Datum
2022-01-24Autor
Sträter, OliverSchlagwort
300 Sozialwissenschaften, Soziologie ErgonomieWickens, Christopher D.ArbeitsgestaltungLuftfahrtVerarbeitende IndustrieMensch-Maschine-SystemResilienzAutonomes FahrzeugBlickbewegungHead-mounted DisplayArbeitswissenschaftMetadata
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Aufsatz
Bedeutung der Kompatibilität für eine sichere und belastungsfreie Arbeitsgestaltung - Aktuelle Relevanz des Konstruktes am Beispiel moderner Arbeitsgestaltung
(Significance of compatibility for a safe and stress-free work design - Current relevance of the construct using the example of modern work design)
Zusammenfassung
Kompatibilität ist eines der zentralen Konzepte der Arbeitsgestaltung seit den frühen Anfängen arbeitswissenschaftlicher Forschung. Auch wenn, oder gerade weil, das Konstrukt der Kompatibilität etabliert ist, tritt die Bedeutung der Kompatibilität für aktuelle Fragestellungen der Arbeitsgestaltung jedoch oft in den Hintergrund, weil es ein altes und damit vermeintlich antiquiertes Konstrukt ist. Gerade der Umstand, dass Kompatibilität ganz wesentlich physiologisch, also durch unsere Hirnanatomie bedingt ist, zeigt jedoch, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Bedeutung der Kompatibilität für aktuelle Fragestellungen der Arbeitsgestaltung wird anhand aktueller Beispiele beleuchtet. Diese reichen von psychischen Belastungen, Zuverlässigkeit bis hin zur Gestaltung multimodaler Rückmeldesysteme.
Dieser Beitrag geht zunächst auf das Phänomen und die Bedeutung der Kompatibilität sowie auf das Wickens-Schema als modellhafte Beschreibung und die physiologischen Grundlagen der Kompatibilität ein. Die Bedeutung der Kompatibilität wird anhand von Studien aus der Montage und Fertigungsindustrie, dem Flugbereich, dem Einsatz digitaler Informationssysteme in der Aus- und Weiterbildung und der Gestaltung multimodaler Schnittstellen aufgezeigt. Abschließend wird die Bedeutung des Konstruktes für eine moderne Arbeitsgestaltung hinsichtlich psychischer Gesundheit diskutiert und Kompatibilität von psychischen Effekten der Monotonie und Vigilanz abgegrenzt.
Praktische Relevanz: Kompatibilität ist eines der zentralen arbeitswissenschaftlichen Konstrukte. Es wird seit Anbeginn der ergonomischen Arbeitsgestaltung untersucht und immer wieder stellt sich die Frage, inwieweit das Konstrukt Kompatibilität hinreichend erforscht und in der Praxis umgesetzt ist. Der Beitrag zeigt, dass Kompatibilität keinesfalls ein veraltetes Konstrukt ist, sondern durch neuere – auch physiologische Erkenntnisse – für die moderne Arbeitsgestaltung insbesondere im Rahmen der Digitalisierung ein essenzielles Konstrukt darstellt. Dies wird am Beispiel dreier Gestaltungsprobleme hochmoderner Arbeitssysteme aufgezeigt.
Dieser Beitrag geht zunächst auf das Phänomen und die Bedeutung der Kompatibilität sowie auf das Wickens-Schema als modellhafte Beschreibung und die physiologischen Grundlagen der Kompatibilität ein. Die Bedeutung der Kompatibilität wird anhand von Studien aus der Montage und Fertigungsindustrie, dem Flugbereich, dem Einsatz digitaler Informationssysteme in der Aus- und Weiterbildung und der Gestaltung multimodaler Schnittstellen aufgezeigt. Abschließend wird die Bedeutung des Konstruktes für eine moderne Arbeitsgestaltung hinsichtlich psychischer Gesundheit diskutiert und Kompatibilität von psychischen Effekten der Monotonie und Vigilanz abgegrenzt.
Praktische Relevanz: Kompatibilität ist eines der zentralen arbeitswissenschaftlichen Konstrukte. Es wird seit Anbeginn der ergonomischen Arbeitsgestaltung untersucht und immer wieder stellt sich die Frage, inwieweit das Konstrukt Kompatibilität hinreichend erforscht und in der Praxis umgesetzt ist. Der Beitrag zeigt, dass Kompatibilität keinesfalls ein veraltetes Konstrukt ist, sondern durch neuere – auch physiologische Erkenntnisse – für die moderne Arbeitsgestaltung insbesondere im Rahmen der Digitalisierung ein essenzielles Konstrukt darstellt. Dies wird am Beispiel dreier Gestaltungsprobleme hochmoderner Arbeitssysteme aufgezeigt.
Compatibility has been one of the central concepts of work design since the very beginning of ergonomic research. Even if, or precisely because, the concept of compatibility is established, the importance of compatibility for current work design issues often takes a back seat because it is an old and therefore supposedly antiquated concept. The very fact that compatibility is essentially physiological, i.e. conditioned by our brain anatomy, shows that exactly the opposite is the case. The importance of compatibility for current work design issues is highlighted using current examples. These range from mental stress and reliability to the design of multimodal feedback systems.
This article deals first with the phenomenon and the importance of compatibility as well as the Wickens-scheme as a model description of the physiological basis of compatibility. The importance of compatibility is shown based on studies from the assembly and manufacturing industry, the flight sector, the use of digital information systems in training and further education and the design of multimodal interfaces. Finally, the meaning of the construct for a modern work design with regard to mental health is discussed and the compatibility of mental effects of monotony and vigilance is differentiated.
Practical Relevance: Compatibility is one of the central ergonomic constructs. It has been investigated since the beginning of ergonomic work-design and the question arises repeatedly to what extent the construct of compatibility has been adequately researched and implemented in practice. The article shows that compatibility is by no means an outdated construct, due to more recent - including physiological findings - it shows to be an essential construct for modern work design, especially in the context of digitalization, and demonstrates this using examples of three design problems of ultra-modern work systems.
This article deals first with the phenomenon and the importance of compatibility as well as the Wickens-scheme as a model description of the physiological basis of compatibility. The importance of compatibility is shown based on studies from the assembly and manufacturing industry, the flight sector, the use of digital information systems in training and further education and the design of multimodal interfaces. Finally, the meaning of the construct for a modern work design with regard to mental health is discussed and the compatibility of mental effects of monotony and vigilance is differentiated.
Practical Relevance: Compatibility is one of the central ergonomic constructs. It has been investigated since the beginning of ergonomic work-design and the question arises repeatedly to what extent the construct of compatibility has been adequately researched and implemented in practice. The article shows that compatibility is by no means an outdated construct, due to more recent - including physiological findings - it shows to be an essential construct for modern work design, especially in the context of digitalization, and demonstrates this using examples of three design problems of ultra-modern work systems.
Zitierform
In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft Volume 76 / issue 3 (2022-01-24) , S. 278-288 ; eissn:2366-4681Förderhinweis
Gefördert im Rahmen des Projekts DEALZitieren
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2022-10-05T08:49:43Z 2022-10-05T08:49:43Z 2022-01-24 doi:10.17170/kobra-202210056930 http://hdl.handle.net/123456789/14174 Gefördert im Rahmen des Projekts DEAL ger Namensnennung 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Kompatibilität Blickbewegung Analysen Psychische Belastungen Menschliche Zuverlässigkeit Mensch-Roboter-Kollaboration Head-Mounted Displays Autonomes Fahren eye movement analyzes mental stress human reliability human-robot collaboration head-mounted displays autonomous driving compatibility 300 Bedeutung der Kompatibilität für eine sichere und belastungsfreie Arbeitsgestaltung - Aktuelle Relevanz des Konstruktes am Beispiel moderner Arbeitsgestaltung Aufsatz Kompatibilität ist eines der zentralen Konzepte der Arbeitsgestaltung seit den frühen Anfängen arbeitswissenschaftlicher Forschung. Auch wenn, oder gerade weil, das Konstrukt der Kompatibilität etabliert ist, tritt die Bedeutung der Kompatibilität für aktuelle Fragestellungen der Arbeitsgestaltung jedoch oft in den Hintergrund, weil es ein altes und damit vermeintlich antiquiertes Konstrukt ist. Gerade der Umstand, dass Kompatibilität ganz wesentlich physiologisch, also durch unsere Hirnanatomie bedingt ist, zeigt jedoch, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Bedeutung der Kompatibilität für aktuelle Fragestellungen der Arbeitsgestaltung wird anhand aktueller Beispiele beleuchtet. Diese reichen von psychischen Belastungen, Zuverlässigkeit bis hin zur Gestaltung multimodaler Rückmeldesysteme. Dieser Beitrag geht zunächst auf das Phänomen und die Bedeutung der Kompatibilität sowie auf das Wickens-Schema als modellhafte Beschreibung und die physiologischen Grundlagen der Kompatibilität ein. Die Bedeutung der Kompatibilität wird anhand von Studien aus der Montage und Fertigungsindustrie, dem Flugbereich, dem Einsatz digitaler Informationssysteme in der Aus- und Weiterbildung und der Gestaltung multimodaler Schnittstellen aufgezeigt. Abschließend wird die Bedeutung des Konstruktes für eine moderne Arbeitsgestaltung hinsichtlich psychischer Gesundheit diskutiert und Kompatibilität von psychischen Effekten der Monotonie und Vigilanz abgegrenzt. Praktische Relevanz: Kompatibilität ist eines der zentralen arbeitswissenschaftlichen Konstrukte. Es wird seit Anbeginn der ergonomischen Arbeitsgestaltung untersucht und immer wieder stellt sich die Frage, inwieweit das Konstrukt Kompatibilität hinreichend erforscht und in der Praxis umgesetzt ist. Der Beitrag zeigt, dass Kompatibilität keinesfalls ein veraltetes Konstrukt ist, sondern durch neuere – auch physiologische Erkenntnisse – für die moderne Arbeitsgestaltung insbesondere im Rahmen der Digitalisierung ein essenzielles Konstrukt darstellt. Dies wird am Beispiel dreier Gestaltungsprobleme hochmoderner Arbeitssysteme aufgezeigt. Compatibility has been one of the central concepts of work design since the very beginning of ergonomic research. Even if, or precisely because, the concept of compatibility is established, the importance of compatibility for current work design issues often takes a back seat because it is an old and therefore supposedly antiquated concept. The very fact that compatibility is essentially physiological, i.e. conditioned by our brain anatomy, shows that exactly the opposite is the case. The importance of compatibility for current work design issues is highlighted using current examples. These range from mental stress and reliability to the design of multimodal feedback systems. This article deals first with the phenomenon and the importance of compatibility as well as the Wickens-scheme as a model description of the physiological basis of compatibility. The importance of compatibility is shown based on studies from the assembly and manufacturing industry, the flight sector, the use of digital information systems in training and further education and the design of multimodal interfaces. Finally, the meaning of the construct for a modern work design with regard to mental health is discussed and the compatibility of mental effects of monotony and vigilance is differentiated. Practical Relevance: Compatibility is one of the central ergonomic constructs. It has been investigated since the beginning of ergonomic work-design and the question arises repeatedly to what extent the construct of compatibility has been adequately researched and implemented in practice. The article shows that compatibility is by no means an outdated construct, due to more recent - including physiological findings - it shows to be an essential construct for modern work design, especially in the context of digitalization, and demonstrates this using examples of three design problems of ultra-modern work systems. open access Significance of compatibility for a safe and stress-free work design - Current relevance of the construct using the example of modern work design Sträter, Oliver doi:10.1007/s41449-022-00299-6 Ergonomie Wickens, Christopher D. Arbeitsgestaltung Luftfahrt Verarbeitende Industrie Mensch-Maschine-System Resilienz Autonomes Fahrzeug Blickbewegung Head-mounted Display Arbeitswissenschaft publishedVersion eissn:2366-4681 issue 3 Zeitschrift für Arbeitswissenschaft 278-288 Volume 76 false
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