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Moralverdrängung in und durch Organisationen

Es gibt ein Problem, das traditionsreiche Versionen der Organisationstheorie einerseits und der Supervision andererseits teilen. Organisationen sind lange Zeit als bloße Mittel aufgefasst worden – mit Leitern, die, einer berühmt gewordenen Metapher zufolge, wie Busfahrer sind, die ihre Passagiere schon in die gewünschte Richtung fahren werden. Die Passagiere – die Organisationsmitglieder – würden andernfalls „bald aussteigen“. Dieses idyllische Bild stammt nicht von irgendwem, sondern von Herbert A. Simon, einem der geistigen Väter der modernen Organisationstheorie und Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Es übergeht nicht nur, dass „Aussteigen“ für Fahrgäste in einem Bus eine etwas andere Bedeutung hat als für einen 45- oder 50-jähigen Arbeiter, den sein Vorgesetzter „nicht in die gewünschte Richtung fährt“.

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@misc{doi:10.17170/kobra-202303087594,
urn:nbn:de:0002-31775,
  author    ={Ortmann, Günther},
  title    ={Moralverdrängung in und durch Organisationen},
  keywords ={300 and 330 and Organisation and Selbstorganisation and Moral},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  year   ={2011}
}