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How to tackle alveolar milk ejection problems during milking in dam rearing? Influence of different stimuli in the parlour and effects of half-day compared to free contact

Dissertation Katharina Zipp 2018: Wie können Alveolarmilch-Ejektionsstörungen beim Melken bei muttergebundener Kälberaufzucht reduziert werden? Einfluss verschiedener Stimuli im Melkstand und Auswirkungen von halbtägigem im Vergleich zu freiem Kontakt

Bei der muttergebundenen Kälberaufzucht, bei der Milchkühe zusätzlich zum Melken ihre eigenen Kälber für mehrere Wochen säugen, kann die Menge der ermelkbaren Milch stark reduziert sein. Ein Grund hierfür sind Alveolarmilch-Ejektionsstörungen. Daher zielt diese Dissertation darauf ab, die Menge der ermelkbaren Milch bei muttergebundener Kälberaufzucht zu verbessern, einerseits durch im Melkstand eingesetzte Stimuli, andererseits durch eine Verkürzung des Kuh-Kalb-Kontakts von freiem auf halbtägigen Kontakt. In einer Pilotuntersuchung wurde getestet, ob im Melkstand präsentierte Kälberhaare eine Verhaltensreaktion bei 23 Kühen mit freiem und 17 Kontrolltieren ohne Kalbkontakt auslösen. In der dritten Laktationswoche wurden die Reaktionen auf ein dünnes Stoffsäckchen mit Haaren vom eigenen Kalb („Eigen“), von einem fremden Kalb („Fremd“) und einer Kontrolle ohne Kälberhaare („Ohne“) verglichen. Beriechen oder Belecken zeigten 65% der Tiere bei min. einem Stimulus, jedoch nur an 26% der Melkzeiten („Eigen“ oder „Fremd“: 60%, 23%). Es wurde signifikant häufiger auf „Eigen“ und tendenziell häufiger auf „Fremd“ als auf „Ohne“ reagiert. Die Unterschiede zwischen Eigen“ und „Fremd“ waren nicht signifikant. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass Kälberhaare als olfaktorischer Stimulus wahrgenommen werden. Im zweiten Versuch wurde in der 5.-7. Laktationswoche der Einfluss verschiedener Stimuli im Melkstand mit Routinemelken bei 15 Kühen mit freiem und 22 ohne Kalbkontakt verglichen. Die Stimuli waren das Abspielen von Rufen hungriger Kälber, Haare der eigenen Kälber in einem dünnen Stoffsäckchen und Zitzenmassage nachfolgend auf Vormelken und Euterreinigung. Keiner der Stimuli hatte einen deutlichen Einfluss auf die Messgrößen. Insgesamt wiesen die ermolkene Milchmenge (-19.8 kg/d), der Fettgehalt (-0,66%) und der Milchfluss auf eine gestörte Alveolarmilch-Ejektion bei kalbführenden Kühen hin. Vom Kalbkontakt unbeeinflusst blieben der SCS als Indikator der Eutergesundheit, das Wiederkäuen, Trippeln, Treten, die Herzfrequenz und ein Teil der Parameter der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Dagegen zeigten kalbführende Kühe einerseits während mehr Melkzeiten eine angespannte Kopfhaltung und Abkoten, andererseits zeigten einzelne HRV-Parameter eine höhere parasympathische Aktivität bei Kühen mit Kalbkontakt an. Da die eingesetzten Stimuli die Melkbarkeit von kalbführenden Kühen nicht verbessern konnten, wurde im dritten Versuch der Einfluss von halbtags- („Halb“, N=11) mit freiem („Frei“, N=13) und keinem Kuh-Kalb-Kontakt (N=14) als Kontrolle verglichen. Während der neunwöchigen Säugeperiode lag die ermolkene Milchmenge von „Halb“ 9,9 kg/d unter der Kontrolle und tendenziell über „Frei“ (+3,6 kg/d). Die Laktationsleistung von „Halb“ lag tendenziell über „Frei“ und unterschied sich nicht von der Kontrolle. Während der Säugephase lagen Fett- und Laktosegehalt der kalbführenden Kühe unter und der Eiweißgehalt über dem der Kontrolle. Eutergesundheit und Zwischenkalbezeit blieben unbeeinflusst. Die Gewichtsentwicklung der „Halb“- und „Frei“-Kälber unterschied sich nicht. Kontrollkälber nahmen während der Säugephase weniger, in der Woche, nachdem die gesäugten Kälber von der Mutter getrennt wurden, mehr zu. Die Kälber mit Mutterkontakt waren in der 14. Woche immer noch schwerer als die Kontrollkälber. Zusammenfassend ist durch Halbtagskontakt gegenüber freiem Kontakt eine Verringerung der Milchverluste bei gleicher Kälberentwicklung erzielbar.

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Die Autorin wurde zwei Jahre durch ein Promotionsstipendium der Universität Kassel gefördert.
Collections
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-2018121759,
  author    ={Zipp, Katharina},
  title    ={How to tackle alveolar milk ejection problems during milking in dam rearing?  Influence of different stimuli in the parlour and effects of half-day compared to free contact},
  keywords ={590 and Milchkuh and Melken and Kälberaufzucht and Milchleistung and Kontakt},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={en},
  school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung},
  year   ={2018-07}
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