Das Wort – Sprech- und/oder Schreibzeichen?
Ein empirischer Beitrag zum latenten Gegenstand der Linguistik
Ein empirischer Beitrag zum latenten Gegenstand der Linguistik
Irgendwann Mitte der 90er Jahre hat Oskar Reichmann in einer Heidelberger Vorlesung (sinngemäß) Folgendes gesagt: „Ohne empirische Fundierung ist die lexikografische Praxis, die Konjunktion aber und die Abtönungspartikel aber in demselben Wortartikel abzuhandeln, zumindest fragwürdig. Denn es müsste zuerst empirisch überprüft werden, ob es sich um einen oder um zwei verschiedene Signifikanten handelt. Wenn es nämlich zwei wären, ginge es ja auch um zweiverschiedene Sprachzeichen.“ Das Problem, das hier - unter einem sehr bemerkenswerten Aspekt - angesprochen wird, ist die „Einheit des Wortes“ , d.h. letztendlich die Definitionskriterien des Begriffs "Wort". Reichmann (1976, 4ff.) zählt und diskutiert insgesamt 13 Kriterien und kommt zu der (natürlich immer noch gültigen) Feststellung, dass sich die Kriterien nicht in allen Fällen decken. Es ist nicht unser Anliegen, in die grammatisch-lexikologische Debatte um die Definitionskriterien einzugreifen und auf diesem Wege einen Beitrag zur Problematik des Wortbegriffs zu leisten. Vielmehr möchten wir, wenn man es so sagen darf, zu dem „Metadiskurs“ um den Wortbegriff beitragen. Wir wollen also nicht die Brauchbarkeit oder die Tragweite eines oder mehrerer Kriterien unter die Lupe nehmen, sondern den methodologischen Status des Diskurses selbst und vor allem die sich aus diesem ergebenden theoretischen Implikationen empirisch untersuchen. Wo liegt aber das Problem?
@inbook{doi:10.17170/kobra-202102113191, author ={Ágel, Vilmos and Kehrein, Roland}, title ={Das Wort – Sprech- und/oder Schreibzeichen?}, keywords ={430 and Lexem and Grammatiktheorie and Sprachzeichen and Wort}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2002} }