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Die Zeit nach dem traditionellen Geld

Zur Ökonomik kryptographiebasierter Transaktionssysteme

Währungen sind seit jeher Kulturgut und Repräsentant einer Gesellschaft. Sie sind nicht nur Transfermedium für wirtschaftliche Werte, vielmehr sind sie auch ein Spiegelbild gesellschaftlicher Traditionen. Währungen sind Brauchtum, und unterliegen wie alle gesellschaftlichen Zusammenhänge Veränderungen im Ablauf der Zeit. Der Übergang von einer Währungsform oder einem Zahlungsmittel zu einer anderen Art der Schuldbegleichung kann schleppend oder abrupt verlaufen. Letztgenanntes spiegelt sich in den diversen Währungsreformen, die sich aus einer ökonomischen Notwendigkeit, oder aber aus einem politischen Willen heraus ergeben. Sowohl ökonomische Sachzwänge als auch politische Ideologien führen zu einem gewollt induzierten Wechsel des Transaktionsmediums, Wahlfreiheit der Wirtschaftssubjekte gibt es diesbezüglich nur bedingt. Anders als gesteuerte Umstellungen sind aber auch marktwirtschaftlich getriebene Konstellationen denkbar. Wenngleich Studien regelmäßig eine deutliche Konstanz des Zahlungsverhaltens finden, zeigt sich derzeit der Trend zu unbaren Zahlungsmittel. Der Trend zum "digitalen" Bezahlen könnte indes jedoch einen deutlichen Sprung erfahren, weil Unternehmen derzeit verstärkt unbare Zahlungen erfordern. Seit 2009 treten vermehrt digitale Zahlungsmittel auf, die sich deutlich von den bisherigen Alternativen abheben. Diesen - gemeinhin als Kryptowährungen bezeichneten - Zahlungssystemen wird regelmäßig ein hohes Innovationspotential beigemessen, wenngleich ihre Durchsetzung bisher eher gering ist.

Imprint
@book{doi:10.17170/kobra-202207146469,
  author    ={Hanl, Andreas},
  title    ={Die Zeit nach dem traditionellen Geld},
  keywords ={330 and Virtuelle Währung and Bitcoin and Blockchain and Geldpolitik and Zahlungsverfahren and Geldtheorie},
  copyright  ={http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/},
  language ={de},
  year   ={2022}
}