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dc.date.accessioned2006-03-30T11:25:04Z
dc.date.available2003
dc.date.issued2003-06-30
dc.identifier.uriurn:nbn:de:hebis:34-540
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/540
dc.format.extent1351651 bytes
dc.format.mimetypeapplication/pdf
dc.language.isoger
dc.rightsUrheberrechtlich geschützt
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/page/InC/1.0/
dc.subjectVerwandtentransplantationger
dc.subjectNierentransplantationger
dc.subjectTransplantationger
dc.subjectSubjektivitätger
dc.subjectKritische Theorieger
dc.subjectKritische Theorie <Begriff>ger
dc.subjectVernunftger
dc.subjectEingedenken der Naturger
dc.subjectApotheoseger
dc.subjectIdealger
dc.subjectBody-experienceeng
dc.subjectBarbarianism of reasoneng
dc.subjectDialectic of enlightmenteng
dc.subject.ddc370
dc.titleDer Prothesengott - Subjektivität und Transplantationsmedizinger
dc.typeDissertation
dcterms.abstractIm Dezember 1997 veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung den als Rechtsgutachten abgefassten Beitrag des Heidelberger Juristen Friedrich-Christian Schoeder (Schroeder 1997). Die Frage, die Autor und Zeitung eher spielerisch als aus konkretem Anlass umtrieb, galt dem rechtlichen Status eines Menschen, dessen Kopf auf den Körper eines anderen Menschen transplantiert wurde. Medizinisch waren und sind solche Eingriffe noch nicht durchführbar, aber immerhin schienen sie für den Autor und die Zeitung eine Aktualität zu besitzen. Auch bei folgenden Auseinandersetzungen, die in den Medien um die Konsequenzen der medizinisch-technischen Entwicklung geführt wurden, geraten Bewusstsein, Subjektivität und Körper zum statischem Abbild des Gegenwärtigen, sie werden nicht als Substrat historischer Prozesse begriffen. Ohne den Begriff der Vergangenheit plaudern sich eine Vielzahl Autoren durch die Zukunft. In dieser muss auch der auf einen fremden Körper übertragene Kopf als Rechtssubjekt verwaltet werden. Aber wie verändert sich der Mensch, durch eine medizinische Maßnahme vervollständigt, die dauerhaft seine Körpergrenze verschiebt? Die Transplantationsmedizin ist bei der Auseinandersetzung um Subjektivität nicht nur dann von besonderem Interesse, wenn ein Kopf auf, sondern auch, wenn ein gespendetes Organ in einen fremden Körper verpflanzt wird. Die Trennung von Fremd und Eigen, Außen und Innen ist eng mit dem Zivilisationsprozess und der Subjektwerdung verbunden. Was körperlich durch medizinische Maßnahmen verschoben wird, die Grenze zwischen Außen und Innen, ist die Bedingung der Möglichkeit von Subjektivität. Der Titel dieser Arbeit, Der Prothesengott, verweist auf die individuellen und zivilisatorischen Leistungen, die vollbracht werden mussten, um mit Fug und Recht „Ich“ sagen zu können. Der Begriff Prothesengott ist der Freudschen Schrift Das Unbehagen in der Kultur entnommen. Freud schreibt dort vom Ideal des Prothesengottes und das erste Kapitel der hier vorgelegten Arbeit ist der Entfaltung dieses Ideals gewidmet. Dieses Begriffspaar hat mehr Bedeutungsnuancen, als Freud an Ort und Stelle entwickelte. Es umfasst die Bedeutung von Mythos und Gott als Prothesen, als Ideale, die den Menschen vervollständigten. Aber auch die Bedeutung von Theorien, Ideen, schlicht Idealen als Prothesen Gottes ist angesprochen, und damit der Versuch, den Verlust Gottes auszugleichen. Und zu guter Letzt benennt es das Ideal eines Gottes durch Prothesen, die Apotheose, wie Freud sie meinte: Als Vergötzung der Prothesen, mit denen der Mensch sich vervollständigt, um sich nach dem Tod Gottes selber ein Versprechen auf Erlösung sein zu können. Mit dieser Entfaltung soll die Zivilisation wie die individuelle Entwicklung als ein Prozess rekonstruiert werden, in dem Subjektivität gleichzeitig hervorgebracht und beschädigt wird. Diese Dialektik von Zivilisation und Barbarisierung findet ihren vorläufigen Höhepunkt im Fortschreiten der technischen Mittel unserer Zeit. Zur empirischen Fassung der historisch vorfindlichen Subjektivität wurden Patienten der Transplantationseinheit der Universität Leipzig gebeten, in den ersten drei Monaten nach der Operation Tagebücher auszufüllen. Diese Tagebücher wurden mit statistischen und hermeneutischen Methoden ausgewertet. Die Transplantationserfahrung offenbart sich in den Tagebüchern zwar als besondere, aber in eine Vielzahl von Techniken der Körpergestaltung eingebettete Maßnahme. Neben einer kritischen Würdigung des methodischen Vorgehens wird im fünften Kapitel die Transplantationserfahrung in den Kontext anderer Forschungsergebnisse zur Gestaltung des Körpers gestellt. Deren kritische Diskussion und die Transplantationserfahrungen bieten einen Ausblick darauf, was Eingedenken der Natur im Subjekt heute bedeuten kann.ger
dcterms.abstractIn December 1997 the Frankfurter Allgemeine Zeitung published the contribution of the Heidelberger lawyer Friedrich Christian Schoeder (Schroeder 1997), drawn up as legal opinions. The question, author and newspaper be engaged by rather fictional as by concrete reasons, applied for the legal status of humans, whose head was transplanted on another body. This medical treatment is not feasible s yet, but nevertheless it seemed to be a topicality for the author and the newspaper. In the following months the discussion in the media deals with the consequences of the medical-technical development. In each statement consciousness, subjectivity and bodies had been a static image of the present one, no one understand it as substrate of historical processes. Without the term of the past the authors chatt itself through the future. In this understandig also the head transferred to a strange body must be administered as a modern subject. The submitted work tries to develop an critical-theoretical understanding of the transplantation as a process of damage and extension. For this, the terms "god of prothesis" and "prothesis" is used as a psychological and historical trope at the interface of body and psyche. This understanding of transplantation in the tradition of the "Dialektik der Aufklärung" had been proofed by an empirival research. Patient of the transplantion unit of the Univerity Leipzig had been asked to write a Diary for three months after transplantation. This diaries had been rated by statistical and hermeneutic methods. The process of incorporation the new organ can be descriped as an psychological process. This process revealed, that the medical treatment is enbeded in a large number of culturall technics of organizing the human body. On the theortical basis the consequences been discussed as an modern project of apotheose.eng
dcterms.accessRightsopen access
dcterms.creatorDecker, Oliver
dc.contributor.corporatenameKassel, Universität, FB 01, Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften
dc.contributor.refereeZwiebel, Ralf (Prof. Dr.)
dc.subject.swdTransplantationger
dc.subject.swdMedizinger
dc.subject.swdPhilosophische Anthropologieger
dc.date.examination2003-07-14


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