Romantische Autorschaft, Fiktionalität der Literatur und Wissenschaft von der Seele
Anmerkungen zu Benjamin Constants Roman Adolphe (1816)
Anmerkungen zu Benjamin Constants Roman Adolphe (1816)
Constants Adolphe ist unzweifelhaft ein romantischer Roman. In ihm spricht ein Ich sich über seine wechselnde Gefühlslage aus, kommentiert und analysiert sie. Diese Sezierung des Gefühls hat Adolphe mit einer Reihe anderer Romane seiner Zeit gemein – für Frankreich zu nennen wären etwa Chateaubriands Atala (1802) und René (1802), Senancours Oberman (1804), Germaine de Staëls Delphine (1802) und Corinne (1807). Durchweg steht hier die Innenwelt im Vordergrund, aus ihr versucht der Held seine Identität abzuleiten bzw. in ihr will er sie begründen. In Frankreich werden diese Romane auch unter der Kategorie des "roman personnel" rubriziert, da ihre Titelhelden nur mit dem identitätsstiftenden Vornamen bezeichnet sind und sich auf die eine oder andere Weise auf das Leben des Autors beziehen. Entsprechend häufig wird die Biographie der Autoren deshalb auch zur Erklärung der Werke herangezogen, der romantische Gehalt durch einen romantischen Gestus der Interpretation gedoppelt.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202103183549, author ={Sick, Franziska}, title ={Romantische Autorschaft, Fiktionalität der Literatur und Wissenschaft von der Seele}, keywords ={840 and Constant, Benjamin and Constant, Benjamin. Adolphe and Romantik and Autorschaft}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2006} }