Bei aufsteigender Konjunktur war das Jahr 1905 durch heftige Arbeitskämpfe bestimmt. Das wichtigste Ereignis war der Bergarbeiterstreik an der Ruhr. Er zwang über seine parlamentarische Fernwirkung - u. a. durch die Forderung nach einem Reichsberggesetz - die preußische Staatsregierung, die Arbeitsbedingungen im Bergbau per Gesetz zu beeinflussen. Als Gegenmaßnahme verfeinerten die Branchenverbände der Unternehmen das System der "Schwarzen Listen". Arbeitskämpfe in der bayerischen Metallindustrie und in der Berliner Elektroindustrie erlaubten unterschiedliche Taktiken der Sozialparteien zu dokumentieren. Ebenso galt es, die Auseinandersetzungen über gesetzlich gesicherte Interessenvertretungen für Arbeiter - Arbeitskammern oder Berufsverbände - mit verbessertem Rechtsstatus vorzuführen. Quellen zur kirchlichen Diakonie verweisen auf noch erhebliche Lücken in der sozialen Sicherung.
@book{urn:nbn:de:hebis:34-2018040555074, author ={Henning, Hansjoachim}, title ={IV. Abteilung: Die Sozialpolitik in den letzten Friedensjahren des Kaiserreichs (1905-1914) Band 1: Das Jahr 1905}, keywords ={943 and Deutschland and Sozialpolitik}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, year ={1982} }