Eine Theorie des mentalen Lexikons muss im Wesentlichen zwei Dinge leisten: Einerseits muss sie die grammatisch relevanten Merkmale der einzelnen EintrĂ€ge definieren, und es mĂŒssen andererseits die Bedingungen, die den Zugriff auf einen Lexikoneintrag restringieren, in irgendeiner Weise festgelegt sein. In einem generativen lexikalischen System, wie es hier im Sinne von Bierwisch & Schreuder (1992); HĂ€rtl (2001); Pustejovsky (1991); Wunderlich (1997) u.a. angenommen wird, kommt hinzu, dass das sprachliche Verhalten lexikalischer EintrĂ€ge regelhaft und vorhersagbar erfasst sein muss. Betrachtet man nun das lexikalische System als singulĂ€re Komponente an der Schnittstelle zwischen grammatischer und semantisch-konzeptueller Strukturbildung, mĂŒssen daneben die lexikalischen ZugriffsbeschrĂ€nkungen, welche von ganz unterschiedlichen Ebenen der Strukturbildung stammen können, unter Einhaltung der ModularitĂ€tsprinzipien (s. Fodor 1983) implementiert werden. Besonders gut deutlich wird dieses Wechselspiel der sprachlichen Ebenen bei den Kopula-PrĂ€dikativ-Konstruktionen mit werden, dessen selektionale BeschrĂ€nkungen u.a. mit morpho-syntaktisch kategorialen, ereignisstrukturellen, konzeptuell-semantischen, ontologischen und pragmatischen Faktoren zu assoziieren sind.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202105123889, author ={HÀrtl, Holden}, title ={Lexikalische Blockierung und die grammatischen Folgen bei Kopula-Konstruktionen mit werden}, keywords ={400 and Kopula and Mentales Lexikon and Lexikologie and ModularitÀt}, language ={de}, publisher ={UniversitÀt Kassel}, year ={2007} }