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Echofragen sind als intonatorisch markierte interrogative Strukturen engstens an die Mündlichkeit und damit an die Stimme gebunden und stellen daher ein sprachliches Mittel dar, das für die Modellierung fingierter Mündlichkeit und Lebendigkeit in Dialogen literarischer Texte ideal geeignet ist. Mit dieser Eignung kontrastiert allerdings die weitgehende Absenz von Echofragen in altspanischen literarischen Texten. Ziel meines Beitrags ist es, den Gründen dieser Aussparung nachzugehen und zu klären, warum die Modellierung von Stimme und Mündlichkeit durch die Echofrage so geringen Eingang in Schrift und Schriftlichkeit altspanischer Texte gefunden hat. Auf der Basis einer Beschreibung der wesentlichen Charakteristika, die Echofragen in ihren sprachlichen Strukturen und ihren Funktionsprofilen auszeichnen, werden die wenigen Echofragen analysiert, die in einem altspanischen Korpus literarischer Texte unterschiedlicher Gattungen enthalten sind. Verwendungskontexte und Funktionen dieser Echofragen werden aus Sicht der historischen Dialogforschung untersucht. Die textbasiert erarbeiteten Traditionen der Dialoggestaltung verdeutlichen, weshalb Echofragen nur in einem einzigen Text des altspanischen Korpus in Erscheinung treten.
@inbook{doi:10.17170/kobra-202102253373, author ={Schrott, Angela}, title ={Modellierungen von Stimme und Mündlichkeit}, keywords ={460 and Historische Sprachwissenschaft and Korpus and Mündlichkeit and Echo and Interrogativsatz and Altspanisch}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, publisher ={Universität Kassel}, year ={2017} }