„Misfit(s) in Academia”
Zu den Erscheinungsformen, Funktionen und Folgen von Devianz in der Wissenschaft
Zu den Erscheinungsformen, Funktionen und Folgen von Devianz in der Wissenschaft
Wissenschaft muss immer in einem dialektischen Spannungsverhältnis zwischen Kon-formität und Devianz bewältigt werden. Sie kennt und braucht ihre Orthodoxien. Um gleichzeitig inklusiv und innovativ zu bleiben, ist sie aber auch auf die soziokulturelle Diversität ihrer Mitglieder und deren Ab-weichungen vom Mainstream in Forschung, Lehre oder Wissenschaftskommunikation angewiesen: „Mis-fit(s) in Academia“. Sowohl dem Feld der Wissenschaft als auch der bisherigen Hochschul- und Wissen-schaftsforschung wird ein Konformitäts- bzw. Ordnungsbias attestiert. Wir erfahren immer mehr darüber, wie die Wissenschaft oder Wissenschaftskarrieren konventionell funktionieren. Was aber wissen wir über Abweichungen von den vorherrschenden Strukturen, Sozialisationsmechanismen und Praxen? Dieser Beitrag beginnt mit einer kurzen Erörterung von Faktoren, welche eine empirische Aufarbeitung von Devianz in der Wissenschaft erschweren. Daraufhin erfolgt ein Überblick des bisherigen Forschungsstandes zu den Erschei-nungsformen, Funktionen und Folgen von Abweichung in der Wissenschaft in vier Themenkomplexen: (1) Wissenschaftskarrieren und Ungleichheit, (2) Feldstrukturen und Arbeitsbedingungen, (3) Devianz und He-terodoxie sowie (4) dramatologische Performanz. Damit werden der grundlege Bedarf sowie auch konkrete Desiderate für eine „Devianzsoziologie der Wissenschaft“ herausgearbeitet, welche sich nicht nur auf Ver-stöße gegen die Wissenschaftsethik beschränkt.
@unpublished{doi:10.17170/kobra-202303217670, author ={Schmid, Christian Johann}, title ={„Misfit(s) in Academia”}, keywords ={370 and Wissenschaft and Wissenschaftler and Karriere and Hochschulforschung and Wissenschaftsforschung and Konformität and Anpassung and Abweichendes Verhalten}, copyright ={http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/}, language ={de}, year ={2023} }