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Zum Leib Christi konsekriert

Gendertheoretische Implikationen transzendentaler Offenheit

„Die Frau ist der Frau [ ... ] aufgegeben"' - in diesem Zitat Karl Rahners, das Roman Siebenrock seinem Beitrag als Überschrift gegeben hat, tritt ein Grundproblem zutage, das den feministischen Diskurs seit jeher begleitet. Es ist die Notwendigkeit, in den Fragen der Gleichberechtigung von den Frauen als Kollektiv zu sprechen und darin Genderdichotomien fortzuschreiben, die sich in (männlichem) Amt und (weiblichem) Charisma als bleibendem Gegenüber institutionalisieren. Von diesen Kollektivismen sind auch die Argumentationen Rahners nicht frei - sei es in der Suche nach der Rolle der Frauen in der Kirche oder den richtigen, da von Frauen vorgenommenen Interpretationen der Frau Maria. Doch Siebenrock hat ebenso gezeigt, dass die Ausführungen Rahners zu Mann und Frau auf das zurückzuführen sind, was als die „Grundbewegung" bzw. ,,Tiefengrammatik" seiner Theologie angesehen werden kann. Diese Rückführung ermöglicht es, Rahners Thematisierung von Mann und Frau, Männlichkeit und Weiblichkeit nicht (allein) auf einer ontologischen, sondern einer symbolischen Ebene zu lesen. Ein Denken von gender als geschichtlicher und kultureller Kategorie scheint insbesondere aufgrund Rahners gnadentheologischer Grundorientierung möglich.

Collections
@inbook{doi:10.17170/kobra-202105203948,
  author    ={Kutzer, Mirja},
  title    ={Zum Leib Christi konsekriert},
  keywords ={230 and Feministische Theologie and Leib Christi and Katholische Theologie and Gnadenlehre},
  copyright  ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/},
  language ={de},
  publisher  ={Universität Kassel},
  year   ={2016}
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