Date
2021Metadata
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Teil eines Buches
Satzbaupläne als Zeichen: die semantischen Rollen des Deutschen in Theorie und Praxis
Abstract
Thema des Beitrags sind Satzbaupläne als komplexe syntaktisch-semantische Sprachzeichen. An der Schnittstelle von Valenztheorie (GTA 2017; Ágel 2015, 2000) und Konstruktionsgrammatik (Goldberg 1995; Schneider 2014) werden Satzbaupläne nicht als formale Zeichen wie in traditionellen Satzbauplankonzepten, sondern als abstrakte Zeichen mit einer Formseite (Satzglieder) und einer Inhaltsseite (signifikativ-semantische Rollen) aufgefasst (GTA 2017; Höllein 2019). Die Satzbauplanzeichen sind dabei vollständig abstrakte Zeichen, die kein konkretes phonologisches oder morphologisches Material enthalten. Die Inhaltsseiten der Satzbauplanzeichen werden mithilfe signifikativ-semantischer Rollen modelliert. Die signifikative Semantik und die in diesem Theorierahmen gewonnenen semantischen Rollen unterscheiden sich radikal von existierenden Konzepten semantischer Rollen. Diese werden von Welke (2019, 2011, 2005, 1988), dem Begründer der signifikativen Semantik, als denotativ-semantische Rollen bezeichnet, weil sie die (außereinzelsprachliche) Bezeichnung zentrieren, während die signifikative Semantik die Bedeutung einzelsprachlich und prototypentheoretisch fokussiert. Im empirischen Teil des Beitrags werden alle Satzbauplanzeichen eines kompletten Zeitungsartikels ermittelt und die signifikativ-semantische Analyse einer traditionellen denotativ-semantischen gegenübergestellt. Somit hebt sich dieser Beitrag empirisch auch von denotativ-semantischen Beiträgen insofern ab, als die Überprüfung des Ansatzes nicht an einzelnen Beispielsätzen, sondern an einem ungekürzten und nichtvereinfachten Text erfolgt. Der theoretisch-empirische Ertrag des Beitrags ist einerseits die Aufstellung eines kompletten semantischen Rollensets, andererseits eine umfassende Beschreibung der Satzbaupläne des Gegenwartsdeutschen.
Citation
In: Binanzer, Anja; Gamper, Jana; Wecker, Verena (Hrsg.): Prototypen – Schemata – Konstruktionen : Untersuchungen zur deutschen Morphologie und Syntax. De Gruyter: Berlin 2021, S. 125-251; doi:10.1515/9783110710595, eisbn:978-3-11-071059-5, isbn:978-3-11-071058-8Sponsorship
Entstanden im Rahmen des DFG-Langfristprojekts "Syntaktische Grundstrukturen des Neuhochdeutschen. Zur grammatischen Fundierung eines Referenzkorpus Neuhochdeutsch"Citation
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