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dc.date.accessioned2019-08-16T10:09:49Z
dc.date.available2019-08-16T10:09:49Z
dc.date.issued2019
dc.identifierdoi:10.17170/kobra-20190807623
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/11288
dc.description.sponsorshipDie Arbeit wurde durch ein Promotionsstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert.ger
dc.language.isogerger
dc.rightsNamensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Deutschland*
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/*
dc.subjectTraumager
dc.subjectMigrationger
dc.subjectVerfolgungger
dc.subjectMutter-Kind-Interaktionger
dc.subjectPräventionger
dc.subjectPsychoanalyseger
dc.subject.ddc150
dc.titleIntergenerationelle Weitergabe von Traumatisierungen im Kontext von kollektiver Verfolgung und Zwangsmigrationger
dc.typeDissertation
dcterms.abstractDie kumulative Dissertation beschäftigt sich mit Traumatisierungen durch kollektive Verfolgung und Gewalt. Sie geht der Frage nach, wie diese Traumatisierungen sich auf elterliche Fähigkeiten und auf die Kinder der Traumatisierten auswirken. Ein besonderer Fokus liegt auf den zusätzlichen Herausforderungen von durch Krieg und Verfolgung erzwungener Migration. Auf eine inhaltliche Einführung zum Thema intergenerationelle Weitergabe von Traumatisierungen werden die beiden Forschungskontexte sowie meine Tätigkeiten für die Jiyan Foundation for Human Rights und für das Modellprojekt ERSTE SCHRITTE beschrieben, im Rahmen derer die Untersuchungen durchgeführt wurden. Einige theoretische Vorüberlegungen sind den Projektbeschreibungen vorangestellt. Dabei werden vorallem die Auswirkungen kollektiver Gewalt auf die heranwachsende zweite Generation in Kurdistan-Irak und Herausforderungen bei der Verarbeitung von Traumatisierungen nach einer erzwungenen Migration und gleichzeitig Mutter zu werden beschrieben. Die wichtigsten Publikationen der kumulativen Dissertation werden daraufhin zusammengefasst. Publikation 1 gewährt einen Einblick in Prozesse der intergenerationellen Weitergabe von Traumatisierungen in Kurdistan-Irak als Folge des Genozids und der Verfolgung der Kurden durch das Ba’ath Regime Saddam Husseins. Es werden die in Kurdistan-Irak mit Eltern und jugendlichen Kindern geführten Interviews diskutiert. Ein Ergebnis war, dass die untersuchten Eltern aufgrund anhaltender und unverarbeiteter Traumatisierungen infolge von Folter und Giftgasanschlägen psychisch schwer beeinträchtigt sind. Dies hatte Auswirkungen auf ihre elterlichen Kompetenzen (u.a. Aggressivität und misshandelndem Verhalten gegenüber den Kindern). Bei den Kindern zeigten sich Belastungen, u.a. dysphorische Stimmung und Schulprobleme. Publikationen 2 und 3 beschreiben die Auswirkungen einer durch kollektive Verfolgung erzwungenen Migration auf die frühe Mutter-Kind-Interaktion im Exil. Berücksichtigt werden dabei Auswertungen der Mutter-Kind-Interaktion mithilfe der Emotional Availability Scales (Biringen, 2008). Eine aus dem Irak geflüchteten Mutter und ihre zwei Monate alten Tochter die an ERSTE SCHRITTE teilnahmen, stehen im Zentrum der Untersuchungen. Publikation 4 fasst Weiterentwicklungen des ERSTE SCHRITTE Projekts zusammen. Die praktische und wissenschaftliche Arbeit mit aufgrund von Krieg und Verfolgung migrierten Frauen wird anhand von Fallbeispielen illustriert. Schließlich werden zwei Teilpublikationen (6a & 6b) zusammengefasst, die zunächst die Prinzipien von ERSTE SCHRITTE verdichtet darstellen. Bisherige Ergebnisse u.a. zur Erreichbarkeit von Müttern mit Migrationshintergrund werden vor dem Hintergrund der randomisierten Vergleichsgruppenuntersuchung von ERSTE SCHRITTE diskutiert. Zentral ist meine Untersuchung einer Substichprobe, in der sich zeigte, dass Mütter, die aufgrund von Krieg und Verfolgung nach Deutschland migriert waren, nach den Kriterien der Emotional Availability Scale signifikant weniger feinfühlig und weniger strukturierend sind und sich feindseliger in der Interaktion mit ihrem Säugling verhalten als Mütter, die nicht aufgrund von Krieg und Verfolgung migriert waren. Abschließend werden in Kapitel 5 die wichtigsten Ergebnisse und Überlegungen u.a. zu Kommunikationsabbrüchen, die als Folge der elterlichen Traumatisierungen in den qualitativen Untersuchungen beobachtet wurden, zusammengefasst und ein Ausblick auf Fragestellungen gegeben, die sich an die Arbeit anschließen. Die Untersuchungen der kumulativen Dissertation zeigen, dass es auch im Sinne der Prävention der Weitergabe von Traumatisierungen notwendig ist, Menschen, die Verfolgung und Gewalt erfahren haben, umfassende trauma-orientierte Hilfe anzubieten und hierfür entsprechende gesellschaftliche Bedingungen herzustellen. Können Traumatisierungen auf Elternseite nicht ausreichend verarbeitet werden, können sie die Eltern-Kind-Interaktion und die psychische Entwicklung der Kinder schwer belasten.ger
dcterms.abstractIntergenerational transmission of trauma in the contect of collective persecution and forced migration The cumulative dissertation is concerned with traumatization through collective persecution and violence. It explores how it affects parental abilities and the children of the traumatized. A particular focus of the dissertation concerns the additional challenges of forced migration due to war and persecution. Following an introduction to the topic of intergenerational transmission of traumatizations, the two research contexts, namely my activities for the Jiyan Foundation for Human Rights and for the model project FIRST STEPS are described, in the context of which the investigations were carried out. Some context-specific theoretical considerations precede the project descriptions. The effects of collective violence on the adolescent second generation in Kurdistan-Iraq and the challenges of coping with trauma after forced migration and motherhood are being described. The most important publications of the cumulative dissertation are then summarized. Publication 1 (Section 4.1) provides insight into processes of intergenerational transmission of trauma in Kurdistan-Iraq as a result of the genocide and persecution of the Kurds by the Ba'ath regime of Saddam Hussein. The interviews conducted with parents and their adolescent children in Kurdistan-Iraq are then discussed. It was found that the parents were severely psychologically impaired due to persistent and unprocessed trauma as a result of torture and poison gas attacks. This had an impact on their parental competences, i.e. they are irritable and abuse their children physically. Psychological burden – including dysphoric mood and problems with studying – were found among the children. Publications 2 and 3 describe and discuss how an experience of forced migration due to collective persecution affects the early mother-child interaction in exile. Evaluations of the mother-child interaction using the Emotional Availability Scales (Biringen, 2008) are taken into account. A mother who fled Iraq and her two-month-old daughter who participated in FIRST STEPS are the focus of the research. Publication 4 summarizes further developments of the FIRST STEPS project. The practical and scientific work with women who migrated due to war and persecution is illustrated by case studies. Finally, two subpublications (6a & 6b) are summarized, which first summarize the principles of FIRST STEPS. Previous results, e.g. on the accessibility of mothers with a migration background, are being discussed against the background of the randomised comparison group study of FIRST STEPS. My investigation of a sub-sample, which showed that mothers who had migrated to Germany due to war and persecution are significantly less sensitive and less structuring according to the criteria of the Emotional Availability Scale and show more hostility with their infant than mothers who had not migrated due to war and persecution, is of central importance. Finally, Chapter 5 summarizes the main findings as well as further considerations e.g. on ‘breaks’ within the communication of mother and child, which were observed in the qualitative investigations as a result of parental trauma. Furthermore, Chapter 5 provides an outlook on possible subsequent academic research into the issue. The investigations of the cumulative dissertation show that it is necessary to offer comprehensive trauma-oriented help to people who have experienced persecution and violence – and to create appropriate social conditions for this – in order to prevent intergenerational transmission of trauma. If parental trauma cannot be adequately processed, it can severely burden the parent-child interaction and the subsequent psychological development of the child.eng
dcterms.accessRightsopen accessger
dcterms.creatorFritzemeyer, Korinna
dcterms.dateAccepted2019-02-18
dcterms.extentX, 65 Seiten
dc.contributor.corporatenameKassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaftenger
dc.contributor.refereeLeuzinger-Bohleber, Marianne (Prof. Dr.)
dc.contributor.refereeMeurs, Patrick (Prof. Dr.)
dc.contributor.refereeLäzer, Katrin Luise (Prof. Dr.)
dc.subject.swdMigrationger
dc.subject.swdVerfolgungger
dc.subject.swdPsychisches Traumager
dc.subject.swdMutter-Kind-Beziehungger
dc.subject.swdPsychoanalyseger
dc.subject.swdPräventionger
dc.type.versionpublishedVersion


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