Qualität von Schule und Unterricht im deutschen Auslandsschulwesen - am Beispiel der Deutschen Schule Quito/Ecuador

Auf internationale Ebene genießt das deutsche System der dualen Berufsausbildung ein sehr hohes Ansehen. Gerade im Kontext wirtschaftlicher Krisen wird es immer wieder genannt, wenn Gründe für die ökonomische Leistungsfähigkeit und Stabilität der BRD angeführt werden. Während die duale Berufsausbildung für einen Großteil junger Menschen in Deutschland als attraktive Option für den qualifizierten Einstieg in die Berufswelt gilt, nimmt sie in dem kleinen Andenstaat Ecuador und dessen Berufsbildungssystem lediglich eine Sonderstellung ein. Etabliert hat sich dieser Ausbildungsweg nach deutschem Modell am Berufsbildungszentrum der Deutschen Schule Quito, dem ITSA. Dort haben Schulabsolventen seit 1989 die Möglichkeit, eine zweijährige duale Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu absolvieren, in der Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt sind. Doch wie sind die Bedingungen, unter denen die jungen Menschen am genannten Ort ihre „Lehre“ absolvieren? Die vorliegende empirische Arbeit nimmt die Perspektive der Auszubildenden des ITSA auf die Qualität ihrer dualen Berufsausbildung in den Fokus. Mittels einer quantitativen Befragung im März 2014 wurden dafür die Einschätzungen der Auszubildenden des ITSA (n=38) zu den Ausbildungsbedingungen im Betrieb und in der Berufsschule (ITSA) sowie hinsichtlich der Kooperation beider Lernorte eingeholt. Diese Untersuchung ist die erste seit Bestehen des ITSA, welche die Qualität der dualen Berufsausbildung aus Perspektive der Auszubildenden systematisch erfasst. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die duale Berufsausbildung des ITSA aus Sicht der Auszubildenden im Ganzen von hoher Qualität ist. Nichtsdestoweniger gibt es Bereiche, die von den Auszubildenden nicht konsistent positiv bewertet werden, wie z.B. die Lernortkooperation zwischen Betrieb und Berufsschule (ITSA).