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Moralisches Lernen an unmoralischen Vorbildern

Zur Textpragmatik der Erzählung von Kain und Abel (Gen 4,1-16)

Kain und Abel sind Brüder. Kain erschlägt seinen Bruder. Auch Jakob und Esau sind Bruder. Jakob lebt jenseits von Eden. Er hat Angst, sein Bruder könne ihn erschlagen (Gen 32, 12). Und Esau, so sagt es die jüdische Tradition im Midrasch Bereschit Rabba, hat sich Kain zum Vorbild genommen. »Er dachte: Kain brachte seinen Bruder um, und Gott ließ ihn unbestraft, zuletzt zeugte er noch sogar andre Kinder, und sein Volk nahm die Welt in Besitz, so will auch ich zuerst meinen Vater Jizchak und dann meinen Bruder Jacob umbringen und die Welt allein besitzen.« Aber, so der Midrasch weiter, »Gott ließ es nicht zu.«

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@inbook{doi:10.17170/kobra-202108124539,
  author    ={Müllner, Ilse},
  title    ={Moralisches Lernen an unmoralischen Vorbildern},
  keywords ={230 and Bibel. Genesis, 4,1-16 and Kain und Abel and Moralisches Handeln and Textpragmatik},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  publisher  ={Universität Kassel},
  year   ={2002}
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