Dissertation
Biodiversität und Ökologie von totholzbewohnenden Pilzen auf Fagus sylvatica in Nordhessen – unter besonderer Berücksichtigung des Nationalparks Kellerwald-Edersee
Zusammenfassung
Seit der Gründung des Nationalparks Kellerwald-Edersee am 1. Januar 2004 führt das Fachgebiet Ökologie der Universität Kassel eine Inventarisierung der Funga durch. Für die vorliegende Arbeit wurden im Nationalpark Kellerwald-Edersee gezielte Exkursionen unternommen, um die Artinventarisierung der Pilze zu erweitern. Mit Abschluss dieser Arbeit verzeichnen wir 1 309 Pilzarten im Nationalparkgebiet. Hiervon sind 145 Arten einer Kategorie der Roten Liste der Großpilze Dämmrich et al., 2016) zugeordnet, 117 Arten einer Kategorie als ein Surrogat (Indikator-, Signal-, Reliktart). Eine weitergehende Analyse der erhobenen Daten diente zur Identifikation von Arten, die sich besonders dazu eignen, naturnahe, vom Menschen minimal beeinflusste Buchenwälder zu klassifizieren. Es konnten 54 Indikator- und 26 Signalarten ausgemacht werden, die in Nordhessen für natürliche Strukturen typisch sind. Vor allem die Signalarten weisen einen ausgesprochen praktischen Nutzen, besonders für Berufsgruppen ohne mykologischen Hintergrund, auf. Sie ermöglichen es außerdem einer wachsenden Gruppe von Naturschutzinteressierten, diese Habitatstrukturen anhand der Pilze zu erkennen, zu quantifizieren und somit auch zu qualifizieren sowie deren Entwicklung weiter zu beobachten. Ebenso wurde eine Biodiversitätsstudie entworfen und realisiert, um die Artenvielfalt (Species Diversity) des Nationalparks mit Gebieten in Nordhessen zu vergleichen. Dadurch ist es erstmals möglich auf die Qualität eines Biodiversitäts-Hotspots sowie auf die Quantität durch den Artenreichtum (Species Richness) einzugehen. Hierbei zeigt die Vergleichsstudie auf, dass die Biodiversitätswerte für den Nationalpark eine differenziert entwickelte Artenvielfalt unterstützen.
Zitieren
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school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften},
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