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Rotschlamm

Reststoff aus der Aluminiumoxidproduktion – Ökologischer Rucksack oder Input für Produktionsprozesse?

In dieser Studie wird danach gefragt, ob ein Reststoff der Aluminiumoxidproduktion, der Ätznatron versetzte Rotschlamm, ein Reststoff ist, dessen schädliche Auswirkung auf Wasserökosysteme sorgsam verhindert werden muss oder ob er als Input in weitere Produktionsprozesse eingehen kann und so eine doppelter Erfolg (win-win) erzielt werden kann? Aus vier bis fünf Tonnen Bauxit können ca. zwei Tonnen Aluminiumoxid und eine Tonne Aluminium gewonnen werden. Pro produzierte Tonne Aluminiumoxid fallen etwa 0,7 Tonnen trockener Rotschlamm an. In der Regel jedoch eine größere noch mit Wasser versetzte Menge. Der Unterschied ergibt sich daraus, dass einige Fabriken Wasserrückgewinnungssysteme/ -anlagen installiert haben, bei denen Wasser aus dem Reststoff in den Betrieb zurückgepumpt wird. Wenn die oft viele Hektar großen Seen mit Ton und PVC ausgelegt sind, spricht man von einer umsichtigen präventiven Strategie zum Schutze der Gewässer. Die Sicherheit dieser Strategie ist noch nicht wissenschaftlich belegt.Da von diesen großen Flächen Staub aufwirbelt, bemüht man sich um eine Bepflanzung. Der relative Erfolg hiervon wäre ebenfalls noch wissenschaftlich im Vergleich zur vorherigen Flächennutzung zu untersuchen. Angesichts der in der Regel problematischen Sicherheit und nicht evaluierter Rekultivierung der Rotschlammseen sind die Erfahrungen mit der Weiterverwendung des Reststoffes als Input für Straßen- und Dammbau, Ziegelsteine, Düngemittel etc. von überaus großem Interesse für die jeweilige regionale Bevölkerung, ihre Landwirtschaft und Fischerei und ihre kommunalen Verwaltungen.

@book{doi:10.17170/kobra-202009171817,
  author    ={Muster, Frank},
  title    ={Rotschlamm},
  keywords ={660 and Rotschlamm and Wertstoff and Ökosystem},
  copyright  ={http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/},
  language ={de},
  year   ={2007}
}