dem Planer stehen konkretere Zahlen für die Planung zur Verfügung.
Ein Aspekt, der aufgrund der Sanktionsmaßnahmen bei Ausschreibungen an Bedeutung gewinnen wird, ist die Möglichkeit, Qualität von Verkehrsleistungen möglichst objektiv beurteilen zu können.
Praxisrelevante Auswirkungen auf die Verkehrsplanung des öffentlichen Personennahverkehrs ergeben sich hauptsächlich durch die gestiegene Komplexität in der Planung selbst und den dadurch unverzichtbaren gewordenen Einsatz von Computerunterstützung. Die Umsetzung in Ausschreibungsunterlagen der Planung und die Kontrolle stellen neue Elemente im Aufgabenbereich des Verkehrsplaners dar und erfordern damit breiter ausgelegte Kernkompetenzen. Es werden mehr Verkehrsplaner mit breiterer Ausbildung benötigt werden.
Diese Arbeit hat aufgezeigt, dass sich mit der Integration des Ausschreibungsgedankens in den Ablauf der Verkehrsplanung eine sprunghafte Entwicklung in der Planungstätigkeit ergeben wird. Aufgrund der in Zukunft steigenden Qualität und Quantität der Planungsgrundlagen und der ebenfalls gestiegenen Ansprüche an die Bewertungsparameter ergeben sich Veränderungen und neue Anforderungen auf diesem Gebiet, die in erster Linie für die Hochschulen und andere ausbildende Einrichtungen, aber auch für die Verkehrsplanung unterstützende Industrie.
This work covers the EU proposal for a regulation COM/2000/7/final, 2000/0212(COD) of the European Parliament and of the Council of the Commission of the European Communities as basis for a market opening regulation and the resulting changes that will affect Germany. The amount of calls for tenders for transport services will increase. In transport centers the types of calls for tenders will differ from those in rural regions. Within the regions solutions based on the individual requirements will prevail. Restrictions of transport services will be stronger here than in the centers and thus lead to a smaller performance level. Due to the reduced performance levels there will be less interested parties. Therefore, the options of the selective and discretionary awarding will be chosen more often for standard calls for tenders. Functional requests for proposals will only be of secondary importance. In the transport centers the lots will be larger and therefore more interesting for many bidders. In addition to this the ancillary transport services will be more complex. Most probably standard calls for tenders according to the public awarding scheme will become the standard. Certainly, the VOL/A (German contract award regulations) will maintain their value and their required regulations scope in Germany as German or European law. Whether the recommending character of the DIN EN 13816 standard “Public passenger transport: Service quality definition, targeting and measurement” will be maintained and not much rather be used as control element to standardize the public passenger transport can be doubted. Through this competition obligation the public authorities will become purchasers of transport services. The transport planning will thus be subject to the responsibility of the public authority and be more strongly influenced by politics. The strategically abstract and concrete transport planning will grow together for the regular case of standard calls for tenders. This will lead to the hope for an improved network integration and standardization of the public passenger transport offer and quality. This will, however, also lead to the risk of a dependency of the public passenger transport offer from the actual budget situation or the interests of politics. Continuity of the offer and quality will become declared planning targets.
The transport planner on the customer side must translate the planning into documents for the calls for tenders. This requires increased competencies in the areas of business management, logistics, law, IT and managing capabilities. Education institutions must react to this development already before the realization. Because of the timely delay of the planning realization due to the different stages of the call for tenders process, prolonged planning lead times must be allowed for. Thus an anticipatory planning becomes more and more important. Also possible planning errors can no longer be as easily corrected as before.
Through the increased use of technologies in the vehicles the transport planner will in exchange have the possibility to control planning changes for their efficiency in terms of attractiveness for the passenger on the basis of the identified passenger number. This analogously applies to marketing and distribution measures as well as to the price policy. These numbers will not only be available for the purpose of this feedback but will also be used as planning basis for future measures. The planner will then have concrete numbers for the planning process.
One aspect that will become more important due to sanctions in calls for tenders is the possibility to assess the quality to the greatest objective extent possible.
Impacts that will affect the practice of transport planning of public passenger transport will be caused primarily through the increased complexity of the planning itself and the indispensable use of computer support. Translating the planning into the tender documents and controlling will be new elements of the area of responsibility of the transport planner and will thus require more extended core competencies. Ever more transport planners with a broader qualification will be required.
This work has shown that the integration of the principle of calls for tenders will lead to an increased development of the planning activity in the course of transport planning. Due to the rising quality and quantity of the planning documents and the requirements in terms of assessment parameters, which will also grow, there will be changes and new requirements in this area that will primarily affect university and education institutions but also the industry supporting the transport planning.
The transport planner on the customer side must translate the planning into documents for the calls for tenders. This requires increased competencies in the areas of business management, logistics, law, IT and managing capabilities. Education institutions must react to this development already before the realization. Because of the timely delay of the planning realization due to the different stages of the call for tenders process, prolonged planning lead times must be allowed for. Thus an anticipatory planning becomes more and more important. Also possible planning errors can no longer be as easily corrected as before.
Through the increased use of technologies in the vehicles the transport planner will in exchange have the possibility to control planning changes for their efficiency in terms of attractiveness for the passenger on the basis of the identified passenger number. This analogously applies to marketing and distribution measures as well as to the price policy. These numbers will not only be available for the purpose of this feedback but will also be used as planning basis for future measures. The planner will then have concrete numbers for the planning process.
One aspect that will become more important due to sanctions in calls for tenders is the possibility to assess the quality to the greatest objective extent possible.
Impacts that will affect the practice of transport planning of public passenger transport will be caused primarily through the increased complexity of the planning itself and the indispensable use of computer support. Translating the planning into the tender documents and controlling will be new elements of the area of responsibility of the transport planner and will thus require more extended core competencies. Ever more transport planners with a broader qualification will be required.
This work has shown that the integration of the principle of calls for tenders will lead to an increased development of the planning activity in the course of transport planning. Due to the rising quality and quantity of the planning documents and the requirements in terms of assessment parameters, which will also grow, there will be changes and new requirements in this area that will primarily affect university and education institutions but also the industry supporting the transport planning.
Citation
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author={Schnarrenberger, Sandra},
title={Praxisrelevante Auswirkungen des Vorschlages für eine EU-Verordnung KOM/2000/7/final, 2000/0212(COD) des europäischen Parlaments und des Rates von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften auf die Verkehrsplanung des öffentlichen Personennahverkehrs},
school={Kassel, Universität, FB 06, Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung},
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Die Ausschreibungsarten werden sich in ländlichen Regionen von denen in Verkehrszentren unterscheiden. In der Region werden sich Bedarfslösungen stärker durchsetzen. Kürzungen von Verkehrsleistungen werden hier stärker ausfallen als in den Zentren und damit zu einem kleineren Leistungsvolumen führen. Aufgrund des geringen Leistungsumfangs gibt es weniger Interessenten. Bei Standardausschreibungen werden deshalb auch häufig die Varianten der beschränkten oder die freihändige Vergabe gewählt. Funktionale Ausschreibungen haben nur eine untergeordnete Bedeutung. In den Verkehrszentren sind die Lose größer und damit für viele Anbieter interessant. Die Verkehrszusatzleistungen sind zudem komplexer. Standardausschreibungen in öffentlicher Vergabeart werden sich hier vermutlich als Norm durchsetzen. Die VOL/A wird sicherlich ihre Bedeutung und ihren dafür notwendigen Regelungsumfang in Deutschland als deutsches oder als europäisches Recht behalten. Ob der empfehlende Charakter der DIN EN 13816 Norm „ÖPNV: Definition, Festlegung von Leistungszielen und Messung der Servicequalität“ erhalten werden kann und nicht als Steuerungselement zur Standardisierung im ÖPNV beitragen wird, ist dabei zu bezweifeln. Durch diese Wettbewerbspflicht wird der Aufgabenträger zum Besteller von Verkehrsleistungen. Damit geht die Verkehrsplanung in die Verantwortung des Aufgabenträgers über und gerät stärker in den Einflussbereich der Politik. Die strategisch abstrakte und die konkrete Verkehrsplanung wachsen für den Normfall der Standardausschreibung zusammen. Die Hoffnung auf eine bessere Netzintegration und eine Standardisierung des ÖPNV Angebots und der ÖPNV Qualität entsteht. Es entwickelt sich dadurch aber auch die Gefahr der Abhängigkeit des Nahverkehrsangebots von der derzeitigen Haushaltslage oder der Interessenlage der Politik. Kontinuität in Angebot und Qualität werden zu erklärten Planungszielen. Der Verkehrsplaner auf der Bestellerseite muss die Planung in Ausschreibungsunterlagen umsetzen. Dies erfordert erweiterte Kompetenzen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Logistik, Jura, Informatik und Führungskompetenzen. Ausbildende Institutionen müssen darauf bereits im Vorfeld der Umsetzung reagieren. Durch die zeitliche Verzögerung der Umsetzung der Planung durch die Ausschreibungsschritte sind in der Verkehrsplanung längere Planungsvorlaufzeiten einzukalkulieren. Vorausschauender zu planen, wird dabei wichtiger. Auch eventuelle Fehler in der Planung sind nicht mehr so einfach zu korrigieren. Durch den gestiegenen Einsatz von Technologien in den Fahrzeugen besteht für den Verkehrsplaner dafür häufiger die Möglichkeit, Planungsänderungen auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf Attraktivität für den Fahrgast anhand von den ermittelten Fahrgastzahlen zu kontrollieren. Dasselbe gilt auch für Marketing- und Vertriebsmaßnahmen, wie für die Tarifpolitik. Die Zahlen stehen nicht nur für diese Rückkopplung zur Verfügung, sondern dienen auch als Planungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen. Dem Planer stehen konkretere Zahlen für die Planung zur Verfügung. Ein Aspekt, der aufgrund der Sanktionsmaßnahmen bei Ausschreibungen an Bedeutung gewinnen wird, ist die Möglichkeit, Qualität von Verkehrsleistungen möglichst objektiv beurteilen zu können. Praxisrelevante Auswirkungen auf die Verkehrsplanung des öffentlichen Personennahverkehrs ergeben sich hauptsächlich durch die gestiegene Komplexität in der Planung selbst und den dadurch unverzichtbaren gewordenen Einsatz von Computerunterstützung. Die Umsetzung in Ausschreibungsunterlagen der Planung und die Kontrolle stellen neue Elemente im Aufgabenbereich des Verkehrsplaners dar und erfordern damit breiter ausgelegte Kernkompetenzen. Es werden mehr Verkehrsplaner mit breiterer Ausbildung benötigt werden. Diese Arbeit hat aufgezeigt, dass sich mit der Integration des Ausschreibungsgedankens in den Ablauf der Verkehrsplanung eine sprunghafte Entwicklung in der Planungstätigkeit ergeben wird. Aufgrund der in Zukunft steigenden Qualität und Quantität der Planungsgrundlagen und der ebenfalls gestiegenen Ansprüche an die Bewertungsparameter ergeben sich Veränderungen und neue Anforderungen auf diesem Gebiet, die in erster Linie für die Hochschulen und andere ausbildende Einrichtungen, aber auch für die Verkehrsplanung unterstützende Industrie. This work covers the EU proposal for a regulation COM/2000/7/final, 2000/0212(COD) of the European Parliament and of the Council of the Commission of the European Communities as basis for a market opening regulation and the resulting changes that will affect Germany. The amount of calls for tenders for transport services will increase. In transport centers the types of calls for tenders will differ from those in rural regions. Within the regions solutions based on the individual requirements will prevail. Restrictions of transport services will be stronger here than in the centers and thus lead to a smaller performance level. Due to the reduced performance levels there will be less interested parties. Therefore, the options of the selective and discretionary awarding will be chosen more often for standard calls for tenders. Functional requests for proposals will only be of secondary importance. In the transport centers the lots will be larger and therefore more interesting for many bidders. In addition to this the ancillary transport services will be more complex. Most probably standard calls for tenders according to the public awarding scheme will become the standard. Certainly, the VOL/A (German contract award regulations) will maintain their value and their required regulations scope in Germany as German or European law. Whether the recommending character of the DIN EN 13816 standard “Public passenger transport: Service quality definition, targeting and measurement” will be maintained and not much rather be used as control element to standardize the public passenger transport can be doubted. Through this competition obligation the public authorities will become purchasers of transport services. The transport planning will thus be subject to the responsibility of the public authority and be more strongly influenced by politics. The strategically abstract and concrete transport planning will grow together for the regular case of standard calls for tenders. This will lead to the hope for an improved network integration and standardization of the public passenger transport offer and quality. This will, however, also lead to the risk of a dependency of the public passenger transport offer from the actual budget situation or the interests of politics. Continuity of the offer and quality will become declared planning targets. The transport planner on the customer side must translate the planning into documents for the calls for tenders. This requires increased competencies in the areas of business management, logistics, law, IT and managing capabilities. Education institutions must react to this development already before the realization. Because of the timely delay of the planning realization due to the different stages of the call for tenders process, prolonged planning lead times must be allowed for. Thus an anticipatory planning becomes more and more important. Also possible planning errors can no longer be as easily corrected as before. Through the increased use of technologies in the vehicles the transport planner will in exchange have the possibility to control planning changes for their efficiency in terms of attractiveness for the passenger on the basis of the identified passenger number. This analogously applies to marketing and distribution measures as well as to the price policy. These numbers will not only be available for the purpose of this feedback but will also be used as planning basis for future measures. The planner will then have concrete numbers for the planning process. One aspect that will become more important due to sanctions in calls for tenders is the possibility to assess the quality to the greatest objective extent possible. Impacts that will affect the practice of transport planning of public passenger transport will be caused primarily through the increased complexity of the planning itself and the indispensable use of computer support. Translating the planning into the tender documents and controlling will be new elements of the area of responsibility of the transport planner and will thus require more extended core competencies. Ever more transport planners with a broader qualification will be required. This work has shown that the integration of the principle of calls for tenders will lead to an increased development of the planning activity in the course of transport planning. Due to the rising quality and quantity of the planning documents and the requirements in terms of assessment parameters, which will also grow, there will be changes and new requirements in this area that will primarily affect university and education institutions but also the industry supporting the transport planning. open access Schnarrenberger, Sandra Kassel, Universität, FB 06, Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung Holzapfel, Helmut (Prof. Dr.-Ing.) Meyfahrt, Rainer (Prof. Dr.) Köhler, Uwe (Prof. Dr.-Ing.) Winning, Hans-Henning v. (Prof. Dr.-Ing.) Europäische Union Öffentlicher Personennahverkehr Verkehrsplanung Ausschreibung 2006-07-11
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