Studienarbeit
Kunst – Subjekt – Pädagogik
Abstract
Die Zeichnung ist als künstlerisch-ästhetisches Medium nach wie vor ein gern und umfangreich
genutztes Ausdrucksmittel in der Schule. Von kunstpädagogischer Warte aus wurde die Zeichnung
je nach historischem Kontext als Mittel zur Disziplinierung und Erziehung zur Präzision oder aber
zur Befreiung der kindlichen Kreativität betrachtet. Ideologische Färbungen unterschiedlicher
(geistes-)geschichtlicher Zusammenhänge haben hierbei pädagogische Herangehensweisen an das
Medium bestimmt und beeinflussen die Theoriebildung bis heute. Ausgehend von historischen
Brüchen in der kunstpädagogischen Fachgeschichte erkundet die Arbeit den Umgang mit der
Zeichnung im Jugendalter sowohl unter einer entwicklungspsychologischen wie auch einer
künstlerisch-psychologischen Perspektive. Die Jugendzeichnung ist ein Forschungsgebiet, das vor
allem in jüngster Zeit (vgl. u.a. Glas, 1999; Kirchner et al., 2010) verstärkt hervorgehoben wird. Im
Vergleich zur Kinderzeichnung, die spätestens seit der Kunsterzieherbewegung um 1900 große
Aufmerksamkeit erhielt, fristet die Jugendzeichnung ein bescheidenes Dasein in
kunstpädagogischen Forschungsfeldern. Aktuelle Ansätze klammern die künstlerische Signifikanz
des Mediums weitgehend zugunsten der pädagogisch-psychologischen Aspekte aus. In dieser Lücke
setzt die Arbeit an: Nach einer Diskussion der historischen und entwicklungspsychologischen
Hintergründe werden geistesgeschichtliche Umbrüche in der Kunst um 1960 diskutiert und wie
diese die künstlerische Verhandlung der Zeichnung prägten. Diese Überlegungen kulminieren in
einer ausführlichen Diskussion der Spieltheorie Lehnerers (1994) und machen so vor einem
künstlerischen Hintergrund einer theoretische Herangehensweise an die Jugendzeichnung fruchtbar.
Anhand der Diskussion des kunstpädagogischen „Lernsubjekts“ (Selle) und der Konzeption des
„dividuellen Subjekts“ (Maset) wird die Grundlage für die Zusammenführung von Kunst und
Subjekt hergestellt, was im letzten Teil in pädagogischen Reflexionen mündet. Hierbei werden
unterrichtliche Ansätze diskutiert und gegenwärtige Praxisvorstellungen untersucht. Die Arbeit
schließt mit der Implementierung der Spieltheorie Lehnerers in die kunstpädagogische
Theoriebildung im Zusammenhang mit der Jugendzeichnung.
genutztes Ausdrucksmittel in der Schule. Von kunstpädagogischer Warte aus wurde die Zeichnung
je nach historischem Kontext als Mittel zur Disziplinierung und Erziehung zur Präzision oder aber
zur Befreiung der kindlichen Kreativität betrachtet. Ideologische Färbungen unterschiedlicher
(geistes-)geschichtlicher Zusammenhänge haben hierbei pädagogische Herangehensweisen an das
Medium bestimmt und beeinflussen die Theoriebildung bis heute. Ausgehend von historischen
Brüchen in der kunstpädagogischen Fachgeschichte erkundet die Arbeit den Umgang mit der
Zeichnung im Jugendalter sowohl unter einer entwicklungspsychologischen wie auch einer
künstlerisch-psychologischen Perspektive. Die Jugendzeichnung ist ein Forschungsgebiet, das vor
allem in jüngster Zeit (vgl. u.a. Glas, 1999; Kirchner et al., 2010) verstärkt hervorgehoben wird. Im
Vergleich zur Kinderzeichnung, die spätestens seit der Kunsterzieherbewegung um 1900 große
Aufmerksamkeit erhielt, fristet die Jugendzeichnung ein bescheidenes Dasein in
kunstpädagogischen Forschungsfeldern. Aktuelle Ansätze klammern die künstlerische Signifikanz
des Mediums weitgehend zugunsten der pädagogisch-psychologischen Aspekte aus. In dieser Lücke
setzt die Arbeit an: Nach einer Diskussion der historischen und entwicklungspsychologischen
Hintergründe werden geistesgeschichtliche Umbrüche in der Kunst um 1960 diskutiert und wie
diese die künstlerische Verhandlung der Zeichnung prägten. Diese Überlegungen kulminieren in
einer ausführlichen Diskussion der Spieltheorie Lehnerers (1994) und machen so vor einem
künstlerischen Hintergrund einer theoretische Herangehensweise an die Jugendzeichnung fruchtbar.
Anhand der Diskussion des kunstpädagogischen „Lernsubjekts“ (Selle) und der Konzeption des
„dividuellen Subjekts“ (Maset) wird die Grundlage für die Zusammenführung von Kunst und
Subjekt hergestellt, was im letzten Teil in pädagogischen Reflexionen mündet. Hierbei werden
unterrichtliche Ansätze diskutiert und gegenwärtige Praxisvorstellungen untersucht. Die Arbeit
schließt mit der Implementierung der Spieltheorie Lehnerers in die kunstpädagogische
Theoriebildung im Zusammenhang mit der Jugendzeichnung.
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