Anarchitext. Andreas Neumeisters Poetik und sein erzähltes Bauen in Könnte Köln sein
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Obwohl der Autor und Künstler Andreas Neumeister mit zu den bekanntesten deutschen Popliteratinnen zählt, setzt sich dieser Band erstmals umfassend wissenschaftlich mit seinen collagenartigen Texten auseinander. Unter dem ‚Deckmantel‘ des Romans verschmelzen bei Neumeister zahlreiche mediale Versatzstücke zu einem dichten Abbild gesellschaftlicher Gegenwart und stellen die politische Dimension alltäglicher und/oder urbaner Kulissen aus. Seine Texte arbeiten dabei mit popästhetischen Methoden – wie Montagen, Wiederholungen oder Listen –, die die vorliegende Studie definiert und als Analyseschema fruchtbar macht. Dabei nimmt die Autorin auch die Überforderung der Leserinnen durch die dichte, ‚anarchische‘ Romanform Neumeisters in den Blick und entwickelt ein Rezeptionskonzept, das der unkonventionellen Textform adäquat begegnet. Inwiefern sich Städte und Architekturen mittels dieser popästhetischen Poetik darstellen lassen, wird exemplarisch an Neumeisters Text Könnte Köln sein (2008) untersucht: Die profunde, aber fragmentarisch inszenierte Auseinandersetzung des Erzählers mit den Bauwerken, die er während seiner Reisen in Städte wie München, Berlin, Moskau, New York und Los Angeles besucht, verschränkt literarische wie architektonische Expertise eng miteinander. Anarchitext zeigt, wie bei Neumeister auf literarischer Ebene Raum geschaffen wird, ohne diesen zu bauen – und folgt dabei dem Begriff der „Anarchitektur“ von Gordon Matta-Clark, der eine Verbindung von Anarchie und Architektur bezeichnet.
@book{doi:10.17170/kobra-202307128358, author ={Meywirth, Anna-Carina}, title ={Anarchitext. Andreas Neumeisters Poetik und sein erzähltes Bauen in Könnte Köln sein}, keywords ={800 and Neumeister, Andreas and Architektur and Poetik}, copyright ={http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/}, language ={de}, year ={2023} }