Was (alles) sind Rockerclubs? Um diese Frage zu klären, wird in diesem Beitrag den Paradoxien der sozialen Organisation von Rockerclubs zwischen Freiheits- und Gleichheitsmythos einerseits und strikter Regelungen und Hierarchisierung andererseits nachgegangen. Dazu wird zunächst noch einmal die fast hundertjährige Evolutionsgeschichte der Outlaw Mo-torcycle Clubs (OMCs) als ein Prozess der zunehmenden Verorganisierung von ursprünglich lose assoziierten Peer-Gruppen rekonstruiert. Im konkreten Bezug auf einen systemtheoretisch informierten Vorschlag zur Bestimmung von Gruppe in Abgrenzung zu Organisation (u. a. über die Kommunikation unter den Mitgliedern, Mitgliedschaftsregelungen, die Handhabung von An- und Abwesenheit sowie Rollen-/Aufgabendifferenzierung und Hierarchisierung) wird dann empirisch plausibilisiert, dass die Art und die Qualität der Vergemeinschaftung von Devianten in den heutigen OMCs am adäquatesten als ein Hybrid von Gruppe und Organisation zu begreifen ist: als verorganisierte Gruppe.
@unpublished{doi:10.17170/kobra-202212147224, author ={Schmid, Christian Johann}, title ={Rockerclubs – Zur Verorganisierung sozialer Beziehungen in Gruppen}, keywords ={300 and Deutschland and Rocker and Klub and Outlaw and Systemtheorie and Abweichendes Verhalten and Organisation and Gruppe}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, year ={2022-12} }