Von der Lebendigkeit der Heiligenleben
Traditionen der Dialoggestaltung bei Gonzalo de Berceo
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Traditionen der Dialoggestaltung bei Gonzalo de Berceo
Die hagiographischen Werke Gonzalos de Berceo werden zu Recht als Texte charakterisiert, die das Handeln der Figuren in hohem Maße durch Redeszenen darstellen. Diese Ausformung wird vor allem in komparatistischer Perspektive vor der Folie der lateinischen Vorlagen deutlich. Im Zentrum des hier unternommenen Vergleichs, für den ich auf die Vida de San Millán de la Cogolla (um 1230) und ihre lateinische Vorlage, die Vita Beati Emiliani, zurückgreife, steht die Frage, aus welchen Traditionen jenseits der lateinischen Vitenliteratur die mimetische Inszenierung von Rede und Dialog in der Vida de San Millán schöpft. Denn die Übertragung in die Volkssprache ist nicht allein ein sprachlicher, sondern auch ein kultureller Übergang, der in der zeitgleichen Herausbildung des mester de clerecía als volkssprachliche Gattung gelehrter Klerikerdichtung seinen Niederschlag findet. Dieser sprachlich-kulturelle Transfer wird auf der Grundlage eines sprachwissenschaftlich fundierten Modells der Traditionen des Sprechens methodologisch vertieft, das es ermöglicht, Traditionen der Dialoggestaltung in einem linguistisch-philologischen Brückenschlag zu analysieren.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202103083452, author ={Schrott, Angela}, title ={Von der Lebendigkeit der Heiligenleben}, keywords ={460 and Hagiografie and Heiliger and Historische Sprachwissenschaft and Dialog and Berceo, Gonzalo de}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2011} }