Eingeläutet durch "Der kurze Brief zum langen Abschied" wurde eine Wende in Peter Handkes literarischem Schaffen konstatiert, die unter anderem seine Haltung zur Religion betrifft. Zwar erscheint diese auch hier in der Figur des Abschieds, des nicht mehr Tragenden, doch neben die Ablehnung der katholischen Frömmigkeit seiner Kindheit und die Demaskierung religiöser Sprachmuster, wie sie Handkes bisherige Werke kennzeichnen, tritt nun das Wahrnehmen einer Lücke, die der Geltungsverlust der Religion hinterlassen hat. Jan Bauke-Ruegg spricht, bezugnehmend auf dieses Zitat, von einer „Sehnsucht nach so etwas wie Religion“ oder einem „religiösen Moment der Einheit“, die in die Handkes Werk so bestimmende Suche nach dem Zusammenhang mündet.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202105213952, author ={Kutzer, Mirja}, title ={Lieben auf Leben und Tod}, keywords ={230 and Katholische Theologie and Abschied and Religiöse Sprache and Handke, Peter}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2014} }