Date
2017-08-02Author
Müller-Göttken, TanjaSubject
150 Psychology AngststörungDepressionKindPsychoanalyseKinderanalysePsychodynamische PsychotherapieMetadata
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Dissertation
Psychoanalytische Kurzzeittherapie zur Behandlung von Kindern mit emotionalen Störungen - Entwicklung und Evaluation eines Behandlungsmanuals
Abstract
Im Rahmen dieser Dissertation wurde ein störungsspezifisches Behandlungsmanual (PaKT) für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren entwickelt, die unter Angststörungen und Depression leiden. Da dieses Therapieverfahren vorwiegend für junge Kinder mit Angst und Depressionstörungen entworfen wurde, werden im ersten Teil der Dissertation wichtige epidemiologische Daten, Überlegungen zu Äthiopathogenese und Verlauf sowie Verknüpfungen mit der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie dargestellt. Hierbei kommen wesentliche psychoanalytische Konzepte der Triebtheorie, der Selbst- und Objektbeziehungstheorie und neuere Ansätze zur Bedeutung der Symbolisierungsfähigkeit und Mentalisierung zum Tragen. Des Weiteren wird die auf der psychoanalytischen Tradition der Fokaltherapie basierende Kurzzeittherapie in all ihren Details dargestellt. Abschließend dienen drei ausführliche Fallbeispiele der Erläuterung des Behandlungsansatzes.
Im zweiten Teil wird die durchgeführte klinische Studie beschrieben. Hierzu wurden dreißig Kinder mit der Diagnose einer Angststörung nach DSM-IV Kriterien in die Studie eingeschlossen. Ein Teil dieser Kinder (n = 12 Wartekontrollgruppe) wurde erst nach einer Wartezeit mit PaKT behandelt, während alle anderen Kinder (n = 18 Behandlungsgruppe PaKT) direkt nach Einschluss in die Studie die PaKT-Intervention erhielten. Die Zuweisung der Kinder zu den jeweiligen Gruppen erfolgte dabei in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit eines Therapieplatzes. Als Hauptergebnismaße dienten Diagnosen, sowie internalisierende Symtome und Gesamtproblemwert im Elternurteil. Diese wurden zu den Prä-, Post- und Follow-up-Messzeitpunkten sowie vor und nach der Wartezeit erhoben. Zusätzlich zu den Einschätzungen der Symptome durch die Eltern, waren die Einschätzungen durch die Erzieher bzw. Lehrer und die Symptomeinschätzungen durch die Kinder selbst zu Prä-, Post- und Follow-up verfügbar. Somit konnten sowohl Vergleiche der Veränderungen beider Gruppen als auch Vergleiche zwischen allen drei Messzeitpunkten für die gesamte Gruppe vorgenommen werden. Allerdings konnten die Lehrer-/Erzieher- und Kind-Ratings aus Kostengründen nicht vor der Wartezeit erhoben werden, wodurch diese Daten nicht für den Gruppenvergleich, sondern nur für einen Prä-Post-Vergleich herangezogen werden konnten. Außerdem wurde der Einfluss der elterlichen reflexiven Kompetenz (RK) auf die Wirksamkeit der Behandlung mit PaKT untersucht. Hierzu wurde die RK der Mütter mittels des Parent Development Interview (PDI) gemessen und in Beziehung zum Symptomrückgang der Kinder nach der Therapie gesetzt.
Nach einer Behandlung mit PaKT wies über die Hälfte (66,67%) der Kinder keine Angststörung mehr auf. Auch auf der Ebene der von den Eltern berichteten internalisierenden Symptome sowie des Gesamtproblemwerts zeigte sich eine signifikante und stärkere Reduktion im Vergleich zur Wartekontrollgruppe. Ebenso ergaben die Daten aus den Erzieher-/Lehrer-Einschätzungen sowie aus dem Selbsturteil der Kinder eine signifikante Symtomreduktion. Die Remission der Angststörungen sowie die Symptomreduktionen blieben auch zum sechs-monatigen Katamnesezeitpunkt erhalten. Des Weiteren ergab sich anhand explorativer Analysen bei Kindern von Müttern mit hoher RK zu Therapiebeginn ein signifikant stärkerer Rückgang externalisierender Symptome nach einer Behandlung mit PaKT im Vergleich zu Kindern von Müttern mit initial niedriger RK; somit könnte sich die mütterliche RK als ein wichtiges Prognosekriterium für eine erfolgreiche Behandlung erweisen.
Aus den geschilderten Ergebnissen lässt sich der Schluss ziehen, dass mit der PaKT ein effektives psychoanalytisches Behandlungsmanual für Vorschul- und junge Schulkinder mit emotionalen Störungen entwickelt wurde.
Im zweiten Teil wird die durchgeführte klinische Studie beschrieben. Hierzu wurden dreißig Kinder mit der Diagnose einer Angststörung nach DSM-IV Kriterien in die Studie eingeschlossen. Ein Teil dieser Kinder (n = 12 Wartekontrollgruppe) wurde erst nach einer Wartezeit mit PaKT behandelt, während alle anderen Kinder (n = 18 Behandlungsgruppe PaKT) direkt nach Einschluss in die Studie die PaKT-Intervention erhielten. Die Zuweisung der Kinder zu den jeweiligen Gruppen erfolgte dabei in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit eines Therapieplatzes. Als Hauptergebnismaße dienten Diagnosen, sowie internalisierende Symtome und Gesamtproblemwert im Elternurteil. Diese wurden zu den Prä-, Post- und Follow-up-Messzeitpunkten sowie vor und nach der Wartezeit erhoben. Zusätzlich zu den Einschätzungen der Symptome durch die Eltern, waren die Einschätzungen durch die Erzieher bzw. Lehrer und die Symptomeinschätzungen durch die Kinder selbst zu Prä-, Post- und Follow-up verfügbar. Somit konnten sowohl Vergleiche der Veränderungen beider Gruppen als auch Vergleiche zwischen allen drei Messzeitpunkten für die gesamte Gruppe vorgenommen werden. Allerdings konnten die Lehrer-/Erzieher- und Kind-Ratings aus Kostengründen nicht vor der Wartezeit erhoben werden, wodurch diese Daten nicht für den Gruppenvergleich, sondern nur für einen Prä-Post-Vergleich herangezogen werden konnten. Außerdem wurde der Einfluss der elterlichen reflexiven Kompetenz (RK) auf die Wirksamkeit der Behandlung mit PaKT untersucht. Hierzu wurde die RK der Mütter mittels des Parent Development Interview (PDI) gemessen und in Beziehung zum Symptomrückgang der Kinder nach der Therapie gesetzt.
Nach einer Behandlung mit PaKT wies über die Hälfte (66,67%) der Kinder keine Angststörung mehr auf. Auch auf der Ebene der von den Eltern berichteten internalisierenden Symptome sowie des Gesamtproblemwerts zeigte sich eine signifikante und stärkere Reduktion im Vergleich zur Wartekontrollgruppe. Ebenso ergaben die Daten aus den Erzieher-/Lehrer-Einschätzungen sowie aus dem Selbsturteil der Kinder eine signifikante Symtomreduktion. Die Remission der Angststörungen sowie die Symptomreduktionen blieben auch zum sechs-monatigen Katamnesezeitpunkt erhalten. Des Weiteren ergab sich anhand explorativer Analysen bei Kindern von Müttern mit hoher RK zu Therapiebeginn ein signifikant stärkerer Rückgang externalisierender Symptome nach einer Behandlung mit PaKT im Vergleich zu Kindern von Müttern mit initial niedriger RK; somit könnte sich die mütterliche RK als ein wichtiges Prognosekriterium für eine erfolgreiche Behandlung erweisen.
Aus den geschilderten Ergebnissen lässt sich der Schluss ziehen, dass mit der PaKT ein effektives psychoanalytisches Behandlungsmanual für Vorschul- und junge Schulkinder mit emotionalen Störungen entwickelt wurde.
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