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Linguistische Relativität und die “Sprache-und-Denken”-Debatte : Implikationen, Probleme und mögliche Lösungen aus Sicht der kognitionswissenschaftlichen Linguistik

Hat die Art einer Sprache Einfluss auf die Art zu denken, die Welt wahrzunehmen und sie zu verstehen? Inwiefern bestimmen grammatische Eigenheiten die Kultur einer Sprachgemeinschaft? Könnten wir ohne Sprache überhaupt denken? Die alten Fragen nach dem Zusammenhang von Sprache und Denken interessieren die Menschen bekanntermaßen nicht erst seit den Zeiten von Wilhelm von Humboldt oder Edward Sapir und Benjamin Whorf. Trotzdem hat man sich bis heute nicht auf eine annähernd befriedigende Antwort einigen können. Zu konstatieren ist vielmehr das Gegenteil: Gerade jetzt, in Zeiten statistisch und psychologisch immer genauerer empirischer Techniken und experimenteller Verfahren, scheint die Debatte erneut an Fahrt zu gewinnen, wie sich eindrucksvoll u.a. an den Arbeiten in Gentner & Goldin-Meadow (2003) oder Roberson, Davidoff, Davies & Shapiro (2005) zeigt. Ziel dieses Aufsatzes ist es, den sprachwissenschaftlichen Blick auf die erneuerte Auseinandersetzung zu schärfen und deren Implikationen für die Modellierung des Sprachsystems unter Berücksichtigung neuer kognitionswissenschaftlicher Einsichten auszuleuchten.

Citation
In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik Band 2009 / Heft 51 (2009) , S. 45-81 (1-35); issn:1433-9889
Collections
@article{doi:10.17170/kobra-202105183920,
  author    ={Härtl, Holden},
  title    ={Linguistische Relativität und die “Sprache-und-Denken”-Debatte : Implikationen, Probleme und mögliche Lösungen aus Sicht der kognitionswissenschaftlichen Linguistik},
  keywords ={400 and Kognitive Linguistik and Sprachsystem and Wissensrepräsentation},
  copyright  ={http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/},
  language ={de},
  journal  ={Zeitschrift für Angewandte Linguistik},
  year   ={2009}
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