Progressive Fiskal- und Steuerpolitik als Instrument für nachhaltige Entwicklung?
Ecuadors Revolución Ciudadana als Beispiel für Möglichkeiten und Grenzen reformorientierter Politik in rohstoffabhängigen Staaten Lateinamerikas
Imprint
Collections
Ecuadors Revolución Ciudadana als Beispiel für Möglichkeiten und Grenzen reformorientierter Politik in rohstoffabhängigen Staaten Lateinamerikas
Hohe Rohstoffeinnahmen werden in rentenstaatstheoretischen Ansätzen oftmals als Ursache eines fiskalpolitischen Ressourcenfluchs gesehen. Demnach vernachlässigen rohstoffabhängige Staaten u. a. den Aufbau eines effektiven Steuersystems. Auch verlieren produktive Wirtschaftssektoren an Bedeutung, was schließlich zu Stagnation und Niedergang ganzer Volkswirtschaften führen kann. Sobald die Rohstoffeinnahmen zurückgehen, geraten Rohstoffstaaten in finanzielle Schwierigkeiten. Für Ecuadors Revolución Ciudadana (2007 – 2017) arbeitet der Autor allerdings heraus, dass eine Steigerung der Steuerquote bei hohen Rohstoffeinnahmen durchgesetzt wurde. Die Sozialpolitik wurde gestärkt und die Produktionsvoraussetzungen verbessert. Jedoch konnten die extraktivistische Wirtschaftsstruktur und Rententendenzen im Privatsektornicht überwunden werden. Nach dem Einbruch der Rohstoffeinnahmen traten Defizite in der Legitimition staatlichen Handelns wieder deutlicher zu Tage. Die Krisentendenzen konnten zügig und ohne schwere soziale Kosten überwunden werden. Allerdings stehen die erreichten Fortschritte durch den neoliberalen Rechtsschwenk der Regierung Moreno heute wieder in Frage.
@book{doi:10.19211/KUP9783737606998, urn:nbn:de:0002-406998, author ={Schützhofer, Timm B.}, title ={Progressive Fiskal- und Steuerpolitik als Instrument für nachhaltige Entwicklung?}, keywords ={300 and Ecuador and Finanzpolitik and Öffentliche Einnahmen and Steuersystem and Wirtschaftspolitik and Sozioökonomischer Wandel and Geschichte 1808-2017}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, year ={2019} }