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»I and I«

Nach drei Gospel-Alben verändert Dylan einmal mehr sein musikalisch-poetisches Schaffen. In dem 1983 gemeinsam mit Mark Knopfler produzierten Album "Infidels" fehlt Jesus im lyrischen Vokabular. Die innere Seite des Plattencovers zeigt Dylan in der Hocke sitzend auf dem Ölberg, mit der Kipa auf dem Kopf und Jerusalem im Hintergrund. Gerätselt wird über seine mögliche Rückkehr zum Judentum, die der vorletzte Song des Albums, »I and I«, zu belegen scheint. »Took a stranger to teach me, to look into justice's beautiful face / And to see an eye for an eye and a tooth for a tooth. « Der Fremde, unschwer mit Christus zu identifizieren, hat Dylan zurückgeführt zum jüdischen Gott, dessen Wesensbestimmung die Gerechtigkeit ist – Auge um Auge, Zahn um Zahn. Nur, Dylan selbst bleibt die Bestätigung schuldig. Er redet nicht mehr über diese Themen, widerruft oder bestätigt weder in Interviews noch Konzerten. Die neutestamentlichen Bezüge bleiben in seinen Songs präsent, wenn auch weniger zahlreich als die Anspielungen auf die hebräische Bibel.

Collections
@inbook{doi:10.17170/kobra-202105253960,
  author    ={Kutzer, Mirja},
  title    ={»I and I«},
  keywords ={200 and Dylan, Bob and Konversion  and Judentum and Christentum and Messianismus and Folk music},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  publisher  ={Universität Kassel},
  year   ={2013}
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