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Wie kommen Tierlaute in einen Text?

In der empirischen Tierforschung spielen Tierlaute eine entscheidende Rolle für die Zuschreibung geistiger Fähigkeiten. In diesem Zusammenhang werden die flüchtigen und einmaligen Lautereignisse tierlicher Vokalisation in wiederholt rezipierbare textuelle Zeichen transformiert und fixiert. Am Beispiel der Forschungen von Anne Marijke Schel et al. (2013a) zur Intentionalität von Schimpansen zeigt der Beitrag, wie die Sichtbarmachung von Lauten mit der Zuschreibung dieser geistigen Fähigkeiten einhergeht. Um dieses Zusammenspiel zu analysieren, greifen wir auf den Begriff der Inskription (Latour) und die Theorie der Transkriptivität (Jäger) zurück. Die Verbindung dieser Zugänge ermöglicht es, die epistemische Dimension von transkriptiven Prozessen und die intermedial-transkriptive Dimension von epistemischen Prozessen als wechselseitig verwobenes Geschehen zu begreifen. Auf diese Verwobenheit verweisen wir mit dem Begriff der epistemischen Transkription, der die einzelnen transkriptiven Handlungen und die dazu verwendeten Inskriptionsmittel in ihrer bedeutungsgenerierenden Funktion berücksichtigt.

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In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik : LiLi Volume 53 / Issue 2 (2023-08-07) , S. ; eissn:2365-953X
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Except where otherwised noted, this item's license is described as Namensnennung 4.0 International
@article{doi:10.17170/kobra-202311018928,
  author    ={Böhm, Felix and Böhnert, Martin},
  title    ={Wie kommen Tierlaute in einen Text?},
  keywords ={400 and Transkription and Visualisierung and Lautäußerung and Schimpanse and Intentionalität},
  copyright  ={http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/},
  language ={de},
  journal  ={Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik : LiLi},
  year   ={2023-08-07}
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