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Optimierung des Risikomanagements als Beitrag zur Steigerung des Projekterfolgs bei Produktentwicklungsprojekten am Beispiel der Automobilindustrie

Die zunehmende Projektifizierung der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass der Beitrag von Projekten zur Erreichung der Unternehmensziele und damit zur unternehmerischen Wert-schöpfung in gleichem Maße gestiegen ist. Gleichzeitig sind Projekte aufgrund ihres einzigar-tigen Charakters mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, deren Auftreten im Kontext der Produktentwicklung in der Automobilindustrie durch den Produktivitätsdruck sowie die stetig steigende Komplexität und Dynamik noch verstärkt wird. Die negativen Auswirkungen von Risiken und Unsicherheiten sind einer der Hauptfaktoren für Zielverfehlungen und das Schei-tern von Projekten in der Produktentwicklung. Dennoch gehört das präventive Risikomanage-ment zu den am wenigsten verbreiteten Managementmethoden. Die in der Literatur identifi-zierten Ansätze zum Risikomanagement sind eher auf die ideale Beherrschung der zu erwar-tenden Risiken ausgerichtet als auf eine anwenderfreundliche Methodik. Die Forschungsmethodik der Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte. Die Informationsbeschaf-fung basiert auf einem theoretischen und praktischen Bezugsrahmen, aus dem ein Ansatz abgeleitet und anschließend verifiziert und validiert wird. Auf Basis einer systematischen Lite-raturanalyse von Fachzeitschriften, Fachbüchern und Projektmanagement-Rahmenwerken wird der Beitrag des Risikomanagements zum Projekterfolg in der Produktentwicklung unter-sucht, die Verbreitung der Anwendung von Risikomanagement in diesem Bereich analysiert sowie Best Practices und vierzehn Barriere-Cluster für die Anwendung von Risikomanage-ment in der Praxis identifiziert. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Leitfadeninter-view konzipiert und das Risikomanagement in Produktentwicklungsprojekten der Automobilin-dustrie als Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit im Rahmen von Expertenbefragungen erhoben, um die schwache Datenbasis der theoretischen Betrachtung zu erweitern. Aus der Analyse der kombinierten Ergebnisse der beiden Studien lassen sich drei Schlussfol-gerungen ziehen. Erstens: Der Einsatz des Risikomanagements wirkt sich positiv auf den Pro-jekterfolg aus. Zweitens ist der Einsatz von Risikomanagement in Produktentwicklungsprojek-ten im Vergleich zu anderen Managementmethoden begrenzt. Drittens: Die Hindernisse für den Einsatz des Risikomanagements liegen vor allem in den Bereichen Risikokultur, Führung und Unterstützung durch das Topmanagement. Diese weichen Faktoren stehen bei der Ent-wicklung des modularen Erweiterungsansatzes im Mittelpunkt dieser Arbeit. Dieser nimmt die harten Faktoren des Systems und der Organisation der gemeinsamen Normen und Standards des Risikomanagements und fügt die Faktoren Mensch und Risikokultur hinzu. Auf diese Wei-se können bestehende Risikomanagementsysteme um die letzten beiden Steuerungsgrößen der Risikomanagementanwendung ergänzt werden, um das Anwendungsdefizit des Risiko-managements in der automobilen Produktentwicklung in Zukunft zu überwinden. Die genannten Untersuchungselemente sowie der Erweiterungsansatz werden in der vorlie-genden Dissertation beschrieben und validiert. Sie erweitert die Theorie des Risikomanage-ments um den Gedanken der Anwendungsoptimierung und kann als Grundlage für weitere wissenschaftliche Untersuchungen dienen.

Collections
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-202401079335,
  author    ={Kramer, Lutz},
  title    ={Optimierung des Risikomanagements als Beitrag zur Steigerung des Projekterfolgs bei Produktentwicklungsprojekten am Beispiel der Automobilindustrie},
  keywords ={620 and Risikomanagement and Kraftfahrzeugindustrie and Produktentwicklung and Optimierung},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Maschinenbau},
  year   ={2024}
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