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Abstract (deutsch)
Konkurrenzen zwischen energetischer und stofflicher Nutzung sind Anlass für eine kritische Diskussion der Energieholznutzung u. a. zur Wertschöpfung. Auch regionale Aspekte der Energieholzversorgung und Wertschöpfung sind dabei zu betrachten. Da Waldenergieholz jedoch einen Beitrag zur Energiewende leisten kann und muss, sollen Handlungsempfehlungen gegeben werden, wie die Energieholznutzung optimiert werden kann und in welcher Form sie gefördert werden sollte. Hier setzt diese Forschungsarbeit an, welche mit Fokus auf die Stoffströme und ökonomischen Effekte den regionalen Mehrwert der Energieholznutzung aus dem Wald am Beispiel von drei realen Regionen in Baden-Württemberg überprüft. Im Zentrum stehen die Energieholzsorten Scheitholz und Hackschnitzel mit Herkunft aus dem öffentlichen Wald (Staats- und Kommunalwald) sowie aus dem kleinen und mittleren Privatwald (<200 ha). Die Studie kombiniert eine Bottom-Up-Analyse von Stoffströmen, Wertschöpfungsketten und ökonomischen Effekten. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine regionalspezifische Charakterisierung der Value Chains und eine regionale Datenerhebung. Um die Regionalität der Stoffströme darzustellen, wird der Energieholzverbleib in den Modellregionen untersucht und deren Selbstversorgungsgrad bzw. Versorgungsfunktion charakterisiert. Im Fokus stehen die ökonomischen Effekte der Unternehmens- und Verbraucherwertketten von Waldbesitzern, Händlern, Heizanlagenbetreibern und Verbrauchern. Ergebnis der Entstehungs- und Verteilungsrechnung ist die Nettowertschöpfung je Fm geerntetes Stückholz oder Hackholz. Ergänzend erfolgt eine Vergleichskostenrechnung, welche die Einsparung oder Mehrkosten des Verbrauchers im Vergleich zu einem Heizölreferenzsystem ermittelt. Als Ergebnis dieser Arbeit wird ein variierender Energieholzanteil am Waldholz von ca. 15-35 % in Abhängigkeit von Waldbesitzart sowie Region ermittelt. Die Untersuchungen zur Regionalität der Stoffströme weisen Energieholz überwiegend als regionales Produkt aus. Allerdings können auch Re-gionen mit Versorgungslücken oder Versorgungsfunktionen identifiziert werden. Es werden u. a. Empfehlungen zum Rundholztransport in Dienstleistung, Rundholzverkauf an Händler und einer stärkeren Rationalisierung der Kette gegeben. Eine Hackschnitzelnutzung sollte insbesondere als Direktversorgung aus dem Wald erfolgen. Im Privatwald erweist sich die Eigenbedarfsverwendung von Energieholz mit einer Einsparung am bedeutendsten. Händler und Lohnunternehmer erzielen häufig einen Verlust. Betreiber von Heizanlage und Nahwärmnetz können zentrale „Gewinner“ der Hackschnitzelnutzung sein, allerdings zeigen sich hier stärkere Abhängigkeiten von der Heizölpreisentwicklung. Eine erfolgreiche Optimierung der eigenen Teilkette erfordert schließlich über die eigenen Systemgrenzen hinauszuschauen. Eine Win-Win-Situation ist Voraussetzung für eine langfristige Perspektive der regionalen Energieholznutzung und regionalökonomischen Vorteilhaftigkeit.
@phdthesis{urn:nbn:de:hebis:34-2018090556394, author ={Schmidt, Marie Sophie}, title ={Regionale Wertschöpfung von Waldenergieholz}, keywords ={500 and Holz and Energie and Wertschöpfung and Regionalwirtschaft}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung}, year ={2018-09-05} }