Studienarbeit
Kryptographie im Mathematikunterricht des Gymnasiums
Abstract
Eine zentrale Eigenschaft digitaler Informationen ist die Möglichkeit
ihrer unbegrenzten und exakten Vervielfältigung. Kopien sind
ununterscheidbar, erfordern praktisch keinen Aufwand und sind jederzeit
und augenblicklich möglich. Ebenso sind manipulierte Kopien nicht zu
erkennen. Das hat weitreichende Konsequenzen, die sich in folgenden
Fragen widerspiegeln: Wie können Daten vor unberechtigtem Kopieren und
unberechtigter Einsicht geschützt werden? Wie kann die Identität von
Personen im Digitalen so repräsentiert werden, dass ihre
Identitätseigenschaft sicher gestellt ist? Wie kann intransparente
Datenmanipulation verhindert werden? Mit anderen Worten, wie können
Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität im Digitalen hergestellt
werden?
Die Auseinandersetzung mit diesen drei Fragen ist der Kern der
Kryptographie, einer Wissenschaft, die zugleich Mathematik, Informatik
und angewandte Programmierung umfasst. Die Relevanz dieser Fragen
rechtfertigt die Auffassung, dass ein grundlegendes Verständnis
kryptographischer Ideen und Konzepte zur freiheitlichen und
selbstbestimmten Mündigkeit der Bürger des "Neuland Internet" beitragen
kann. Demgegenüber steht die Tatsache, dass die Kryptographie im
schulischen Fächerkanon nur eine untergeordnete, im Fach Mathematik
überhaupt keine Rolle einnimmt. Eine verstärkte Einbindung der
Kryptographie in die schulische Allgemeinbildung - insbesondere mit
einem mathematischen Schwerpunkt - scheint daher erstrebenswert.
Umgekehrt kann die Kryptographie auch eine Bereicherung des
Mathematikunterrichts sein, wenn die grundlegenden mathematischen
Konzepte fokussiert und mit den herkömmlichen Themengebieten vernetzt
werden. Denn einerseits wird sich in der Kryptographie der
verschiedensten, mathematischen Konzepte und Methoden aus Arithmetik,
Algebra und Stochastik bedient, die so also sinnstiftend angewendet
werden können. Und andererseits bietet sie durch ihre diskrete
Charakteristik die Möglichkeit, komplexere algebraische Denkweisen zu
erlernen und überhaupt das Profil des Mathematikunterrichts hinsichtlich
Algebra und Zahlentheorie zu schärfen.
Die Strukturierung des Themengebiets der Kryptographie für den
Mathematikunterricht des Gymnasiums, unter Berücksichtigung der
genannten Zusammenhänge und Chancen, ist die grundlegende Intention
dieser Arbeit.
ihrer unbegrenzten und exakten Vervielfältigung. Kopien sind
ununterscheidbar, erfordern praktisch keinen Aufwand und sind jederzeit
und augenblicklich möglich. Ebenso sind manipulierte Kopien nicht zu
erkennen. Das hat weitreichende Konsequenzen, die sich in folgenden
Fragen widerspiegeln: Wie können Daten vor unberechtigtem Kopieren und
unberechtigter Einsicht geschützt werden? Wie kann die Identität von
Personen im Digitalen so repräsentiert werden, dass ihre
Identitätseigenschaft sicher gestellt ist? Wie kann intransparente
Datenmanipulation verhindert werden? Mit anderen Worten, wie können
Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität im Digitalen hergestellt
werden?
Die Auseinandersetzung mit diesen drei Fragen ist der Kern der
Kryptographie, einer Wissenschaft, die zugleich Mathematik, Informatik
und angewandte Programmierung umfasst. Die Relevanz dieser Fragen
rechtfertigt die Auffassung, dass ein grundlegendes Verständnis
kryptographischer Ideen und Konzepte zur freiheitlichen und
selbstbestimmten Mündigkeit der Bürger des "Neuland Internet" beitragen
kann. Demgegenüber steht die Tatsache, dass die Kryptographie im
schulischen Fächerkanon nur eine untergeordnete, im Fach Mathematik
überhaupt keine Rolle einnimmt. Eine verstärkte Einbindung der
Kryptographie in die schulische Allgemeinbildung - insbesondere mit
einem mathematischen Schwerpunkt - scheint daher erstrebenswert.
Umgekehrt kann die Kryptographie auch eine Bereicherung des
Mathematikunterrichts sein, wenn die grundlegenden mathematischen
Konzepte fokussiert und mit den herkömmlichen Themengebieten vernetzt
werden. Denn einerseits wird sich in der Kryptographie der
verschiedensten, mathematischen Konzepte und Methoden aus Arithmetik,
Algebra und Stochastik bedient, die so also sinnstiftend angewendet
werden können. Und andererseits bietet sie durch ihre diskrete
Charakteristik die Möglichkeit, komplexere algebraische Denkweisen zu
erlernen und überhaupt das Profil des Mathematikunterrichts hinsichtlich
Algebra und Zahlentheorie zu schärfen.
Die Strukturierung des Themengebiets der Kryptographie für den
Mathematikunterricht des Gymnasiums, unter Berücksichtigung der
genannten Zusammenhänge und Chancen, ist die grundlegende Intention
dieser Arbeit.
Citation
@misc{doi:10.17170/kobra-20191212862,
author={Matting, Manuel},
title={Kryptographie im Mathematikunterricht des Gymnasiums},
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2019-12-18T07:09:41Z 2019-12-18T07:09:41Z 2018-05 doi:10.17170/kobra-20191212862 http://hdl.handle.net/123456789/11400 ger Urheberrechtlich geschützt https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/ Kryptographie Digitale Informationen Algebra und Zahlentheorie Verschlüsselungsverfahren Mathematikunterricht Datenmanipulation 370 Kryptographie im Mathematikunterricht des Gymnasiums Studienarbeit Eine zentrale Eigenschaft digitaler Informationen ist die Möglichkeit ihrer unbegrenzten und exakten Vervielfältigung. Kopien sind ununterscheidbar, erfordern praktisch keinen Aufwand und sind jederzeit und augenblicklich möglich. Ebenso sind manipulierte Kopien nicht zu erkennen. Das hat weitreichende Konsequenzen, die sich in folgenden Fragen widerspiegeln: Wie können Daten vor unberechtigtem Kopieren und unberechtigter Einsicht geschützt werden? Wie kann die Identität von Personen im Digitalen so repräsentiert werden, dass ihre Identitätseigenschaft sicher gestellt ist? Wie kann intransparente Datenmanipulation verhindert werden? Mit anderen Worten, wie können Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität im Digitalen hergestellt werden? Die Auseinandersetzung mit diesen drei Fragen ist der Kern der Kryptographie, einer Wissenschaft, die zugleich Mathematik, Informatik und angewandte Programmierung umfasst. Die Relevanz dieser Fragen rechtfertigt die Auffassung, dass ein grundlegendes Verständnis kryptographischer Ideen und Konzepte zur freiheitlichen und selbstbestimmten Mündigkeit der Bürger des "Neuland Internet" beitragen kann. Demgegenüber steht die Tatsache, dass die Kryptographie im schulischen Fächerkanon nur eine untergeordnete, im Fach Mathematik überhaupt keine Rolle einnimmt. Eine verstärkte Einbindung der Kryptographie in die schulische Allgemeinbildung - insbesondere mit einem mathematischen Schwerpunkt - scheint daher erstrebenswert. Umgekehrt kann die Kryptographie auch eine Bereicherung des Mathematikunterrichts sein, wenn die grundlegenden mathematischen Konzepte fokussiert und mit den herkömmlichen Themengebieten vernetzt werden. Denn einerseits wird sich in der Kryptographie der verschiedensten, mathematischen Konzepte und Methoden aus Arithmetik, Algebra und Stochastik bedient, die so also sinnstiftend angewendet werden können. Und andererseits bietet sie durch ihre diskrete Charakteristik die Möglichkeit, komplexere algebraische Denkweisen zu erlernen und überhaupt das Profil des Mathematikunterrichts hinsichtlich Algebra und Zahlentheorie zu schärfen. Die Strukturierung des Themengebiets der Kryptographie für den Mathematikunterricht des Gymnasiums, unter Berücksichtigung der genannten Zusammenhänge und Chancen, ist die grundlegende Intention dieser Arbeit. open access Matting, Manuel 2018-05 116 Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Mathematik Rück, Hans-Georg (Prof. Dr.) Kryptologie Algebra Zahlentheorie Chiffrierung Mathematikunterricht publishedVersion
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