Eine wesentliche Qualität der Elihureden im ljobbuch ist ihre Nachträglichkeit: Elihu spricht, nachdem ljob und seine Freunde ihre Auseinandersetzung um die angemessene Deutung von Ijobs Schicksal bereits beendet haben. Dabei handelt es sich zunächst einmal nicht um ein historisches Nacheinander von Textteilen, das von der kritischen Forschung zu rekonstruieren wäre, sondern um literarische Diachronie. Elihu wird von den Erzählerinnen als jemand dargestellt, der die gesamte Auseinandersetzung zwischen ljob und seinen Freunden passiv verfolgt hat und erst nach, dem Abschluss dieses Dialogs das Wort ergreift. Innerhalb des Plots des ljobbuchs kommt nach Elihu noch Gott zu Wort und - reagierend auf die Gottesreden - auch ljob (38, 1-42,6). Die drei Freunde Ijobs werden nicht mehr als Redner dargestellt, sondern als Hörende (auf das Wort Gottes) und Ausführende seiner Weisung (42,7-9).
@inbook{doi:10.17170/kobra-202108104532, author ={Müllner, Ilse}, title ={Literarische Diachronie in den Elihureden des Ijobbuchs (Ijob 32-37)}, keywords ={230 and Bibel. Ijob, 32-37 and Exegese and Diachronie}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2004} }