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Peripher fluorierte asymmetrische Porphyrazine zur Modifizierung photokatalytisch aktiver Titandioxid-Nanopartikel

Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl und der zunehmenden Industrialisierung ist die Schadstoffbelastung der Luft ein enormes Problem, dessen Behebung fĂŒr Wirtschaft, Politik und Wissenschaft eine große Herausforderung darstellt. Die QualitĂ€t der Außenluft ist dabei nicht das einzige Problem. Die Atemluft in InnenrĂ€umen öffentlicher und privater GebĂ€ude kann ebenfalls akut schadstoffbelastet sein. Langfristig muss eine Verminderung des Schadstoffausstoßes eine Verbesserung der LuftqualitĂ€t bewirken. Um jedoch die Belastung kurzfristig effektiv zu verringern, mĂŒssen innovative und wirksame Methoden des Schadstoffabbaus gefunden werden. In dieser Arbeit wurde daher ein photokatalytisch aktives Hybridmaterial entwickelt, dass unter Einfluss des Sonnenlichts reaktive Sauerstoffspezies (‱OH, ‱O2-, 1O2) generiert, die eine Vielzahl organischer und anorganischer Schadstoffe oxidativ abbauen. Als Hybridkomponenten wurden Titandioxid (TiO2)-Nanopartikel sowie als Funktionsfarbstoffe Pyrazino-anellierte Porphyrazine (Pz) eingesetzt. Die Porphyrazine wurden dabei strukturell so modifiziert, dass eine feste und irreversible Anbindung an den Halbleiter TiO2 gewĂ€hrleistet werden konnte. Um die Chromophore mit einer verstĂ€rkten Resistenz gegenĂŒber oxidativen Angriffen auszustatten, wurden in der Peripherie der Verbindungen fluorierte Strukturelemente eingefĂŒhrt. Als Referenz zu den fluorierten Chromophoren wurde ein entsprechend unfluoriertes Porphyrazin synthetisiert. Photophysikalische Untersuchungen zeigten, dass beide Farbstoffe eine intensive Absorption im sichtbaren und nahen UV-Bereich aufweisen und effizient Singulett-Sauerstoff (1O2) generieren. Durch elektrochemische Experimente konnte nachgewiesen werden, dass die Fluorsubstituenten zu einer Erhöhung des Oxidationspotentials des Porphyrazins fĂŒhren und damit die oxidative StabilitĂ€t der Verbindung erhöhen. Die Anbindung der Chromophore an den Halbleiter erfolgte sowohl durch ImprĂ€gnierung kommerziell erhĂ€ltlicher TiO2-Partikel (P25) als auch durch ein sogenanntes in situ-Hybridisierungsverfahren, bei dem Partikelaufbau und Farbstoffanbindung innerhalb eines Sol-Gel-Prozesses in situ erfolgten. Nach der Herstellung wurden die Materialien hinsichtlich ihrer PartikelgrĂ¶ĂŸe, ihrer OberflĂ€chenladungen sowie ihrer Absorptionseigenschaften untersucht. Studien zur photooxidativen StabilitĂ€t der Pz-Komponente im Hybridmaterial stĂŒtzten die Ergebnisse der elektrochemischen Untersuchungen und zeigten, dass die Fluorsubstituenten zu einer erhöhten LangzeitstabilitĂ€t der Chromophore fĂŒhren. FĂŒr beide Porphyrazine wurde durch photophysikalische Experimente gezeigt, dass deren FĂ€higkeit, 1O2 zu erzeugen, auch nach Anbindung an den Halbleiter erhalten bleibt. Um die tatsĂ€chliche photokatalytische Wirksamkeit der Hybridpartikel zu untersuchen, wurden Abbaustudien mit dem Modellfarbstoff Rhodamin B durchgefĂŒhrt. Dabei wurde nachgewiesen, dass die Hybride sowohl in Gegenwart von UV-Strahlung als auch unter dem Einfluss von sichtbarem Licht den Modellfarbstoff effektiv photooxidieren.

Sponsor
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Collections
@phdthesis{urn:nbn:de:hebis:34-2017070352989,
  author    ={Löser, Patricia},
  title    ={Peripher fluorierte asymmetrische Porphyrazine zur Modifizierung photokatalytisch aktiver Titandioxid-Nanopartikel},
  keywords ={500 and 540 and Titandioxid and Azaporphyrine and Fluor and Fotokatalyse and Singulettsauerstoff and Luftverunreinigender Stoff},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  school={Kassel, UniversitĂ€t Kassel, Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften, Institut fĂŒr Chemie},
  year   ={2017-07-03}
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