Das relativ saubere Parklaub und verschmutzte städtische Straßenlaub wurde durch das IFBB-Verfahren nach seiner energetischen Verwertbarkeit untersucht. Das Parklaub wurde durch das typische IFBB-Verfahren verarbeitet. Da das Straßenlaub durch Störstoffe (Sand, Kies, Plastik, Papier, Metallstücke) belastet war, bestand die Notwendigkeit es gründlich zu reinigen. Deswegen wurde der Vorgang der Konditionierung des IFBB-Verfahrens bei 40°C bei Straßenlaub durch den Reinigungsprozess bei 10-12°C ersetzt. Das Pressen in Presssaft und Presskuchen blieb jedoch unverändert. Aufgrund eines hohen Ligningehalts des Laubs wurde nur der Presskuchen untersucht. Der Presssaft wurde nicht berücksichtigt. Das unbehandelte und bei der Verarbeitung entstandene gewaschene Material und der Presskuchen wurden auf ihren Asche-, Schwermetall-, und Mineralstoffgehalt, sowie auf ihre Energiedichte und Ascheschmelztemperatur untersucht und miteinander verglichen. Der Schmutz aus dem Straßenlaub konnte mit großem Erfolg durch die Waschanlage entfernt werden, sodass der Aschegehalt von 30-40 % TM auf 10-11 % reduziert werden konnte. Somit erreichte das Straßenlaub seine maximale Aschereduktion und konnte nicht mehr durch das Pressen weiter verringert werden. Sowohl Schwermetalle (As, Cd, Cr, Cu, Fe, Hg, Mn, Ni, Pb, Tl, Zn) als auch Mineralstoffe (Ca, Cl, K, Mg, P, S) kamen im Allgemeinen im Ausgangsmaterial des Park- und Straßenlaubs in geringeren Mengen als DIN EN 14961-2:2011 vor. Nur wenige Elemente im Straßenlaub wiesen einen höheren Gehalt auf. Diese Stoffe konnten bereits durch das Waschen deutlich verringert werden. Die Energiedichte des unbehandelten Laubs lag bei 17 MJ/Kg TM, die durch das Waschen bis 19 MJ/Kg TM erhöht werden konnte. Durch das Pressen konnte diese nicht verbessert werden. Eine Werterhöhung wurde auch bei der Ascheschmelztemperatur beobachtet. Die Temperatur im unbehandelten Material betrug 1500°C, im gewaschenen Laub wurden 1700°C gemessen. Auch hier konnte die Ascheschmelztemperatur im Presskuchen nicht gesteigert werden. Die K2O/CaO und 2S/Cl Indizes verbesserten sich nach der Verarbeitung deutlich. Vom Aufwand her, ist das Straßenlaub bei der Verarbeitung arbeits- und kostenintensiv. Betrachtet man es aber genauer, unterscheidet sich gesaugtes Laub durch sein sauberes Vorkommen vom gekehrten Laub. Daher empfiehlt es sich, bei der energetischen Verwertung auf das Kehrichtlaub nicht nur wegen seiner starken Verschmutzung zu verzichten, sondern auch aufgrund seiner geringen Menge. Das Laub in den Parks und auf den Grünstreifen in den Städten kann durch die Laubsaugmaschinen sauberer gesammelt werden. Außerdem lässt es sich in wenigen Schritten verladen und in großen Volumen transportieren. Das ist aber bei vielen 2 m3 Kehrmaschinen nicht möglich.
@phdthesis{urn:nbn:de:hebis:34-2017112853892, author ={Nurmatov, Nodirjon}, title ={Energetische Verwertung städtischen Laubs}, keywords ={630 and Laubblatt and Schwermetall and Mineralstoff and Fester Brennstoff}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe}, year ={2017-11-28} }