Befreiung der Schöpfung?
Die Suche nach einer „neuen Kosmologie“ als Antwort auf die ökologische Krise
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Die Suche nach einer „neuen Kosmologie“ als Antwort auf die ökologische Krise
Mit der zunehmenden Virulenz der ökologischen Frage hat auch das Thema der Schöpfung neue Aufmerksamkeit gewonnen, das in der Theologie der Befreiung zunächst eine eher untergeordnete Rolle spielte und als problematisch wahrgenommen wurde. Zu sehr galt die Schöpfungstheologie als beherrscht von den ontologischen Spekulationen über Schöpfungsordnungen, die den Status quo bestätigt und Möglichkeiten emanzipatorischer Veränderung unterminiert haben. Entsprechend hat die Theologie der Befreiung versucht, das Thema Schöpfung ganz von der Geschichte her anzugehen. Demgegenüber wurde etwa seit den 1990er Jahren der Ruf nach einer „neuen Kosmologie“ laut. Befreiung ist gemäß der insbesondere von Leonardo Boff erhobenen Forderung auf die gesamte Schöpfung und alles Leben auszuweiten. An die Stelle des Anthropozentrismus soll ein Kosmozentrismus treten. Im Herausstellen einer grundsätzlichen Relationalität alles Geschaffenen wird die Erde als Gaja, der Kosmos als lebendiger Organismus begriffen, dessen Teil der Mensch ist. Als fundierend für ein solches Weltverständnis wird eine Schöpfungsspiritualität angesehen, die sich einer Weisheit der Naturvölker verdankt und den Anschluss an ein kosmozentrisches Weltbild östlicher Religionen sucht.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202105213953, author ={Kutzer, Mirja}, title ={Befreiung der Schöpfung?}, keywords ={230 and Umweltkrise and Schöpfungslehre and Theologie der Befreiung and Kosmos and Weltbild}, copyright ={http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2013} }